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Nächster Themenabend mit Monique…

… von Tragzeit ist in Aussicht. Am Freitag, den 10.08.2012, um 18 Uhr kommt sie wieder ins Rosinchen in Berlin-Karow.

Hier die Ankündigung von Steffi:

„Da kommt eine fremde Frau die Straße entlang und dein Mann nimmt dir plötzlich deine Handtasche weg und sagt zu der Frau, dass sie alles benutzen darf. Sie nimmt deinen Lippenstift, benutzt deine Bürste und kramt in deiner Geldbörse.
Wie findest du das?
Du wirst stocksauer und aggressiv, als dein Mann auch noch sagt: „Du musst auch teilen können!!!“
=> Also wieso verlangen wir immer von unseren Kleinen anderen Kindern auf unser Kommando hin ihre liebsten Spielzeuge zu geben und dann auch ja nicht aufzumucken???“

Klingt logisch, oder? Ändert auch die Sichtweise auf so manch anstrengende Situation, die wir mit unseren kleinen Lieblingen schon durch gekämpft haben.
Die TROTZPHASE ist bei vielen die Zeit, die einen zur Verzweiflung bringt. Man diskutiert wegen AAAAALLEM mit dem bockenden Kind. Es schreit, es jammert, es sagt zu allem „NEIN“!!!
Wir übrigens meist auch… 😉 „Nein, lass das!“, „Nein, mach dies nicht, nein Finger weg davon…“
😀
Kennt ihr das?

Dann kommt zu dem 2. Themenabend im Rosinchen zum Thema TROTZPHASE!!!
Schon beim ersten Mal haben wir in geselliger Runde viel gelernt, oft gelacht und interessiert den tollen Fallbeispielen gelauscht!
Wieder wird Monique durch den Abend führen und uns helfen, die Kleinen besser zu verstehen und selber gelassener zu werden […].

Um Voranmeldung wird gebeten!!!!

Dauer ca. 2h und vielleicht wieder etwas länger durch die entstehenden Gespräche…
Teilnahmegebühr ist 7€ pro Person.
Telefonnummer zur Anmeldung: 030/28450859

Lies auch hier: Ein Abend mit Monique Reiter

Camp-Vorbereitungen

Hier noch letzte Camp-Vorbereitungen:

eine neue Manduca für den Trageworkshop ist gestern gekommen – juchuh!

Testmanduca

Sie darf die alte ersetzen, die uns jetzt wieder fast zwei Jahre gute Dienste geleistet hat, aber mit der ich mich schon fast nicht mehr in die Kurse getraut habe, so zerfetzt ist sie…

alte Manduca

Und meine Henkersmahlzeit heute, Reste aus dem Kühlschrank verarbeitet zu einem Mittagessen aus Shake (2 alte Bananen, ein Rest Aprikose, von der Kleinen zermatschte TK-Früchte, Sojamilch, ein wenig überschüssiges Müsli, ein Rest Joghurt) und Avokado-Mus-Traum (eine Avokado, die letzte Tomate, Sesam, Sonnenblumenkerne, Salz), hmmmm, ich bin ja eigentlich nur veggie, aber das war heute mal ausnahmsweise vegan, roh und sehr lecker! :).

Veganes Mittagessen

CU!

Parenting Card: Kinder machen Fehler

Children make mistakes

Kinder machen Fehler – wie jeder andere auch. Aber ich habe oft den Eindruck, dass ihre Fehler besonders scharf geahndet werden. Vielleicht, weil immer noch die Idee herumschwebt, man müsse ihnen den Hobbes’schen Wolf austreiben? *seufz*.

Kinder machen Fehler. Und das ist nicht schlimmer als wenn wir sie machen. Wer würde einen Nachbarn, der zu Besuch ist und ein Glas umwirft, vor versammelter Mannschaft ausschimpfen oder gar bloßstellen?

