Schlagwort-Archive: baby

Wann Beikost einführen?

Wir haben noch so einige Monate Zeit, bis sich mein Sohn sich für etwas anderes als Mamas Milch interessiert. Doch dieses Gedicht ist mir wieder in den Sinn gekommen:

Bitte nicht füttern!

Liebe Mama, hör mir zu,
Bitte lass mich doch in Ruh
Mit dem Löffelchen voll Brei,
Denn sonst gibt es nur Geschrei.
Schau, ich bin noch nicht so weit,
Und du hast noch so viel Zeit,
Mich noch lange voll zu stillen
Und musst nicht mein Bäuchlein füllen
Mit dem Brei zerdrückter Möhren,
Sondern lieber auf MICH hören,
Denn dein Baby ist sehr schlau
Und ich sage dir genau,
Was ich brauche, wie und wann:
Bitte fang nicht zu früh an!

Lass mich mit dem Essen spielen,
Mit den Fingern darin wühlen,
Halte mich auf deinem Schoß,
Dann vertrau mir und lass los!
Brauchst nicht andre Leute fragen,
Denn sie werden dir nur sagen,
Dass du endlich füttern musst,
Und das endet oft im Frust.
Musst auch nicht zum Laden laufen
Und die teuren Gläschen kaufen
Auch nicht extra für mich kochen,
Denn ich hab dir nicht versprochen,
Dass ich es auch essen kann:
Bitte fang nicht zu früh an!

Wenn du willst, dass ich was esse
Und es nicht im Spiel vergesse,
Stell mir was zum knabbern hin,
Lass mich, bis ich hungrig bin.
Schütte mir nichts auf den Teller,
Denn so geht es auch nicht schneller,
Deine Milch ist, was ich will,
Stille mich und ich bin still.
Sag es auch den anderen Müttern,
Keine braucht ihr Kind zu füttern!
Höre, was dein Baby sagt,
Und erspar mir, was mich plagt,
Denn ich bin ja noch so klein:
Bitte lass das Füttern sein!

Margarete Schebesch

Ich weiß nicht mehr, wie ich auf diese Zeilen vor 4 Jahren gestoßen bin. Aber es hat mir sehr meinen Rücken gestärkt, als mein Tochterkind eher zögerlich vor dem ersten Geburtstag andere Dinge als Muttermilch zu sich nahm, während andere Kinder schon ganze Gläschen verschlangen.

Wer trotzdem wissen mag, was man seinem Kind neben dem Stillen anbieten kann, dem kann ich dieses Buch empfehlen: Babyernährung gesund & richtig: B(r)eikost und Fingerfood nach dem 6. Lebensmonat von Gabi Eugster

Montags-Mantra: Verpasst den Bus! (Stressfrei Losgehen mit Kindern)

Losgehen mit Kindern ist in den meisten Familien Stress. Das muss nicht sein! Doch bis alle angezogen, alles gepackt und der Bus erreicht ist, wird gehetzt, geschimpft, geflucht, es wird gebockt, gebrüllt, es fließen Tränen. Das geht auch anders. Ich hab mal ein paar Ideen gesammlt, wie. Kerngedanke: Seid gut vorbereitet. Und im Zweifelsfall, verpasst den Bus.

Grundsätzlich geht das so:

1. Plant mehr Zeit ein für ALLE Wege mit den Kindern
2. Seid den Kindern einen Schritt voraus
3. Fragt euch jedes Mal, wenn ihr die Kinder hetzt: Ist das nötig?
4. Fragt euch jedes Mal, wenn ihr es eilig habt: Ist das nötig?
5. Fragt euch jedes Mal, wenn ihr zum Bus rennt: Ist das nötig?

Warum eilen wir, hetzten wir, rennen wir?

Es gibt m.E. drei Arten von Zwang, der uns zu Eile antreibt:

1. der innere Zwang (Perfektion, Moral, Erziehung, Verabredungen)
2. der äußere Zwang (Busabfahrtzeiten, Zugzeiten, Öffnungszeiten, Kursanfangszeiten)
3. schlechte Vorbereitung

Häufig vermischen wir die die drei zu einer explosiven Stressmixtur.

