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Er geht ins Bad…

Donnerstagsserie – Irgendwo zwischen Windelfrei und Wegwerfwindel

Asche auf mein Haupt! Schon länger gab es keinen aktuellen Status zu unserem Windelfrei-Alltag. Aber heute gibt es endlich wieder ein paar Eindrücke von uns. Der 12. Lebensmonat ist angebrochen…

Wir waren jetzt viel seit dem Winterbeginn krank – Fieber, Husten, Schnupfen und Rotz war unser täglicher Begleiter. Das Abhalten funktioniert nach Standardsituationen so zu 70-80 %. Signalisieren tut er mal heftigst und (oft) gar nicht. Auch wehrt er gelegentlich angebotene Abhalteversuche mittels Durchstrecken und Wegdrehen ab. Insgesamt hatten wir in den vergangenen Wochen gefühlt fast so viel (Windel)Wäsche wie im ersten Vierteljahr. Doch alle paar Tage passiert hier ein Schauspiel: er schaut mich direkt mit Blickkontakt an und krabbelt los zum Badezimmer und wartet dort. Ich weiß in diesen Momenten einfach, er muss JETZT. Beim Abhalten erledigt er dann prompt sein großes Geschäft. Das fühlt sich so klasse an: Kommunikation.

Badezimmer

Ansonsten passt es für mich – für uns als Familie -, dass wir nach Bedarf Abhalten und Backups zur Sicherheit nutzen.

Fieberndes Kind tragen?!

Ich muss ehrlich zugeben, dass ich auch immer mal wieder verunsichert bin…

Da hatte ich also vor Kurzem ein hochfieberndes Baby und fragte mich selber, ob der enge Körperkontakt überhaupt so gut ist: nicht, dass mein Kind überhitzt?!

Ich merkte aber, dass es ihm einfach gut tat. Er glühte zwar, aber er war ruhig und zufrieden, und stillte viel in der Trage.

Für meinen Kopf hakte ich beim Tragenetzwerk e.V. nach und bekam folgende Antwort:

Kann ich mein Kind auch bei hohen Temperaturen oder Fieber tragen?

Man kann nicht nur, man sollte sogar! Tragen wirkt temperaturausgleichend. Über den Körperkontakt beim Tragen können wir dem Kind beim Kühlen oder Aufheizen helfen, indem wir als Wärmeleiter fungieren. Da unser Körper bestrebt ist, immer seine Temperatur von 37°C zu halten, nehmen wir entweder die Hitze des Kindes auf und kühlen es dadurch oder wir heizen uns auf, um unser frierendes Kind zu wärmen. Diesen Effekt kann man auch nutzen, um das Kind herunter zu kühlen, wenn es fiebert. Ist die Umgebungstemperatur ohnehin schon hoch, beschleunigt der Schweiß diesen Vorgang. Wir kühlen uns durch den Schweiß an der Körperoberfläche ab und der Schweiß zwischen uns und dem Kind beschleunigt den Temperaturausgleich.

aus Elterninformation Nr. 3 – Tragenetzwerk e.V.

Logisch? Logisch! Klar, die tragende Person ist immer der beste Ort für ein Menschenkind – besonders wenn es krank ist. Der Mensch ist doch ein Wunder der Natur!

Lies auch hier: Babys immer am Körper tragen!

Eine gute Alternative zum Breigläschen

Ich weiß, die beste Alternative zum Breigläschen ist immer noch das Zubereiten der frischen Zutaten in der eigenen Küche. Doch habe ich nicht jeden Tag dazu Zeit und ehrlich gesagt auch nicht die Lust zum Kochen. 

Ich persönlich bin von Breikost im Glas  – insbesondere Gemüsebreie und ganzen pürierten Gerichten – nicht sehr angetan. Zum einen schmeckte es mir nicht und zum anderen haben wir beim Tochterkind oft viel weggeworfen, weil sie nur kleine Breiportionchen aß.

Im Juli las ich bei trainyabrain zum ersten Mal von einer Tiefkühlkost für Babys:

Babyviduals

Es sprach mich sofort an. Denn wenn ich die Wahl zwischen Essen in der Konserve oder aus der Tiefkühlabteilung habe, so entscheide ich mich immer aufgrund der Herstellungsverfahren und des Geschmackes für letzteres.

So bestellte ich uns Anfang September ein Probierset und hier kommt unser Testbericht:

Es gibt die Vidos, kleine portionierbare „Breikleckse“ und die Vidulis, die vorgegarten Gemüsestückchen. Alles ist ohne Zusätze wie Gewürze und sonstiges erhältlich.