Beim nächsten „Fehler“ eures Kindes, darf ich auf Robert Sutton verweisen, der „Good Boss, Bad Boss“ geschrieben hat. Er sagt: „Der beste Test, ob ihr ein guter Boss (in unserem Sinne: Erwachsener) seid, besteht darin, was ihr macht, wenn jemand einen Fehler macht.“

Er hat einen schönen, langen Artikel dazu geschrieben, der „Forgive and Remember“ heißt und in dem es darum geht, dass wir aus Fehlern vor allem Lernen sollten. Passieren tun sie – uns und den Kindern – nämlich sowieso :).

Montags-Mantra: Tanze!!

An grauen Tagen braucht meine gute Laune ein bisschen Hilfe, um durchzuhalten. Bei Kriss Carr von CrazySexyCancer habe ich jetzt im Trailer gesehen, dass sie eine geniale Idee hat: Sie tanzt jeden Tag zu einem Popsong wild durch die Gegend. Ich habe das bisher eher hin und wieder mal gemacht, wenn es sich halt ergab. Oder wenn ich glaubte, es mir „erlauben“ zu können. Aber es als Teil einer „Therapie“ zu sehen bzw. es zum Ritual zu machen, das ist großartig.

Keine Zeit? Ein Popsong – das sind meistens nicht mehr als Dreieinhalb Minuten. Soviel Zeit muss sein. Tanze!

Der Effekt ist nachgewiesenermaßen höchst gesund: Bewegung und Musik helfen gegen Verspannungen und Schmerzen, Herz und Kreislauf profitieren von der Extraportion Training und Sauerstoff, Seele und Geist werden durchgepustet und eine bessere Stimmung ist die Folge.

Wenn es sich nicht einrichten lässt, ganz alleine mal das Bein zu schwingen oder einen abendlichen Tanzkurs zu machen, dann tanzt halt miteinander! Meine Erfahrung ist, dass die Kinder es großartig finden und begeistert mittanzen.

Habt ihr das auch schonmal gemacht? Was macht ihr sonst noch gegen schlechte Laune an dunklen Tagen?

Jedes Kind will gestillt werden

„Es gibt kein Kind, das nicht gestillt werden möchte“ – Ein klasse Interview mit Michael Abou-Dakn, dem Geburtsmedizin-Guru in Berlin und in Sachen Babyfreundliches Krankenhaus.

Er nennt drei wichtige Punkte für einen gelungenen Stillstart:

  1. Hautkontakt: „Mutter nimmt primär [direkt nach der Geburt als ERSTE] das Kind und legt es sich auf den Bauch“ – keine Trennen von Mama/Kind für Untersuchungen und Messungen, die warten können
  2. Breastcrawling/vom Kind gesteuerter Stillstart: Kind robbt zur Brust und fängt selbst an zu trinken = autonomes Trinken
  3. Kein Zufüttern von Wasser, Tee oder künstlicher Säuglingsnahrung

… und er ist der Meinung, dass „es kein Kind gibt, das nicht gestillt werden möchte – das wäre ein Selbstmordkandidat“ und dass „ein Kind am Anfang nur zwei Ziele kennt: Sicherheit und ernährt zu werden.“

Außerdem finde ich diesen Part besonders erwähnenswert:

Unsere Gesellschaft ist mittlerweile so vereinsamt, dass wir kaum noch andere Kinder sehen und beobachten. So, wie das früher in Großfamilien üblich war. In Papua-Neuguinea sind Kinder bei der Geburt dabei und beobachten das und lernen voller Stolz, wie das funktioniert. Die Zeiten der Großfamilie sind vorbei in unserer Gesellschaft. Deshalb brauchen wir heute Profis, um unsere Kinder zu verstehen.


Mein Fazit:
Wir brauchen Vorbilder und kompetente Geburtshelfer, die auf unsere natürliche „Kraft und Kompetenz“ vertrauen und uns darin bestärken sowie ein Ende des Versteckenspiels in unseren „Kleinst“-Familien. … Das wäre doch schon ALLES für einen gelungenen artgerechten Start ins eigene Familienleben?!?

