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Hört auf Euer Gefühl!

Die Windelfrei-Erfahrungsberichte-Serie…

Der heutige Bericht kommt von Laura:

Wie bist Du zu Windelfrei gekommen?
Durch Julia Dibberns Buch „Geborgene Babys„, welches mir 2007 in die Hände fiel. Der Titel machte mich neugierig, da ich ‚Muttersein‘ nicht mit ‚Leichtigkeit‘ in Verbindung bringen konnte. Lange bevor ich selber Mutter wurde, und das Buch gelesen habe, wusste ich, es gibt einen Weg, der für uns vorbestimmt ist – den natürlichen Weg. Ich wusste ohne genaueres über Windelfrei zu wissen, dass, wenn ich mal ein Baby bekomme, ich das versuchen werde.

Wie alt war dein Kind, als Du mit Windelfrei angefangen hast?
Von Geburt an, regelmäßiges Abhalten im Alter ab ca. 12 Wochen.

Wie viele Windeln hast Du vorher pro Tag verbraucht (Durchschnitt)?
6-8

Wie viele Windeln verbrauchst Du derzeit und wie alt ist Dein Kind mittlerweile?
1-3, an guten Tagen nur eine, ansonsten auch mal eine mehr. Sie ist jetzt 11,5 Monate alt.

Nutzt Du auch andere Backups?
GDiapers, Prefolds

Hattet/habt ihr Probleme mit Wundsein?
Ganz am Anfang ein bisschen kurzzeitig, aber nicht wesentlich. Als sie drei Monate alt war, bekam sie einen roten Po, trotz Abhalten, das war in etwa der Zeitpunkt, als die Zähne einschossen und der Stuhlgang saurer wirkte.

Welche Standardsituationen probierst Du aus?
nach dem Aufwachen – immer
beim Stillen – nie
nach dem Stillen – selten
nach dem Tragen – immer

Wann klappt es am besten?
Nach dem Aufwachen, nach dem Tragen. Wenn sie im Spiel plötzlich alles stehen und liegen lässt und zu mir kommt.

Wie viele Minuten (circa) hast du Zeit, um dein Kind abzuhalten (wenn es z.B. gerade aufgewacht ist oder wenn es Zeichen gibt)?
Nach dem Aufwachen hängt es davon ab, wie voll die Blase ist: 1-5 Min.
Wenn sie Zeichen gibt, einige Minuten länger. Stuhlgang konnte sie schon im Alter von 3 Monaten bis zu einer halben Stunde zurückhalten. Wenn ein Abhalten nicht möglich war, haben wir ihr zugesichert, dass sie auch in die Windel machen kann, aber sie hat es nie gemacht. Seitdem sie 12 Wochen war, landete jeder Stuhlgang im Klo.

Was benutzt ihr als Töpfchen, wenn ihr eines benutzt?
Töpfchen (nach dem Aufwachen), Salatschüsseln (im Urlaub), Eimer (bei Freunden), Klo, Waschbecken (bevorzugt Zuhause).

Wie schätzt Du die Arbeitsbelastung ein: eher mehr Arbeit – eher weniger Arbeit – genauso viel Arbeit wie beim Wickeln?
Definitiv weniger Arbeit. Und vor allem keine stinkenden Windeleimer.

Hat sich in deiner Kindes-Wahrnehmung etwas verändert, seit ihr Windelfrei macht und was?
Grundsätzlich durch die Schwangerschaft und Geburt hat sich sehr viel in meiner Wahrnehmung verändert, das bezieht sich nicht nur auf mein Kind, sondern auf das ganze Leben. Dafür bin ich sehr dankbar.

Hast Du einen heißen Tipp für Windelfrei-Mütter in der gleichen Situation?
Beobachtet eure Kinder, lernt von ihnen und hört auf euer Gefühl. Windelfrei macht Spaß und ermöglicht eurem Kind ein zufriedenes Körperbewusstsein. Meine Mama hat mich im Altern von 9 Monaten immer zur selben Zeit auf den Topf gesetzt, weil ihr auffiel, dass ich immer zur selben Zeit Stuhlgang hatte, damit hat sie quasi Windelfrei gemacht, ohne es zu wissen, in Zeiten in denen festgeregelte Stillzeiten den Frauen das Leben erschwerte. Unser Mutterinstinkt ist allgegenwärtig, vertraut auf euch und eure Babys. Ich bin überzeugt davon, dass wir mit bedürfnisorientierter Babypflege die Welt ein stückweit besser machen können.
 
Vielen herzlichen Dank!

Sie WILL aber NICHT!

