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Windelfrei-Streik mit 24 Monaten – Tipps und Ideen

Wie bereits berichtet hat unsere 2-Jährige nach dem Umzug beschlossen, dass sie 1. nicht mehr ansagt, 2. wieder Windeln haben will und 3. in die Windel machen „darf“. Ich habe ihr erklärt, dass sie das so lange machen darf, wie das für sie wichtig ist und dabei bleibt es auch. Sie macht weiterhin alles Große dorthin, wo es hin soll.

Dennoch habe ich natürlich ein Interesse daran, sie sanft wieder zur Selbstständigkeit zu führen.

So mach ich’s:

1. „Kommst Du mit?“
Ich nehme sie immer mit, wenn ich ins Bad gehe

2. „Willst Du zuerst?“
Ich mache eine interessante Sache daraus.

3. „Willst Du ein Buch?“
Wir kuscheln und lesen, wenn sie für große Sachen mal länger sitzt, machen es angenehm.

4. „Kommt nicht in Frage!“
Kürzlich verkündete sie im Zug: „Mama, ich mach jetzt groß in die Windel!“ Meine Antwort war: „Das kommt nicht in Frage“, ich nahm sie auf den Arm, schritt zur Zug-Toilette und erklärte ihr, dass das dorthin gehört und wir überdies – das war die Wahrheit – auch nichts zum Saubermachen oder Wechseln dabei haben. Sie sagte nur entspannt und gedehnt „Ach soooo“ und tat wie gebeten. Für mich ein Zeichen, das ich auch ganz klar sagen muss, was ich will und was mir wichtig ist. Daher:

5. „Das ist okay, aber für mich ist es einfacher, wenn…“
Ich erkläre ihr, dass sie natürlich in die Stoffwindel machen darf, dass es für mich aber einfacher ist, wenn sie die Toilette benutzt. „Statt Windeln waschen und umziehen können wir dann nämlich spielen!“ Da sie alles versteht und in ganzen Sätzen selbst spricht, kommt das auch an.

6. „Kannst Du mal mit ihr gehen?“
Wenn ich weiß, dass sie muss (nach dem Aufstehen z.B.) und sie nicht mit mir gehen will, bitte ich unseren Mini-Clan: Oma, Opa oder den großen Bruder. In 99% der Fälle geht sie sofort und freudig mit.

7. „Maus, bitte denk dran, Du hast KEINE Windel an“
Manchmal ziehe ich ihr bewusst keine Windel an und informiere sie dann darüber, dass die Hose nass wird, wenn sie jetzt einfach laufen lässt. Effekt: Ein paar Mal eine nasse Hose und dann der Lerneffekt, dass das doof ist. Sie verlangt manchmal eine Windel (und zwar „die grüne! nicht blaue, will die grüne *off*indel!!!“), aber wenn sie keine anhat oder keine da ist, bleibt sie jetzt meist trocken.

Und so puzzlern wir uns Stück für Stück wieder zur Windelfreiheit…wir werden sehen, wie es weitergeht :).

puzzle

Montags-Mantra: "Pflüge dein Feld!"

Manche Dinge muss man einfach TUN.

In den USA habe ich mal eine Postkarte gekauft mit dem Text: Du kannst ein Feld nicht pflügen, indem du es im Geiste hin und herwälzt („You cannot plough a field by turning it over in your mind.“).

Manchmal stehen wir vor Aufgaben und grübeln und grübeln und grübeln und wollen es PERFEKT machen – und machen es dann gar nicht.

Ich hab mir zur Regel gemacht: Perfekt ist nicht nötig. Denn: Mit 20 Prozent meiner Arbeit erreiche ich 80 der Effekte. . Die restlichen 20 Prozent zu erreichen, muss ich unverhältnismäßig viel tun! Dahinter steht das Pareto-Prinzip: Mit 20 % des Aufwandes erreichen wir 80% der Effekte (schön erklärt und auch kritisiert hier)

Beispiele:

– Besuch kommt! Schnell aufräumen und Saugen – 80% Effekt. Man kann noch wischen und staubwischen, dann ist es perfekt, aber das sieht doch eh keiner ;).

– 6-Monats-Baby regelmäßig nach Essen und Schlafen abhalten – 80% der Windeln trocken. Jetzt kann man noch versuchen, zwischendrin ständig abzuhalten, um ALLE Windeln trocken zu halten, aber was für ein Aufwand!

Für mich führt 80/20 zu dem Mut, vieles einfach mal zu tun, um dann zu sehen: Hey, es MUSS nicht alles perfekt sein und vielleicht ist das in dem einen oder anderen Fall sogar erstaunlich gut. Also höre ich auf zu grübeln und tue es einfach.

