Schlagwort-Archive: Mantra

Montags-Mantra: Delete, Delegate, Record or do.

Die Inbox ist zu voll? Deine To-Do-Liste auch? Vielleicht hilft diese einfache Regel:

Löschen. Delegieren. Aufschreiben. Oder machen.

Und zwar in dieser Reihenfolge. Die meisten Dinge können wir einfach löschen – aus der Inbox oder von der inneren Liste.

Ja, es wäre schön, wenn mal jemand die Backopfenabdeckung abschrauben und innen säubern würde. Aber ist das lebensnotwendig? Verändert es unseren Alltag zum Besseren? Macht es die Kinder gesund und glücklich? Nein? Okay:

Löschen.

Ja, es wäre schön, wenn mal jemand Speisekammer aufräumen würde, bevor sie lebendig wird und in Form von kleinen Tierchen rausgekrabbelt kommt. Wer könnte das erledigen? Der Angetraute, die Oma, die Schwiegermutter, die beste Freundin? Auch andere Leute können Haltbarkeitsdaten lesen! Derartiges lässt sich wunderbar…

…delegieren.

Ja, es wäre schön, der Tante in Amerika mal wieder einen Brief zu schreiben. Schöne Idee. Macht alle glücklich – die Kinder, wenn sie mitschreiben dürfe, die Tante, das innere Gewissen. Okay, dann

aufschreiben und auf den Zettel schauen, wenn ein Zeitfenster und genug Energie da ist.

Ja, es wäre klasse, wenn heute Abend schon eine Suppe fertig wäre, wenn wir vom Spielplatz kommen. Keiner da, ders machen kann? Aufn Zettel schreiben macht nicht satt? Okay,

tu es – bereite es jetzt vor.

Du wirst heute Abend froh drum sein.

Löschen, Delegieren, Aufschreiben oder tun. Geht mal eure inneren Listen durch. Und mein Tipp: Löschen ist immer die favorisierte Lösung, auch dann bleibt noch genug zu tun.

Montags-Mantra: Lobt einander! (Coming-Out)

Loben ist ja derzeit tooootal verpönt. „Du LOBST Dein Kind???“ werde ich gefragt, als ginge es um eine völlig überholte, schädliche Erziehungsmethode aus dem Mittelalter. Und es stehen ja meine eigenen Artikel bei urbia.de (Kinder richtig loben) und in der Süddeutschen Zeitung Online (Loben lernen) zur Frage, wie schäääädlich Lob sein kann. Aber wißt ihr was? Der Anti-Loben-Fundamentalismus, der daraus in einigen Kreisen gemacht wird, ist völlig unnötig.

Also hiermit mein öffentliches Coming-Out: Ja, ich lobe mein Kind! Und meinen Partner. Und meine Mutter. Und meinen Papa. Und meine Freunde. Und meinen Bäcker. Und den Buchhändler unten im Haus. Und die freundliche Verkäuferin im Bioladen. Und jeden, der sein Rad so anschließt, dass meins auch noch daneben passt.

Warum? Weil Lob auch gut sein kann.

Steht auch in meinen Artikeln. Es ist nämlich wichtig, WIE wir loben und WARUM. Schädlich ist es, soziales Verhalten durch Lob zu kontrollieren: „Jetzt sei ein braaaves Kind und teile die Spielsachen, braaaav, gut sooo.“ Schädlich ist es, ein Kind mit Lob zu erpressen: „Na klar schaffst Du das, das machst du doch sooo toll, los, kletter noch höher!“ Schädlich ist es, ein Kind mit Lob loswerden zu wollen: „Tolles Bild. Mal noch eins. Ich muss arbeiten.“

Ein aufrichtiges, konkretes, zielfreies Lob hingegen ist eine gute Sache. „WOW! Die Katze auf dem Bild kann man richtig gut erkennen! Das gefällt mir total gut!“

Und auch sonst tut es in meinem Umfeld ALLEN Menschen gut zu hören, was an ihnen gut ist (zumindest in unserer Kultur, in der wir derzeit aufwachsen und leben.).

Ich mag deine aufrichtige Art. Ich bin dankbar dafür, dass Du mir so aufmerksam zuhörst. Ich freue mich jedes Mal, wenn Du Gitarre spielst. Ich liebe deine Linzer Torte. Ich bin so froh, dass ich Dich immer anrufen kann. Es tut so gut, dass du mir klar sagst, wenn ich auf dem Holzweg bin…

Ihr seid so aufmerksame, kommunikative, kluge Blogleser – ich bin unsagbar glücklich, dass ihr da seid.