Beispiel: Familie ist zum Schwimmen gehen verabredet. Um pünktlich zu sein, müssen sie den Bus zum 12:34 kriegen. Beim Rausgehen muss der Große nochmal auf Toilette, dann fällt Papa ein, dass er das Handy vergessen hat, unten will Mama nochmal kurz in den Briefkasten gucken und schwups ist der eingeplante Zeitpuffer weg und alle hetzen zum Bus.

Was kann man konkret dagegen tun?

1. Liste machen

Schreibt die nächsten Male im Bus auf einen Notizblock, was heute die Abreise mal wieder verzögert hat. Macht das jedes Mal. Schaut euch nach1-2 Wochen diese Liste an und macht daraus eine „Vor dem Rausgehen-drandenken-Liste“ daraus. Je nach Alter der Kinder kann das z.B. sein:

– Taschen packen
– Essen einpacken
– Weg/Busverbindungen VORHER raussuchen
– wichtige Telefonnummern aufschreiben/speichern/mitnehmen
– Handy, Geld, Monatskarte, Schlüssel bereitlegen
Baby rechtzeitig nochmal stillen und abhalten
Kleinkind rechtzeitig nochmal füttern, stillen, abhalten (das vermeidet z.B. auch Anzieh-Streiks, viele Kinder lassen sich nicht anziehen, wenn sie hungrig/durstig/Blase voll ist)
großes Kind rechtzeitig dran erinnern, dass es Buch/Spielzeug/Hör-CDs/wasimmereurekindermitnehmenwollen einpackt
– wasimmereucheinfällt…

2. Zwang reduzieren

Seid frühzeitig: plant gegen äußeren Zwang IMMER einen Bus/Bahn früher ein, damit ihr ggf. einen Puffer habt
Seid noch frühzeitiger: wenn ihr Züge oder Flugzeuge erreichen müsst, plant 2-3 Fahrten früher ein (oder 20 Minuten mehr für die Autofahrt)
seid vorbereitet – ein Segler sagte mir mal, dass er immer Angst vor Stürmen hat und sich deshalb perfekt drauf vorbereitet -dann müsse er im Sturm selbst keine Zeit mehr mit Angst verschwenden, weil ja schon alles getan sei….
– geht NIE auf den letzten Drücker ins Schwimmbad/Theater etc. („Kinder, wenn wir jetzt nicht gehen, hat es ZU!!!“)
Beziehunge hat Priorität: seid euch bewusst, dass 45 Minuten „jetzt macht endlich!!“ für eure Beziehung wahrscheinlich schädlicher ist als 10 Minuten zu spät beim Puppentheater anzukommen
bleibt flexibel: Man kann Verabredungen auch anrufen und Bescheid sagen, dass es später wird, wenn wir merken, dass es heute nicht klappt
lasst euch nicht ablenken: Ihr MÜSST jetzt NICHT noch schnell in den Briefkasten oder eure Mails schauen, geht JETZT los
Keine Angst, nicht perfekt zu sein: wenn ihr jetzt das eine oder andere nicht dabei habt (doch noch einen Apfel extra einstecken? Doch noch schnell die Haare der Kinder kämmen? doch noch ein zweites vorlesebuch? Oh Gott, die BADELATSCHEN!!!), dann habt ihr es eben nicht dabei. Seid offen dafür, dass sich eine Lösung finden wird, vielleicht eine überraschende!, bevor ihr nochmal zurückhetzt
Im Zweifelsfall: nehmt den nächsten Bus. Seid halt zu spät. Kommt halt später. Mantra: Dann ist das halt so ;).

Und warum? Ich stell mir immer vor, was Kinder später von ihrer Kindheit erzählen.