Und so fängt sich auch windelfrei viel einfacher an: einfach mal versuchen. Einfach mal machen. Und dann weitersehen. Es muss nicht perfekt sein. Es muss nicht 100% windelfrei sein. Un-Perfekt ist völlig ausreichend :)!.

Gelernt habe ichs mal wieder von meinem Sohn, der mich vor einiger Zeit rief und sagte:
– Mama, schau mal, eine Ente!
– Eine Ente? Wo?
– Hier!

80 Prozent. Ich war platt. Völlig ausreichend!

ENTE

Montags-Mantra: "Mach es einfach."

Es regnet. Es ist kalt. Es schneit. Es ist Chaos. – was immer es ist, das uns gerade stresst, oft lassen wir uns davon die gesamte Energie entziehen. Wir haben auf nichts mehr Lust. Wir sind nicht mehr kreativ. Wir denken vielleicht noch: „Ach ja, man könnte bei so einem Wetter mal in die Sauna gehen…mal einen Schneemann bauen… mal mit dem Kakao ins Bett liegen….“ aber wir tun es nicht und dann geht es uns nooooch schlechter.

In solchen Momenten hilft es mir, mir einen inneren Ruck zu geben und zu sagen: „Mach es einfach.“
Du willst mit Kakao ins Bett? Nimm die Kinder mit!
Du willst in die Sauna? Ruf alle Freunde durch und finde jemanden, der mit ins Erlebnisbad geht!
Dir ist kalt? Die Kinder müssen trotzdem raus? Warum nicht mal im Schnee zur Grillstelle im Park gehen und ein Feuer anzünden?
Es regnet? Baut Schiffe! Lasst sie in den Pfützen fahren!!

Die meisten dieser Dinge kosten nicht einen Cent und bringen eine Menge Spass – und vor allem bringen sie uns in Bewegung und dann gehts meist gleich besser.

Wir haben auch solche Situationen, in denen ich leer, ausgelaugt und müde bin und das Wetter (oder die Welt oder das Leben im Allgemeinen) mir einfach „den Rest“ gibt. Es hilft mir, mir einen Ruck zu geben. Mich zu fragen: Was hätte ich jetzt gerne? Und es dann – vielleicht abgewandelt und an das Leben mit zwei Kindern angepasst – auch zu machen.

Wir sind im Urlaub und der Große will einen Legoflughafen. Also haben wir aus Pappschachteln einfach einen gebaut.

Flughafen

(treue Leser erinnern sich an „Basteln statt Youtube„.)

Wir haben seit Tagen Regen und sind nölig. Plötzlich stellen wir fest, dass unsere Strasse abschüssig ist und Schiffe dort hervorragend im Regen fahren können!

Heute war auch so ein Tag: Es ist kalt. Es schneit. Wir frieren. Es ist irgendwie ungemütlich. Warum nicht einfach mal morgens ein Feuer anmachen? Gesagt, getan:

Feuerfrühstück

Es war ein nettes Frühstück zu Dritt auf dem Boden vor dem Feuer, sehr artgerecht, fast so schön wie im Camp

🙂
In diesem Sinne, was immer euch heute fehlt oder gut tun würde – macht es doch einfach mal.

Montags-Mantra: "Es war eine Phase…"

Das häufigste Mantra bei Müttern um mich herum ist wohl „Es ist nur eine Phase…“. Ich habe dieses Mantra erweitert und empfehle zusätzlich regelmäßige Dosen von: „Es war mal eine Phase…!“

„Es war“? Ja, es war.

Denn viele Verhaltensweisen unserer Kinder (Klammern, Dauerstillen, Einnässen, Schüchternheit, Schlafstörungen, Ungeduld…) machen uns auch deshalb große Sorgen, weil wir fürchten, das könnte jetzt für immer so bleiben.

Wenn der Vierjährige jedes Kind nach fünf Minuten mit seinem Lego-Auto schlägt, was lässt das für seine Zukunft befürchten? Wenn die Fünfjährige immer noch niemandem die Hand geben will und sich hinter Mama vor Fremden versteckt, hört das je auf?

Die Antwort ist: Ja, es hört auf. Es hört oft nicht von alleine auf, aber es hört auf, wenn wir uns darum kümmern. Und mit ausreichend Zuwendung, achtsamem Verhalten und richtiger Reaktion ist so ziemlich allem beizukommen, das sieht man immer wieder.