Die Zubereitung einer Breimahlzeit geht richtig flott: Vidos und/oder Vidulis auswählen und kombinieren, Erwärmen im Wasserbad, im Topf auf dem Herd oder in der Mikrowelle. Innerhalb von 3 Minuten habe ich meistens Babysohns Essen fertig. Auch kombiniere ich gerne Selbstgekochtes mit Vidulis; z.B. Stampfkartoffeln heiß vom Herd und dann ein paar Möhrchen, Brokkoli und Erbsen noch gefroren untergemengt, ein, zwei Minuten stehengelassen und fertig ist sein Mittagessen.

Babysohn isst es sehr gern.
… und es schmeckt mir auch, so dass Breireste von mir vertilgt werden und nicht im Müll landen.

Mittlerweile haben wir eine kleine Auswahl daheim.

Babyviduals

Klar ist, die tiefgekühlte Babykost ist auf die Grammmenge gesehen teurer. Doch ist es mir wert, wenn ich dafür hochwertige Produkte erhalte.

Das war eine Mischung aus Kürbisbrei, Möhrchen und Erbsen mit einem halben Teelöffel Rapsöl angereichert.

Was mir an Babyviduals nicht schmeckt, das ist der mitgegebene Ernährungsplan. Dieser sieht vor, dass Muttermilch beziehungsweise Ersatzmilch Stück für Stück aus der Tabelle verschwindet. Auch finde ich den Fahrplan wie bei allen Säuglingsnahrungsproduzenten sehr star und fernab der Realität (auch wenn Eltern sich sehr gerne an handfeste Zahlen und Vorgaben im Babychaos orientieren). Ich bevorzuge lieber den Baby-led-weaning-Ansatz, wie es auch die WHO (Guiding principles for complementary feeding of the breastfed child) und Stillberater empfehlen.

Vielleicht schafft Babyviduals in Nürnberg als einer der ersten den Sprung hin zur Empfehlung für individuelle Beikostwege. Dann wäre Babyviduals den anderen Breiherstellern einen Schritt voraus.

Aktuell gibt es Babyviduals im Großraum Nürnberg und in Berlin via kostenlosen Lieferservice nach Hause. Auch gibt es mittlerweile vereinzelte Läden, die es in ihr TK-Sortiment aufgenommen haben.

Lasst es Euch schmecken!

Zwischen Vollstillen und Familientisch

Heute schreibe ich Euch eine kleine Dokumentation über unseren Beikostweg vom Babysohn…

4 Monate
Er beobachtet uns beim Essen ausgiebig und sitzt am Tisch auf unserem Schoß.

4 1/2 Monate
Er greift uns beim Essen dazwischen und führt sich das ergatterte zum Mund. Erstes Probieren von rohen Obst- und Gemüsespalten. Auch an Trinkgefäßen ist er interessiert. Erstes „Bechern“ (=Trinken aus einem Becher ohne Aufsatz) von Wasser, was auf Anhieb gut funktioniert.

5 Monate
Regelmäßiges Fingerfood in Form von Rohkost.

ab 6 Monate
Fingerfood in jeglicher Form, was sich vom Familientisch anbietet. Wasser zum Essen wird angeboten, je nach unserer Laune in einer Trinklernflasche mit Silikon-Weithalsaufsatz oder in einem Becher.

ab 7 Monate
Er sitzt im Hochstuhl gut gestützt und sicher. Hin und wieder gibt es „Zerdrücktes“ und Breiiges. Er lässt sich sehr gerne füttern und wird stinkig, wenn es nicht schnell genug geht.

ab 8 Monate
Er bekommt Frühstück, Mittag und Abendessen meistens in einer Mischung aus Fingerfood und Brei und dazu Wasser zum Trinken.

Insgesamt habe ich hier einen Vorzeigeesser, was ich vom Tochterkind überhaupt nicht kenne. Bei ihr war ich damals recht strikt und ich habe mit den ersten Essens- und Breiversuchen exakt auf den halben Geburtstag gewartet. Bis zum ersten Geburtstag hat sie uns nie wesentliche Breimengen abgenommen; gerne hat sie aber an Fingerfood herumgeknatscht. In meiner Erinnerung hat sie Essen nicht so vehement eingefordert wie Babysohn.

Doch Sohnemann isst zahnlos alles, was er selbst für gut befindet – festes wie weiches.

