Wow, wer hätte das gedacht!?
Das neue Coverbild des Times Magazine sorgt für Aufregung und Diskussions(spreng)stoff in den USA, wobei der eigentliche Aufhänger dieser Ausgabe Williams Sears mit Attachment Parenting ist.
Wow, wer hätte das gedacht!?
Das neue Coverbild des Times Magazine sorgt für Aufregung und Diskussions(spreng)stoff in den USA, wobei der eigentliche Aufhänger dieser Ausgabe Williams Sears mit Attachment Parenting ist.
Heute ist der internationale Welt-Down-Syndrom-Tag. Ein Grund mehr zu den Menschen mit dem besonderen Handicap in unserer Gesellschaft zu schauen.
Ein bindungs- und bedürfnisorientierter Umgang mit Kinder mit Down-Syndrom ist genauso wichtig wie für alle anderen Kinder auch. Ich denke zu diesem Bindungs-/Bedürfnispaket zählt: Stillen, Tragen, Elimination Communication (Ausscheidungskommunikation, welche man für windelfrei nutzen kann), Familienbett sowie eine gleichwürdige Eltern-Kind-Beziehung.
Manchmal weiß man einfach nicht, wie das Leben spielt und es kommt zu keiner intakten Stillbeziehung. Oder es wird sich – aus welchen Gründen auch immer – bewusst gegen das Stillen und für die Flaschenfütterung entschieden. Doch dies soll kein Hindernis für eine enge Mutter(/Eltern)-Kind-Beziehung sein.
Für einen gelungenen Start ins Leben eines Flaschenkindes sind gleiche ähnliche Voraussetzungen wichtig:
Weitere detaillierte Hinweise zur Ernährung mit der Flasche gibt es hier: Mit Nähe zum Baby die Flasche geben (Infoblatt der WHO – Babyfreundliches Krankenhaus).
„Es gibt kein Kind, das nicht gestillt werden möchte“ – Ein klasse Interview mit Michael Abou-Dakn, dem Geburtsmedizin-Guru in Berlin und in Sachen Babyfreundliches Krankenhaus.
Er nennt drei wichtige Punkte für einen gelungenen Stillstart:
… und er ist der Meinung, dass „es kein Kind gibt, das nicht gestillt werden möchte – das wäre ein Selbstmordkandidat“ und dass „ein Kind am Anfang nur zwei Ziele kennt: Sicherheit und ernährt zu werden.“
Außerdem finde ich diesen Part besonders erwähnenswert:
Unsere Gesellschaft ist mittlerweile so vereinsamt, dass wir kaum noch andere Kinder sehen und beobachten. So, wie das früher in Großfamilien üblich war. In Papua-Neuguinea sind Kinder bei der Geburt dabei und beobachten das und lernen voller Stolz, wie das funktioniert. Die Zeiten der Großfamilie sind vorbei in unserer Gesellschaft. Deshalb brauchen wir heute Profis, um unsere Kinder zu verstehen.
Mein Fazit: Wir brauchen Vorbilder und kompetente Geburtshelfer, die auf unsere natürliche „Kraft und Kompetenz“ vertrauen und uns darin bestärken sowie ein Ende des Versteckenspiels in unseren „Kleinst“-Familien. … Das wäre doch schon ALLES für einen gelungenen artgerechten Start ins eigene Familienleben?!?
Dieses doch alte Video zeigt Neugeborene zu unterschiedlichen Zeiten nach der Geburt mit und ohne äußeren Einflüssen auf den ersten Kontakt zur Mutter. Ich finde es beeindruckend…
… wie schädlich Störfaktoren auf das Breastcrawling und erste intuitive Anlegen wirken. Diese Ergebnisse sind nicht neu. Um so erschreckender finde ich, dass dieses Wissen nicht auf Seite EINS jedes Lehrbuches für medizinisches Personal in der Geburtshilfe steht.
Nicht nur, dass die kleinsten Menschenkinder gestillt werden wollen, die Babynahrungsindustrie kommt lange noch nicht an das Naturprodukt Muttermilch heran…
Ein nano-Bericht auf 3sat vom 22.02.2012:
Stillen schützt
Oligosaccharide in der Muttermilch helfen dem Baby
Oligosaccharide in der Muttermilch schützen Säuglinge vor Viren und Bakterien. „Sie erhöhen die Vielfalt der Darmflora“, sagt der Zürcher Physiologe Prof. Thierry Hennet.
Die von der Mutter verschiedenst gebildeten Oligosaccharide fördern die positive mit Bifidus-Bakterien besiedelte Darmflora des Neugeborenen.
…oder zumindestens lässt sich nicht nachweisen, dass Stillen die Neigung zu Asthma fördert. Und es scheint so, dass Kinder, die länger ausschließlich gestillt werden, ein geringeres Risiko haben, an Asthma zu erkranken – sogar wenn die Krankheit in der Familie schon bekannt ist (hier).