EDIT:

Dieses doch alte Video zeigt Neugeborene zu unterschiedlichen Zeiten nach der Geburt mit und ohne äußeren Einflüssen auf den ersten Kontakt zur Mutter. Ich finde es beeindruckend…

… wie schädlich Störfaktoren auf das Breastcrawling und erste intuitive Anlegen wirken. Diese Ergebnisse sind nicht neu. Um so erschreckender finde ich, dass dieses Wissen nicht auf Seite EINS jedes Lehrbuches für medizinisches Personal in der Geburtshilfe steht.

Parenting Card: Finde den Humor

Find the Humor

Alle lachen, wenn Reinhard Mey singt: „Dies ist die Zeit wo ich an meinen Schreibtisch kann/ die Kleine malt mein Bein mit einem Filzstift an/und erledigt während eines kurzen Telefonats/ Durch Zerreißen die gesamte Post des Vormonats/ (…) Die Kleine pinkelt auf den Teppich die bringt mich ins Grab/ Vorher hol ich noch den Mittleren von der Schule ab/ Dann gibt’s Mittag und nen Streit, wer‘s erste Fischstäbchen kriegt/ Bis die Tränen fließen und es auf der Erde liegt die Kleine nießt mich an/ Und hat den Mund voll dabei/ Aller guten Dinge sind drei…“

Aber wenn es tatsächlich passiert – lachen wir dann auch noch? Wir sollten! Unbedingt!! Lachen baut Stresshormone ab, das wissen Menschen seit Urzeiten, wir haben es sogar wissenschaftlich nachgewiesen. Das gilt immer, nicht nur am Weltlachtag. Und lachen kann man lernen. Beim Lach-Yoga machen die Teilnehmer absurde Grimassen, um kindliche Unbeschwertheit zu fördern. Grimassen? Kinder? Richtig: Dazu brauchen wir keinen Kurs! Das können wir täglch mit unseren Kids machen. Kinder finden Grimassen super. Humor in stressigen Situationen wirkt Wunder.

Das Großartige an Kindern ist, dass sie sich über Kleinigkeiten vor Lachen ausschütten können. Absurde Ideen, unerwartete Wendungen, sanftes Kitzeln, maßlose Übertreibungen, – es braucht keinen Pointenschreiber, um kleine Kinder zum Lachen zu bringen.

Glas umgekippt? „Da kann ja ein Elefant drin baden!“ Bus verpasst? „Ha, komm, wir krabbeln hinterher, den kriegen wir locker!“ „Ich hau dich“-Anfall? „Echt? Oh! *Grimasse* ein Löwe! Er will mich beißen! *Grimasse* Fang mich!“

Aber vorsicht: Mein Sohn zumindest merkt sofort, wenn ich ihn einfach nur nicht ernst nehme. Und das findet er nicht witzig. Es muss auf Augenhöhe und echt sein. Veräppeln gilt nicht.

(Und wenn euch grad gar nicht nach Lachen zumute ist, empfehle ich den Lach-Yoga-Spruch: „Tu so als ob, bis es echt wird.“ Bei mir klingt das so: „Nein, ich will nicht, mir ist grad nicht nach Lachen, nein, hihihi, ach, manno, lass mich, ich will nicht lachen, das ist nicht witzig, ich *kicher* nee, wirklich, na gut, soo etwa *künstlichlach* *echtlach* du bist wirklich anstrengend *lach* okay, jetzt hast du mich, aber …na warte…*kitzelattacke* … *lachausbruch*“)

Artgerecht Camps: Treffen mit dem Waldkauz

Heute habe ich mit Bastian Barucker, dem Menschen hinter der Wildnisschule Waldkauz eine Stunde lang in der Sonne an der Spree gesessen. Und es hat mir eine ganz neue, faszinierende Sichtweise auf die Artgerecht-Idee eröffnet.

Wildnisschule Waldkauz

Bastian hatte ich angesprochen, um im Sommer gemeinsam ein weiteres, ausgebautes Artgerecht-Camp zu organisieren, mit jemandem mit Wildnis-Erfahrung und Camp-Erfahrung. Einem Profi.