Montags-Mantra: Wenn ich nur darf…

Heute ein Montags-Mantra für Windelfrei-Streikphasen. Ich habe es am Wochenende bei der Ausbildung zur AFS-Stillberaterin an einer Kita-Wand gesehen und euch mitgebracht:

Wenn ich nur darf,
wenn ich soll,

aber nie kann, wenn ich will,
dann kann ich auch nicht,
wenn ich muss.

Wenn ich aber darf,
wenn ich will,
dann kann ich auch,
wenn ich muss.

Denn merke: Die können sollen,
müssen auch wollen dürfen.

Johannes Conrad (Philopsoh)

Ich habe es, glaube ich, schon 15 mal gelesen und jedes Mal fällt mir ein neuer Aspekt auf. Und es passt sehr auf Windelfrei und die Phasen, in denen unsere Kinder „verweigern“, weil sie einfach selbstständig werden.

Dann wollen sie nämlich nicht, wenn sie sollen, sondern nur wenn sie wollen. Und wenn wir ihnen das lassen und sie einfach wollen dürfen, dann kooperieren sie nach dieser Phase auch wieder und wollen, wenn wir wollen bzw. glauben, dass sie (mal) müssen. Mit diesem Gedanken bekommt für mich „Streik“ eine neue Qualität… wie eine Blume, die bei genauem Hinsehen auch dann schön ist, wenn sie schon welkt.

Montagsgruss von eurer
nic

DSC00092

Montags-Mantra: Schreibe und bete.

Es gibt Dinge, die ich immer, immer, immer wieder mache. Und mich jedes Mal drüber ärgere.
Den Schlüssel verlegen, falsch parken, zuviel Nutella essen, den Müll nicht perfekt trennen, die Kleine nach dem Aufstehen nicht nochmal abhalten…und das sind nur die weniger dramatischen. Wenn es um meine Kids geht, dann bin ich strenger und vor allem völlig genervt, wenn ich immer wieder Dinge tue, die ich mir schon längst abgewöhnt haben wollte.

Aber wie neue Wege gehen? Ich habe zwei Techniken, die mir gut helfen.

1. Schreiben.
Ja, ich weiß, wir haben alle keine Zeit. Aber Schreiben hilft. Aus dem Buch von Julia Cameron „Weg des Künstlers“ lernte ich die Technik der Morgenseiten. Jede Morgen drei Seiten schreiben, einfach was euch in den Kopf kommt, wie es euch geht. Wenn es keine drei Seiten werden, schreibt eine. Oder eine halbe. Egal. Wichtig ist, dass ihr es täglich macht. Es ist unmöglich, sich über Wochen hinweg bei sich selbst jeden Tag über die gleichen Dinge zu beschweren. Irgendwann ändert ihr es einfach.

2. Beten.
Ja, ich weiß, total altmodisch. Hilft aber. Jeden Abend vor dem Schlafengehen zum Beispiel kurz: „Liebe/r/s wasimmerihrglaubt, danke für …. washeutetollwar….bitte gib mir die Kraft, morgen…. wasimmerihrbraucht. Schlussformel“

Bei mir klingt das dann zum Beispiel so: „Liebe Kraft da draußen, danke, dass wir heute warme Sonne, so leckeres Essen und lieben Besuch hatten. Bitte gib mir die Kraft, morgen beim nächsten Geschwisterstreit nicht sofort einzugreifen, sondern zu warten, ob sie es selbst lösen können. Bitte gib mir die Geduld zu warten. Das Vertrauen, zu schweigen. Die Kraft, mich zurückzuhalten. Danke.“

Ebenfalls unmöglich, sich das jeden Abend zu sagen und es dann nicht auch irgendwann so zu machen.

Wie macht ihr das? Ähnlich? Noch ganz anders?

Montagsmantramontagsgruss,

back in town,
eure nic

Montags-Mantra: Sag‘, ich liebe Dich.

Heute war so ein Tag, an dem mein großes Kind und ich uns ständig in den Haaren hatten. Irgendwie kamen wir auf keinen grünen Zweig und waren genervt. Nicht immer, aber immer wieder.

Irgendwann in einer ruhigen Minute hockte ich mich zu ihm hin und sagte:

„Ich weiß nicht, was heute los ist, aber du machst ständig Sachen, die mich nerven.“
Er sah weg. Er wollte das nicht hören. Verständlich. Ich fuhr fort:

„Und ich glaube, ich mach auch ständig Sachen, die Dich nerven.“ Er sah mich an. Offen. Erstaunt. Er nickte.

„Ich wollte Dir sagen, dass ich das anstrengend finde und dass ich mit Dir gemeinsam eine Lösung finden möchte. Aber auch wenn wir heute keine Lösung finden und es einfach so ein Tag ist… ich hab Dich sehr lieb. Auch an solchen Tagen.“

Ich hatte das nicht mit einem Ziel gesagt, sondern weil es einfach so in mir aussah. Ich nahm ihn in die Arme. Er erwiderte es. Ohne Worte.

