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Spuki, aber wunderschön.

Die Windelfrei-Erfahrungsberichte-Serie

Schon vor der Geburt ihrer Tochter hatte Katharina mit eigenen Augen gesehen, dass Windelfrei funktioniert. Und das sind ihre persönlichen Praxiserfahrungen:

Wie bist Du zu Windelfrei gekommen?
Mein Patenkind wächst windelfrei auf, so konnte ich schon vor der Geburt meiner Tochter (Jan 2012) die ganze Praxis hautnah erleben und war sofort überzeugt.

Wie alt war dein Kind, als Du mit Windelfrei angefangen hast?
3 Tage

Wie viele Windeln hast Du vorher pro Tag verbraucht (Durchschnitt)?
Unzählige Stoffwindeln, nach jedem Geschäft halt eine.

Wie viele Windeln verbrauchst Du derzeit und wie alt ist Dein Kind mittlerweile?
Keine, meine Tochter ist jetzt 1 Jahr und wir benutzen seit ca. 10 Monaten nur Backups, in seltenen Ausnahmefällen kommt mal eine Stoffwindel zum Einsatz (Flugzeug z.B.).

Nutzt Du auch andere Backups?
Wir benutzen Backups in Form von 40×40 Molton-Tüchern, welche ich gefaltet in den Body reinlege und neuerdings eine zusätzliche Wolleinlage als Nässesperre.

Hattet/habt ihr Probleme mit Wundsein?
Nein, nie.

Welche Standardsituationen probierst Du aus?
nach dem Aufwachen – Immer.
beim Stillen – seit ca. dem 4. Monat nicht mehr.
nach dem Stillen – ja.
nach dem Spielen – nein.
Andere: wenn sie quengelt; nachts wenn sie unruhig ist; wenn ich überlege, ob sie mal muss.

Wann klappt es am besten?
Morgens nach dem Aufwachen und unterwegs.

Wie viele Minuten (circa) hast du Zeit, um dein Kind abzuhalten (wenn es z.B. gerade aufgewacht ist oder wenn es Zeichen gibt)?
Beim großen Geschäft lange, beim Kleinen schon mal bis zu 15 Min. wenn ich ihr kommuniziere, dass ich verstanden habe, jetzt aber keine Gelegenheit zum Abhalten ist. Sage aber auch immer mit dazu, dass sie einfach pipi machen soll, wenn sie nicht anhalten kann.

Was benutzt ihr als Töpfchen, wenn ihr eines benutzt?
Asia-Topf (unterwegs) und Rührschüssel (nachts), tagsüber oft noch Waschbecken oder neu Toilette mit Aufsatz.

Wie schätzt Du die Arbeitsbelastung ein?
Genauso viel Arbeit wie beim Wickeln, aber sie ist anders verteilt. Bei Windelfrei ist man ja viel mit dem „Kontakt halten“ beschäftigt und macht sich Gedanken, wie man mit Neuem umgeht etc. Die Signale und Zeiten verändern sich ja immer. Wenn meine Tochter Bescheid gibt oder aufwacht, muss ich sie zeitnah abhalten egal womit ich eigentlich grad beschäftigt bin. Also insgesamt ist Windelfrei eine recht konstante, aber meist erfreuliche Beschäftigung. Wenn man windelt dann ist man oft mit unerfreulichen Arbeiten beschäftigt, aber man kann man meist selbst bestimmen, wann man diese erledigt, also wann man den Windelmüll runter bringt, den wunde Po behandelt (was ich zur „Windelarbeit“ dazu zähle) oder Windeln kauft und vor allem, wann man wickelt (und unerfreulicher Weise die ganze Ladung vom Kind runterwischen muss), ich seh das bei meinen Freunden, da kommt es auf 30 Minuten oder so oft nicht an, es wird meist gewechselt wenn die Eltern Zeit haben.

Hat sich in deiner Kindes-Wahrnehmung etwas verändert, seit ihr Windelfrei macht und was?
Ich weiß ja nicht, wie es ohne Windelfrei wäre mit meinem Kind, aber ich denke, ich weiß viel besser alle ihre Signale zu deuten, da ich sie ja eh immer im „Blick“ habe, auch mental. Und ich nehme sie viel eigenständiger wahr und vertraue auch bei anderen Sachen ihrem eigenen Urteilsvermögen.

Hast Du einen heißen Tipp für Windelfrei-Mütter in der gleichen Situation?
Vertraut auf eure Intuition, hört auf eure innere Stimme. Windelfrei ist perfekt um die mentale Kommunikation mit eurem Kind zu erleben, zu nutzen und auszubauen. Hört sich spuki an, kommt aber von selbst und ist einfach wunderschön.

Vielen lieben Dank für Deinen  Bericht nochmal an dieser Stelle!

Gleichgesinnte suchen!

Die Windelfrei-Erfahrungsberichte-Serie

Heute ist Freyas Erfahrungsbericht dran: Kennt Ihr schon Freyas Töpfchen-Variante? Für mich war sie neu…

Wie bist Du zu Windelfrei gekommen?
Während der Schwangerschaft habe ich das Wort gelesen. Aber es war einfach nur ein Wort für mich- mehr nicht. Dann erzählte ich meiner Hebamme während der Nachsorge, dass meine Tochter immer sehr weinen würde, bevor sie k*ckt. Da meinte sie: „Na, wenn sie es ankündigt, dann kannst du sie ja abhalten.“ Hääää???? Daraufhin habe ich wie wild im Internet geforscht und Bücher bestellt. Das Schönste ist, dass meine Tochter seit dem Tag an dem wir angefangen haben, sie abzuhalten, weniger geweint hat. Und sie hat vorher VIEL geweint.

Wie alt war dein Kind, als Du mit Windelfrei angefangen hast?
2 Monate.

Wie viele Windeln hast Du vorher pro Tag verbraucht (Durchschnitt)?
6-8.

Wie viele Windeln verbrauchst Du derzeit und wie alt ist Dein Kind mittlerweile?
Den letzten Monat haben wir 2 Windeln benutzt. Dann ging es plötzlich gar nicht mehr gut und siehe da, gestern habe ich den (wahrscheinlichen) Grund entdeckt: Zähne! Also sind wir jetzt bei 2-4 Windeln pro Tag (9 Monate alt).

Nutzt Du auch andere Backups?
Ich benutzte manchmal Trainerhosen und meine selbstgenähten Wollwalkunterhosen, da lege ich noch ein Viertel Mullwindel rein. Oft muss ich dann nur die Einlage wechseln.

Hattet/habt ihr Probleme mit Wundsein?
Nie.

Welche Standardsituationen probierst Du aus?
nach dem Aufwachen – Ja
beim Stillen – schon lange nicht mehr
nach dem Stillen– eher nicht, außer sie will nach dem Aufwachen erst trinken, dann direkt nach dem Stillen
nach dem Spielen – das Spielen kann man schlecht eingrenzen. Meine Tochter ist mit ihren 9 Monaten noch zu 90% auf dem Arm oder in der Trage.
Andere: zwischendurch nach Timing oder Intuition.