„Meine Eltern haben uns immer überall hin gehetzt, das war stets total stressig, ich habe losgehen gehasst….“
oder
„Naja, wir waren nicht immer pünktlich und wir mussten uns oft von anderen die Buddelsachen leihen, aber wir sind immer ganz entspannt, singend und glücklich umhergezogen…“

Es ist eure Entscheidung. Es ist euer Leben. Nehmt euch die Freiheit.

🙂
Einen schönen, stressfreien Wochenanfang wünsche ich euch!

Windelfrei – die ersten 4 Lebenswochen

… schon wieder hänge ich hinter her. Die kreativen späten Abendstunden dienen nun überwiegend dem Kuscheln und dem Schlaf…
Donnerstagsserie – Irgendwo zwischen Windelfrei und Wegwerfwindel

Wo ist die Zeit nur hin?! Mein Winterbaby ist nun schon 4 Wochen alt. 4 Wochen Neuland und doch bekannt: Windelfrei.

Hier unsere Erfahrungen:

Viel weniger Pipis als gedacht. So grob geschätzt um die 12 Mal am Tag – leider habe ich bis jetzt noch keine Strichliste gemacht. In den Wachphasen in etwa halbstündlich bis stündlich. Dafür zum Teil recht große Ladungen. (Ich habe es ein paar mal abgemessen: um die 30 ml, nach einem langen Schlaf sogar 40 ml. Passt gar nicht so recht zu der hier zitierten Studie.)

Viel mehr große Geschäfte als erwartet. Wir hatten ziemlich viel Mekonium in den ersten Tagen und dann eine ganze Zeit lang fast zu jedem Pipi ein Kacki dazu. Dann wurde es auch mal weniger (3x/Tag). Aktuell ist wieder sehr häufig und der kleine Po vermehrt rot in der Pofalte.
Ich fand das große Geschäft zu erwischen beim Tochterkind (Windelfrei-Start mit 4 Monaten) am einfachsten; es spielte sich schnell eine Regelmäßigkeit ein (meistens morgens). Darauf warte ich beim Sohnemann noch. Weiß jemand, wann der Zeitpunkt kommt?

(Stoff-)Windeleimer stinkt nicht. Ich hatte irgendwie die Befürchtung, dass wir uns mit dem Windeleimer eine Geruchsbelästigung einfangen. Aber nach 3 Tagen befüllen riecht es nicht wirklich beim Öffnen, auch kippe ich beim Beladen der Waschmaschine nicht um. Es riecht säuerlich, mehr nicht.

Viel nacktes Kuscheln. Ich weiß nicht, ob es an unserer Hausgeburt und den ersten Kennenlernstunden oder das Wissen um Windelfrei liegt. Wir kuscheln ganz viel nackig. Tochterkind hatte zwar damals auch viel sehr Körperkontakt bekommen, aber in den Genuss von purem Haut-auf-Haut-Kontakt ist sie fast gar nicht gekommen.

Seine Zeichen: Spitzes Schreien in den ersten Tagen. Nun „knurrt“ er, wird hektisch beim Stillen (An- und Abdocken), seine Bewegungen werden hektisch/abgehackt, wenn er muss. Verpasse ich seine ersten Anzeichen, fängt er an in einer höheren Lage zu jammern bis schreien. In den vergangenen Tage ist er zu nehmend wacher geworden und lässt sich jetzt einige Momente ablegen, in welchen er unbemerkt sein großes Geschäft einige Male gestartet hat.

Meine Signale/Schlüsselaute: Ich erzähle ihm, was ich vor habe. Halte ich ihn in der Abhalteposition mache ich „pssssch“ oder, wenn ich ein großes Geschäft erahne, „Aa“. Erstaunlicherweise entleert er sich immer – auch wenn das letzte Mal nicht lange her ist – , wenn ich ihm sage: „Komm, wir wollen uns jetzt fertig machen zum Rausgehen. Nochmal schnell Pipi machen.“ Er versteht mich!?

Die bisher getesteten Abhalteorte: Sohnemann im linken Arm gehalten (ggf. mit meinem Oberschenkel zusätzlich gestüzt) über dem Töpfchen, Badewanne, Waschbecken und Toilette.