Der Effekt war erstaunlich: Wir nervten uns zwar weiterhin noch ein paar Mal, aber jetzt konnten wir drüber lachen, konnten uns bewusst und sofort wieder vertragen.

Die Verbindung war wieder hergestellt, die vorher abgerissen war.
Vielleicht wirkt das auch in anderen Situationen? Sag‘ einfach mal: Ja, es nervt und ja, ich liebe Dich.

IMG_0612

(Photo by Doreen)

Montagsmantra: Bauch, brüll‘!

Heute mal ein Montagsmantra mit Zitat von anderswo:

„Intuitiv erfolgreich sind Frauen (EDIT: Menschen), die ihrer Intuition wirklich vertrauen. Der Stimme im Kopf zu folgen, die einredet vernünftig sein zu müssen führt oft zu großen Umwegen. Weibliche Intuition wächst, wenn Frauen (EDIT: Menschen) ihr Gefühlsleben wahrnehmen und achten. Entscheidend ist, dass sie lernen, entsprechend zu handeln und die Verantwortung für die Konsequenzen zu übernehmen.“

Yesso. Meine Bauchstimme hat häufig die wildesten Ideen. Und meine Vernunft sagt regelmäßig: „Ruhe da unten.“ Und dann machen wir grooooße Umwege, um am Ende festzustellen: Bauch hatte doch recht.

Daher heute: Bauchstimme, brüll, auf dass ich/man/frau dich gut höre.

Es gibt einen spannenden Artikel über das Bauchgehirn in einem alten GEO-Heft, der hier als pdf online steht. Fazit: Bauch ist gar nicht so „dumm“, wie man glauben mag. Wenn er gut „trainiert“ ist, fällt er spannende Entscheidungen. Nicht immer perfekt, aber immer beachtenswert.

Dies in Kürze. In noch kürzerer Kürze den Artgerecht-Camp-II-Bericht. Hier nur soviel: Es war großartig. Wahnsinn. Ich würde am liebsten sofort ein drittes machen oder da geblieben sein oder….

hihi, jaja, was die Bauchstimme dazu sagt, das verrate ich erst später ;).

Nachtgruss
eure nic

Montags-Mantra: Wenn es stresst, ändere es.

„Alleine mit den Kids, das stresst mich total.“ „Der Job ist einfach sehr stressig.“ „Die Stadt ist halt laut und stressig“ „Diese ständigen Termine und der Zeitdruck, das ist einfach stressig.“ „Ich wollte stillen, aber das wurde total stressig.“ „Ich hab mich in Windelfrei total reingestresst.“

„Stressig“ ist eines der Wörter, die ich in Gesprächen sehr häufig höre. Gerade, wenn ich direkt aus dem Wald komme, dann fällt mir auf, dass wir offenbar in einer Welt leben, die uns häufig unter (negativen) Stress setzt. Das ist nicht verwunderlich – wir sind nicht artgerecht gehalten. Uns stresst das alleine sein, uns stressen zuviele Leute, uns stresst der Zeitdruck, der Gruppendruck, es gibt viele, viele Dinge, die vielen von uns nicht entsprechen. Es gibt auch Leute, die damit gut zurecht kommen, die Städte lieben, Fußgängerzonen und Einkaufszentren entspannend finden – aber häufig ändert sich das, wenn man erstmal mit Kindern unterwegs ist. (Wer sich für Stress genauer interessiert, hier gibt es ein Grundlagenbuch dazu)

Was mich immer wieder wundert: Wir ändern es oft nicht. Wir nehmen das „stressig“ hin, als wäre es gottgegeben. „Es ist halt so.“ Ja, es ist so. Aber es muss nicht so sein. Vieles davon können wir ändern.

Beim letzten Camp hatte ich das Gefühl: Wahrscheinlich ist auch das ändern gar nicht der Punkt. Als Eltern sind wir ja gewohnt, Probleme zu erkennen und Lösungen zu finden. Ich habe den Eindruck, dass es uns oft gar nicht mehr auffällt. Das ist der Punkt, an dem uns der Stress eingefangen hat.