Und wir sprechen hier nicht von Langzeitstillerei. Wir sprechen von ausschließlichem Stillen von drei Monaten – was ja ohnehin noch unter der Empfehlung der WHO liegt, die empfehlen ja 6 Monate ohne Beikost – das bereits die Asthma-Neigung zu reduzieren scheint.
Na, fein.
Wir sind krank. Wir zahnen. Wir sind total cool windelfrei – völlig verrückte Welt. Aber von vorne:
Als erstes muss mal raus: Ich bin krank. Seit vier Wochen. Eigentlich „nur“ eine lästige Bronchitis und ein bisschen grippales Getue. Aber ich schlafe nicht mehr, denn ich habe die Husterei vorwiegend nachts. Tagsüber dann völlige Schwäche und nur-ins-Bett-wollen. Nerv.
Daher ist das Blog – und auch die Argerecht-Camp-Planung – ein wenig verwaist – aber so ich dies schreibe, weiß ich, dass bloggen ja immer alle Probleme löst, vielleicht auch dieses!
Aber nun zum Zahnen: Die Kleine zahnt. Sie hat einen geschwollenen Oberkiefer, erhöhte Temperatur, schläft immer mal wieder und hat nach dem Aufwachen extrem schlechte Laune und immer wieder Durchfall. Muss ich dazu sagen, dass sie das Essen eingestellt hat und nur noch stillt? Ich habe mich natürlich auch schon gefragt, ob sie doch „richtig“ krank ist. Aber sie ist weder apathisch noch hat sie Wasserverlust, sie stillt, sie lacht und flirtet, sie nimmt nicht ab. Also derzeit keine Panik in Sicht. Nur der Durchfall ist doof.
Bei Durchfall ist das erste, was ich mache: Windeln gaaaanz weit weg.Durchfall-Stuhl ist meistens sehr aggressiv, die Kinder werden schnell wund. Also lege ich nur noch Stoffwindeln ein, die ich sofort wechsele und die zwischendurch Luft an den Babypo lassen. Derzeit brauche ich pro Tag aber nur maximal eine oder zwei Stoffwindeln (trotz Durchfall), denn plötzlich sagt sie wieder 100% zuverlässig Bescheid. Als wüßte sie, dass es jetzt drauf ankommt. Das ist auch gut so – gestern stellte nämlich passenderweise die Waschmaschine mit einem häßlichen Knacken den Dienst ein und ich warte heute seeeehnsüchtig auf den Kundendienst und die erlösenden Worte „Na, das haben wir gleich“.
Die Kleine hängt tagsüber vorwiegend mäßig gelaunt im Tragetuch. Dort will sie dann panisch hinaus, wenn sie muss. Das kriege dann sogar ich alte Hustenleiche mit. Und nachts wacht sie auf, weint, will aus dem Bett krabbeln und entleert sich dann dankbar, wenn ich sie abhalte. Wenn sie jedoch eine ihrer – derzeit seltenen – kleinen Bodenspielpausen hat, macht sie immer noch, wo sie geht und – vor allem- steht. Habe ich noch nicht gebloggt, sage ich jetzt mal hier: Sie ist eine Steh-Macherin. Großes Geschäft nur im Stehen und nur, wenn sie entspannt dabei irgendwo spielen darf (Badewannenrand, Spülmaschine). Als ich es kapiert hatte, war es einfach: Nach dem schlafen das Kidn irgendwohin stellen, spielen lassen, wachsam sein und zack! im richtigen Moment was drunterhalten. Oder Wischen ;). Hoffentlich wird es jetzt wieder ein morgens-in-die-Toilette-Umschwung.
Aber hey: Ich kann jetzt wieder präventiv abhalten. Sie macht wieder mit. So hat die ganze Situation auch ihr Gutes. Lasst uns das Positive sehen! Ansonsten ist Bronchitis echt das Letzte, was eine Mutter braucht. Das Kind schläft die halbe Nacht nicht, weil es fiebert und meckert und schwitzt und weint und die andere Hälfte wecke ich sie mit meinem Gehuste. Mein toller Hausarzt ist sehr bemüht, lächelt mich aber stets nur milde an: „Sie stillen? Tjaaaa, ich könnte ihnen nochmal dieses homöopathische….“
Argh. Ein Königreich für einen richtig fetten Codein-Hustensaft und eine Mütze Schlaf! Hugh! *hust*
(Edit: Wenn jemand noch Anti-Husten-Tipps hat – zu mir!!. Was ich schon durch habe: Zwei Packungen Thymian- und eine Spitzwegerich-Tee – tolles Zeug. Man fühlt sich wie in einem Trapper-Film, in dem der verwundete Held in einem dunklen Zelt liegt und von der Kräuterfrau einen dampfenden Becher gereicht bekommt, dessen Inhalt er sofort ausspuckt: „WAS Ist DAS denn?!“ „Hilft. Trinken.“ Jaja. Hilft. Hilft mäßig. Vielleicht wäre es schlimmer ohne, aber es geht nicht weg. Was noch? Warmes Öl auf die Bronchien und Wärmflasche drauf. Thymian-Myrte-Balsam. Holunderblütenbonbons. Bronchialtee. Inhalieren, Inhalieren, Inhalieren – mein Sohn lacht schon, „Mama, machst du wieder so und so und dann hast du einen roten Kopf?“ Kicher, ja, mein Engel, so macht Mama ;).