Die Standardsituationen: nach dem Aufwachen, beim Stillen, nach dem Stillen, nach dem Tragen (derzeit sind diese noch ziemlich fließend miteinander verbunden) sowie vor dem Rausgehen.

Unsere Nächte: Er weckt mich ungefähr dreimal in der Nacht. Wir stillen dann und meistens meckert er danach so lange, bis er mich aus dem Halbschlaf ganz zum Abhalten / Windeln wechseln geweckt hat.

Unsere Stoffwindelbilanz: ca. 5-6 Stoffwindeln pro Tag und alle paar Tage eine WWW sowie bis jetzt eine Rolle Toilettenpapier.

Noch Fragen?

Unser Snappi-Stoffwindel-Backup

Donnerstagsserie – Irgendwo zwischen Windelfrei und Wegwerfwindel

Wir sind fast am Ende der dritten Woche…

Zuerst ein kleines Geständnis: Die erste Öko-Wegwerfwindelpackung steht hier angebrochen. Für eine Familienfeier in einem Restaurant fand ich es dann doch praktischer, die WWW dabei zu haben. Abgehalten wurde Sohnemann trotzdem.

Wir spielen uns langsam richtig ein. Mehr reibungslose Treffer in Badewanne/Waschbecken/Töpfchen als nasse Windeln. Das Pipi-Strahl-Lenken gelingt mir immer besser. Kacka wird weniger, dafür breiiger (und weicht nicht mehr sofort die gefaltete Stoffwindel total durch). Somit können die mehr reinen Pipi-Pannen-Windeln einfach zum Trocknen übergehangen werden und kommen einfach zur normalen hellen Wäsche in die Waschmaschine. Ich habe festgestellt, dass das 40°C-Energiesparprogramm für 1-2 Tage gelagerte Milchstuhlwindeln nicht ganz ausreicht. Es bleiben Schatten zurück.

Wir hatten einige Tage das Problem, dass er für vollen Bauch mit Luft genauso meckerte, wie als das er muss, was noch mehr Protest beim Abhalten zur Folge hatte. Also machen wir nun nach dem Stillen erstmal eine kleine Bäucherchenrunde. Ist er das Lüftchen dann los und meckert immer noch, dann ist es unsere Zeit zum Abhalten.

Unser Snappi-Stoffwindel-Backup zum schnellen Abhalten

StoffwindelSnappi verschließtStoffwindelSnappiStoffwindel geöffnetAbhalten über dem TöpfchenStoffwindel wieder verschlossen

Die Stoffwindel habe ich wie hier gefaltet. Diese wird mit einer Snappi zusammengehalten. Zum Abhalten hake ich den unteren „Anker“ des Snappis aus, ziehe die Stoffwindelbahn hervor und klemme den losen „Anker“ nach oben weg. Das freie Stoffwindelende schlage ich nun nach hinten um und der Weg ist für das Geschäft frei. Gerne nutze ich das Stoffwindelende als Polster zwischen Kind und Töpfchen, so spare ich mir einen Töpfchenbezug. Wenn alles erledigt ist, schlage ich die Stoffwindel wieder nach vorne und schiebe das freie Ende jetzt als oberste Lage unter die Snappi und hake den „Anker“ wieder in den Stoff ein.

Die zweite Woche

Mit einer halben Woche Verspätung…
Donnerstagsserie – Irgendwo zwischen Windelfrei und Wegwerfwindel

Heute meine Erkenntnisse aus der zweiten Lebenswoche mit Bildern:

  • Muttermilchstuhl ist verdammt flüssig! … mit Wegwerfwindeln merkt man das gar nicht wirklich.
  • Ab dem 10. Lebenstag hat sich die Stuhlhäufigkeit vermindert, dafür ist aber die Menge mehr pro Ladung geworden. (Bilder dazu erspare ich Euch. )
  • Ein volles Bäuchlein mag nicht gern abgehalten werden, auch wenn die Zeichen noch so deutlich dafür sind. Lieber ein Bäucherchen und ein kommentiertes Aa/Pipi in die Stoffwindel.
  • Habe stets Toilettenpapier in Reichweite. Hier ein Werbegeschenk, welches mit einen ganzen Rolle Toilettenpapier (abgewickelt) befüllt ist:
    Toilettenpapier
  • Ganz blöd: Ein roter, fast wunder Po durch das viele Kacka trotz nur Abtupfens mit weichem Tuch oder Toilettenpapiers. Mit reiner Lanolin-Salbe haben wir es halbwegs im Griff.
  • Ein kleiner Mann kann schon ordentlich weit mit Hochdruck vom Badewannenrand aus einige Fliesen hoch pinkeln.
    Badewanne(Mein Favoritort zum Abhalten: Ich sitze seitlich auf dem Badewannenrand, Sohnemann liegt auf dem Unterarm.)
  • Mein derzeit favorisiertes Daheim-Outfit: Stoffwindel, darüber Wollwindelhose in Gr. 62/68 (hält Bauch/Rücken/Beine schön warm), dazu Langarm-Wickelbody und Söckchen, sofern letztere nicht gerade wieder angepinkelt worden sind.
  • Unsere Waschmaschine läuft alle 2-3 Tage mit Stoffwindeln und Handtüchern beladen.
    Waschmaschine
  • EIn Wäscheständer dort, wo er am wenigstens stört, ist Gold wert. Mein selbst geschenktes Weihnachtsgeschenk. Wir hatten sonst unseren Flügelwäscheständer im Wohnzimmer. *richtig doof fand*
    Wäscheständer

Soweit unser kleines Update.


Montags-Mantra: "Mach es einfach."

Es regnet. Es ist kalt. Es schneit. Es ist Chaos. – was immer es ist, das uns gerade stresst, oft lassen wir uns davon die gesamte Energie entziehen. Wir haben auf nichts mehr Lust. Wir sind nicht mehr kreativ. Wir denken vielleicht noch: „Ach ja, man könnte bei so einem Wetter mal in die Sauna gehen…mal einen Schneemann bauen… mal mit dem Kakao ins Bett liegen….“ aber wir tun es nicht und dann geht es uns nooooch schlechter.

In solchen Momenten hilft es mir, mir einen inneren Ruck zu geben und zu sagen: „Mach es einfach.“
Du willst mit Kakao ins Bett? Nimm die Kinder mit!
Du willst in die Sauna? Ruf alle Freunde durch und finde jemanden, der mit ins Erlebnisbad geht!
Dir ist kalt? Die Kinder müssen trotzdem raus? Warum nicht mal im Schnee zur Grillstelle im Park gehen und ein Feuer anzünden?
Es regnet? Baut Schiffe! Lasst sie in den Pfützen fahren!!

Die meisten dieser Dinge kosten nicht einen Cent und bringen eine Menge Spass – und vor allem bringen sie uns in Bewegung und dann gehts meist gleich besser.

Wir haben auch solche Situationen, in denen ich leer, ausgelaugt und müde bin und das Wetter (oder die Welt oder das Leben im Allgemeinen) mir einfach „den Rest“ gibt. Es hilft mir, mir einen Ruck zu geben. Mich zu fragen: Was hätte ich jetzt gerne? Und es dann – vielleicht abgewandelt und an das Leben mit zwei Kindern angepasst – auch zu machen.

Wir sind im Urlaub und der Große will einen Legoflughafen. Also haben wir aus Pappschachteln einfach einen gebaut.

Flughafen

(treue Leser erinnern sich an „Basteln statt Youtube„.)

Wir haben seit Tagen Regen und sind nölig. Plötzlich stellen wir fest, dass unsere Strasse abschüssig ist und Schiffe dort hervorragend im Regen fahren können!