Was mir auch auffällt, wie filigran er mittlerweile kleingeschnittendes Fingerfood (in Würfelgröße) zwischen Daumen und Zeigefinger) aufpickt.

Was uns noch fehlt, das sind die eigenen Löffelversuche.

… ansonsten Stillen wir hier weiterhin jede Menge und nach Bedarf – gefühlt kaum weniger als vor der Beikostzeit.

Unsere Splitpants aus Wolle

Donnerstagsserie – Irgendwo zwischen Windelfrei und Wegwerfwindel

Ich habe mir vor kurzem bei Freya das Splitpants-Schnittmuster geordert. Nachdem Freya es sehr flott verschickt hatte, kam ich am Anfang dieser Woche endlich dazu, mich an die Nähmaschine zu setzen…

Splitpants nach Freya
… herauskam eine schöne kuschelige gut sitzende Splitpants. Die Hose besteht aus 100% Merinowolle (ein gebrauchter Pullover für wenige Euros bei ebay ersteigert) und Baumwoll-Bündchenstoff.

Für kleine Pipi-Panne habe ich eine Einlage in die Hose gelegt, die vom Bündchen gehalten wird. Diese klappe ich beim Abhalten einfach nach hinten und stecke sie im Anschluss wieder von unters Bündchen.

Fazit: Schnittmuster und erste genähte Hose super!

Stoffwindeln sind bestellt…

Donnerstagsserie – Irgendwo zwischen Windelfrei und Wegwerfwindel

Verdammt nochmal!!! Kann jemand bitte die Zeit anhalten?! 7 Monate und etwas mehr sagt der Kalender für meinen Krabbelsohn. … eigentlich wollte ich nach meinem letzten Streik-Posting kurze Zeit später gleich mitteilen: Bloggen hilft! Wir hatten nach ein, zwei Tagen keine ganztägigen Abhalte-Durchstreckphasen mehr. Puh, war ich erleichtert. Klar, macht er das immer mal wieder, wenn er partout nicht zu müssen scheint oder wenn das große Geschäft sich anmeldet. Bei zweiteren hilft nur Ruhe und eine andere Abhalteposition (wir wechseln hier zwischen freihängend überm Waschbecken oder sitzend auf dem Töpfchen).

Aber zurück zum Beitragstitel. Im Laufe des Sommers hat sich die Ökö-Wegwerfwindel als Backup bei uns eingeschlichen. An warmen Tagen gab’s nichts unten rum an und zur Nacht die Mokomidi. Doch an trüben Tagen kam immer mehr die WWW zum Einsatz. Umso kühler und feuchter es draußen wurde, desto mehr trug und trägt Kleinmann die Plastikbuchse: ich bin ein Schlechtwetterwickler. So haben wir mittlerweile die 16. Windelpackung frisch aufgebrochen. Wir haben einen Verbrauch von 3 bis 6 Windeln pro Tag. Abgehalten wird nach seiner Ansage und Timing. Aber diese Wegwerferei wurmt mich. Deshalb hab ich jetzt bei Stoffywelt ein Testpaket bestellt.

… und morgen bin ich beim Windelfrei-Treffen am baldigen Ausbildungsort der Stoffwindelschule.

Stillen im Tragetuch

Stillen „to go“ ist so praktisch. Das Baby will gestillt werden, aber es ist keine einladene Parkbank in Sicht oder das großes Geschwisterkind muss aus dem Kindergarten abgeholt werden? Kein Problem, wenn man mit etwas Übung das Stillen in der Trage / im Tragetuch heraus hat.

Bei Youtube fand ich eine kleine Anleitung für das Stillen im Tuch. (In einer Trage funktioniert es ähnlich.)

Herumtüfteln. Üben. Einspielen. Und ein Prise Geduld.

Wenn Ihr nicht weiterkommt, vielleicht hat eine Still-/Trageberaterin vor Ort den entscheidenden Tipp für Euch.

… achso und noch eine Handvoll Mumm braucht Ihr eventuell auch, um so lässig wie Alicia Silverstone ihr großes Krabbelkind in der Öffentlichkeit zu stillen.

Alicia Silverstone

Abhaltestreik und Beikoststart

Donnerstagsserie – Irgendwo zwischen Windelfrei und Wegwerfwindel

Oh Schreck, mein letzter Blogeintrag zu unserer persönlichen Windelfrei-Geschichte ist schon ein gutes Stück her. *Asche auf mein Haupt*

Mein Sohnemann ist mittlerweile knapp über 6 Monate alt und wir sind immer noch mit Windelfrei dabei. (Vielleicht schaffe ich in den nächsten Tage einen Zwischenbericht dazu zu schreiben.)