Es gibt sie noch, die aufmerksamen Redaktionen. Heute flattert mir ein Newsletter ins Haus und beim Klicken auf den Link finde ich einen Artikel zur Beikosteinführung, der Sätze enthält wie:
Beikost so schon der Name heißt, dass die Kost nebenbei gegeben wird, also zum Stillen hinzukommt. Beikost ergänzt somit die Muttermilchernährung, ersetzt jedoch nicht die Stillmahlzeiten.
Ich war hin und weg. Sonst hört man ja immer nur das Abstillmantra: Ersetzen sie nach und nach jedes Stillmahlzeit durch Fertigbrei.
Es ging noch weiter:
Wenn die Mütter bereit sind weiterzustillen, erhalten Babys im Durchschnitt im Alter von 6 – 8 Monaten etwa 70 Prozent ihres Energiebedarfs aus der Muttermilch, 55 Prozent im Alter von 9 – 11 Monaten und 40 Prozent im Alter von 12 – 23 Monaten.
Zwei Jahre stillen? Und dann noch fast die Hälfte der Nahrung des Babys aus der Muttermilch? Da konnte ich mich dann nicht mehr halten und musste nachschauen, von wem der Artikel stammt. Und?
Gudrun von der Ohe, Ärztin sowie Still- und Laktationsberaterin IBCLC, 1. Vorsitzende des Berufsverbandes Deutscher Laktationsberaterinnen, www.bdl-stillen.de
Liebes Kidsgo-Team, ich bin begeistert :).
Es ging gerade durch die Medien: Patricia Hermanns, 31-Jährige Mutter, wurde aus dem Bäckerei-Café eines Supermarktes in Krefeld geworfen, weil sie ihren Sohn stillte. Die Verkäuferin begründete: Stillen sei verboten, da sich andere Gäste dadurch belästigt fühlten.
Es gibt einen schönen Artikel zum Thema von Lisa Fehrenbach auf Eltern.de. Nett fand ich auch die Umfrage im Solinger Tageblatt, in der doch tatsächlich eine Dame aus einer Konditorei erklärte, dass die herumstehenden Kinderwagen viel störender seien (Wasser auf meine mit-Tragetuch-wäre-das-nicht-passiert-Mühle).
Dennoch ist es faszinierend, wie darüber in den Foren – von Frauen! – debattiert wird, wie verstörend es sein könne, wenn man eine stillende Frau sieht. Dabei ist auf jeder Fernsehzeitschrift mehr Brust zu sehen als wenn eine Frau ihr Baby stillt – das hat ja korrekterweise hoffentlich den größten Teil der Brustwarze im Mund (kann das Video leider nicht einbetten. )
Ich musste bei der Diskussion immer an unsere Reise nach Kuba denken. Mitten in Havanna saß eine junge Frau auf den Stufen des Capitols. In ihrem Schoß lag ihr Kind. Die Spaghettiträger ihres Hemdchens hielten nur noch eine Seite, an der anderen hing eine Brust heraus, an der das etwa 2-Jährige Mädchen entspannt saugte. Kein Mensch schenkte der Szene größere Beachtung. Niemand regte sich auf.
(Danke an Clara für den Hinweis)
Es ist noch den Rest der Woche Weltstillwoche (hier auf Facebook)! Das Motto lautet „Sprich darüber“ – klingt ein bisschen altbacken, finde ich, trifft aber wahrscheinlich den Kern der Sache sehr gut. Darüber sprechen – und so Gleichgesinnte finden, Rücken stärken und Probleme lösen – ist ein wichtiger Baustein für erfolgreiches Stillen. Und damit Teil einer gesunden Säuglingsernährung.
Mal was ganz anderes zum Thema haben sich Aktivisten in Malaysia einfallen lassen: Ein Flash Mob mit Tanz und Gesang, der aufmerksam machen sollte und die Botschaft verbreitete: Stillen ist normal, hat nix mit Sex zu tun und Milchpulver ist ein Wirtschaftsfaktor, der den Babys aber keine Vorteile gegenüber der Muttermilch bringt. Der Tanz steht auf Youtube
der Song geht so:
Lyrics:
listen up /imma rap about breasts/cuz ev’ry other song /has a line about her chest
and the world’s OK with /the sex context /but feed the future and /the world’s like
what the heck?/they call it a rack
turn a gift of god /into a sales contest/and treat ev’ry woman /like an item on the shelf
major corporations and /snakeoil quacks /claim to replace /what’s nature’s best
with powdered potions, /subliminal ads
enough of that/it’s time to act/k and waba say /time to take your breast back
Die AFS hat wie immer zur Welstillwoche ein Info-Paket mit Plakaten im Angebot:
Die LLL hat einen Fotowettbewerb ausgeschrieben und Stillbilder prämiert – Stillen im Park, im Wohnwagen, Tandemstillen, alles dabei.
Happy Breastfeeding!!