Heute war auch so ein Tag: Es ist kalt. Es schneit. Wir frieren. Es ist irgendwie ungemütlich. Warum nicht einfach mal morgens ein Feuer anmachen? Gesagt, getan:

Feuerfrühstück

Es war ein nettes Frühstück zu Dritt auf dem Boden vor dem Feuer, sehr artgerecht, fast so schön wie im Camp

🙂
In diesem Sinne, was immer euch heute fehlt oder gut tun würde – macht es doch einfach mal.

Er kann es. Ich weiß es. Wir machen EC!

Donnerstagsserie – Irgendwo zwischen Windelfrei und Wegwerfwindel

… nun haben wir schon die ersten Kuscheltage mit meinem Sohn im Arm verbracht.

Hier sind meine ersten Windelfrei-Erfahrungen: Er signalisiert!

Erster Lebenstag: Aufschrei – auch mitten aus dem Schlaf heraus – um dann direkt danach eine ordentliche Ladung Kindspech/Mekonium abzusetzen oder etwas zu pinkeln (erinnert an mich Largo „Einige Sekunden bevor der Säugling Urin oder Stuhl ausscheidet, stößt er einen kurzen charakteristischen Schrei aus…“).

Zweiter Lebenstag: Überwiegend Kindspech, wenig Pipi. Er kündigt es mit ein (wie beschreibe ich es jetzt am besten?!) eher lautlosen „Aa“-Knurren an, deutlich vom Weinen zu unterscheiden. Zeit bis zum Losdrücken etwas länger. Teilweise entleerte er sich in die geöffnete Stoffwindel. (Ich kann mich irgendwie nicht daran erinnern, dass mein Tochterkind damals so viel Kindspech in den ersten Tagen los geworden ist.)

Dritter Lebenstag ähnlich wie zweiter.

In der Nacht zum 4. Lebenstag: erstes erfolgreiches Abhalten überm Töpfchen, auch Pipi ging im Strahl hinein. Seitdem spielen wir uns langsam ein. Meine Intuition kommt in kleinen Schritten zum Signalisieren hinzu.

Er trägt Stoffwindeln – einfach nur Mullwindeln oder ähnliches mit Snappi fixiert. Das reichte völlig bis zum 4. Lebenstag aus. Jetzt weicht sowohl der Muttermilchstuhl, als auch das Pipi durch. Besonders beim Muttermilchstuhl ist ein schnelles Wechseln gefragt, sonst ist alles herrlich quietschorange. Eine Überhose finde ich trotzdem noch überflüssig (bis wohl zum ersten Außerhaus-Termin). Er trägt größtenteils des Tages nur einen Body und die Windel. Die ersten Tage war er überwiegend nur mit der Stoffwindel bekleidet kuschelnd auf meiner Brust mit Decke zugedeckt.
Nicht jedes Pipi oder Kacka erwische ich. Aber ich merke es und ich denke, er weiß auch, dass ich darauf eingehe (sei es nur der kommentierte Windelwechsel). Es macht unheimlich Spaß mit ihm so zu kommunizieren. Das Pipi-Zielen muss ich noch üben. 

Off topic: Ich dachte immer, es sei so schwierig das Kindspech aus den Stoffwindeln zu bekommen. Ich habe die Windeln einfach, wie sie waren, im Windeleimer zwischengelagert. Vor dem Beladen der Waschmaschine habe ich die Flatschen mit einem Messer abgekratzt. Keine weitere Vorbehandlung, einmal Vorwäsche ohne Zusatz und dann das 60°C-Programm mit meinem Standard-Waschmittel gestartet. Ergebnis: keine Rest-Spuren und saubere Windeln.

So, wir kuscheln uns weiter stillend, schlafend und ECing im Wochenbett…

Montags-Mantra: "Es war eine Phase…"

Das häufigste Mantra bei Müttern um mich herum ist wohl „Es ist nur eine Phase…“. Ich habe dieses Mantra erweitert und empfehle zusätzlich regelmäßige Dosen von: „Es war mal eine Phase…!“

„Es war“? Ja, es war.

Denn viele Verhaltensweisen unserer Kinder (Klammern, Dauerstillen, Einnässen, Schüchternheit, Schlafstörungen, Ungeduld…) machen uns auch deshalb große Sorgen, weil wir fürchten, das könnte jetzt für immer so bleiben.