Wenn eine Mutter mir daher erzählt, dass ihr Kind mit HIER ALTER EINSETZEN leider und schrecklicherweise immer noch HIER VERHALTEN EINSETZEN und dass sie sich nicht mehr ein noch aus weiß, kaum noch schläft und große Sorgen macht, dann empfehle ich einen kurzen

Perspektivwechsel:

Stelle Dir vor, wie du in ein paar Jahren jemandem erzählst: „Jaja, als er/ sie zwei/drei/vier/fünf war, da dachten wir, das geht nie vorbei mit dem XXXX, aber natürlich ging es vorbei, wir brauchten vor allem Geduld!“

Lasst mich nochmal deutlich machen: Ich glaube NICHT, dass alle Probleme mit der Zeit von selbst verschwinden. Mitnichten! Wir müssen sie wahrnehmen, wir müssen uns kümmern, wir müssen uns schlau machen, wie müssen gegebenfalls handeln.

Aber wir müssen mitnichten gleich in Panik ausbrechen, wenn wir den Knopf nicht sofort finden oder wenn uns klar wird, dass wir Fehler gemacht haben. Wir machen alle Fehler. Und wir können sie auch wieder korrigieren.

Es gibt kaum etwas, das liebende, kluge, informierte Eltern nicht auch wieder ausbügeln könnten. Ich erlebe eher, dass Eltern viel zu schnell denken, dass sie jetzt „fürs Leben“ was „verbockt“ haben und ihr Kind da nie wieder rauswächst, wenn sie mal einen Fehler gemacht haben. Aber so ist es nicht. Irgendwann werdet ihr sagen:

„Jaja, es war mal diese Phase, da hatten wir dieses Problem und wir haben echt lange gebracht, um herauszufinden, wie wir damit richtig umgehen und als wir es wussten, brauchten wir nochmal ziemlich lange Geduld, bis es wieder gut war, aber jetzt ist es schon lange vorbei und fast vergessen….“

in diesem Sinne allen einen schönen Wochenanfang!

Montags-Mantra: Frage erst!

Wir kennen unsere Kinder. Wir wissen, wie sie ticken. Wir kennen ihre Streiche, ihre Blicke, ihre „Unarten“. Wir müssen gar nicht mehr fragen. Oder?

Ich erlebe immer wieder Situationen, in denen Kinder offensichtlich etwas ganz anders tun wollten, sagen wollten oder getan haben als die Eltern dachten. Weil auch Eltern Menschen sind. Und wenn die große Schwester dem kleinen Bruder schon 100 Mal das Auto entrissen hat, dann erwarten wir, dass es auch diesmal der Grund sein wird, wenn er weint und sie ein Auto in der Hand hat. Oder wir hören etwas, das das Kind gar nicht gesagt hat. Oder wir hören nicht, was das Kind eigentlich gerade sagen wollte.

Daher mein Mantra – besonders mit den Kindern, aber auch gegenüber Erwachsenen – : Frage erst!

„Oh, das ist kaputt. Was wolltest Du machen?“
„Oh, XY weint. Braucht ihr Hilfe?“
„Wie bitte? Was hast Du gesagt? Ich habe dich leider gerade nicht verstanden.“
„Worum geht es gerade?“

Die eine Sekunde, die ich brauche, um von einer Sofort-Reaktion auf „Frage erst!“ umzuschalten, hat mich gefühlte 300 Jahre inneres Training gekostet. Aber sie lohnt sich.

Frage erst! Hat sich hundertfach bewährt. So oft höre ich – hören andere, die es auch tun – Unerwartetes, Erfreuliches, Friedliches. Und es gibt dem anderen das Gefühl, das er wirklich auf Interesse stösst und nicht auf vorgefertigte Verhaltensschablonen à la „Ich habe Dir hundertmal gesagtdassdudnicht….sollst!!!“.

Frage erst! ist bei uns oft der Anfang einer sinnvollen, konstruktiven und respektvollen Problemlösung.

Funktioniert übrigens auch mit meiner Zweijährigen: „Oh, Du rennst mit der Schere herum. Was willst Du machen?“ „Will Buch schneiden.“ „Hm, ich will nicht, dass Du Bücher zerschneidest. Schau, ich habe hier buntes Papier, wie wäre es damit?“ „Oh, danke Mama! Ja, will Papier schneiden!!“ (sie sagt wirklich: „oh daaaaanke, Maaama“ – umwerfend). Papier gebracht, Buch gerettet, freundliches Betriebsklima :).

Windelfrei – vorbei!

24 Monate Windelfrei – unsere Kleine war im Dezember praktisch trocken. Alles gut. Vielleicht noch 1-2 Unfälle pro Woche, so meldete ich es artig in den Fragebögen der Windelfrei-Studie von Laurie Boucke. Dann kam der Umzug. Und jetzt ist es mit Windelfrei vollkommen (naja: fast vollkommen) vorbei.