Zurück zum Titel dieses Blogpostings.

Wir haben ein Problem – eher eine Tatsache. Mein kleiner Mann mag derzeit ungern abgehalten werden. Er lässt sich kaum in die Abhalteposition bringen, streckt sich gleich durch, windet sich weg. Er ist schon sehr mobil und kommt mit seiner Krabbeltechnik schon dort hin, wo er hin will (was die große Schwester weniger begeistert).
Das kennen viele Windelfrei-Familien und es war mir auch schon bewusst: Mobilität verändert die Windelfrei-Situation.

Aber folgenden Aspekt sehe ich gerade zusätzlich. Mein Sohn verlangt bereits vehement Beikost ein. Seit einigen Tagen bekommmt er täglich neben dem Obst/Brötchen/rohes Gemüse-Fingerfood eine Portion gegartes Gemüse auf die Hand oder mit der Gabel zerdrückt per Löffel. Das zeigt sich nun auch am großen Geschäft. Der Stuhlbrei wird immer öfters geformt, wenn auch noch weich. Ich habe das Gefühl, dass das Nicht-abgehalten-werden-wollen eher aus dem neuen Bauchgefühl resultiert. Zum einen das Völlegefühl und zum anderen, dass der Stuhl nicht mehr so „rausgeschossen“ kommt, sondern mehr „Arbeit“ bei der Entleerung und einen anderen, noch unbekannten Druck auf den Schließmuskel macht. Auch ändert sich gerade mit der Beikosteinführung die Pipi-Menge/-Frequenz. Also habe ich das von mir angebotene Abhalten momentan reduziert und erfreue mich einfach, wenn das Abhalten nach einem längeren Schlaf auf jeden Fall funktioniert. Beschweren tut er sich trotzdem kurz bevor er macht, beziehungsweise meckert, wenn er im Nassen liegt. Und das Geschmiere landet(e) bis auf einmal gottseidank dort, wo es hingehört – ins Töpfchen.

Wie seht Ihr das?
Was ist Eure Erfahrung zum halben Geburtstag?

Schreibaby?! Was tun?

Am vergangenen Mittwochabend sendete Stern TV einen Beitrag zum Thema „Schreibaby“:

Schreibabys – Wie Eltern geholfen werden kann

Wer sich eigentlich für einen bedürfnis- und bindungsorientierten Umgang mit Kindern einsetzt, dem krempeln sich beim Schauen dieses Beitrages die Fußnägel um. Alle – mit denen ich kommuniziert habe – sind von dem „Therapieansatz“ der Schreiambulanz Gelsenkirchen entsetzt und sprachlos.

Ich möchte an dieser Stelle sehr gerne Herbert Renz-Polster, ein bekannter Kinderarzt und Buchautor, zitieren:

Ich weiss keinen Rat, Sie glauben nicht, wie viel ich zu dem Video gefragt wurde. Es ist grausam – kein Wort über Beziehungen, kein Wort über die dyadische oder triadische Regulation, kein Wort über mögliche Belastungen bei den Eltern, kein Hinweis, dass einem solchen Baby das Tragen gut getan hätte, kein Wort über die Nebenwirkungen des Schreienlassens, keine Frage, ob bei der Mutter vielleicht eine Wochenbett-Depression vorlag, keine Information darüber, warum es wohl mit dem Stillen nicht geklappt hat… –  dafür ein Baby mit einem offensichtlich plattgelegnen Hinterkopf, Eltern, die ihr Baby wacker im Wagen schieben und die sich hilflos und kleinlaut auf diese grausame Rechtfertigung „Ich weiss ja, dass ihm nichts fehlt.“ festnageln lassen. Und zwar von einer Sozialarbeiterin, die vielleicht im Omo-Paket eine Lizenz zur Therapie gefunden hat?  Und die statt von Beziehungen von Schreien als erlerntem Verhalten redet, das es wegzukonditionieren gilt. Erlernt – weil das so viel Spass macht zu brüllen??? Da stehen echt Geister wieder auf, die die Psychologie der letzten 40 Jahre eigentlich überwunden hat. Aber immerhin hat unsere Therapeutin in ihrer Wundertüte jetzt noch weitere geniale Tipps wie: beim Füttern nicht den Fernseher laufen zu lassen! Was wohl der kleine Mensch später einmal dazu sagen wird, wenn er sich das anschauen muss.