Wenn der Vierjährige jedes Kind nach fünf Minuten mit seinem Lego-Auto schlägt, was lässt das für seine Zukunft befürchten? Wenn die Fünfjährige immer noch niemandem die Hand geben will und sich hinter Mama vor Fremden versteckt, hört das je auf?

Die Antwort ist: Ja, es hört auf. Es hört oft nicht von alleine auf, aber es hört auf, wenn wir uns darum kümmern. Und mit ausreichend Zuwendung, achtsamem Verhalten und richtiger Reaktion ist so ziemlich allem beizukommen, das sieht man immer wieder.

Wenn eine Mutter mir daher erzählt, dass ihr Kind mit HIER ALTER EINSETZEN leider und schrecklicherweise immer noch HIER VERHALTEN EINSETZEN und dass sie sich nicht mehr ein noch aus weiß, kaum noch schläft und große Sorgen macht, dann empfehle ich einen kurzen

Perspektivwechsel:

Stelle Dir vor, wie du in ein paar Jahren jemandem erzählst: „Jaja, als er/ sie zwei/drei/vier/fünf war, da dachten wir, das geht nie vorbei mit dem XXXX, aber natürlich ging es vorbei, wir brauchten vor allem Geduld!“

Lasst mich nochmal deutlich machen: Ich glaube NICHT, dass alle Probleme mit der Zeit von selbst verschwinden. Mitnichten! Wir müssen sie wahrnehmen, wir müssen uns kümmern, wir müssen uns schlau machen, wie müssen gegebenfalls handeln.

Aber wir müssen mitnichten gleich in Panik ausbrechen, wenn wir den Knopf nicht sofort finden oder wenn uns klar wird, dass wir Fehler gemacht haben. Wir machen alle Fehler. Und wir können sie auch wieder korrigieren.

Es gibt kaum etwas, das liebende, kluge, informierte Eltern nicht auch wieder ausbügeln könnten. Ich erlebe eher, dass Eltern viel zu schnell denken, dass sie jetzt „fürs Leben“ was „verbockt“ haben und ihr Kind da nie wieder rauswächst, wenn sie mal einen Fehler gemacht haben. Aber so ist es nicht. Irgendwann werdet ihr sagen:

„Jaja, es war mal diese Phase, da hatten wir dieses Problem und wir haben echt lange gebracht, um herauszufinden, wie wir damit richtig umgehen und als wir es wussten, brauchten wir nochmal ziemlich lange Geduld, bis es wieder gut war, aber jetzt ist es schon lange vorbei und fast vergessen….“

in diesem Sinne allen einen schönen Wochenanfang!

Die flopi aus der Schweiz

Donnerstagsserie – Irgendwo zwischen Windelfrei und Wegwerfwindel

Gestern hatte ich Post aus der Schweiz, genauer gesagt vom Topffit-Babyshop. Ich habe mir die flopi® bestellt.

Nun ist meine kleine Backup-Sammlung neben den allgemeinen Stoffwindeln auf drei gewachsen. Zuhause zu liegen hatte ich schon die Amsterdamer Wolwikkel und die PoPoLiNi WoolWrap.

Hier ist sie, die flopi:
flopi von vorneflopi Rückenansichtflopi geöffnet

(Das eigentliche Model lässt noch auf sich warten… Dabei blühen hier bei uns in der Gegend schon die Schneeglöckchen.)

Wer oder was ist die flopi?

Sie ist keine Windel im eigentlichen Sinne aber auch keine gewöhnliche Unterhose. Sie ist die ideale Begleiterin für windelfreie Kinder.
Wenn das Baby abgehalten wird, muss die flopi nicht ganz ausgezogen werden wie bei herkömmlichen Windeln oder Unterhosen. Man öffnet bequem mit einer Hand den hinteren Klettverschluss, während die flopi am Kind hängen bleibt. Nachdem das Geschäft verrichtet wurde, wird die flopi wieder im Rücken verschlossen. Falls nun doch eine „Panne“ geschieht, schützt die flopi Kleidung und Wäsche vor Verschmutzung, doch das Baby behält das Nässegefühl. Natürlich muss in diesem Fall die flopi sogleich ausgewechselt werden. Da sie sich ganz öffnen lässt, geschieht dies einfach ohne dass das Kind zusätzlich schmutzig gemacht wird.

