Gerade gefunden auf Franzis Stillblog bzw. ichstille.de 10 Gebote des Stillens weiterlesen
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James McKenna: Woher kommt das Alleineschlafen (Video)
Viele Eltern glauben, dass Babys früh alleine und durchschlafen sollten – entgegen der Meinung vieler Wissenschaftler und Forscher. James McKenna spekulierte am Ende unseres Interviews mit mir darüber, woher das kommen mag.
Terminvorschau: WAIMH-Konferenz in Leipzig im Juni
Vom 29. Juni bis 3. Juli 2010 findet in Leipzig unter dem Titel «Kindheit im Übergang ? Infancy in Transition» der nächste Internationale Kongress der WAIMH (World Association for Infant Mental Health – weltweite Dachorganisaion der Gesellschaft für seelische Gesundheit in der frühen Kindheit) statt. Die deutsche Sparte GAIMH wird sich an einem deutschsprachigen bzw. auf Deutsch übersetzten Strang der WAIMH-Tagung beteiligen.
Das Programm ist voller spannender Themen. Ich bin vor allem gespannt auf diesen Vortrag: Mechtild Papousek, Germany: Intuitive Elternschaft – eine versteckte Ressource in stark beeinträchtigen Eltern-Kind-Beziehungen. Auch Tomasellos Vortrag könnte in Hinblick auf den derzeitigen Hype um Kleinkind-Gebärdensprache spannend sein: Michael Tomasello, PhD, Max Planck Institute for Evolutionary Anthropology, Leipzig, Germany, Kommunikation vor dem Spracherwerb. Und die Technikjournalistin in mir will natürlich auch unbedingt zu diesem Workshop: Mark Tomlinson, PhD, Cape Town –Das Technik-Baby – Seelische Gesundheit in der frühen Kindheit in einer globalisierten und vernetzten Welt.
Nein, Tragetücher sind nicht gefährlich
Seufz. Es gibt von meinen besten Freunden, den Kinderärzten im Netz, eine Warnung in Bezug auf Babyslings – leider in der Überschrift m.E. völlig irreführend übersetzt als „Tragetücher“ und später als „Tragetücher im Taschenstil“.
In der originalen Pressemitteilung ist aber von „SLINGS“ die Rede, was absolut NICHTS mit unseren deutschen Babytragetüchern zu tun hat. Das sind einfach Stoffbahnen, die das Kind meist auf der Hüfte sitzen lassen, ein Tragestil, der in Deutschland ausdrücklich erst empfohlen wird, sobald das Kind den Kopf selbst halten kann, was dann auch das Risiko ausschaltet. Tragetaschen mögen in der Tat gefährlich sein, daher ist natürlich ein „richtiges“ Tragetuch zu empfehlen. Aber genau vor denen wird ja in der Überschrift gewarnt. Nein, Tragetücher sind nicht gefährlich weiterlesen
Zurück!
Wir sind aus privaten Gründen vorzeitig zurückgeflogen und wieder in daheim :).
Jetzt richten wir mit unserem „Rest-Urlaub“ gerade das Mutter-Kind-Büro ein – auch nice!
Infoquellen in Indien
Unsere Infoquellen für Indien:
Times of India – ausführliche Zeitung mit brauchbarer politischer und internationaler Berichterstattung
Business Standard India – ähnlich unserer Financial Times, ausführliche Wirtschaftsberichterstattung
Hindustan Times – leicht verdauliche Tageszeitung mit viel Berichterstattung über Celebrities und Sport, internationale oder politische Themen, eher oberflächlich (lag im YWCA jeden Morgen vor der Tür…)
Wenn es allerdings darum ging, heraus zu finden, was z.B. in bestimmten Orten in Kashmir gerade los ist, war das Internet unschlagbar. So haben wir z.B. entschieden, nicht nach Srinagar zu fahren, obwohl man uns natürlich vielerorts sagte, wie schön es dort sei etc.. Auch die Sicherheitshinweise auf der Seite des Auswärtigen Amtes waren auf meiner persönlichen regelmäßig-lesen-Liste. Die internationale Seite (und die Tweets) von Lonely Planet waren eine unterhaltsame, manchmal hilfreiche Info-Quelle.