Sie macht mit großer Gelassenheit in die Windel, auf den Boden, in die Hose. Sie verkündet freundlich: „Mama, hab inne Windel ‚macht.“ Sie fügt manchmal an: „Nicht schlimm“ und lächelt – weil sie das von mir kennt, dass ich dann sage (Kloeters grüßt): „Macht nix, kann ja mal passieren“ oder eben „is ja nicht schlimm“ oder – was ich persönlich am besten finde: „Na, dann wechseln wir jetzt mal.“ Punkt.

Und so wickele ich, lächele und wische und wasche. Und biete hin und wieder freundlich das Abhalten an. Ich höre SOFORT auf, wenn sie es ablehnt. Und biete dann später freundlich wieder an. Meistens geht es auch. Sie sagt nur nicht mehr selbst Bescheid, was sie vorher immer getan hat.

Da kann man mal sehen, was so ein Umzug bei einem so kleinen Kind an Neuem bringt. Das große Geschäft geht allerdings immer noch und ununterbrochen dorthin, wo es hingehört *amen*.

Langsam wird es auch wieder. Nur wenn wir draußen sind, kann ich absolut vergessen, dass sie sich abhalten lässt oder sogar ansagt, wann sie muss. Und ich nehme es hin, wickele sie, kaufe Windeln und sage mir, dass es vorbei geht. Wenn es für sie gerade wichtig ist, dann ist das so.

Es ist auch lustig, ein so großes Kind zu wickeln, es kann schon vorkommen, dass sie morgens verkündet, ob sie jetzt eine Windel oder eine Stoffwindel möchte (wir nutzen beides im Wechsel, je nachdem, wohin wir gehen) oder gar keine.

Bin gespannt, wie lange es dauert! Kennt das noch jemand? Große Veränderung und *zack* Windelei zurück?

Montags-Mantra: Delete, Delegate, Record or do.

Die Inbox ist zu voll? Deine To-Do-Liste auch? Vielleicht hilft diese einfache Regel:

Löschen. Delegieren. Aufschreiben. Oder machen.

Und zwar in dieser Reihenfolge. Die meisten Dinge können wir einfach löschen – aus der Inbox oder von der inneren Liste.

Ja, es wäre schön, wenn mal jemand die Backopfenabdeckung abschrauben und innen säubern würde. Aber ist das lebensnotwendig? Verändert es unseren Alltag zum Besseren? Macht es die Kinder gesund und glücklich? Nein? Okay:

Löschen.

Ja, es wäre schön, wenn mal jemand Speisekammer aufräumen würde, bevor sie lebendig wird und in Form von kleinen Tierchen rausgekrabbelt kommt. Wer könnte das erledigen? Der Angetraute, die Oma, die Schwiegermutter, die beste Freundin? Auch andere Leute können Haltbarkeitsdaten lesen! Derartiges lässt sich wunderbar…

…delegieren.

Ja, es wäre schön, der Tante in Amerika mal wieder einen Brief zu schreiben. Schöne Idee. Macht alle glücklich – die Kinder, wenn sie mitschreiben dürfe, die Tante, das innere Gewissen. Okay, dann

aufschreiben und auf den Zettel schauen, wenn ein Zeitfenster und genug Energie da ist.

Ja, es wäre klasse, wenn heute Abend schon eine Suppe fertig wäre, wenn wir vom Spielplatz kommen. Keiner da, ders machen kann? Aufn Zettel schreiben macht nicht satt? Okay,

tu es – bereite es jetzt vor.

Du wirst heute Abend froh drum sein.

Löschen, Delegieren, Aufschreiben oder tun. Geht mal eure inneren Listen durch. Und mein Tipp: Löschen ist immer die favorisierte Lösung, auch dann bleibt noch genug zu tun.

Öko-Feuchttücher

Feuchttücher – ein Must-have für alle Eltern mit Babys und Kleinkinder, oder?!

Die Drogerieregale sind mit ihnen voll gestapelt. Aber ist das ökologisch und nachhaltig sowie gut für den Babypopo? *kopfschüttel*

Wir selbst sind in unserer Babyzeit vom Tochterkind fleißig immer zum Waschbecken gewatschelt, um Waschlappen nass zu machen. Für unterwegs hatten/haben wir die Minipackungen der Wegwerf-Feuchttücher.

Isa von Liebste Windeln zeigt, wie man aus Waschlappen selber Feuchttücher zaubern kann: