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Familienbett?? Nein, danke.

Familienbett ist artgerecht. Familienbett ist gesund und für die allermeisten Familien auch sicher. Familienbett ist toll. Aber nicht mehr für uns. Es reicht. Ich muss SCHLAFEN.

Der Große hat von Geburt an bei uns geschlafen. Seit die Kleine da ist, schläft er bei seinem Papa und seit ein paar Wochen im eigenen Bett. Soweit, so gut. Aber seit ein paar Tagen will er wieder bei Mama schlafen. Auch okay. Vertraue der Entwicklung deines Kindes etc…. geht alles mal vor, mal zurück, kein Beinbruch. Er schläft jetzt also wieder bei Mama.

Und die schläft nicht mehr.

Die Nacht sieht so aus, dass die Kleine eigentlich nur zwei Mal stillen und zwei Mal abgehalten werden muss. Eigentlich kein Problem. Sie kommt gegen zwei und gegen fünf – genug Zeit für meinen Schlaf. Ist aber der Große dabei, fällt er mindestens einmal pro Nacht gegen die Wand, tritt im Traum um sich, weckt die Kleine mit einem Traum-Aufschrei („das ist mein Stock!!!“), sucht seine Decke. Er wacht auf, wenn ich mich wegen der Kleinen bewege, sie wacht auf, sobald ich mich seinetwegen bewege oder er laut ist – kurz:

Wir spielen Aufwach-Ping-Pong. Absoluter Horror.

Der Große ist heute zur Oma ausquartiert (für ihn der tollste Tag der Woche, übrigens, bei Oma ist es immer wunderbar). Es muss eine andere Lösung her, aber bevor ich wieder denken kann, muss ich erstmal zwei Nächte schlafen. Mutter-Kind-Bett – super. Papa-Mama-Baby-Bett – super. Familienbett mit mehr als zwei Kindern – ich weiß, dass einige hier das durchziehen, aber mich macht es völlig fertig… *gääähn*.

Wie macht ihr das?

Windelfrei-Workshop 12.11. um 12:30

Liebe Runde,

das Leben ist großartig. Ich denk ja immer: ach, windelfrei, das interessiert doch sicher wieder keinen – aber offensichtlich interessiert es eine ganze Menge Leute. Der Windelfrei-Workshop im Hug&Grow war voll, zehn Plätze hatten wir, neun Menschen waren da mit ihren hinreißenden Babys. Und da schon am Tag selbst einige Mamas sagten: „Ach, ich wäre so gerne gekommen!“ und einige sich angemeldet hatten, aber nicht kommen konnten, werden wir einen Wiederholungstermin machen am

12.11.2011
um 12:30-15:30
im Hug& Grow
15 Euro pro Person, 20 Euro für Paare.

Windelfrei – so geht’s. Eine Einführung ins Thema mit ein bisschen Hintergrund, inklusive Positionen-Training, tags&nachts, Abhaltestreik-Beratung, ich bring Splitpants, Mokomidi, Asia-Topf und Bücher mit, so dass man direkt mal alles ansehen und anfassen kann.

Dieses Mal hat mich sehr gefreut, dass manche Eltern mit ihren 4 (!) Wochen alten Babys die Abhaltepositionen ausprobierten und gleich feststellten, dass es ja viel einfacher ist, als sie dachten. Und ich habe durch die Fragen wieder so viele Anregungen bekommen, dass der Workshop immer ausgefeilter wird. Wer teilnehmen möchte, melde sich hier an, ich freu mich drauf!

Eure Nicola

PS: Wer schon Windelfrei-Fit ist, schaut einfach mal hier, es gibt noch weitere Kurse in der Workshop-Reihe, von mir noch „Artgerecht“ und „Sicheres Familienbett“.

Neugeborenes im Haus – Tipps und Ideen

Wickeln:

Wir sind derzeit voll auf Stoff 😉 – wie gesagt – sowie „Pampers New Baby“ im Wechsel.

