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I have a dream

So, da bin ich wieder.

Ich habe Shyla gestern noch von meinem Traum erzählt: Einem Ort, an den schwangere Frauen und ihre Männer kommen können, vielleicht 1-2 Wochen vor der Geburt.

Ein Ort, an dem sie sich vorher mit anderen Menschen austauschen und informieren können. An dem sie gebären können so wie sie es wollen. An dem sie nach der Geburt die Unterstützung bekommen, die sie brauchen. An dem Eltern mit „schwierigen“ Säuglingen Hilfe finden.

Eine Art Geburts- und Säuglings-Dorf. Im Warmen, mit gesundem Essen, viel Sonne, viel Hilfe und ohne Zwang. Ein Ort, an dem jede Familie ihren eigenen Weg finden kann, um dann gemeinsam diesen Fund nach Hause zu tragen. Das fände ich schön.

Und Shyla sagte: „Wenn es in deinem Kopf ist, dann existiert es schon. Sprich mit anderen darüber darüber, denke daran, schreib es auf, mach jetzt schon Flyer dafür – bring es in die Welt und es wird passieren. Und noch etwas: Du wirst das nicht alleine schaffen. Viele Frauen denken über so einen Ort nach, aber keine von uns wird das alleine schaffen. So etwas schafft man nur gemeinsam, als Gemeinschaft. Du wirst andere finden, die das mit Dir machen. Wenn es deine Vision ist, dann ist es ja schon in der Welt und wird andere anstecken, mitzumachen!“

Windelfrei im "Hippie-Dorf"

Wir sind auf dem Weg nach Topanga! Ein „Hippie-Dorf“ hat uns Sanni versprochen, eine Freundin, die alles über natürliche Geburt wisse, eine Idylle auf Erden, ein Paradies für Kinder. Na – nix wie hin!
Haus
An den grün bewachsenen Hügeln hinter Los Angeles schlängeln sich staubige Straßen entlang, der Himmel leuchtet blau und wir sitzen im Auto und fahren zu Shyla. Und da sind wir – hallo Shyla!

Shyla

Shyla wohnt mit vielen Künstlern zusammen in einer Kommune in den Bergen und zieht dort zwei Kinder groß, arbeitet als Doula und schreibt Artikel über natürliche Geburt für Fachzeitschriften. Das war sehr spannend, weil Shyla wirklich in allem den natürlichen Weg geht. Sie spricht viel über „unassisted childbirth„, also die Geburt ohne Hebamme und nur mit Freunden oder einer Doula; Stillen, Tragen und Windelfrei sind sowieso klar und zudem ernährt sie sich seit einigen Monaten gemäß Raw-Food, eine Rohkost-Bewegung, die es bis auf die Wochenmärkte und in die Restaurant-Szene geschafft hat.

Als wir ankamen, war gerade Arbeitstag und es wurde am Gemeinschftshaus gepinselt, gehämmert und gesägt.

Die Kinder toben draußen herum, Hunde spielen in der Sonne, von außen betrachet die reine Idylle. Das Gemeinschaftshaus beherbergt ein Tonstudio, eine Prinzessin wohnt am Ort und alle Häuser sind kinderfreundlich, künstlerisch, kalifornisch und sehr topanga’isch.

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Wir haben uns mit den Kindern auf den Weg zum nahe gelegenen Bach gemacht und eine Lektion kompetentes Kind bekommen. Die kaum drei Jahre alte „Harmony“ kletterte auf den teilweise scharfkantigen Steinen am Bach entlang, ohne auch nur eine Sekunde zu zögern, aber sehr vorsichtig.

Harmony am Bach

Harmony wurde von ihrer damals 17 Jahre alten Mama im costaricanischen Dschungel geboren und hat ihre ersten 1,5 Jahre auch dort verbracht. Sie ist ein echtes Naturkind und war besonders fasziniert von diesem Kerlchen hier:

Käfer

Die beiden Mädchen hatten Spaß in der großen Hängematte am Community-Haus und der Verkleidungskiste, mein Kleiner entdeckte eine Mundharmonika im Waschhaus und war ebenfalls selig. Wir Großen sprachen über natürliche Geburt, das große Thema in den USA. Außerdem gab es Erdbeeren und Leinsamenkräcker, Snacks à la Raw Food.

SchatzkistePferd

Es war eine gute Erfahrung, dort zu sein. Die Idee, mit anderen gemeinsam auf einem großen Gelände zu wohnen, einmal in der Praxis zu sehen. Mir persönlich geht die Raw-Food-Sache weiter als ich zu gehen bereit wäre – es fühlt sich einfach nicht richtig an. Aber Shyla versuchte uns auch nicht zu überzeugen, sie erklärte einfach, was sie warum machen. Und sie erzählte von ihrem Beratungsansatz als Doula: Sie will die Frauen stärken, damit sie ihre Entscheidung für ihre Geburt treffen können. Damit sie sagen können: So oder so will ich das und hinterher ein gutes Gefühl haben, weil es ihre Entscheidung war.

Dann haben wir noch über meine Vision gesprochen, von meinem Traum…aber dazu morgen. Mein Bauch voller Leinsamenkräcker, meine Vision und ich, wir gehen jetzt erstmal zu meinem windelfreien Prinzen ins Bett und schlaaaafen.

