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Montags-Mantra: Entrümpeln im Kopf!

Aufräumen ist wichtig. Heute zwei einfache, super-effektive Techniken zum Sofort-Aufräumen im Kopf. Denn die wichtigste Hygiene ist die in unserem Innern. Aber wie oft kümmern wir uns darum? Jetzt ist die richtige Zeit!

Was wir Weihnachten nicht alles putzen – die Schuhe für Nikolaus, die Wohnung für den Verwandtenbesuch, die Kinder für den Kirchgang, uns selbst putzen wir „heraus“ für alle möglichen Festlichkeiten. Aber wie sieht es in unserem Kopf aus (dass ihr alle reine Seelen seid, davon gehe ich mal aus ;))? Gerade an Weihnachten eskalieren viele Situationen, weil wir zuviel Kram in unserem Kopf haben: Alten Groll, tiefen Schmerz, Urteile, Gedankenkarusselle, Vor-Urteile, Zukunftsängste etc. Oft entgleitet uns dabei das Jetzt, der Moment, in dem wir sind, und damit das eigentliche Leben.

Jetzt ist der richtige Moment, um mal ein wenig aufzuräumen.
Zwei einfache, super-effektive Techniken, die zum Sofort-Aufräumen geeignet sind:

Möglichkeit 1: Urteile verjagen:
„Onkel Otto erzählt immer diesen unreflektierten Mist.“ „Wenn ich Weihnachten da sitze und den 2-Jährigen stille, was ich mir da wieder anhören kann!“ „Tante Anna sollte einfach mal weniger essen, dann wäre sie auch nicht so dick!“ „Immer diese sinnlosen Gespräche, das NERVT!“ „Es kapiert sowieso keiner, wir wir leben, was soll ich da erzählen?“ „Nie hast Du für mich Zeit!“

Wir alle fällen Urteile. Jeden Tag. Sie sind wichtig. Zuviele Urteile jedoch machen uns krank. Sie erzeugen Stress. Stress im Kopf, den wir selbst produzieren. Jedes Urteil, das wir fällen, zieht weitere nach sich: „Die reden so oberflächlich“ führt zu „Die sind nicht achtsam. Die geben nicht auf sich acht. Die interessieren sich nicht für die Welt. Wir sind unverstanden, wir sollten uns von ihnen fernhalten. Unsere Familie ist doof. Wir sind einsam.“ Peng. Tür zu.

Lasst uns den Speicher im Kopf entrümpeln: Zweifelt eure ersten Urteile an: Könnte es auch anders sein? Wie würde jemand von außen das beurteilen? Jemand von einem anderen Stern? Könnten die komischen Familienmitglieder mit Rücksicht auf UNS so oberflächlich reden? Oder weil sich keiner traut, das Tiefe zu sagen? Hat mein Partner so wenig Zeit, weil er so egoistisch ist? Oder reibt er sich für die Familie auf, weil er will, dass es allen gut geht?

Dreht das Urteil um, wenn es sich um andere handelt: „Ich rede immer so oberflächlich. Ich kapiere nicht, wie die anderen leben.“ Könnte das genauso wahr sein?

Und dann lasst es gehen und versucht, einmal unvoreingenommen auf eure Mitmenschen zuzugehen. Lasst euren Stress los. Lebt im Jetzt.

Möglichkeit 2: „High“ sein.
Räumt euren Kopf leer, indem ihr nichts denkt. Setzt euch hin, ganz in Ruhe – ich weiß, das ist schwer, aber es ist sooooo hilfreich – und tut: nichts. Denkt – nichts. Wenn Gedanken kommen, lasst sie vorbeiziehen, wie Wolken am Himmel. Schaut sie an, aber haltet sie nicht fest und lasst sie euch nicht festhalten. Lasst sie gehen. Bleibt, wo ihr seid. Werdet „high“.

Wenn das schwer fällt, konzentriert euch auf euren Atem – ohne ihn zu verändern – oder auf einen Gedanken, den ihr an diesem Tag leben wollt: „Ich bin frei/ Ich tröste mein Kind, wenn es weint/ Ich mache Fehler und bin mit meinen Fehlern liebenswert/ Ich darf für mich sorgen/ Ich darf…“ was immer es ist. Alles andere muss jetzt 10 Minuten warten. Wenn ihr eine Weile so sitzt, wird sich das Meditationsgefühl einstellen, bei mir ist das ein kribbelndes Gefühl, ein Hochgefühl, als würde ich fliegen, ich bin frei und schwerelos – das trägt mich über den ganzen Tag. Im Jetzt und hier.

Oft gibt es zwei ungeahnte Seiten an den Dingen :).

Herbstblatt

Was macht ihr, wenn ihr im Kopf „aufräumt“?

Montag-Mantra: Fehler sind erlaubt

Immer wieder höre ich von Müttern und Vätern:

„Erzähle mir blooooß nicht, was Du dazu denkst, dann krieg ich immer so ein schlechtes Gewissen, was ich schon alles falsch gemacht habe.“

Und sie sind immer sehr erstaunt, wenn ich antworte:

„Das macht nichts. Man lernt sich halt Stück für Stück kennen. Die Kinder gehen ja nicht gleich kaputt.“

Es ist wie ein Slogan eines befreundeten Projektes sagt: Liebt euch selbst, liebt einander. Fehler sind erlaubt!

Love each other

Eltern sind Menschen. Eltern sind heute stärker gefordert als je zuvor. Deshalb ist es gut, sich hin und wieder zu sagen:

Fehler sind erlaubt.

Aus meiner Sicht ist nur wichtig, dass wir a) uns unseres Verhaltens und seiner Auswirkungen bewusst sind und b) Fehler zugeben.

a) ist der erste Schritt dorthin, Verhalten, das wir selbst an uns nicht mögen, zu ändern
b) ist die Möglichkeit für unsere Kinder, mit unseren Fehlern zu leben, sie als solche – und uns als Menschen – zu erkennen und es selbst ggf. sogar anders zu machen.

Bei Babys ist es wie in der Liebe: Wir lernen erst einander zu verstehen und lernen einander erst kennen. Natürlich interpretieren wir am Anfang vieles falsch oder finden schlicht nicht heraus, was das Kind hat – bei Windelfrei: Ob es jetzt wirklich muss oder nicht. Und das gehört dazu.

Es ist ein gemeinsamer Lernprozess, der zu allen Zeiten zwischen allen Eltern und Kindern stattgefunden hat. Nur, dass andere Kulturen und Zeiten mehr Hilfe hatten. Erfahrungsgemäß merkt meine Mutter drei Mal schneller als ich, wenn mein Kind Hunger hat oder mal muss. Wenn ich mir vorstelle, wie das Leben wäre, wenn ich lauter erfahrene Mütter alltäglich um mich herum gehabt hätte, die viel mehr Erfahrung haben und so viele Fehler schon gemacht haben, die ich nicht mehr machen muss (und was für tolle neue Fehler ich dann hätte wohl machen können ;)).

Und selbst wenn wir es wirklich mal verbockt haben und das Kind Symptome von Stress zeigt: Es gibt fast nichts, was man nicht mit Zuwendung, Liebe und Ruhe wieder gut machen könnte. Also -macht euch nicht verrückt! Macht euch keine Selbstvorwürfe und ärgert euch nicht – vor allem nicht über euch selbst und schon gar nicht über euer Kind. Anstrengende Kinder sind immer Benutzerfehler, aber Stress, Schuld und Selbstvorwürfe machen aus Eltern keine besseren Eltern, sondern gestresstere Eltern. Also dürfen wir uns getrost entspannen und aus dieser Warte anschauen, wo wir Fehler machen, uns sagen: „Fehler sind erlaubt“ und uns dann vornehmen, dass wir es morgen ein einziges Mal besser machen. Nur ein Mal. Das reicht.

Ein Mal am Tag nicht verschlafen, nicht das abhalten verschieben, nicht an der falschen Brust stillen (und dann eine zu volle zweite haben), nicht Tragetuch falsch binden, nicht aufbrausend sein, ruhig und passend reagieren, den Wutanfall des Kleinkindes liebevoll und geduldig begleiten… was immer es ist, freut euch, wenn ihr einen Fehler, den ihr oft macht, einmal nicht gemacht habt. Und lobt euch dafür! Am nächsten Tag wird es garantiert noch besser werden. Das funktioniert viel besser, als sich abends aufzuzählen, wo ich heute schon wieder überall nicht angerufen habe, obwohl so viel zu tun ist. Ich habe EINEN Anruf erledigt, EIN Buch vorgelesen – also prima! Gut gemacht! Weiter so :). Nicht nur unsere Kinder profitieren von positiven Rückmeldungen, auch wir – vor allem in unserem Gedankenkarussel im Kopf!

Mein Lieblingsfehler ist übrigens: Ich bin ungeduldig. Oft. Leider. Immer wieder. Und ich sage mittlerweile: „Es tut mir leid, ich bin total ungeduldig, aber ich habe es jetzt gerade innerlich so eilig, ich finde keine Ruhe, ich will einfach, dass das jetzt fertig wird!“ Und das hilft den Kids. Der Große erinnert mich sogar schon daran: „Mamaaaa… nicht so ungeduldig, du wolltest dich doch bessern!“ Was nett ist – im Gegenzug kann ich nämlich zu ihm sagen, wenn er mich irgendwohin hetzt: „Hm, mein Schatz, jetzt bist Du aber ungeduldig….ja….manchmal ist Geduld so schwer, ich kenne das.“ – und dann grinsen wir beide.

Der erste Attachment Parenting Kongress in Deutschland

Das liebe Team von Einfach Eltern um Frauke Ludwig und Diana Schwarz richten am 11. und 12. Oktober 2014 den ersten Attachment Parenting Kongress aus.

Die bekanntesten Fachleute und AutorInnen der Szene geben ihr Wissen weiter.

Jetzt haben sie eine Rabattaktion gestartet:
Bis morgen 14 Uhr gibt es die Karten für den Kongress zum ermäßigten Preis!

Schaut auch hier, warum für Eltern der Kongress ebenso eine tolle Bereicherung ist.

Wann beginnt man mit Windelfrei?

Hier findet Ihr ein gutes Interview mit der Schweizer Buchautorin Rita Messmer:

 «Windeln sind überflüssig»: So wachsen Babys windelfrei auf

Doch aus unserer Sicht – Erfahrungen und Studienlage – schließt sich das Lernfenster nicht nach 3 Monaten. Geht man in den ersten Monaten nicht auf die Signale seines Babys ein, werden diese weniger oder verschwinden ganz. Man kann sie aber durch bewusste Ausscheidungskommunikation im Laufe der Zeit dem Kind wieder entlocken.
Windelfrei kann man zu jeder Zeit anfangen – egal ab Geburt, nach einigen Lebenswochen oder gar nach dem ersten Geburtstag.

Es lohnt sich!

Lies auch hier:
Irgendwo zwischen Windelfrei und Wegwerfwindel
Windelfrei – so haben wir angefangen
Remo H. Largo und Windelfrei
Windelfrei für Spätstarter
3 Monate, 3 Rollen Toilettenpapier, 3 Packungen Wegwerfwindeln…

Windelfrei für eine gesunde Blasenfunktion

Die heutigen Kinder beenden deutlich später als vor 3 Generationen ihre Sauberkeitsentwicklung – mit der Konsequenz, dass es mehr Blasenfunktionstörungen unter den Kindern gibt als früher.
Das fanden die Belgier Bakker und Wyndaele 2000 heraus.

Quelle der Studie: Bakker E – Changes in the toilet training of children during the last 60 years: the cause of an increase in lower urinary tract dysfunction?
Unsere Website: www.babysohnewindeln.de

"Goldener Schlaf" mit voller Windel?!

Der „Goldene Schlaf“ ist vielen Eltern sehr wichtig. Doch schenkt man den Ausscheidungen der kleinen Kinder ein wenig Beachtung in der Nacht, so kann man langfristig verhindern, dass die Windelhersteller sich eine goldene Nase verdienen.

Der Wissenschaftler Yang und sein Forschungsteam aus Taiwan befragten dazu Eltern von 235 gesunden Kindergartenkinder im Alter von in etwa 5 Jahren. Und das war unter anderem ihr Ergebnis:


Quelle der Studie: Yang SS – Early Initiation of Toilet Training for Urine Was Associated With Early Urinary Continence and Does Not Appear to Be Associated With Bladder Dysfunction.
Unsere Website: www.babysohnewindeln.de

Der „Goldene Schlaf“ – was bedeutet das?

… Das Ergebnis: Babys, die nachts Pampers trugen, schliefen um dreißig Prozent schneller ein und konnten eine halbe Stunde länger durchschlafen. Die Werbeleute des Konzerns brachten die längere Schlafzeit mit verbesserten kognitiven Fähigkeiten in Verbindung und entwarfen die „Golden Sleep“-Kampagne. „,Wer Pampers trägt, hat jetzt schon einen Startvorteil für seine spätere Karriere in Schule und Beruf ‘, lautete die Kernbotschaft“, sagt Branchenanalyst Carlos Richer. In einer Gesellschaft, die von der Gier nach Spitzenleistungen besessen ist, traf sie den richtigen Nerv. Ein Baby im Tiefschlaf werde auch die Mütter erfolgreicher machen, versprach die Werbung. „Weil in China Frauen in der Regel berufstätig sind, passen Oma und Opa tagsüber auf die Kleinen auf „, sagt Vivan Hu. „Die Mütter sind abends k.o., wenn sie von der Arbeit kommen. Wenn das Baby nachts durchschläft, sind auch sie tags darauf fitter und leistungsfähiger im Büro.“…
Xifan Yang – Eingewickelt NIDO 11/2012

Aus unserer Sicht ist es nicht wichtig, dass eine Windel 12 Stunden am Po eines Kindes dichthalten sollte. Ja, der Schlaf aller Familienmitglieder hat Priorität. Doch Achtsamkeit bei den nächtlichen Ausscheidungen der Kleinsten kann sich langfristig auszahlen. Das wirkt sich positiv auf das Kind (früheres nächtliches „Trockenwerden“ und weniger Bettnässen) aus. Zudem ist es gut für den Geldbeutel und die Umwelt (Windelersparnis).

Windelfrei beeinflusst die Blasenkontrolle

Windelfrei-Woche 2014: Wir füttern Euch mit wissenschaftlichen Fakten.

Im Jahr 2000 veröffentlichte die schwedische Wissenschaftlerin Hellström im hochangesehenem Journal The Lancet, dass das Alter, in dem die Blasenkontrolle erreicht wird, durch das Eingehen auf das Ausscheidungsbedürfnis beeinflusst werden kann.


Quelle der Studie: Hellström A-L – Influence of potty training habits on dysfunctional bladder in children
Unsere Website: www.babysohnewindeln.de