Ich glaube, so fühlten sich beim Anblick dieses Würmchens die meisten von uns.

Anzumerken ist, dass der Filmbeitrag von Stern TV aus der Konserve kommt: Monatelange Qual – Familie mit „Schreikind“ fand Hilfe in Gelsenkirchen. Der kleine Darian müsste heute schon in etwa 3 Jahre alt sein.
Mit dem Wissen der Vorgeschichte der Familie ist es fragwürdig zu sagen, dass dieses Baby nichts hatte. Ein traumatische Geburt – hier ein Notkaiserschnitt – ist oftmals ein Auslöser für eine „Schreikarriere“.

Renz-Polster sagt, dass es wichtig für hilfesuchende Eltern ist, genau nach den Konzepten der Schreibabyambulanzen zu schauen, bevor sie sich dort beraten lassen, da die Ansätze sich je nach Kinder- und Beziehungsbild der Experten vor Ort stark variieren.

Hier einmal eine einfache Gegenüberstellung in kleinen Auszügen von zwei Ambulanzen:

SchreiBabyAmbulanz der Berliner Nachbarschaftsheime Schreiambulanz der Kinder und Jugendklinik Gelsenkirchen

Sanfte, körperorientierte Methoden für Eltern und ihre Kinder, die helfen die psychischen und körperlichen Spannungszustände zu begreifen, eigene Kräfte und Ressourcen zu entdecken um so Konfliktsituationen zu lösen

Körperpsychotherapie, Berührungen, Massagen, Unterstützung und Halt, nicht Therapie, Ressourcenorientierung, soziale Ressourcen aufzeigen

Tages- und Nachtprotokoll ist die Basis der Analyse

Therapie der „gestörten Eltern-Kind-Kommunikation“

Schaffung von festen Strukturen und klaren Regeln sowie Regelmäßigkeiten, wann Schreikinder schlafen sollten

Also Hand aufs Herz und Bauchgefühl bei der Entscheidung anschalten, wo man sich besser mit seiner Familie aufgehoben fühlt.

Was kann das Umfeld einer Schreibaby-Familie tun? Eltern keine Vorwürfe machen und nicht im Umgang mit ihren Baby bevormunden, sondern Verständnis für die schwierige Zeit zeigen und konkrete Unterstützung anbieten.

Auf den Ansturm der Empörung, den Stern TV ereilt hat, hat die Redaktion mit einer mauen Stellungsnahme reagiert: Schreibabys helfen Ruhe und Struktur. Darin findet sich keine Spur von Einsicht, dass ein an die Bedürfnisse des Kindes angepasstes Vorgehen so wichtig ist. Stattdessen wird hier abermals von „missverstandenen Signalen“ zwischen den Babys und ihren Eltern gesprochen.

Mein persönliches Fazit zu diesem aufwühlenden Stern TV-Beitrag im scheinbar sonst medialen Sommerloch: Uns stehen heute so geniale Köpfe und neueste wissenschaftliche Erkenntnisse zur Verfügung, doch Stern TV berichtete einseitig, recherchierte schlecht und befragte eine Sozialarbeiterin. Hier hätte ich mir eine ausgiebige Recherche und eine interdiszipline Expertenrunde mit zum Beispiel Prof. Mechthild Papousek (Fachärztin für Psychiatrie und Neurologie, Entwicklungspsychologin, Eltern-Säuglings-Therapeutin), Prof. Gerald Hüther und Prof. Ralph Dawirs (Hirnforscher), Dr. Herbert Renz-Polster sowie Anja Gaca (Hebamme und ausgebildete Schreibabytherapeutin) gewünscht.

Wir alle hoffen, dass die Stern TV-Redaktion sich bemühen wird, sich in dieses doch viel weitreichendere Themenkomplex einzuarbeiten und eine fundierte Gegendarstellung in nicht allzu ferner Zeit zu senden.

Hier sind noch einige interessante Artikel anderer Blogs rund um das Thema Schreien lassen:

Gebärmutterheimweh – Von guten Eltern
Was hilft gegen Schlaflernprogramme – Nora Imlau

Wenn Babys schreien gelassen werden – was passiert in Babys Körper? – Geborgen wachsen
Schlaflernprogramme: Ein Blick hinter die Schreikulisse – Nestling

Lies auch hier: Schreibaby?! – ein Blogeintrag aus dem vergangenen Jahr.