Windelfrei gegen nächtliches Bettnässen

Neunmalklug schrieb ich letztens in mein Buchmanuskript: „Nächtliches Abhalten ist mehr Aufwand als eine Nachtwindel. Viele Babies schlafen jedoch ruhiger, wenn sie sich erleichtern dürfen. In jedem Fall können Sie so nächtlichem Bettnässen im Kleinkindalter vorbeugen.“ Jajaja – mein eigener Sohn war seit 6 Wochen nachts wieder in Windeln. So gut wie Vollzeit. Warum eigentlich?
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Potluck in L.A.

Wir waren heute – windelfrei – auf einem Potluck eingeladen! Über die Yahoo-Group West-LA-Attachment Parenting hatte uns Sanni kontaktiert und spontan in ihr Haus zum Brunch geladen. Sie kreiirt Baby-Carrier, hat auch ein windelfreies Baby. Ihr Grundstück in Marina del Rey hat sich zu einem Treffpunkt von Müttern und allerlei Freunden aus der kreativen Szene entwickelt.

Sanni, Manni, Lumas und Singa
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Los Angeles!

Da sind wir also an unserer nächsten Station: Los Angeles!

Und wir sind wieder bei Teilzeit-Windelfrei angekommen. Warum? Einfach, weil unser neues Zuhause mal wieder ein paar Anpassungen erfordert. Und wie immer brauche ich ein paar Tage, um mich wieder zu einzufinden.

Der Versuch einer windelfreien Nacht ging gleich zwei Mal daneben…so haben wir jetzt wieder windelfreie Morgende, manchmal windelfreien Vormittag am Strand, ansonsten mittags windeln und abends wieder windelfrei und nachts teilzeit-windelfrei (beim einschlafen ist er meistens „leer“, dann ziehe ich sie ihm ab ca. 11 Uhr an, ab ca. 4 Uhr morgens weiß ich, dass er nicht muss bis morgens, da zieh ich sie ihm dann aus).

Windelfrei am Strand – sieht man gleich, oder ;)?

WindellosSpielplatz

Er hat übrigens soviel an, weil’s vom Pazifik her ganz schön reinweht.

Und: Ich habe mich getraut. Ich hab festgestellt, dass wir auf dem Weg hierher bei Americas Attachment-Parenting-Begründer William Sears vorbeigefahren sind und hab ihm eine Mail geschickt – vielleicht empfängt er ja das Windelfrei-Blog zu einem Video-Interview! Und Jean Liedloff ist auch „gleich um die Ecke“, was soviel heißt wie: nur 400 Meilen entfernt…*kribbel* *kribbel* trau ich mich wieder…?

Panta rhei 🙂

Linda Palmer: "Wissenschaftler unterstützen AP!"

Vorgestern habe ich Linda Palmer, Autorin von Baby Matters zu einem Interview getroffen! Linda ist Expertin für Baby-Ernährung, hat mehr wissenschaftliche Artikel über Babypflege gelesen, archiviert und analysiert als irgendwer, den ich kenne, und hat ihr Wissen zu einem Buch verarbeitet, das demnächst in der dritten Auflage erscheint und in den USA bereits ein Standardwerk zum Thema Attachment Parenting ist.

LindaPalmer

Sie sagt nach mehreren Jahren Recherche: „Meine größte Entdeckung war, dass die Wissenschaft das „Natural Parenting“ unterstützt!“

Außerdem sprachen wir über ihr Spezialthema: Kuhmilch und die Folgen, außerdem um die Frage, ob man Milchersatznahrung auch selbst herstellen kann, Stress durch Schreienlassen und Tipps und Tricks rund ums Attachment Parenting.

Wo? Hier – sobald ich die Kamera den Mac angeschlossen kriege!

Tragebilanz

Die Tragebilanz ist übrigens total ernüchternd.

Man sieht mehr Menschen, die ihre Hunde tragen als solche mit Kindern. Wenn, dann tragen sie die Babies im Baby-Björn, Gesicht nach vorne, Beine aus den Hüftgelenken heraushängend.

Immerhin beim Whole-Foods heute den ersten Ergo-Carrier gesichtet – als ich das Pärchen ansprach, stellte sich heraus, dass sie aus Kanada sind.

Splitpants!!!

Juchuh, manchmal hat frau einfach Tomaten auf den Augen…nicht eine, nicht zwei, nein, mindestens ein halbes Kilo – auf jedem Auge.

Da liegen sie doch im Schrank! Ich hatte sie doch sogar von Berlin über New York bis nach San Diego geschleppt! Die Splitpants! So einfach ist das. Heute hatte er Splitpants an. Und eine Pampers drunter. Und die Pampers – blieb trocken, bis nachmittags. Bis wir im Museum zu sehr in die neue Ausstellung vertieft waren und das Abhalten vergessen haben.

Mit Splitpants kein Ausgeziehe. Kein Meckern, und sofort ist alles easy. Zu meiner Entschuldigung kann ich nur das Wetter anführen. Bisher war es einfach zu kalt. Aber jetzt ist es endlich warm genug für ohne-Strumpfhose. Er hat nur Wollsocken, Lederschuhe und knallig-coole orange-farbene Babylegs drunter (Danke, Kati :)) und so gehts prima. Pampers zur Seite schieben, Kind gegen einen Baum halten oder hinstellen, was er halt gerade mag und ab gehts.

Wunderbar. Ich nehm jetzt mal das Kilo Tomaten und mach der ganzen Familie einen leckeren Salat.