Wann klappt es am besten?
Wenn sie ausgeschlafen und lustig ist. Draußen geht es auch sehr gut.

Wie viele Minuten (circa) hast du Zeit, um dein Kind abzuhalten (wenn es z.B. gerade aufgewacht ist oder wenn es Zeichen gibt)?
Nach dem Aufwachen will sie oft erst Stillen, da werden es manchmal 10 Minuten bis ich sie abhalten darf. Ihre Zeichen sind bis heute für meinen Mann und mich eher diffus.

Was benutzt ihr als Töpfchen, wenn ihr eines benutzt?
Einen unaufgeblasenen Wasserballon, zur Schale geformt (super für unterwegs, weil er sich ganz flach machen lässt!).

Wie schätzt Du die Arbeitsbelastung ein – eher mehr Arbeit, eher weniger Arbeit oder genauso viel Arbeit wie beim Wickeln ?
Mittlerweile eher weniger Arbeit. Aber der emotionale Aufwand ist deutlich höher, oder? 

Hat sich in deiner Kindes-Wahrnehmung etwas verändert, seit ihr Windelfrei macht und was?
So wie die meisten es empfinden, sehe ich es auch: Ich sehe meine Tochter eher als Ganzes, ich fühle mich ihr unwahrscheinlich verbunden und möchte ihr mit dem helfen, was sie einfach noch nicht alleine kann. Unter anderem auf Toilette gehen.

Hast Du einen heißen Tipp für Windelfrei-Mütter in der gleichen Situation?
Geduldig und locker bleiben, die innige Verbindung genießen und Gleichgesinnte zum Austausch suchen!

Ein herzliches Dankeschön für das Beantworten des Interviewfragebogens

Gelassen bleiben und weitermachen

Die Windelfrei-Erfahrungsberichte-Serie

Claudia erzählt uns von ihrem späten Windelfrei-Einstieg:

Wie bist Du zu Windelfrei gekommen?
In der Schwangerschaft hatte ich schon etwas von dieser Möglichkeit gehört, war aber zu unsicher, um meine Skepsis abzulegen und es einfach auszuprobieren; In meinem Freundeskreis gab es auch niemanden, der das so praktizierte. Wir haben uns dann für das Wickeln mit Strickwindeln entschieden, unterwegs auf Reisen haben wir WWWs benutzt. Mit der Zeit und der zunehmenden Beweglichkeit unserer Tochter stieg dann alsbald bei ihr der Unwille, auf dem Rücken still zu liegen und damit auf beiden Seiten der Frust beim Wickeln. Da habe ich mir gedacht, dass das doch auch anders gehen müsste. Habe dann angefangen, mich im Netz zu informieren und bin auf den Windelfrei-Blog gestoßen und auf das Buch von Ingrid Bauer (Es geht auch ohne Windeln) – Beides hat mir den entscheidenden Schub gegeben, die Windelfreiheit auszuprobieren, was mich umgehend vom Mehrwert der Einstellung, die dahinter steckt, überzeugt hat! Ich war richtig froh über meine Entdeckung, die sich mir da auftat und unsere Tochter hat es ganz neugierig angenommen und sich alsbald begeistert mit aufs Klo setzen lassen.

Wie alt war dein Kind, als Du mit Windelfrei angefangen hast?
Unsere Tochter war etwa 11 Monate alt. Wir haben ihr davor auch schon immer wieder gezeigt und gesagt, wann wir aufs Klo gehen und was wir da machen. Wir haben sie oft dahin mitgenommen oder die Tür aufgelassen, dass sie es mitbekommen konnte. Sie hat dadurch vermutlich doch recht schnell verstanden, wie das so zusammen hängt mit dem Auf-dem-Klo-sitzen und den Ausscheidungen. Mit dem Kaka-Ansagen ging es recht bald sehr zuverlässig, das Pipi-Ansagen schwankt sehr, oft sagt sie es erst an, wenn es gerade passiert oder das Werk schon vollbracht ist. Sie hat es auch recht bald verstanden, das Pipi eine Weile anzuhalten. Das Abhalten lief Nachts eine Weile ganz gut, irgendwann hat sie sich aber durchgebogen, weil sie das kurze Aufwachen aus dem Schlaf nicht mehr haben mochte. Seitdem lasse ich sie mit Backup schlafen und wechsle die Einlage, sobald sie nass geworden ist, was meist kurz nach dem Stillen passiert. In Phasen der Neuerungen (wie das Laufen oder das Zahnen), die ihre Aufmerksamkeit, Konzentration und Nerven stark beanspruchen, steht das Zeichen geben dann klar hintenan und setzt auch gerne mal ganz aus oder sämtliche Erfahrungswerte werden auf den Kopf gestellt, was die zeitlichen Rhythmen angeht. Wenn sie krank ist, verhält es sich meist ähnlich.

Wie viele Windeln hast Du vorher pro Tag verbraucht (Durchschnitt)?
Zwischen 7 und 9

Wie viele Windeln verbrauchst Du derzeit und wie alt ist Dein Kind mittlerweile?
18 Monate – An guten Tagen sind es max. zwei Windeln, ansonsten bis zu 6. Zuhause wickeln wir nicht mehr, wir lassen unsere Tochter oft unten ohne laufen oder legen eine Mullwindel zusammengefaltet wie eine Einlage in die Wollüberhose, neuerdings nutzen wir auch sehr gern kalifornische WIndeleinlagen, da sie sich so einfach handhaben lassen.

Nutzt Du auch andere Backups?
Eine Wollüberhose mit Einlage, an sehr kalten Tagen oder wenn sie krank oder angeschlagen ist.

Hattet/habt ihr Probleme mit Wundsein?
Nein, nur wenn über das Stillen ihre Ausscheidungen eine aggressive Note bekommen und das Kacka doch mal ins Backup geht und dadurch Hautkontakt einsteht. Als wir noch gewickelt haben, gab es zuweilen Rötungen vor allem bei den WWWs, da wurde sie schneller auch mal schwitzig.

Welche Standardsituationen probierst Du aus?
nach dem Aufwachen – Ja, fast ausnahmslos
beim Stillen – Nein, das passiert nur nachts, dass während des Stillens zuweilen ein Pipi kommt (hier passierts zumeist kurz darauf).
nach dem Stillen – Je nach dem.
nach dem Spielen – Je nach dem.
andere: Wenn ich das Gefühl habe, sie müsste mal wieder, was etwa alle volle Stunde vorkommt, wenn sie nicht inmitten einer Beschäftigung steckt und mein Vorschlag bejaht wird. Manchmal sage ich auch an, wann ich aufs Klo muss und frage sie, ob sie auch mal muss. Für gewöhnlich auch, wenn wir nach Hause kommen und ich sie aus dem Ergo Carrier herausnehme. Vor dem Zu-Bett-gehen gehört seit kurzem auch zu unseren Ritualen.

Wann klappt es am besten?
Nach dem Aufstehen, hier am besten morgens, ist zu einem unserer liebsten Rituale geworden, bei dem wir gemütlich Bilderbuch schauen oder den Inhalt der Schublade des Badcontainers erkunden, herausnehmen und wieder einsortieren.

Wie viele Minuten (circa) hast du Zeit, um dein Kind abzuhalten (wenn es z.B. gerade aufgewacht ist oder wenn es Zeichen gibt)?
5 bis 10 Minuten, kommt auf die Länge der vorangegangenen Schlaf- bzw. Trockenphase an.

Was benutzt ihr als Töpfchen, wenn ihr eines benutzt?
Im Bad haben wir ein einfaches Plastetöpfchen herumstehen, dass sie sich langsam aneignet (sie übt seit längerem das Draufsetzen und Aufstehen). Ansonsten sitzen wir gemeinsam auf dem Klo (ich hinter ihr, quasi als lebender Sitzverkleinerer, da meine Beine ihr Halt geben und wir so zusammen Bilder-Bücher schauen können)

Wie schätzt Du die Arbeitsbelastung ein?
An guten Tagen weit weniger Arbeit. An Tagen, wo sie keine Zeichen gibt/streikt und/oder ich unaufmerksam oder schnell abgelenkt bin wegen blöder Stimmung oder irgendeinem Stress, kann es mal etwas mehr Arbeit sein, die dem Aufwand beim Wickeln gleich kommt. Abgesehen von dieser zuweilen höheren Quantität hat diese „Arbeit“ aber immer eine ganz andere Qualität, die ich nicht als die Belastung empfinde, die mir und uns das Wickeln war.

Hat sich in deiner Kindes-Wahrnehmung etwas verändert, seit ihr Windelfrei macht und was?
Ja, einiges! Ihre Bedürfnisse so umfassend zu erfahren und immer besser einschätzen zu können, ist neben dem Stillen und Tragen zu einer essentiellen Erfahrung geworden, die uns beide sehr verbindet und mir so ein emphatisches Verhalten in einer Beiläufigkeit lehrt, ohne dass ich mir diese Einstellung intellektuell „auf den Schirm holen“ müsste. Es ist eine große Bereicherung, die ich rückblickend gern schon viel früher gemacht hätte, also am liebsten vom ersten Tag an. In Kombination mit dem Tragen und Stillen macht mich die WIndelfreiheit wissender, gelassener, geduldiger und verständnisvoller im Umgang mit meiner Tochter, ihren Bedürfnissen, deren Zusammenspiel und all den damit einherkommenden Veränderlichkeiten.

Hast Du einen heißen Tipp für Windelfrei-Mütter in der gleichen Situation?
Gelassen bleiben und weitermachen, wenn’s manchmal wie verhext scheint und wochenlang nichts mehr so klappt, wie es in anderen Momenten schon mal war. Aufmerksam sein und neue Wege finden.
Generell möchte ich allen Mut machen, die erst wie ich recht spät auf die Windelfreiheit stossen, es auszuprobieren, egal wie lange das Kind nun schon an Windeln gewöhnt war. Ich war überrascht, wie unsere Tochter es angenommen hat. Einer Freundin ging es nicht so, die etwa zeitgleich die Windelfreiheit mit ihrer gleichaltrigen Tochter ausprobiert hatte: Die Kleine hatte lange Angst, auf dem Klo zu sitzen und hat das Abhalten voll abgelehnt, hat aber von sich aus recht bald einen Signallaut kultiviert, den sie von sich gibt, wenn sie Pipi macht. Und freundet sich mittlerweile langsam mit dem Töpfchen an.

Jedes Kind geht also seinen ureigenen Weg. Und ein Ausprobieren und Anbieten ist es wert!

Vielen lieben Dank Claudia!

Nächtliche Arbeitsteilung

Die Windelfrei-Erfahrungsberichte-Serie

Katharina R lässt uns auch an ihren Windelfrei-Erfahrungen teilhaben:

Wie bist Du zu windelfrei gekommen?
In einem Forum für Natürliche Empfängnisregelung erzählte eine windelfrei-Mama davon. Das hat mich sofort interessiert und ich hab angefangen, im Netz zu lesen. Als ich dann auf den windelfrei-Blog stieß, hab ich diesen systematisch von Anfang bis Ende durchgelesen. Das war und ist meine wichtigste Informationsquelle zum Thema.

Wie alt war dein Kind, als Du mit Windelfrei angefangen hast?
Seit er ca. 2 Wochen alt ist haben wir seine Ausscheidungen (sofern wir sie mitbekommen haben) mit dem Schlüssellaut begleitet. Mit ca. 3 1/2 Wochen haben wir ihn erstmals abgehalten. Inzwischen ist er 7 Monate alt.

Wie viele Windeln hast Du vorher pro Tag verbraucht (Durchschnitt)?
Viele. Vielleicht 15? Vielleicht auch mehr. Wir haben immer sofort gewickelt, wenn wir mitbekommen haben, dass er was gemacht hat.

Wie viele Windeln verbrauchst Du derzeit?
Je nach Tagesform: an guten Tagen verbrauchen wir ca. 7-10 Einlagen, an schlechten mehr als 20. Zum Glück alles waschbar. Wegwerfwindeln benutzen wir nur noch, wenn wir so lange außer Haus unterwegs sind, dass auch einmal Backup wechseln nicht reicht.

Nutzt Du auch andere Backups?
Tagsüber benutzen wir mehrlagig genähte Stoffeinlagen (Form und Größe ähnlich einer Damenbinde) mit Frotteeoberfläche. Die fassen (falls wir arg unaufmerksam sind) bis zu zweimal Pipi (falls er mal so ins Spiel vertieft ist, dass er nach dem ersten Pipi noch nicht meckert), machen aber nur wenig Wäschevolumen. Nachts und außer Haus nehmen wir eine gefaltete Mullwindel.

Hattet/habt ihr Probleme mit Wundsein?
Nö. Ich hab von Anfang an alles gegessen, worauf ich Appetit hatte. Inklusive Erdbeeren, Südfrüchte, Chili etc. Das äußerste an Wundheit ist mal eine leichte Rötung. Dann kommt ein bisschen Stadelmann-Gesichtscreme drauf und beim nächsten Wickeln ist alles wieder gut.

Welche Standardsituationen probierst Du aus?
nach dem Aufwachen – Inzwischen immer. Das klappt auch mit Abstand am zuverlässigsten.
beim Stillen – Hab ich ganz am Anfang probiert, aber auf Anraten der Hebamme gleich wieder gelassen. Er musste dabei den Kopf so verdrehen, um mit dem Po im Töpfchen an die Brust zu kommen. Da war es mir dann wichtiger, dass er in Ruhe essen kann, als dass er gleichzeitig in den Topf machen kann.
nach dem Stillen – Praktisch immer. Klappt oft. Die größte Herausforderung dabei: den richtigen Zeitabstand zum Stillen zu erwischen.
nach dem Spielen
– Momentan vor allem noch BEIM Spielen. Ansonsten ginge es mit Sicherheit in die Hose.
Andere: Bevor wir das Haus verlassen. Klappt häufiger als ich erwartet hatte. Und ansonsten: Timing. Klappt mal perfekt und mal gar nicht.

Wann klappt es am besten?
Nachts. Ab den späteren Abendstunden bis in den Vormittag hinein gelingt es uns mittlerweile an fünf von sieben Tagen, ihn 10-14 Stunden am Stück trocken zu halten oder höchstens ein einzelnes nächtliches Mini-Pipi zu verpassen.  Und eben direkt nach dem Schlafen auch tagsüber.

Wie viele Minuten (circa) hast du Zeit, um dein Kind abzuhalten (wenn es z.B. gerade aufgewacht ist oder wenn es Zeichen gibt)?
Sehr unterschiedlich. Wenn er Zeichen gibt, haben wir schon bis zu 10 Minuten Zeit gehabt. Aber derzeit gibt er nur selten Zeichen. Nach dem Aufwachen hatten wir schon bis zu 3 Minuten Zeit. Aber in der Regel sehen wir zu, dass wir ihn beim Erwachen direkt schnappen und zum Wickeltisch tragen.

Was benutzt ihr als Töpfchen, wenn ihr eines benutzt?
Anfangs hatten wir eine hohe Rührschüssel. Das hat sich gar nicht bewährt. (Ich dachte, das sei dem Asia-Töpfchen am ähnlichsten, ist aber zu wackelig.) Dann hatten wir eine flache Plasteschüssel (ca. 7 cm hoch, Durchmesser ca. 20 cm) für einen Euro von Kaufland, die hat sich sehr bewährt. Seit er da rausgewachsen ist, nehmen wir ein ganz gewöhnliches Töpfchen. Allerdings benutzen wir es verkehrt herum: die höhere Rückenlehne verhindert, dass das Gespritze in alle Richtungen geht. Wenn er bald selbst sitzen kann, werden wir es dann richtig herum benutzen. Außer Haus nehmen wir in der Regel das Waschbecken. (Selbst bei längeren Wegen zwischen Auszieh-Platz und Waschbecken hatten wir da auch noch nie einen Unfall.)

Wie schätzt Du die Arbeitsbelastung ein?
Im Vergleich mit konventionellem Wickeln ist es sicher mehr Arbeit. Aber wir haben ihn ja von Anfang an deutlich häufiger als üblich gewickelt. Von daher ist für uns die Arbeitsbelastung deutlich geringer als vor Beginn des Abhaltens. Ich wasche inzwischen nur noch alle paar Tage Windeln (anfangs war es fast täglich). Seit ein paar Wochen geht außerdem praktisch jedes große Geschäft ins Töpfchen. Und das ist die eigentliche Arbeitsentlastung. – Keine Kackewindeln mehr, kein kackeverschmiertes Kind mehr, keine kackeverschmierten Klamotten mehr. Einfach kurz Po abwischen, Töpfchen ausleeren und fertig. Und ein anderer Aspekt, der nicht zu unterschätzen ist: wenn er quengelt oder meckert, dann weiß ich fast immer, was der Grund ist. Wenn ich all sein Ich-muss-mal-Quengeln ohne das Wissen um windelfrei hätte, dann würde ich vermutlich ganz schön viele Nerven lassen. – So oft am Tag ein anscheinend grundlos unleidliches Kind. Da finde ich mehrmals stündlich Wickeln und am Wickeltisch mit meinem Baby schäkern und rumalbern die entspanntere Variante. 

Hat sich in deiner Kindes-Wahrnehmung etwas verändert, seid ihr Windelfrei macht und was?
Ja. Ich nehme ihn als viel selbständiger und „erwachsener“ wahr, als ich das jemals einem Baby zugetraut hätte. Und ich genieße es sehr, dass wir einander oft so gut verstehen. Sein glückliches Lächeln, wenn ich verstanden hab, dass er mal aufs Klo muss und er sich erleichtern konnte, das ist nicht mit Gold aufzuwiegen. Neuerdings zieht er in solchen Situationen beim Anziehen auf dem Wickeltisch mein Gesicht zu sich runter und gibt mir Küsschen auf beide Wangen. – Da quillt mein Mutterherz über vor Rührung. 

Hast Du einen heißen Tipp für Windelfrei-Mütter in der gleichen Situation?
Bei uns hat es sich nachts bewährt, abwechselnd für den Kleinen zuständig zu sein. Meistens kümmert sich mein Mann im ersten Teil der Nacht und ich mich im zweiten Teil. So haben wir beide eine Phase, in der wir entspannt schlafen können und weder aufs Kind achten noch aufstehen müssen. Mein Mann reicht ihn mir nach dem Abhalten zum Stillen an die Brust. Und umgekehrt gibt er dem Baby seinen kleinen Finger zum nuckeln, wenn ich nach dem Abhalten selbst noch kurz auf Toilette muss, bevor ich ihn wieder stillen kann. Aber das geht beides auch im Halbschlaf. So können wir beide deutlich erholsamer schlafen, als wir anfangs dachten (und weshalb wir nächtliches Abhalten anfangs für zu strapaziös gehalten hatten).

Dankeschön!

Kinder sind richtige Individuen

Die Windelfrei-Erfahrungsberichte-Serie

Nadines Babyjunge kam 5 Wochen zu früh, doch trotzdem war es ihr wichtig schon von Anfang an auf seine Ausscheidungen zu achten:

Wie bist Du zu Windelfrei gekommen?
Vor bald 3 Jahren wurde ich plötzlich und unerwartet schwanger. Ich war 22 und hatte mehr als wenig Erfahrung mit Kindern – bis dato haben alle Kinder meine Nähe eher gemieden. Kurz darauf habe ich angefangen Informationen einzuholen, was man alles braucht – oder auch nicht.  Und natürlich sind mir auch auf der Straße immer mehr Mütter, Schwangere, Kinder aufgefallen und ich habe etwas beobachtet. Der ganze Umgang und das zugehörige Verhalten der Kinder haben mich zum Teil schon etwas stutzig gemacht – ich wollte es einfach anders, liebevoller! Dann habe ich etwas im Internet gestöbert und bin bald darauf auf Windelfrei und Co gestoßen. Ich war sofort begeistert und wusste ohne Zweifel, das ist das Richtige!  Wie alt war dein Kind, als Du mit Windelfrei angefangen hast? Wir haben gleich nach der Geburt angefangen (unser Kleiner kam 5 Wochen zu früh – das hat auch funktioniert!). Allerdings haben wir das so gemacht, dass wenn wir es gemerkt haben, dass er muss, ihm eine Windel daruntergehoben haben, da er noch so klein war. Mit circa 3 Monaten haben wir ihn dann richtig abgehalten.

Wie viele Windeln hast Du vorher pro Tag verbraucht (Durchschnitt)?
Im Krankenhaus und dann die ersten 3 Wochen zu Hause haben wir ca. 8 Unterlagen/Windeln gebraucht.

Wie viele Windeln verbrauchst Du derzeit und wie alt ist Dein Kind mittlerweile?
Ab dem 3. Lebensmonat haben wir nur noch zeitweise Unterlagen benutzt und Windeln gar nicht mehr, es hat so wunderbar geklappt, dass bald keine Unterlagen mehr nötig waren. Unser Kleiner ist jetzt 2 Jahre alt und kann komplett alleine auf’s Klo gehen. Er war ab dem 6. Lebensmonat so zuverlässig trocken, dass wir nicht einmal mehr im Auto eine Unterlage gebraucht haben. Auch mit den Verwandten hat es ab dann sehr gut funktioniert und auch dort hat er keine Unterlage/Windel gebraucht.

Nutzt Du auch andere Backups?
Nein.

Hattet/habt ihr Probleme mit Wundsein?
Nur einmal, da hatte er Durchfall. Das war am nächsten Tag auch schon wieder weg. Seither hatten wir das nicht mehr.

Welche Standardsituationen probierst Du aus?
nach dem Aufwachen – immer
beim Stillen – noch nie gemacht
nach dem Stillen – ab und zu
nach dem Spielen – er spielt immer , daher zwischendurch, wenn er es merkt
andere: eigentlich warten wir immer, bis er sich von selbst meldet, ansonsten halten wir ihn provisorisch vor jeder länger andauernden Aktivität ab.

Wann klappt es am besten?
Wenn er von sich aus möchte, das war von Anfang an so. Oder aber auch nach dem Schlafen, da muss er meist immer.

Wie viele Minuten (circa) hast du Zeit, um dein Kind abzuhalten (wenn es z.B. gerade aufgewacht ist oder wenn es Zeichen gibt)?
Für gewöhnlich so lange wie er möchte. Außer wir haben es eilig, aber das merkt er dann und macht auch ganz schnell und unkompliziert.

Was benutzt ihr als Töpfchen, wenn ihr eines benutzt?
Anfangs hatten wir eine große Schüssel. Zwischendurch mal ein richtiges Töpfchen, das mochte er aber nicht, dann haben wir wieder zur Schüssel gewechselt:

Wie schätzt Du die Arbeitsbelastung ein?
Ich habe jetzt keinen direkten Vergleich. Aber wenn ich andere beobachte, habe ich es für mich persönlich viel einfacher. Vor allem weil es von Anfang an so einfach war. In dm-Märkten gibt es eine Wickelstation, auf der ich schon einiges beobachtet habe, wie zum Beispiel das Schreien der Kinder (vor allem die Größeren!) beim Wickeln, das Gezappel, dann geht was daneben, und die entnervten Mütter! Auch bei meiner Cousine und ihrer Kleinen habe ich genau das beobachtet. Ich stelle mir das in der Form sehr anstrengend vor. Zumal man ja auch immer alles mitnehmen muss, wenn man mal das Haus verlässt. Wir haben außer einer Wechselgarnitur sonst nichts dabei, auch keinen Wagen, von daher würde ich sagen, dass es eine deutlich geringere Arbeitsbelastung ist als mit Windeln. Weniger Müll, Schmutz, Zubehör, Arbeit – weniger gestresstes Kind – Weniger gestresste Mama.

Hat sich in deiner Kindes-Wahrnehmung etwas verändert, seid ihr Windelfrei macht und was?
So ziemlich alles! Ich hatte ja keine Ahnung und dachte von Kindern sie seinen kleine schmutzige Monster mit klebrigen Fingern, denen man alles zeigen muss! Dass Kinder richtige kleine Individuen mit Selbstwahrnehmung sind und gar nicht so „blöd“ (mir fällt kein anderes Wort ein ), hat mich sehr verwundert, beziehungsweise verwundert mich immer noch. Durch diese ganze Winderfreithematik bin ich auf so vieles gestoßen, was so nicht passiert wäre. Ich bin wirklich froh, dass ich es einfach gemacht habe. Ich sehe Kinder seither mit ganz anderen Augen und kann dadurch viel besser mit ihnen umgehen, also ich es sonst täte, da man einfach für vieles mehr Verständnis und auch etwas „Hintergrundwissen“ hat.

Hast Du einen heißen Tipp für Windelfrei-Mütter in der gleichen Situation?
Einfach mal ausprobieren. Es schadet nicht und man hat es zumindest einmal versucht. Es ist vielleicht etwas schwer einen richtigen Anfang zu finden, da man kaum jemanden hat, der Erfahrung damit hat. Aber wenn man es versucht und es dann auch noch klappt, ist das ein wunderbares Gefühl! Und wenn nicht, gibt es ja genügend andere Alternativen zur WWW.
Bei 2 Kindern kann ich mir gut vorstellen, dass es weniger gut geht. Aber mit nur einem Kind lohnt es sich auf jeden Fall, es zumindest zu versuchen.

Dankeschön Nadine für Deinen ausführlichen Bericht!

Vertrau Deinem Kind!

Die Windelfrei-Erfahrungsberichte-Serie

Lucia durchforstet gerade für sich den Windelfrei-Blog von vorne nach hinten und füllte fleißig den Fragebogen für uns aus:

Wie bist Du zu Windelfrei gekommen?
Über einen Nutzer-Kommentar bei urbia.tv. Eigentlich wollte ich nur wissen, ab wann Babys keine Windeln mehr brauchen, also aufs Töpfchen gehen. Da ich in einem Urlaub zwei Freundinnen sah, die ihre 2 Jahre alten Töchter noch immer wickelten – was mich sehr erschreckte! So große, aktive uns sonst selbstständige Mädels müssen sich (mehr oder weniger) wehrlos auf den Rücken legen und die Windelprozedur über sich ergehen lassen. Kein Wunder, wenn wir dann auch später vieles mit uns machen lassen und auch so gebären…

Wie alt war dein Kind, als Du mit Windelfrei angefangen hast?
4 Monate

Wie viele Windeln hast Du vorher pro Tag verbraucht (Durchschnitt)?
6-12. Nach der anfänglichen weit verbreiteten Info, die Windel etwa alle 4 Stunden zu wechseln, ging ich bald dazu über, die WWW möglichst oft zu wechseln, das heißt, ich wechselte, sobald ich merkte, dass sie nass war.

Wie viele Windeln verbrauchst Du derzeit und wie alt ist Dein Kind mittlerweile?
6 Monate. 1-2 WWW auf 3 „normale“ Tage. Bei längeren Autofahrten oder Flügen mehr, weil ich dann „klassisch“ wickle.