Daher: Wenn es euch stresst, dann betrachtet das doch mal ernsthaft als STOP-Schild. Haltet inne. Fragt euch, was da los ist. Hört in euch hinein. Redet mit anderen darüber. Erlaubt euch, das nicht okay zu finden, dass es stressig ist und das auch zu sagen, mit anderen zu teilen. Fragt euch, ob das so sein muss (meine Mutter pflegt zu sagen: „Wir müssen nur auf Toilette gehen und sterben, sonst nix!“)

Windelfrei darf nicht stressen. Wenn es euch stresst, läuft etwas falsch. Dann hört auf, macht eine Pause.
Windelfrei ist nicht aufwendig (Laurie Boucke, Autorin von TopFit, im Video-Interview dazu hier)

Auch Familienleben darf nicht stressen. Wenn es euch stresst, sprecht mit euren Familienmitgliedern darüber, wenn es keine gibt, sprecht mit Freunden oder Nachbarn – oft gibt es Hilfe, wo man gar keine vermutet hatte.
Möglicherweise wird das erstmal etwas unbequem. Aber es macht eine Tür auf und ermöglichst erstmal Lösungen zu finden. Vielleicht kleine. Vielleicht ungewöhnliche. Vielleicht alberne :).

Wenn es stresst – höre auf dich und ändere es.

Montags-Mantra: Mantre deine Passwörter

Heute mal ein Montags-Mantra-Tipp für das Eltern-Unterbewusstsein.
Denn die Frage ist eigentlich nicht, was gute „Mantren“ für uns wären, denn was grundsätzlich förderlich fürs Familienleben ist, das wissen wir ja alle irgendwie, oder? Aber wie kriegen wir das ins Unterbewusstsein? Man kann natürlich Post-its an Spiegel heften, Zettel an Türen oder Parenting-Cards an Ablufthauben. Zusätzlich gibt es aber noch eine sehr wirksame Methode, die ich als Ex-Computersicherheits-Journalistin hier gerne vorstellen will:

Macht euer wichtigstes Mantra zum Passwort.

Das geht ganz einfach. Montags-Mantra: Mantre deine Passwörter weiterlesen

Montags-Mantra: Ruf eine kluge Freundin an.

Manchmal ist alles doof. Unerträglich. Verworren. Zuviel. Zuwenig.

Dann ruft eine kluge FreundIn an.

Reden hilft. Nicht nur Frauen, auch Männern. Menschen halt. Wir sind Kommunikationstiere.

Redet mit den richtigen FreundInnen. Mit Menschen, die Lebenserfahrung haben. Die euch solange nach dem Mund reden, bis ihr euch ausgeschimpft, -geheult, -gejault habt und die dann mit euch nach Lösungen suchen und auch mal kritisch sagen: Naja, schau mal, was dein Anteil daran ist und was Du ändern kannst.

Mich macht das immer wieder zum Menschen, wo ich vorher nur Nervenbündel, Arbeitstier oder Wutbestie war. Danke an alle Ohren, die mir bis heute zugehört haben. Ich wünsche jede/m da draußen ein paar Ohren, die euch klug zuhören, wenn ihr das braucht!

Montags-Mantra: Sei einen Schritt voraus

Sodele, ihr Lieben, es geht hier wieder weiter und zwar heute mit einem neuen, sehr wichtigen Montags-Mantra:
Sei den Kindern immer einen Schritt voraus.

Heißt bei uns z.B.:

Nicht erst kochen, wenn die Kids Hunger haben – wissen, dass sie in einer Stunde essen müssen.
Nicht erst rausgehen, wenn die Kids schon am Rad drehen – wissen, dass sie nochmal raus müssen.
Nicht erst Zähne putzen, wenn die Kids schon total müde sind – wissen, dass wir das lieber jetzt erledigen und danach noch ein bisschen spielen.
etc.

Für Windelfrei heißt das zum Beispiel:

Nicht erst abhalten, wenn die Hose nass ist.
Nicht erst nach einem Tuch suchen, wenn das Kind schon in Abhalteposition ist, sondern vorher sehen, dass man was zum Abwischen hinterher hat :).
Nicht erst wickeln, wenn alle vom Abhalten schon total genervt sind, sondern vorher merken, dass jetzt mal ne Windelfrei-Pause angesagt ist.
Nicht erst Trainerhosen/Splitpants/Mokomidis kaufen, wenn schon alles andere nass und nervig ist, sondern vorher in Equipment investieren.
Nicht erst denken: Windelfrei ist zu anstrengend und dann nach 3 Jahren wundern, dass man immer noch wickelt ;).

Großartiges Mantra. Hat uns im Urlaub viel Stress erspart – und wenn wir es nicht beachtet haben (mit vier Kindern in einem Haus), haben wir regelmäßig die Quittung bekommen. Und es ist eine großartige Achtsamkeitsübung, das Jetzt wahrzunehmen und nach vorne zu denken, was als nächstes notwendig werden wird. Go for it!

(Dank an Andra und Oma Otti, die mir diese Mantra gebracht haben!)