Die Windelfrei-Erfahrungsberichte-Serie…

Anne achtete ab Geburt auf die Ausscheidungszeichen ihres Kindes, doch auch nach dem zweiten Geburtstag trägt es noch Windeln. Wie sie damit umgeht, erzählt sie uns:

Wie bist Du zu Windelfrei gekommen? 
Bei der Suche nach einem geeigneten Stoffwindelsystem habe ich von Windelfrei gelesen. Nach anfänglicher Skepsis („wie…ein Baby soll zur Sauberkeit erzogen werden?“) war ich schnell von der Idee und dem Prinzip begeistert.  

Wie alt war dein Kind, als Du mit Windelfrei angefangen hast? 
Kurz nach der Geburt hab ich angefangen verstärkt auf die Signale zu achten und sie hin und wieder abzuhalten. Recht schnell mit Erfolg. 

Wie viele Windeln hast Du vorher pro Tag verbraucht (Durchschnitt)? 
Viele…da wir Stoff gewickelt haben und ich die Windel nach (fast) jedem Pipi gewechselt habe.   

Wie viele Windeln verbrauchst Du derzeit und wie alt ist Dein Kind mittlerweile? 
Meine Tochter ist jetzt 2 Jahre und 4 Monate. Je nachdem, ob wir Stoff oder WWW nutzen und wie sie bescheid sagt, zwischen 3 und 5 Windeln pro Tag, manchmal auch mehr. 

Nutzt Du auch andere Backups? 
Hin und wieder versuche ich eine Unterhose mit Damenbinde, sonst Stoffwindeln oder WWW. Manchmal auch ohne Windel (phasenabhängig).

Hattet/habt ihr Probleme mit Wundsein? 
Hin und wieder, unabhängig davon, ob sie oft oder gar keine Windeln, Stoffies oder WWW getragen hat. Wenn ich den Po oft unter fließendem Wasser gesäubert habe, wurde sie schneller wund, als wenn ich nur ein feuchtes Tuch hatte. Besonders schlimm ist es, wenn sie krank ist oder zahnt, hat also nicht direkt was mit der Windel zu tun. 

Welche Standardsituationen probierst Du aus?
nach dem Aufwachen – ja
beim Stillen – früher ja, jetzt nicht
nach dem Stillen – früher ja, jetzt nicht
nach dem Spielen – nein
Andere: Wenn es die Situation ergibt, ich frag immer mal wieder zwischendurch nach; vor dem Rausgehen.

Wann klappt es am besten? 
Vor dem Rausgehen, nach dem Aufwachen, unterwegs.

Wie viele Minuten (circa) hast du Zeit, um dein Kind abzuhalten (wenn es z.B. gerade aufgewacht ist oder wenn es Zeichen gibt)? 
Von 2-20 Minuten war schon alles dabei…  

Was benutzt ihr als Töpfchen, wenn ihr eines benutzt? 
Früher: Asiatopf und „Rührschüssel“, heute normales Töpfchen oder die Toilette, mit und ohne Kinderaufsatz. 

Wie schätzt Du die Arbeitsbelastung ein: eher mehr Arbeit – eher weniger Arbeit – genauso viel Arbeit wie beim Wickeln?
T
endenziell eher mehr Arbeit, da man noch viel mehr auf das Kind achtet und die Unfälle hier nicht zu unterschätzen sind, also neben Kind säubern auch Fußboden säubern, Wäsche wechseln etc.   

Hat sich in deiner Kindes-Wahrnehmung etwas verändert, seit ihr Windelfrei macht und was? 
Definitiv. Man achtet viel mehr auf die Bedürfnisse des Kindes, ob es nun muss oder auch ob es gerade nicht will. Das Kind fühlt sich verstanden und ist zufrieden.  

Hast Du einen heißen Tipp für Windelfrei-Mütter in der gleichen Situation? 
Akzeptiere die Meinung deines Kindes! Ich persönlich finde die Methode immer noch super, allerdings eher für Babys. Irgendwann wollte meine Tochter einfach nicht mehr (fing mit ca. 1 Jahr an). Ich biete es immer wieder an und phasenweise klappt es super, aber sie trägt – leider – scheinbar inzwischen gerne Windeln. Im Sommer waren wir alle (Eltern, Großeltern, Krippenerzieher) überzeugt davon, dass sie bald trocken wird, weil es so gut lief. Und nun ist sie fast wieder ein Vollzeitwindelkind. Sie weiß was passiert, merkt wenn sie muss, kann anhalten, WILL ABER NICHT! Auch wenn es mir manchmal schwerfällt, ich muss das akzeptieren. Wer weiß, womit sie gerade mal wieder beschäftigt ist…   

Lieben Dank für Deine Offenheit!