Und zu guter Letzt war unser Lonely Planet Reiseführer wirklich klasse. Vor allem alle, wirklich alle, Touri-Fallen, die dort aufgeführt sind, sind uns exakt wie beschrieben begegnet. Ich hab trotzdem zwei Kurtas gekauft, die ich eigentlich gar nicht haben wollte ;), aber gegen vieles andere waren wir dann schon gewarnt und konnten lächelnd und freundlich ablehnen.
Indien: Stillen in Khajuraho
Khajuraho ist beruehmt fuer seine Tempelfelder (und die erotischen Darstellungen an einigen Tempeln)
In den westlichen Tempelanlagen in Khajurao habe ich aber noch etwas entdeckt. Ich habe diese Skulptur gesehen:
Der Kopf des Kindes fehlt, aber die Stillmama in mir ist sich gany sicher, dass hier ein stillendes Kleinkind abgebildet war 🙂
Gedanken: Indische Kinder
Indische Kindheit – meistens dachte ich an zwei Dinge: Armut und Windelfrei. Das eine ergibt sicher oft das andere. Aber je laenger ich hier bin, desto mehr habe ich das Gefuehl, dass da noch etwas ist. Jenseits der schockierenden Bilder, die wir alle kennen.
Von aussen betrachtet, sind natuerlich viele Kinder nach unseren Massstaeben vernachlaessigt und das kann einen gar nicht kaltlassen. 80% der Inder leben von weniger als 2 $ am Tag, das hinterlaesst ueberall seine Spuren.
Ich sehe sie, die Kleinkinder, die unbeachtet und an den lautesten Strassen auf den Baustellen spielen, waehrend ihre Eltern Koerbe mit Baumaterialen auf dem Kopf hin und her tragen. Ich sehe sie, die bettelnden kleinen Haende am Connaught-Platz in Delhi. Ich schaudere beim Anblick der auf Tueten auf dem Boden schlafenden Kinder, gesehen auf einem Markt auf der Insel Diu. Keine Frage.
Aber ich sehe auch noch etwas anderes und moechte es nicht unter den Tisch fallen lassen (auf die Gefahr hin, hier ordentlich ausgeschimpft zu werden).
Ich sehe Kinder auf dem Arm, an der Hand, im Tuch. Ich sehe Kinder mit Kindern, Kinder, die spielen, rennen, lachen, an ihren Geschwistern haengen. Ich sehe Kinder, die arbeiten, die aber ein Laecheln im Gesicht haben. Ich sehe keine weinenden Saeuglinge in Kinderwaegen. Ich sehe keine teilnahmslosen Mamas. Ich sehe keine gestressten Muetter, die ihre „bockigen“ Kleinkinder auf offener Strasse anschreien.
Ein Aspekt davon ist sicher, dass indische Kinder mehr auf Gehorsam oder Gruppenkompatibilitaet getrimmt sind als unsere, und zwar von klein auf. Das sieht man immer wieder, wenn man Schulklassen in Museen oder im Zoo sieht. Aber auch indische Kinder sind mal unleidlich. Auch indische Saeuglinge weinen. Und daher ueberlege ich: vielleicht ist der Umgang irgendwie noch mehr als anders als bei uns.
Wenn unser Sohn z. B. auf der Strasse weint, weil er muede ist oder weil er sich weh getan hat, dann schauen sofort alle. Und ich meine zu bemerken, dass die Blicke erwartungsvoll sind. Und dass sie erschrocken bis entsetzt sind, wenn wir nicht innerhalb von Sekunden reagieren (weil ich erst das Glas wegstellen muss, weil Papa gerade die Rikscha bezahlt…). Sie schauen. Und sie sind immer kurz davor, unser Kind fuer uns zu troesten. Als ich einmal zu weit weg war, um sofort als Mama-von-weinendem-Kind identifiziert zu werden, hat ihn auch schon mal jemand zu troesten versucht.