Ich dachte mir, Wildnispädagogik, das wäre doch nett. Ich ging davon aus, es ginge dabei um ein bisschen Feuer machen und Spuren suchen, ein bisschen Indianer spielen und Vögel beobachten. Ist es auch. Aber heute habe ich gelernt, dass da noch mehr ist.

Bastian sagt: „Die Menschen merken plötzlich, wie weit wir vom Jäger und Sammler-Dasein entfernt sind, was das für uns bedeutet. Sie erfahren, wie es sich in Gemeinschaft lebt. Dabei kommt jeder einzelne sich und dem, wie er oder sie leben will, plötzlich viel näher.“

Wow. Genau das will ich. Gemeinsam mit den Kindern im Camp leben, neue Erfahrungen machen, gemeinsam Neues sehen, wissen, spüren, fühlen, sagen, essen, bauen, träumen.

Für mich klingt das nach: Artgerecht-Camp eröffnet neue Ideen und gibt neue Antworten zur Frage, was für jeden einzelnen eigentlich artgerecht ist. Und das finde ich eine tolle Chance, die noch weit darüber hinaus geht, einfach „nur“ zu erzählen, was rein wissenschaftlich gesehen artgerecht für uns und unsere Babys wäre.

Wir basteln also gerade an einem oder mehreren Camps für Sommer 2012. Wieder mit Info-Lagerfeuern für die Eltern, mit Naturerfahrung für die großen Kinder, mit Themenangeboten, Morgenrunden, Yoga und natürlich auch Feuermachen, Spurenlesen und Stockbrotbraten. So wie Bastian es erzählt, könnte sich so ein Camp von der Seminar-Struktur weitgehend lösen und dennoch viel Wissen vermitteln, quasi wie im „Dorf“, im Stamm, so nebenbei und doch gezielt.

Wie klingt das?

Natural Child Projekt sucht Spenden

Das Natural Child Projekt ist offenbar immer noch in der Klemme wegen der wirtschaftlichen Lage in den USA, so sagt es eine Rundmail von Jan Hunt.

Sie bittet um Spenden, um die Arbeit fortsetzen zu können. Mit Fünf Dollar ist man dabei!

Jan Hunt informiert seit 1996 Eltern darüber, wie man gleichwürdig und selbstbestimmt mit Kindern zusammenlebt. Sie unterhält eine Website, berät Eltern und erhält das Netzwerk.

Spenden kann man hier per Paypal oder Kreditkarte.

Wer ihr helfen will, kann auch im Shop schöne Dinge kaufen. Es gibtn dort Puppen, die ihre Puppenkinder stillen oder tragen sowie ein Puppen-Tragesling. ch bin z.B. ein großer Fan der Parenting Cards, von denen eine im Wechsel immer an unserer Abzugshaube überm Herd hängt (auch ein schönes Geschenk).

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Vier Schritte zur Achtsamkeit – nicht nur für Familien

Wir haben hier gerade eine Lektion in praktisch angewendeter Achtsamkeit gelernt. Der Prozess lässt sich in vier einfache Schritte aufteilen, die ich in Zukunft hoffentlich mehr beherzigen werde.

Die Situation: Der Große geht hier nicht mehr in die Kita. Wir hatten in vergangenen Wochen viele Freunde und auch Familie zu Besuch, da war das kein Problem, ein bisschen wie ein kleines Steinzeitcamp. Aber derzeit ist keiner mehr hier und es wird auch bis zu unserer Abreise vorraussichtlich niemand mehr kommen, der sagt: Hey, ich nehme die Kids jetzt mal für zwei Stunden mit auf den Spielplatz. Soweit, so gut. Kein Problem, wir sind ja selber groß.

Aber nach einigen Tagen Alleinsein merkten wir, dass es doch ein Problem war. Dass uns die Energie ausging, das wir auf Spielplatz keine Lust mehr hatten. Wir waren müde, genervt, unzufrieden. Die Kinder unausgeglichen und entsprechend anstrengend.

Achtsamkeit, Buddhismus und Byron Katie haben uns (mir) herausgeholfen.
Das ging so: Vier Schritte zur Achtsamkeit – nicht nur für Familien weiterlesen