Mein Mann meinte vorhin beim Präsentieren dieser Überhose: „Die sieht ja cool aus!“
Mein erster Eindruck im Vergleich zu den Wollüberhosen: Sie macht einen kleineren „Windelpo“ und ist viel weicher und anschmiegsamer.

… Wir sind gespannt auf den Praxistest.

Ein paar Worte hat mir Isabelle Jacot, der Erfinderin der flopi, zu meiner Bestellung dazu geschrieben, die ich Euch nicht vorenthalten möchte:

Es ist für mich jeweils ermutigend die Erfahrungsberichte der Windelfrei-Mütter auf 123-windelfrei zu lesen. So sehe ich es auch, dass es nicht einfach darum geht, möglichst wenig zu verpassen, sondern dass es allen Beteiligten gut geht und wohl dabei ist. Auch wenn man nicht wirklich immer auf Windeln verzichtet oder eben „Backups“ wie die flopi verwendet. Es ist jedenfalls immer befriedigend, wenn man die Bedürfnisse der Kinder richtig versteht und darauf reagieren kann.

By the way: Happy Valentine’s Day @all!

Wie oft hat ein Baby Stuhlgang?

Donnerstagsserie – Irgendwo zwischen Windelfrei und Wegwerfwindel

Wenn man wissen will, wie häufig ein vollgestilltes Baby seinem Darm entleert, braucht man nur in gute Still-Literatur zu schauen und findet unter anderem folgendes:

Stuhlgang bei Stillkinder: 1.-3. Lebenstag: Dunkelgrün bis schwarz gefärbt, zäh und klebrig. 4.-6. Lebenstag: Farbe wird heller, gelblicher, der Stuhlgang häufiger. Ab 7. Lebenstag: Wenigstens drei bis viermal 3x3cm-große, gelbe Stühle pro Tag. (Ab der 4. Lebenswoche haben manche voll gestillte Babys nur noch sehr selten Stuhlgang, bis zu 1x innerhalb von 10 Tagen. Wenn es dem Baby sonst gut geht, es weiterhin reichlich Urin in die Windeln macht und gut gedeiht, ist das normal.)  (http://www.stillkinder.de/genug_mm.html)

Hilfreich für den Alltag ist noch etwas zu wissen: Der gastrokolische Reflex

Zwei- bis viermal pro Tag kommt es zu sogenannten Massebewegungen des Dickdarms, welche den Stuhl/Kot bis in den Enddarm transportieren. Sie treten nachts nicht auf, wohl aber morgens nach dem Aufstehen und gehäuft nach der Nahrungsaufnahme auf. Dieses wird irreführender Weise als „gastrokolischer Reflex“ bezeichnet, doch diese Bewegungsform wird nicht allein vom Magen aus gesteuert. Die Massebewegungen werden vom autonomen Nervensystem kontrolliert. Die zunehmende Füllung des Enddarms wird durch Dehnungsrezeptoren in der Darmwand erfasst, daraufhin wird über einen lokalen Reflex eine Entspannung des inneren Schließmuskels verursacht. Nun tritt der Stuhl in den oberen Analkanal ein, was eine Spannungssteigerung des äußeren Schließmuskels und das Gefühl des Stuhldrangs bewirkt. [Quelle: In jedem guten Physiologie-Buch nachzulesen]

Ich bin mir sicher, dass unsere Kleinen das sehr wohl spüren und es uns durch Unruhe anzeigen. Wie die anschließende Stuhlentleerung aus physiologischer Sicht abläuft, hatte ich schon einmal hier zusammengetragen.