Die Kinder werden hier einerseits viel mehr in Ruhe gelassen, sie sind viel mehr auf sich gestellt und das ist bestimmt nicht immer gut. Gleichzeitig werden sie soweit ich das bisher sehe sofort auf den Arm genommen, wenn sie weinen, sie sind nie alleine mit einem gestressten Elternteil, die Grossen sind haeufig in Gruppen mit ihren Freunden.
Ich will das erstmal nur feststellen und nicht bewerten. Es ist einfach anders. Und auch hier sieht man natuerlich Eltern, bei denen man eher das Wort „vernachlaessigend“ im Kopf hat als andere.
Man sieht eben alle Arten von Eltern auch hier und vielleicht hier noch viel offener, weil sich das Leben vor allem in laendlichen Gegenden noch viel mehr auf der Strasse abspielt. Aber ich hab so das Gefuehl, dass die Haltung Kindern gegenueber grundsaetzlich positiv ist. Sie duerfen laut sein, spielen, weinen, sie werden nicht angeschrien. Das kenne ich von zu Hause auch anders…
Indien, windelfrei
Wenn man erstmal hier ist, dann liegt windelfrei eigentlich wirklich nahe. Die Badezimmer sind alle so gebaut, dass man sie komplett abspuelen kann, alles verschwindet in einem zentralen Abfluss am Boden. Sogar unser Sohn hat schon entdeckt, wie toll es ist, im Stehen dort hinein zu pieschern. Ausserdem ist es schlicht zu heiss fuer Windeln. Nachts macht er erst gar nicht mehr, er schwitzt alles aus ;). Und es ist nicht wie bei uns in der Stadt alles geteert oder betoniert, sondern viel Erde ueberall, in der auch mal was versickert (nicht mehrvon uns, aber waeren wir noch dabei, waere das super). Selbst in einer Grosstadt wie Dehli gibt es immer wieder Sandstreifen, die hin und wieder auch ein grosser Mensch benutzt, um sich zu erleichtern (mal sehen, ob ich euch noch ein paar Bilder liefern kann ;).
Also kein Wunder, dass „Windelfrei“ als Konzept von Laurie hier entdeckt wurde. Hier nennt es sicher niemand so, man macht es einfach. Habe gestern wieder versucht, eine junge Frau, die wir im Hotel trafen, auf das Thema anzusprechen. Aber als ihre Tochter klein war, wohnten sie gerade in Toronto, seufz, verflixte Globalisierung, jetzt sind sie wieder hier, aber sie sagte nur, dass die das im Kindergarten innerhalb einer Woche hingekriegt haetten, aber sie wisse nicht wie.
Ich bleib dran :).
Kleinkind in Indien: Dont touch!!
Kulturschock blondes Kind ein Kulturschock für beide Seiten, würde ich sagen.
Denn definitiv anders als in Deutschland ist der Umgang mit Kindern. Fremde Kinder werden angefasst. Und zwar ohne Vorwarnung. Unser Sohn ist zudem hellblond und blauäugig, was einen gewissen Exoten-Effekt hat und alle wollen ihn berühren, seine Hand halten und ihn fotografieren.
Grundsätzlich habe ich auch überhaupt nix dagegen. Aber die Art und Weise ist eindeutig ein Kulturschock. Die Inder kommen meistens zu zweit, zu dritt oder gerne auch zu fünft oder zu zehnt auf das Kind zu. Sie haben ihre eigenen Kinder auf dem Arm, deren Hände sie nehmen, auch wenn das Kind das offensichtlich nicht möchte, und versuchen, unsere Kind dazu zu bringen, diese Hand zu ergreifen. Dreht mein Sohn sich weg, greifen sie schon mal nach seiner Hand und ziehen ihn dorthin, wo sie ihn haben wollen bzw. sie versuchen das, denn seit ich das kapiert habe, springe ich freundlich lächelnd dazwischen, verkünde very shy sehr scheu!!! und stelle mich vor meinen flüchtenden Sprößling.