Wir benutzen übrigens auf Anraten unserer Hebamme von damals aus der FERA keine Feuchttücher. Sie kosten Geld und sind nicht gut für die Baby-Haut. Stattdessen hat der Mann drei seiner alten Baumwoll-T-Shirts ausrangiert, die haben wir in kleine Stücke geschnitten. Damit waschen wir den Babypo mit einer Mischung aus warmem Wasser und Olivenöl. Das säubert prima und fettet die kleine Haut gleich mit ein. Wenn sie wund ist oder trockene Stellen hat, mache ich Muttermilch drauf, das hilft perfekt. Wir haben also definitiv wieder ein Equipment-armes Neugeborenes.

Schlafen:

Eine bekennende Safe-Co-Sleeping-Mama schreibt hier. Wir machen das so:

Sie schläft neben mir auf einer festen Matratze. Ich habe ein festes Kissen und liege mit meinem Kopf auf Höhe ihres Kopfes – außer zum Stillen. Gegen die nachts auslaufende Milch habe ich ein Handtuch unter uns beiden. An ihrer einen Seite liegt das Stillkissen, damit sie mir nicht rausfällt. Auf ihrer anderen Seite liege ich. Neben mir steht das Bett vom Großen, der gegen morgen zu uns gekrabbelt kommt. Er ist sogar im Halbschlaf super vorsichtig und als esie letztens einen Ton von sich gab, fragte er sofort: „Habe ich sie geweckt? Habe ich ihr weggetan?“ Ganz toller, großer Bruder.

Tragen:

Was ich mir beim ersten Kind für einen Kopf gemacht hatte, ab wann man Babies ins Tragetuch packen kann! Jetzt machen wir es seit dem dritten TAg und zwar so, wie es für ihre Physis angenehm ist. Und wenn ihr was nicht passt, meckert sie ja sofort.

Derzeit also: Tragetuch, Wickelkreuztrage. Allerdings mit angehockten Beinchen, sie sitzt wie in einem Sack. Oder ich trage sie vorne im T-Shirt, nackt, siehe unten unter „Kleidung für Mama“.

Kleidung fürs Baby:
Ich hatte mir außerdem vorher den Kopf zerbrochen, was ich meinem Windelfrei-Baby eigentlich untenrum angezogen hatte. Die Antwort ist: Nix. Windel, Söckchen und dann ab in den Pucksack. Da drin ist es schön warm, man kann das Kind darin auch ins Tragetuch packen, zur Not mal in den Maxi-Cosi ins Auto (der Pucksack hat eine Anschnallöffnung) und selbstverständlich ins Bett. Super Ding. Sie trägt also Wolle-Seide-Body oder Hemdchen (von Sanetta zum Wickeln, die langen) sowie Stoffwindel mit Wollüberhose oder Pampers und dann ist sie im Pucksack.
Wolle-Seide-Bodies sind übrigens Gold wert – sie sind ja auch teuer genug. Aber das lohnt sich m.E., wir haben eigentlich von jeder Größe nur zwei oder drei, denn sie trocknen schnell, riechen auch nicht, wenn sie mal angepieschert werden und wärmen auch dann noch, wenn sich ein halber Babymagen Milch über sie ergossen hat. Heißt: Weniger Waschen, Baby weniger Umziehen-müssen.

Kleidung für Mama:
Auch sehr praktisch ist die H&M MAMA-Serie von Oberteilen. Die meinen haben alle einen wirklich breiten Ausschnitt, sind aus dehnbarem Stoff und am Bauch schön weit. Ich benutze sie jetzt dazu, das nackte oder halbnackte Kind einfach oben in den Ausschnitt hineinzupacken (Haut an Haut mit mir) und dann ziehe ich manchmal noch den breiten Bauchbund eine SSW-Hose drüber. So ist sie nah bei mir, schläft wunderbar und kann nicht rausfallen. Und ich ruiniere mir keines meiner anderen Oberteile.

Bücher:

Ich habe definitiv vieles, vieles vergessen, was ich beim ersten Kind noch wußte und bin sehr froh, dass ich sowohl die „Hebammen-Sprechstunde“ als auch das „Handbuch der stillenden Mutter“ dabei hatte. Beide Titel sind zwar wenig sexy, aber sehr, sehr hilfreich. Weiterhin würde ich immer, immer Julia Dibberns „Geborgene Babys“ empfehlen sowie „TopfFit“ von Laurie Boucke, mein Favorit zum Thema Windelfrei. Gerade sehe ich eine tolel DVD zum Thema Stillen: „Mamas Milch“. Sie ist zwar sehr für stilldemente Mamas konzipiert ;), jede Info so aufbereitet, dass auch wirklich JEDER sie kapiert, aber wirklich vollgepackt mit guten Tipps und hilfreichen Videos – inklusive Rückbildungsyoga.

SIDS – revisited

Auf dem Blog der Stillberatung Bremen habe ich ein interessantes Zitat gefunden – und hoffe, dass sie den Volltext-Artikel findet, den hätte ich nämlich auch gerne!

SIDS (ploetzlicher Kindstod) revisited:
Zufaellig bin ich auf der Webseite des Europaeischen Instituts fuer Laktation und Stillen auf dies gestossen:

„Prof. Dr. G. Jorch aus der Otto-von Guericke-Universität Magdeburg macht sich Gedanken zu negativen Auswirkungen präventiver Maßnahmen:
„Noch kritischer wird dieser Gesichtspunkt bei den Empfehlungen zur Schnullerverwendung und zum Elternbettverzicht.In diesem Kontext wird argumentiert, dass die Verhinderung des Risikos SIDS-Tod so vorrangig sei, dass mögliche Nebenwirkungen der Gesundheitsempfehlungen vernachlässigt werden können. Wenn man aber bedenkt, dass beispielsweise das Elternbettrisiko bei gleichzeitiger Rückenlage, Rauchverzicht und Stillen marginal ist, kann man meines Erachtens Stillförderer verstehen, die diesen Faktor sehr differenziert diskutieren.“
(Zusammenfassung als pdf)
Ich versuche grade, den Artikel im Volltext zu bekommen – also spaeter mehr!

James McKenna: Durchschlafen ist ungesund (Video)

James McKenna erklärt heute, warum er es für ungesund hält, wenn Babies zu lange zu tief schlafen – oder sogar durchschlafen. Die dann auftretenden, „unbeendeten Atemstillstände“ sind übrigens im Verdacht, hinter SIDS, dem plötzlichen Kindstod zu stehen. Ein Baby, das durchschläft oder alleine sehr tief schläft, findet viel schwieriger aus lebensgefährlichen Situationen als eines, das neben seinen Eltern schläft. Die These McKennas, das alleine schlafende Babies gefährdet sind, ha anfangs viel Aufruhr und Widerspruch verursacht. Mittlerweile hat sie Einzug in öffentliche Empfehlungen gefunden:

Die Empfehlung der Deutschen Akademie für Kinderheilkunde und Jugendmedizin zur Verhinderung des Plötzlichen Kindstods rät, „Säuglinge sollten im elterlichen Schlafzimmer, aber im eigenen Bett schlafen.“ Studien aus England und Neuseeland zeigen, dass das Risiko, am Plötzlichen Kindstod zu sterben, bei allein schlafenden Kindern gegenüber Kindern, die im Elternzimmer schlafen, um bis zu zehn Prozent erhöht ist.

Co-Sleeping in Chicago

Wir sind in Chicago angekommen und treffen Montag Co-Sleeping-Forscher James McKenna zum Interview. Co-Sleeping? Und wie krieg ich das Kind wieder aus dem Bett? Ich darf zu dieser Gelegenheit www.familienbett.de zitieren (und empfehlen), die wiederum Dr. Sears übersetzt haben:

Frischgebackene Eltern sorgen sich oft darum, dass die Kinder sich so sehr an dass gemeinsame Schlafen gewöhnen, dass sie ihr Bett niemals mehr verlassen wollen würden. Ja, wenn man daran gewöhnt ist, erster Klasse zu schlafen, dann wird man sich nur wiederwillig herabstufen lassen. Genauso wie beim Abgewöhnen von der Brust, gewöhnen sich Kinder vom Bett ab (normalerweise mit ca 2 Jahren). Denken Sie daran, dass sleepsharing ein Arrangement ist, dass dafür gedacht ist, Babies Sicherheit zu geben. Die Zeit in Ihren Armen, an Ihrer Brust und in Ihrem Bett ist nur eine sehr kurze Zeit im gesamten Leben Ihres Kindes, dennoch werden die Erinnerungen an Liebe und Nähe ein Leben lang andauern.

Na denn – gute, wunderbare, cogesleepte Nacht allerseits :).

Born in the USA!

Ein Buch!

Ein Buch soll geboren werden. Rund um Stillen-Tragen-Windelfrei. Und da man zu Hause ja zu nix kommt, werden wir drei Monate in die USA fahren – Mann und Kind an den Strand, meine eine hinter den Computer. Das Blog fährt mit.

Zusätzlich sind wir verabredet mit Meredith Small (Our Babies, Ourselves), Jim McKenna und Laurie Boucke (Topffit!).

Let’s go West.

Alles übers Baby: Babytwist.de

Auf dem Windelfrei-Treffen traf ich Judith Terzi wieder, die mittlerweile eine großartige Website voller Informationen rund um Schlafen, Stillen und Babypflege online gestellt hat: www.babytwist.de.

Babytwist als Gegengewicht zu den vielen gängigen Ratgebern, die auf uns als frischgebackene und arglose Mütter von allen Seiten herniederprasseln: Gutgemeinte Ratschläge von den lieben Bekannten und Verwandten, dumme und verletzende Sprüche von fremden Leuten auf der Straße, ein immer gleichbleibendes Bild von Kindern vermittelnde Bücher und Zeitschriften und die vielen verunsichernden Ermahnungen von sogenannten oder selbsternannten Experten.

Kaum möglich zu sagen, welche Links am spannendesten sind, daher zitiere ich mal, was mich persönlich wirklich umgehauen hat: Der Vergleich von Stillen und Flaschenernährung bei der AFS-Stillen – das ist wie Bio-Essen gegen McDonalds, mir war gar nicht bewußt, dass Flaschennahrung so schlecht an Babies angepasst ist.

Passend zur aktuellen Diskussion verlinkt sie auch die AFS zu Co-Sleeping, ein ausführlicher und lesenswerter Ratgeber.

OT: Rabeneltern.org – Schlafen

Die Rabeneltern sind einfach eine Quelle von Informationen, die man gar nicht überschätzen kann. Gerade habe ich – nach der Frage einer Mutter, ob Ferbern nicht doch eine tolle Alternative sei – wieder etwas gefunden: die WHO-Empfehlung zum Elternbett! Und auch sonst sind eine Menge interessanter Artikel auf der Seite zu finden – Ammenmärchen rund ums Schlafen, eine Übersetzung von McKennas Artikel zum Familienbett von naturalchild.org und ein sanftes Schlafprogramm für alle, die unbedingt eines brauchen.

Was ich schön finde: Auch die Rabeneltern tun nicht so, als sei schlafen mit einem Baby (im Familienbett oder im Babybalkon oder wo immer) genau wie das Schlafen vor der Geburt. OT: Rabeneltern.org – Schlafen weiterlesen

Faulsein…und andere Katastrophen

Wenn wir schon mal beim Thema sind: Auch Faulsein will gelernt sein ;). In den ersten Nächten nach dem Urlaub dachte ich: Windel ist besser. Ich trau mich noch nicht, wieder windelfreie Nächte zu machen und bin – zu faul. Der Effekt: Ab ca. 5 Uhr schlief er unruhig, wälzte sich hin und her. Nach der zweiten solchen Nacht hielt ich ihn – trotz Windel – um genau diese Uhrzeit einfach ab. Und schon schlief er von fünf Uhr bis nach acht ganz ruhig weiter.

Das gab mir Mut, ihn wieder windelfrei schlafen zu lassen. Nachdem ich im Urlaub dicke Freundschaft mit der Stoffwindel geschlossen habe, hatte er nur eine solche lose in den Schlafanzug gelegt. Die ersten zwei Nächte klappte es prima, immer trockene Stoffwindel, ruhig schlafendes Kind, morgens war ich stolz wie Oskar und froh wie Bolle auf seinem Milchwagen.

Doch dann kam sie: Die Nacht, in der alles, aber auch alles schiefging. Faulsein…und andere Katastrophen weiterlesen