Nutzt Du auch andere Backups?
WWW wenn unterwegs, Zuhause ist der junge Herr meist nackisch oder mit normaler Stoffhose/Strumpfhose.

Hattet/habt ihr Probleme mit Wundsein?
Ein wenig im 3. Monat. Zur Zeit ist der Po allerdings auch leicht gerötet. Eventuell wegen dem rauen Klopapier und weil gerade oft ein wenig „mitgegangen“ ist?

Welche Standardsituationen probierst Du aus?
nach dem Aufwachen – JA
beim Stillen -> einmal in der Nacht zwischen dem Stillen probiert (ab-/angedockt); hat geklappt, mag ich aber nicht, ist auch nicht erforderlich; direkt beim Stillen kann ich mir persönlich kaum vorstellen
nach dem Stillen – JA
nach dem Spielen – NEIN, nicht bewusst
andere: JA beim Herausnehmen aus dem Tragetuch

Wann klappt es am besten?
Wenn wir bei Freunden/Verwandten sind, dann signalisiert er stärker. Die Standardsituationen klappen so gut wie immer. Wenn alle Beteiligten entspannt sind.  Wenn er keine WWW trägt.

Wie viele Minuten (circa) hast du Zeit, um dein Kind abzuhalten (wenn es z.B. gerade aufgewacht ist oder wenn es Zeichen gibt)?
Nach dem morgendlichen Aufwachen nur wenige Minuten (er mag meist in der Nacht nicht pinkeln und bleibt trocken), sonst bei Zeichen bis zu 15/20 Minuten, hängt aber von vielen Faktoren ab, zum Beispiel wer ihn gerade hält (bei mir pinkelt er, denke ich, schneller als bei eher fremden Personen).

Was benutzt ihr als Töpfchen, wenn ihr eines benutzt?
Toilette, Waschbecken (Favorite), Badewanne, Pott (Töpfchen mit extra breiter Sitzfläche und schmalem Loch), Rührschüssel, andere Kunststoffschüsseln. … nach anfänglich kleineren Gefäßen wieder größere, weil das Treffen einfacher ist und auch das große Geschäft, sollte es einmal unverhofft mitkommen, zuverlässig aufgefangen wird.

Wie schätzt Du die Arbeitsbelastung ein?
Eher weniger Arbeit. Nachdem wir kein Backup verwenden, geht es super schnell mit An- und Ausziehen und der Po war auch noch nie so schnell wieder sauber.

Hat sich in deiner Kindes-Wahrnehmung etwas verändert, seid ihr Windelfrei macht und was?
Ich gehe noch stärker auf ihn ein, alle seine Bedürfnisse sind mir in der Summe wichtiger geworden.

Hast Du einen heißen Tipp für Windelfrei-Mütter in der gleichen Situation?
Den Blog lesen!  Was mir sehr hilft, vor allem bei „Streik“: kurze Zeit wieder windeln zur Entspannung, Abhalteposition wechseln, Abhalteort wechseln, Person wechseln, bei zu vielen Personen auf weniger (eine) reduzieren, immer wieder daran denken, dass es ein Angebot ist! Kinder spüren, wenn wir sie zwingen möchten, auch wenn der Zwang sehr subtil ausgeübt wird. Und einfach mal wieder dem Kind vertrauen! Auch wenn ich manchmal genau weiß, dass er doch muss, darauf warten, dass er signalisiert (wenn es einmal schlechter klappt; „normalerweise“ darf ich ihn auch da abhalten). Denn manchmal mag er einfach nicht, weil ich ihn – meist aus Angst vor nassen Hosen (zum Beispiel bei Besuch) – zu oft abhalte.

Diese Frage muss ich einfach noch ergänzen: Was findest Du am besten an Windelfrei? Das nackig Kuscheln!!!

Auch Dir, Lucia, gilt ein herzlicher Dank!

 

Tragen hilft bei Windelfrei

Die Windelfrei-Erfahrungsberichte-Serie

K. hat uns auch den Interviewfragenbogen ausgefüllt und das schrieb sie:

Wie bist Du zu Windelfrei gekommen?
Ich habe irgendwo davon gelesen, als mein Sohn 7 Monate alt war, dachte damals, er wäre schon zu alt, um damit zu beginnen. Habe es nun beim nächsten Kind fast von Anfang an gemacht.

Wie alt war dein Kind, als Du mit Windelfrei angefangen hast?
4 Tage

Wie viele Windeln hast Du vorher pro Tag verbraucht (Durchschnitt)?
Vergessen, vielleicht 5 oder 6 Wegwerfwindeln. Die Anzahl hat sich anfangs aber noch nicht wirklich reduziert durch das Abhalten, denn es ging ja trotzdem noch genug in die Windel.

Wie viele Windeln verbrauchst Du derzeit und wie alt ist Dein Kind mittlerweile?
Hm, ich glaube 3 oder 4 Stoffwindeln (die wechsel ich deutlich häufiger als WWW). Je nachdem, wie aufmerksam und kommunikativ ich bin, ist es manchmal auch nur 1. Mein Kind ist fast 8 Monate alt.

Nutzt Du auch andere Backups?
Nein.

Hattet/habt ihr Probleme mit Wundsein?
Nein.

Welche Standardsituationen probierst Du aus?
Ich probiere eigentlich nicht aus, ich achte einfach auf die Signale meines Kindes. Die können z.B. nach dem Aufwachen kommen, manchmal aber eben auch nicht. Ich achte aber in solchen Situationen aufmerksamer auf mein Kind. Sobald ich ein Signal erkenne, geht es zur Toilette, vorher nicht.

Wann klappt es am besten?
Nachts und früh morgens, da sind die Signale sehr deutlich und ich weniger durch andere Dinge abgelenkt.

Wie viele Minuten (circa) hast du Zeit, um dein Kind abzuhalten (wenn es z.B. gerade aufgewacht ist oder wenn es Zeichen gibt)?
Das ist sehr unterschiedlich. Nachts schläft mein Kind manchmal auch noch mal ein, wenn ich nicht reagiere (weil ich einfach zu müde bin) und meckert 30 bis 60 Minuten später erneut. Am Tage sind es meist nur 1-5 Minuten. Ich nehme an, weil mein Kind da öfter einpieseln „muss“ – weil ich tagsüber einfach nicht so sehr darauf achte, wenn ich andere Dinge nebenher tue, und da gibt es schneller auf mit Warten.

Was benutzt ihr als Töpfchen, wenn ihr eines benutzt?
Im Schlafzimmer steht ein ganz normales Töpfchen, das ich meist bevorzuge, wenn die Kleine abends noch mal wach wird, damit ich nicht mit ihr durch den hellen Flur muss. Nachts und tagsüber nutzen wir ausschließlich die Toilette.

Wie schätzt Du die Arbeitsbelastung ein – eher mehr Arbeit – eher weniger Arbeit – genauso viel Arbeit wie beim Wickel?
Es wiegt sich auf – sofern es gut klappt. Wenn ich aber abhalte und trotzdem was in der Windel ist (tagsüber meist), habe ich eher mehr Arbeit, da ich ja trotzdem noch neu wickeln muss und eine Windel mehr zum Waschen habe. Da ich nachts auch zusätzlich aufstehen muss, ist es für mich gefühlt derzeit insgesamt mehr Arbeit. Man kann das aber auch nicht richtig vergleichen, denn wir benutzen ja trotzdem Windeln. Wenn ich abhalte, muss ich also sowieso wickeln. Die „Hosehoch“-Prozedur wird mir mit Windelfrei auch nicht erspart. Es ist aber ein Unterschied, ob ich WWW benutze oder Stoff. Bei Stoff habe ich gefühlt mehr Arbeit, da ich eine Windel mit ein ganz klein wenig Pipi drin nicht nochmal ummache, bei einer WWW würden die paar Tropfen dagegen gar nicht auffallen und die Windel würde ich durchaus noch mal nehmen. Weniger Arbeit habe ich allerdings was das große Geschäft betrifft. Das geht zuverlässig in die Toilette und häufiges Mülleimerrausbringen oder Powischen entfällt. Insgesamt also schwer zu sagen, was momentan weniger Arbeit macht. Auf Dauer gesehen aber mit Sicherheit Windelfrei.

Hat sich in deiner Kindes-Wahrnehmung etwas verändert, seit ihr Windelfrei macht und was?
Ich habe begriffen, dass es Babys unangenehm ist, wenn sie in die Sachen urinieren müssen und sie manchmal nur aus diesem Grund weinen können. Ich habe damit eine Handlungsstrategie, dem Weinen eines Babys zu begegnen, dazu gewonnen. Insgesamt schätze ich mich aber oft eher so ein, dass ich etwas begriffsstutzig bin, was die feinen Signale betrifft. Ich nehme das Ausscheidungsbedürfnis oft nur wahr, wenn mein Kind deutlich meckert o.ä.

Hast Du einen heißen Tipp für Windelfrei-Mütter in der gleichen Situation?
Ich finde, dass es für meine Begriffsstutzigkeit und viel nebenher Beschäftigung trotzdem recht gut klappt, auch wenn es ohne Windel einfach nicht zuverlässig geht (nur in Bezug auf das große Geschäft). Aber wenn es nicht klappt, ist es eigentlich immer eine Kopfsache bei der Mutter. Mein Tipp: Die Sache entspannt sehen. Selbst, wenn man nur 1x in der Woche ein Ausscheidungssignal erkennt und erfolgreich abhalten kann, so ist das besser als es nie versucht zu haben. Ich würde auch nicht einfach auf Verdacht abhalten und dem Kind Stress machen – ich hätte immer Bedenken, dass ich ihm damit den Gang zur Toilette vermiese, wenn ich es abhalten will, obwohl es nicht muss. Oder damit mir Stress machen, weil ich dann ganz oft erlebe, dass es eben nicht klappt (kann ja auch nicht, wenn es nicht muss) oder eben nur durch Zufall. Das frustriert ja. Tragen hilft ungemein. Nirgendwo anders nehme ich tagsüber die Signale deutlicher wahr.

Vielen lieben Dank gilt auch Dir!

Wickeln und Abhalten

Die Windelfrei-Erfahrungsberichte-Serie

Rahel informierte sich schon während der Schwangerschaft über Windelfrei und so sah dann bei ihr die Praxis aus:

Wie bist Du zu Windelfrei gekommen?
Ich habe schon vor der Geburt meines Kindes im Rabeneltern-Forum mitgelesen und dort und auch auf der Homepage einige Informationen zu Windelfrei gefunden. So kam ich auch zu meinem ersten Windelfrei-Treffen in der Schweiz noch während der Schwangerschaft.

Wie alt war dein Kind, als Du mit Windelfrei angefangen hast?
Ca. eine Woche. Wir waren nach der Geburt noch 5 Tage im Krankenhaus (Kaiserschnitt) und als wir zuhause richtig angekommen sind, habe ich ihn angefangen abzuhalten. (Nächstes Mal kommt das Asiatöpfchen mit in die Kliniktasche!)

Wie viele Windeln hast Du vorher pro Tag verbraucht (Durchschnitt)?
Ziemlich viele.

Wie viele Windeln verbrauchst Du derzeit und wie alt ist Dein Kind mittlerweile?
Mein Kind ist 2 Jahre und 3 Monate alt und wir verbrauchen je nach Tagesform 3 bis 5 Windeln am Tag. Leider kann ich ihn nicht mehr mit Stoffwindeln wickeln seit er 6 Monate alt ist (Beikost!), er verträgt sie auch nicht, wenn sie trocken bleiben und wird wund.

Nutzt Du auch andere Backups?
Nein.

Hattet/habt ihr Probleme mit Wundsein?
Ja, seit er nicht mehr voll gestillt wird, ist er sehr empfindlich. Er wird auch wund, wenn er eine Pipi-Wegwerfwindel zu lange trägt!

Welche Standardsituationen probierst Du aus?
nach dem Aufwachen – Ja, das funktioniert immer, wenn er sich abhalten lässt…
beim Stillen – Ja, als er noch gestillt wurde, hat er dabei sogar gut signalisiert.
nach dem Stillen – Nein, da schlief er meistens. 
nach dem Spielen – Nach dem Spielen ist vor dem Spielen… aber in Spielpausen klappt es ganz gut.
Andere: Wenn ich ihn aus dem Tragetuch nehme, beim Wickeln, bevor wir das Haus verlassen, bei „Denkpausen“ beim Essen… 

Wann klappt es am besten?
Es klappt ganz gut, wenn wir Zuhause sind und uns ganz aufeinander konzentrieren können. Unterwegs war es früher (so bis 1.5 jährig) auch ganz gut, heute ist es aber viel zu spannend und ich traue mich oft nicht, ohne Windel rauszugehen.

Wie viele Minuten (circa) hast du Zeit, um dein Kind abzuhalten (wenn es z.B. gerade aufgewacht ist oder wenn es Zeichen gibt)?
Unterdessen habe ich auch mal 5 Minuten Zeit, weil ich ihm erklären kann, dass er noch schnell warten muss. Ganz praktisch ist, dass er auch selbst aufs WC gehen kann, wenn ich ihm beim Ausziehen helfe.

Was benutzt ihr als Töpfchen, wenn ihr eines benutzt?
In der Babyzeit haben wir vor allem das Asiatöpfchen verwendet, das klappt auch heute noch sehr gut. Mittlerweile geht er aber, mit und ohne Aufsatz aufs normale WC.

Wie schätzt Du die Arbeitsbelastung ein?
Da mein Kind nur Teilzeit-Windelfrei war, schätze ich die Arbeitsbelastung als eher geringer ein. In den Situationen, wo sie größer gewesen wäre (viele Unfälle), haben wir einfach eine Windel angezogen. Eine riesige Arbeitserleichterung war, dass ich im ersten halben Jahr so gut wie keine richtig schmutzigen Windeln waschen musste (nur Pipi).

Hat sich in deiner Kindes-Wahrnehmung etwas verändert, seid ihr Windelfrei macht und was?
Ich bin sehr aufmerksam für seine Signale und bemerke auch in Situationen, in denen er sich nicht abhalten lassen will, oft, wenn er Pipi muss.

Hast Du einen heißen Tipp für Windelfrei-Mütter in der gleichen Situation?
Am Anfang hat mir geholfen mein Kind einfach abzuhalten, wenn ich gewickelt habe. Dies gibt keinen Zusatzaufwand und man bekommt einen Eindruck davon, wie einfach es ist! In Streikphasen, in der sich mein Sohn gar nicht abhalten lassen wollte, haben wir oft draussen gepinkelt. Als er laufen konnte, durfte er an einer bestimmten Stelle ins Gras pinkeln, das fand er IMMER toll. Ansonsten halten wir auch im Winter oft draußen über den Balkon ab (wir wohnen im Grünen *gg*), weil er das einfach besser akzeptiert. Als er noch gestillt hat, war Stillen beim Abhalten auch immer sehr hilfreich – heute schauen wir oft zusammen ein Buch an, wenn er auf dem WC sitzt.

Dankeschön für Deine Antworten!

Offen sein für Neues

Die Windelfrei-Erfahrungsberichte-Serie

Liane als Mehrfach-Windelfrei-Mama berichtet:

Wie bist Du zu Windelfrei gekommen?
Das erste mal von Windelfrei habe ich 2003, als mein 1. Kind 14 Monate jung war, gehört und zwar im CC Forum (Continuum Concept) Freundinnen von dort haben ihre Kinder abgehalten.

Wie alt war dein Kind, als Du mit Windelfrei angefangen hast?
Ich habe mein 2. und 3. Kind ab Geburt abgehalten.

Wie viele Windeln hast Du vorher pro Tag verbraucht (Durchschnitt)?
Ich habe in den ersten Lebensmonaten verschiedene Stoffwindeln als Backup benutzt.

Wie viele Windeln verbrauchst Du derzeit und wie alt ist Dein Kind mittlerweile?
Mein 3. Kind ist 2 ¼ Jahre und hat seit seinem 6./7. Lebensmonat keine Backups mehr an.

Nutzt Du auch andere Backups?
Ich habe bei Flugreisen Wegwerfwindeln oder Backups benutzt und nachts Stoffwindeln (meist FuzziBunz). Ansonsten habe ich eher Hosen gewechselt.

Hattet/habt ihr Probleme mit Wundsein?
Nein nie.

Welche Standardsituationen probierst Du aus?
Nach dem Aufwachen, beim Stillen, nach dem Stillen und andere.

Wann klappt es am besten?
Als meine Kinder noch nicht sprechen konnten, also im ersten Lebensjahr, hat es in den Standardsituationen und unterwegs am besten geklappt.

Wie viele Minuten (circa) hast du Zeit, um dein Kind abzuhalten (wenn es z.B. gerade aufgewacht ist oder wenn es Zeichen gibt)?
Oh, da haben wir mittlerweile alle Zeit der Welt.

Was benutzt ihr als Töpfchen, wenn ihr eines benutzt?
Asiatopf in der Nacht.

Wie schätzt Du die Arbeitsbelastung ein?
Im ersten Lebensjahr ganz klar mehr Arbeit. Ab dem Moment, wo meine Kinder laufen und zunehmend verbal kommunizieren konnten, weniger Arbeit als beim Wickeln mit Windeln.

Hat sich in deiner Kindes-Wahrnehmung etwas verändert, seid ihr Windelfrei macht und was?
Ja, auf jeden Fall. Ich erkenne die verschiedenen Bedürfnisse viel eher und kann viel besser auf sie eingehen.

Hast Du einen heißen Tipp für Windelfrei-Mütter in der gleichen Situation?
Einfach ausprobieren und offen sein für Neues.

Lieben Dank für das Beantworten des Interviewfragebogens!

Einfach anfangen…

Die Windelfrei-Erfahrungsberichte-Serie

Mary Maus ist Afrikanerin und wurde als Baby auch abgehalten. So verlief ihr Windelfrei-Weg bisher:

Wie bist Du zu Windelfrei gekommen?
Über eine Freundin in unsere Schwangerschaft, da haben wir uns das Buch TopfFit! gekauft und es durchgelesen.

Wie alt war dein Kind, als Du mit Windelfrei angefangen hast?
Meine Tochter war Ende des 3. Lebensmonats, als ich angefangen habe.

Wie viele Windeln hast Du vorher pro Tag verbraucht (Durchschnitt)?
Hauptsächlich Stoffwindel. Zum Anfang sehr viel, weil ich sehr unsicher und doch ängstlich war.

Wie viele Windeln verbrauchst Du derzeit und wie alt ist Dein Kind mittlerweile?
Meine Tochter ist mittlerweile 7 Monate alt und ich benötige am Tag nur noch eine Windel mit Pannen natürlich.

Nutzt Du auch andere Backups?
Nein.

Hattet/habt ihr Probleme mit Wundsein?
Meine Tochter hatte Ende Oktober Durchfall und sie wurde davon wund, aber seitdem konnte ich mich bis jetzt nicht weiter beklagen.

Welche Standardsituationen probierst Du aus?
Alle die hier stehen: nach dem Aufwachen, beim Stillen, nach dem Stillen, nach dem Spielen.

Wann klappt es am besten?
Nachts klappt es am besten. Mittlerweile schläft sie ohne SW und sie steht so ungefähr 3 x in der Nacht auf und ich halte sie während des Stillen ab und es klappt gut.

Wie viele Minuten (circa) hast du Zeit, um dein Kind abzuhalten (wenn es z.B. gerade aufgewacht ist oder wenn es Zeichen gibt)?
So circa 2 min.

Was benutzt ihr als Töpfchen, wenn ihr eines benutzt?
Ich benutze einen ganz normalen kleinen Eimer, den ich im 1 Euro Shop gekauft habe

Wie schätzt Du die Arbeitsbelastung ein – eher mehr Arbeit – eher weniger Arbeit – genauso viel Arbeit wie beim Wickeln?
An guten Tagen eher weniger Arbeit und an nicht so guten Tagen genau soviel wie beim Wickeln

Hat sich in deiner Kindes-Wahrnehmung etwas verändert, seid ihr Windelfrei macht und was?
Ich bin der Meinung, dass meine Tochter viel entspannter ist, seit ich auf ihre Signale achte und sie fleißig abhalte.

Hast Du einen heißen Tipp für Windelfrei-Mütter in der gleichen Situation?
Einfach anfangen, sich kein Ziel setzen sich nicht Unterdruck stellen dann funktioniert es ganz von alleine und ihr Baby wird sich dafür bedanken.

Dankeschön!