Es geht fast alles ins Klo

Die Windelfrei-Erfahrungsberichte-Serie…

Heute kommt Jessicas Erfahrungsbericht:

Wie bist Du zu Windelfrei gekommen?
Durch meinen Sohn selbst – er hat mit 11 Monaten einfach angefangen nachts nicht mehr zu pieseln und erleichterte sich dann immer morgens auf dem Wickeltisch, sobald die Windel unten war. Nach dem dritten Mal in Folge habe ich ihn dann morgens aufs Klo gesetzt…

Wie alt war dein Kind, als Du mit Windelfrei angefangen hast?
11 Monate

Wie viele Windeln hast Du vorher pro Tag verbraucht (Durchschnitt)?
5-6   

Wie viele Windeln verbrauchst Du derzeit und wie alt ist Dein Kind mittlerweile?
An guten Tagen: 0-1 und an schlechten Tagen: 2-3 (eher selten geworden). 15 Monate.

Nutzt Du auch andere Backups?
Da wir sehr spät angefangen haben, traue ich es mich bei langen Ausflügen nicht ohne Windel (obwohl sie meistens doch trocken bleibt). Bei normalen Spaziergängen gehen wir nur in Unterhose und Hose los (und planen eine Pinkelpause ein)…  

Hattet/habt ihr Probleme mit Wundsein?
Hatten wir noch nie wirklich gehabt.

Welche Standardsituationen probierst Du aus?
nach dem Aufwachen – immer
beim Stillen – wird nicht mehr gestillt
nach dem Stillen – nach dem Essen immer
nach dem Spielen – nein
Andere: nach Timing – ca. alle Stunde muss er mal…  

Wann klappt es am besten?
Nach dem Aufwachen, nach dem Essen, unterwegs im Stehen, wenn er selbst nach dem Töpfchen verlangt.  

Wie viele Minuten (circa) hast du Zeit, um dein Kind abzuhalten (wenn es z.B. gerade aufgewacht ist oder wenn es Zeichen gibt)?
Morgens gehen wir immer relativ zügig, haben aber immernoch so rund 5-10 min Zeit. Mittags nach dem Schlafen kann er oft erst nach ca. 20-30 min und wenn er Bescheid gibt, haben wir (meistens) immer noch Zeit ihn in Ruhe auszuziehen (5 min). Manchmal gibt er auch erst Zeichen, wenn es schon zu spät ist und „sagt“ im Prinzip, dass ihm da was passiert ist…  

Was benutzt ihr als Töpfchen, wenn ihr eines benutzt?
Klo mit Sitzverkleinerer, normales Töpfchen und Fläschchen für unterwegs.   

Wie schätzt Du die Arbeitsbelastung ein: eher mehr Arbeit – eher weniger Arbeit – genauso viel Arbeit wie beim Wickeln?
Es ist wohl genauso viel Arbeit, da er fast stündlich mal aufs Klo muss – aber ich finde es um einiges stressfreier und angenehmer (für mich UND für meinen Sohn). Vor allem beim großen Geschäft – da geht fast alles ins Klo.   

Hat sich in deiner Kindes-Wahrnehmung etwas verändert, seit ihr Windelfrei macht und was?
Ja, ich achte mehr auf ihn und seine Bedürfnisse. Außerdem finde ich es mittlerweile wirklich eklig und keineswegs mehr normal ihn länger in einer nassen Windel krabbeln zu lassen! Ich schaue, dass er immer trocken ist… Und wenn es mal nicht klappt, habe ich auch ein schlechtes Gewissen ihm gegenüber und erkläre es ihm, warum.  

Hast Du einen heißen Tipp für Windelfrei-Mütter in der gleichen Situation?
Immer alles ruhig und gelassen sehen! Keinen Zwang oder Druck aufbauen (auch nicht sich selber unter Druck setzen). Bei uns gab es auch zeitweise viele Pfützen, die haben wir kommentarlos und ruhig weggewischt… Selbst wenn er scheinbar bewusst auf den Teppich pinkelt – vermutlich wollte er unsere Reaktion testen…  Das Töpfchen interessant gestalten (Bilderbücher schauen, Spiele, Seifenblasen, …). Und einfach dranbleiben!!

Herzlichen Dank!

Windelschleppitis

Eigentlich ist heute der Erfahrungsberichte-Mittwoch, doch leider hat sich schon eine Weile kein Erfahrungsbericht mehr in mein eMail-Postfach verirrt. Wer mag noch von sich berichten?! Dann findet Ihr hier den Interviewfragebogen.

Dafür habe ich aber zwei ganz lustige Bilder für Euch – eine Entdeckung von den flopi-Schweizerinnen.

Aus eigener Erfahrung und von anderen Windelfrei-Eltern, die Windeln als Backups nutzen, weiß ich, dass Windelfrei zeitweise zu einem Mehrverbrauch an Windeln führen kann. Aber abgeschleppt habe ich mich beim Babysohn bisher keinesfalls.

TopfFit-Erfahrungsberichte

Die Windelfrei-Erfahrungsberichte-Serie…

Aktuell liegt kein unveröffentlicher Erfahrungsbericht mehr in meinen eMail-Postfach. Deshalb will ich Euch gerne auf die sieben Erfahrungsberichte auf der TopfFit-Seite hinweisen:

TopfFit-Erfahrungen

Du wirst sehen, dass es bei TopfFit [/Windelfrei] nicht um den gradlinigen Weg zum „Erfolg“, möglichst früh „sauberzuwerden“ geht, sondern darum, der Beziehung zwischen Kind und Eltern eine noch intensivere Form zu geben. Dabei gibt es natürlich auch hin und wieder „Rückschläge“, Phasen, in denen gar nichts „zu laufen“ oder zu klappen scheint.

Auch darüber wirst Du sicher einige Berichte hier finden – und Tipps für Dich herausziehen können, wie Ihr – Dein Kind und Du – aus solchen Phasen gestärkt hervorgehen könnt.

(Leider wird schon seit längerer Zeit die doch ergiebige TopfFit-Seite mit Erklärungen und Tipps nicht mehr gepflegt.)

Jedes Kind hat seinen eigenen Kopf.

Die Windelfrei-Erfahrungsberichte-Serie…

Susanne erzählt uns ihre Windelfrei-Erfahrung:

Wie bist Du zu Windelfrei gekommen?

Ich hatte davon vor der Geburt unserer Tochter gehört (wo weiß ich nicht mehr) und fand es interessant. Ich habe mich aber nicht weiter damit beschäftigt. Kurz nach der Geburt fragte ich meine Hebamme. Diese sagte, dass es funktioniert und dass sie Leute kennt, die Windelfrei mit ihren Kindern gemacht haben. Aber meistens nicht noch einmal (egal ob beim 1., 3. oder 5. Kind).
Als unsere Tochter 4,5 Monate alt war, habe ich dann das Buch „TopfFit“ gefunden (bei uns werden nicht gebrauchte Sachen vor die Haustür gelegt und wer will nimmt die sich mit). Das las ich begeistert und probierte es gleich aus. Seitdem lese ich auch regelmäßig den Windelfrei-Blog, der mich meistens sehr motiviert. Danke. 🙂

Wie alt war dein Kind, als Du mit Windelfrei angefangen hast?
4,5 Monate. Allerdings war es schwierig die richtige Position zu finden. Toilette und Waschbecken haben nicht funktioniert. Da wir auf dem Boden wickelten, kamen wir am Ende zu folgender Position: Wir sitzen auf dem Boden mit angewinkelten Knien, das Baby in unserem Schoß und machen die Beine bisschen breit. Dann untendrunter eine längliche Plastik-Eis-Schachtel. Das hat ganz gut geklappt. Seit dem 8. Monat klappt es auch über der Toilette, wir breitbeinig und sie davor. Topf findet sie blöd und steht gleich wieder auf.

Wie viele Windeln hast Du vorher pro Tag verbraucht (Durchschnitt)?

Wir wickeln mit Stoffwindeln. So ungefähr 8.

Wie viele Windeln verbrauchst Du derzeit und wie alt ist Dein Kind mittlerweile?

Unser Kind ist 13 Monate und wir brauchen so 2 bis 3 Windeln am Tag. Wo sie kleiner war, habe ich die Windeln dann dünner gemacht, statt weniger Windeln zu nehmen.
Ganz windelfrei hat nicht geklappt, da sie bei zu häufigen Abhalteversuchen streikt. Ein direktes Zeichen wenn sie gerade nicht getragen wird, habe ich nie wahrgenommen. Im Tragetuch, beim Stillen und nachts wird sie unruhig, wenn sie muss. Trotzdem pullert sie nicht immer, wenn Sie muss und wir sie abhalten.

Nutzt Du auch andere Backups?
Stoffwindeln. Backups waren mir zu fummelig und unsere Tochter war genervt vom ständigen auswechseln.

Hattet/habt ihr Probleme mit Wundsein?

Seit teilzeit-windelfrei nicht mehr. Vorher sehr selten.

Welche Standardsituationen probierst Du aus?
nach dem Aufwachen – ja, klappt super
beim Stillen – generell nicht, manchmal wird sie unruhig, dann machen wir kurz eine Pullerpause
nach dem Stillen – nein
nach dem Spielen – schwierig einzugrenzen
Andere:
vor dem ins Bett gehen: klappt manchmal
vor dem aus dem Haus gehen: klappt manchmal
nach dem Tragen: klappt meistens gut

Wann klappt es am besten?
Nach dem Aufstehen.

Wie viele Minuten (circa) hast du Zeit, um dein Kind abzuhalten (wenn es z.B. gerade aufgewacht ist oder wenn es Zeichen gibt)?
Relativ lange 5 – 20 Minuten. Zu schnell dürfen wir nicht sein, dann klappt es nicht.

Was benutzt ihr als Töpfchen, wenn ihr eines benutzt?
Zurzeit noch keines, wir haben ein blaues rotho (?) Töpfchen rumstehen.

Wie schätzt Du die Arbeitsbelastung ein: eher mehr Arbeit – eher weniger Arbeit – genauso viel Arbeit wie beim Wickeln?

Sehr schwierig einzuschätzen. Im Winter, wenn sie sehr klein sind, definitiv mehr Arbeit. Dann müssen Sie ja häufig und das an- und ausziehen ist dann schon anstrengend. Meistens haben wir sie dann nur beim Wickeln abgehalten so alle 2 – 3 h oder nackig strampeln lassen auf Handtüchern. Nackig war sie eh viel besser drauf als mit Windel. 😀
Jetzt ist es weniger Arbeit. Das große Geschäft landet meistens im Klo und die paar Windeln waschen sich nebenbei mit. Ab und zu haben wir auch eine Pfütze in der Wohnung, aber die ist auch schnell beseitigt.
Ich finde nur manche Nebeneffekte störend: z.B. Nach dem Aufwachen muss möglichst bald zur Toilette gegangen werden. Einfach noch ein bisschen länger im Bett spielen und kuscheln (wir schlafen alle zusammen) geht nicht so gut. (Meistens steh ich auf, geh mit ihr pullern und dann gehen wir wieder ins Bett. Aber trotzdem nervt es ein bisschen).
Oder unsere Tochter „wollte“ dann auch nachts abgehalten werden, seit dem 8. Monat. Sie wurde unruhig und hat einfach nicht weiter geschlafen: immer Stillen – Pause- Stillen – Pause… Also habe ich es mit Abhalten versucht und zack hat sie weiter geschlafen. Allerdings ist sie manchmal auch nicht begeistert vom nächtlichen Abhalten, dann habe ich sie nebenbei gestillt… Das ist schon irgendwie anstrengend. Aber so sie ist zumindest nachts seit dem 11. Monat trocken, manchmal mit Abhalten, manchmal ohne. Je nachdem, wie viel gestillt wird zwischendurch. 🙂

Hat sich in deiner Kindes-Wahrnehmung etwas verändert, seit ihr Windelfrei macht und was?

Ich habe gelernt, dass jedes Kind von Anfang an seinen eigenen Kopf hat. Ich kann nichts erzwingen, auch wenn ich weiß, dass sie muss. Das respektiere ich nun. Und wenn sie was gelernt hat und das an Stellen wiedergibt, die mir eigentlich nicht passen (z.B. nachts), dann unterstütze ich sie und erfreue mich an ihrem Fortschritt.
😀 Ich bin auf jeden Fall gelassener geworden und habe meinen Perfektionismus ein Stück abgelegt.
Außerdem versteht meine Tochter auch schon viele Sachen, auch wenn Sie uns das noch nicht mitteilen kann. Bei einer Autofahrt hat sie angefangen zu pressen, was ein Zeichen für ein großes Geschäft ist. Ich erklärte ihr, wir sind gleich da und ob sie noch 2 Minuten warten kann. Und sie hat gewartet.

Hast Du einen heißen Tipp für Windelfrei-Mütter in der gleichen Situation?
Einfach mal ausprobieren und nur in dem Umfang umsetzen, wie man es selber möchte und kann. Oder bis das Kind signalisiert, mir reicht es jetzt. (Auch wenn es nur das Morgenpipi ist.)
Das Kind einer Bekannten ist jetzt 2 Jahre alt und möchte nur noch in die Windeln machen. Wenn Sie nackig ist und muss, fordert Sie dazu auf, ihr eine Windel um zu machen. Das finde ich traurig und schlimm.
Ich finde es wichtig, dass die Ausscheidungen fast von Anfang an ein Thema sind und immer mal wieder gezeigt wird, wo sie eigentlich hin gehören. Allerdings sollten sie nicht das Hauptthema in der Beziehung zwischen Eltern und Kind sein.

Vielen lieben Dank! 😀

Das tun, was möglich ist.

Die Windelfrei-Erfahrungsberichte-Serie…

Helgas Tochter ist schon ein Schulkind, doch für uns hat sie sich zurück erinnert:

Wie bist Du zu Windelfrei gekommen?
Ich habe zwei Bücher davon von meiner Hebamme bekommen, die meinte, das könnte mich vielleicht interessieren, wenn ich schon mit Stoff wickele.

Wie alt war dein Kind, als Du mit Windelfrei angefangen hast?
Ich habe es zwischen ihrer zweiten und dritten Lebenswoche probiert, aber es hat zu meinem Lebensrhythmus nicht gepasst. Wir mussten direkt nach ihrer Geburt eine neue Wohnung suchen und beziehen. In dem Durcheinander habe ich nicht das Gefühl gehabt, ich kriege das auf die Reihe, mich so auf sie und mich und unsere gegenseitige Körper-Intuition einzustellen, dass das klappen kann. Wenn ich Zeit und Ruhe hatte, habe ich sie abgehalten, aber nicht regelmässig und auch nicht mit dem Ziel, windelfrei zu werden, sondern mit dem Gefühl, es ist eine schöne Chance, neben der Ebene des Stillens auch eine andere Körperebene als Beziehungsraum zu haben. „Zeichen“ in dem Sinne habe ich nicht mitbekommen. Ich fand aber, dass sie in einer ganz speziellen Art unruhig wurde, wenn sie musste. Wenn sie Stuhlgang haben musste, hat sie manchmal auch aus der Unruhe heraus geweint. Dann konnte ich sie leicht und erfolgreich abhalten. Aber wie gesagt, ich habe nicht genügend Gelegenheiten gefunden, meine Aufmerksamkeit dem Ausscheiden zu widmen.

Wie viele Windeln hast Du vorher pro Tag verbraucht (Durchschnitt)?
Durch das gelegentliche Windelfreie habe ich vielleicht zwei Windeln am Tag weniger gebraucht. Aber wie gesagt, das Windelfreie war nicht mein Ziel, sondern eher der Wunsch, meiner Intuition für mein Kind mehr Raum zum Entwickeln zu geben.
Ich habe selber eine Mutter, die ständig auf mich projizierte, aber nichts von mir mitgekriegt hat. Die körperliche Ebene fand ich da eine gute Chance, mich einzufühlen und eine Verbundenheit zu entwickeln, ohne mir einzubilden, dass alles, was ich will, auch das ist, was meine Tochter will, wie meine Mutter es oftmals gemacht hatte.

Wie viele Windeln verbrauchst Du derzeit und wie alt ist Dein Kind mittlerweile?
Ich kann mich nicht mehr erinnern, weil meine Tochter inzwischen 8 Jahre alt ist.

Nutzt Du auch andere Backups?
Ich habe fast nur Stoffwindeln benutzt; ganz windelfrei habe ich sie nur zu Hause/oder im Sommer draußen gehabt (wenn wir es denn gemacht haben).

Hattet/habt ihr Probleme mit Wundsein?
Gelegentlich, aber das lag an bestimmten Lebensmittelunverträglichkeiten; sie wird auch heute noch gelegentlich von ihrem Urin wund, wenn sie etwas gegessen hat, was sie nicht verträgt (vor allem Bananen).

Welche Standardsituationen probierst Du aus?
Ich habe ausprobiert: nach dem Aufwachen, nach dem Stillen und wenn ich auf die Toilette musste, habe ich sie mitgenommen und danach über dem Waschbecken abgehalten bzw. später mit auf den Topf gesetzt, so dass wir gemeinsam aufs Klo gingen. Das war super.

Wann klappt es am besten?
Abends/nachts nach dem Stillen, beim gemeinsamen Toilettengang

Wie viele Minuten (circa) hast du Zeit, um dein Kind abzuhalten (wenn es z.B. gerade aufgewacht ist oder wenn es Zeichen gibt)?
Ich habe mir immer ca. 5-10 Minuten Zeit nehmen können.

Was benutzt ihr als Töpfchen, wenn ihr eines benutzt?
Erst hatten wir eine kleine Plastikschüssel, dann eine größere, dann habe ich sie über der Toilette abgehalten. Mit ca. 1,5 Jahren fand sie das auf einmal total gruselig und mochte dann nur noch auf dem Töpfchen sitzen bzw. über dem Waschbecken abgehalten werden.

Wie schätzt Du die Arbeitsbelastung ein: eher mehr Arbeit – eher weniger Arbeit – genauso viel Arbeit wie beim Wickeln?
Die echte, reine Arbeitsbelastung, wenn man das Gespür entwickelt hat, schätze ich als eher weniger Arbeit ein. Die eigenen Aktivitäten aber so zu strukturieren, dass einfach Zeit und Raum ist, mein mütterliches Gespür für die Ausscheidungszeichen meines Kindes zu entwickeln, das habe ich nicht hingekriegt. In diesem Sinne war es mehr Arbeit. Beim Wickeln habe ich allenfalls einen Zeitrhythmus oder einen Geruch, und dann erledige ich das. Wäsche wäscht sich mit den anderen Sachen, da ist es egal, ob ein paar Windeln dazukommen. Aber meinen Alltag so zu strukturieren, dass ich die Ruhe und Geduld für Windelfrei hinkriege, das war mir damals zu viel Arbeit.

Hat sich in deiner Kindes-Wahrnehmung etwas verändert, seit ihr Windelfrei macht und was?
Auf jeden Fall, dass ich bei allem, was ich von ihr wahrnehme, erstmal hingucke und herauszufinden versuche, was jetzt ihr Bedürfnis ist. Und nicht, meinem Zeitplan folge oder meiner Meinung, was sie jetzt wollen sollte. Diese Grundhaltung hat unsere Beziehung auch in vielen anderen Situationen unterstützt. Also ich hoffe und glaube, dass ich mein Ziel, intuitiver und vertrauensvoller auf meine Tochter zu reagieren, erreicht habe, indem ich es so gemacht habe, wie es halt für mich möglich war.

Hast Du einen heißen Tipp für Windelfrei-Mütter in der gleichen Situation?
Immer gucken, was für dich geht. Wenn ich das unbedingt gewollt hätte, aber dann bei jedem Schiefgehen erst auf mich sauer gewesen wäre und dann meine Tochter mit meiner miesen Laune verunsichert hätte, wäre das doof gewesen. Wir waren nie wirklich windelfrei, aber ich habe gelernt, mir für Aufmerksamkeit Raum zu nehmen, anderen Bedürfnissen neben meinen Raum zu geben, und das fand und finde ich super. Und meine Tochter hatte viel Spaß an ihren Stoffwindeln und den gemeinsamen Toilettengängen und ist mit zwei tagsüber trocken gewesen und ab 2,5 auch nachts. Und das ganz entspannt und mit einem Gefühl für sich selbst. Das war auch ein Ergebnis unserer teilwindelfreien Zeit.

Lieben Dank für Deinen Bericht! 😀

Intensiver Augenkontakt

Die Windelfrei-Erfahrungsberichte-Serie…

Daniela ist von Windelfrei total fasziniert, weil sie dachte, dass es nie so zeitig schon so gut funktionieren kann. Hier ist ihr Bericht:

Wie bist Du zu Windelfrei gekommen?
Bei meinem ersten Sohn habe ich gemerkt, dass er bei bestimmten Situationen Pipi machen muss. Damals habe ich (ohne vom Windelfrei-Konzept zu wissen) es ohne Windel probiert; allerdings war er da schon ein knappes Jahr alt. Als unser zweiter Sohn unterwegs war, habe ich mich intensiv mit dem Thema auseinander gesetzt. Sehr wertvoll fand ich „Es geht auch ohne Windeln“ von Ingrid Bauer.

Wie alt war dein Kind, als Du mit Windelfrei angefangen hast?
Bei meinem zweiten Sohn habe ich von Anfang an Windelfrei praktiziert.

Wie viele Windeln hast Du vorher pro Tag verbraucht (Durchschnitt)?
Beim ersten Sohn waren es um die 10 Windeln pro Tag.

Wie viele Windeln verbrauchst Du derzeit und wie alt ist Dein Kind mittlerweile?
Mein zweiter Sohn ist 12 Wochen alt und mittlerweile verbrauchen wir etwa 3 Sicherheitswindeln pro Woche. Er trägt sie nachts, doch meistens sind sie früh noch trocken.

Nutzt Du auch andere Backups?
Gefaltete Mulltücher.

Hattet/habt ihr Probleme mit Wundsein?
Nein, noch nie. Beim ersten Sohn allerdings schon. Ebenso haben wir keine Probleme mit den so genannten Koliken.

Welche Standardsituationen probierst Du aus?
nach dem Aufwachen – ja
beim Stillen – selten; wenn er währenddessen muss, zeigt er es, indem er unruhig wird
nach dem Stillen – nein
nach dem Spielen – nein
Andere: nach Gefühl und wenn er mir Zeichen gibt

Wann klappt es am besten?
Nach dem Aufwachen und wenn wir beide Ruhe haben.

Wie viele Minuten (circa) hast du Zeit, um dein Kind abzuhalten (wenn es z.B. gerade aufgewacht ist oder wenn es Zeichen gibt)?
Unterschiedlich. Im Normalfall kann ich ihn problemlos bis ins Bad tragen und ausziehen. Manchmal hält er auch mal einige Minuten an, wenn es gerade mit Abhalten nicht geht. Nach dem Aufwachen wird es spätestens nach 10 Minuten dringend.

Was benutzt ihr als Töpfchen, wenn ihr eines benutzt?
Wir haben daheim diverse Behälter. Nachts einen Eimer, ansonsten nutzen wir Toilette oder das normale Töpfchen. Für unterwegs habe ich eine kleine Schüssel, falls mal kein Gebüsch in der Nähe ist.

Wie schätzt Du die Arbeitsbelastung ein?
Ich empfinde es anfangs als mehr „Arbeit“, da mein Sohn manchmal alle 10 Minuten abgehalten werden musste bzw. ich seine Signale nicht richtig deutete und einiges daneben ging. Da wäre das Windeln sehr viel bequemer gewesen, aber wir sind auch gerne mal unbequem. Mittlerweile ist es für mich bedeutend weniger Aufwand als beim Wickeln. Ich ziehe ihn aus, halte ihn ab und ziehe ihn wieder an. Wir haben keinen Müll und ich muss ihn auch nicht von oben bis unten saubermachen, weil er „übergekackt“ hat.

Hat sich in deiner Kindes-Wahrnehmung etwas verändert, seit ihr Windelfrei macht und was?
Meine Rückbildungshebamme hat ganz erstaunt und beeindruckt festgestellt, dass mein Sohn viel intensiveren Augenkontakt mit mir hält als jedes andere Baby, das sie bisher kannte. Ich selbst merke, dass mich mein Sohn mit einem bestimmten Gesichtsausdruck anschaut, wenn er abgehalten werden will.

Hast Du einen heißen Tipp für Windelfrei-Mütter in der gleichen Situation?
Ich kann es nur jedem empfehlen, es selbst zu probieren. Allerdings muss es sowohl für die Eltern als auch für das Kind stimmen. Es kann nicht erzwungen werden, man muss damit wachsen. Und wenn es nicht passt, dann kann man es auch später noch einmal versuchen.

Vielen lieben Dank!
😀

Windelfrei-Start mit 21 Monaten?!

Die Windelfrei-Erfahrungsberichte-Serie

Derzeit liegt mir kein neuer ausgefüllter Interviewfragebogen vor, aber vielleicht kennt Ihr diesen noch nicht:

Windelfrei-Start mit 21 Monaten?! Klar! Es spricht nichts dagegen, seine Kinder achtsam wieder an die Ausscheidungswahrnehmung heranzuführen. Ein klasse Erfahrungsbericht von Kathrin – Bloggerin von Nestling


Dein Kleinkind will nicht in den Fahrradsitz? Dann kann Abhalten eine Lösung sein…

Die Windelfrei-Erfahrungsberichte-Serie

Anais bot fand Windelfrei zu öko und fing dann trotzdem an ihrer Tochter das Abhalten anzubieten:

Wie bist Du zu Windelfrei gekommen?
Als meine Tochter ca. 7 Monate alt war, habe ich einen Bericht in der Kidsgo gelesen. Ich fand das ganz interessant und habe es gegoogelt, dann aber erstmal gedacht, das sei nichts für mich, denn meine Tochter war ja schon viel zu alt dafür und irgendwie kam es mir dann doch etwas zu „ökig“ vor… Im Hinterkopf habe ich es aber behalten, für’s zweite Kind vielleicht, so dachte ich. Es kam dann doch anders. Unsere Tochter hatte dann zweimal einen richtig richtig schlimm wunden Po, wirklich böse, mit fast offenen Stellen… Da hab ich mich gefragt, ob wir nicht doch damit anfangen sollten. Ich habe Nicola eine Mail geschrieben und sie gefragt, ob es mit inzwischen elf Monaten noch machbar sein, mit Windelfrei anzufangen. Sie hat ja gesagt und noch ein paar Links geschickt. Ich habe die Tips für Spätstarter gelesen und auch ein paar englischsprachige Seiten zum Thema Parttime-EC (das war nämlich mein zweiter Zweifel, ob es Sinn macht, damit anzufangen, wo unsere Tochter doch bald in die Krippe kommen würde). Dann habe ich ein Töpfchen bestellt – und los ging’s! Vom ersten Tag an übrigens mit Erfolg – schon das erste Kacka nach dem Aufwachen ging ins Töpfchen, und seitdem (es ist jetzt drei Monate her) haben wir nur zwei Kacka-Windeln gehabt.

Wie alt war dein Kind, als Du mit Windelfrei angefangen hast?
Elf Monate. Dein Kleinkind will nicht in den Fahrradsitz? Dann kann Abhalten eine Lösung sein… weiterlesen