Mut zu windelfreien Zeiten!

Die Windelfrei-Erfahrungsberichte-Serie

Vierfach-Mama Caroline macht seit dem zweiten Kind Windelfrei. Und so läuft es beim vierten Kind:

Wie bist Du zu Windelfrei gekommen?
Als unser 2. Kind etwa 16 Wochen alt war, bin ich im Internet drüber ,gestolpert‘. Ich hatte Informationen über Attachment Parenting gesucht.

Wie alt war dein Kind, als Du mit Windelfrei angefangen hast?
16 Wochen. Kind 3 und 4 dann ab Geburt.

Wie viele Windeln hast Du vorher pro Tag verbraucht (Durchschnitt)?
Vor Windelfrei habe ich so 7-9 gebraucht? Ich weiss nicht mehr genau.

Wie viele Windeln verbrauchst Du derzeit und wie alt ist Dein Kind mittlerweile?
1 pro Nacht, obwohl brauchen besser passt als verbrauchen. Häufig ist sie morgens noch trocken. Je nach Ausflug mit dem Auto 1 Windel. Er ist jetzt 9 Monate.

Nutzt Du auch andere Backups?
Sehr selten und wenn ja, dann eine flopi.

Hattet/habt ihr Probleme mit Wundsein?
Noch nie.

Welche Standardsituationen probierst Du aus?
nach dem Aufwachen / beim Stillen nach dem Stillen / nach dem Spielen / andere: Alle, ich muss sagen, dass die zwei Kinder, die wir von Geburt an windelfrei hatten/haben, so gut wie immer deutlich signalisieren. Und sonst einfach nach Gefühl.

Wann klappt es am besten?
Wenn ich nicht am Telefon bin.

Wie viele Minuten (circa) hast du Zeit, um dein Kind abzuhalten (wenn es z.B. gerade aufgewacht ist oder wenn es Zeichen gibt)?
Nach dem Schlafen gehe ich direkt und dann sprudelt es meisten auch gleich. Ansonsten bleiben mir meisten ein paar Minuten Zeit

Was benutzt ihr als Töpfchen, wenn ihr eines benutzt?
Wir haben ein normales Töpfchen. In den ersten 3-4 Monaten habe ich nachts ein Plastikbecher benutzt, das eigentlich das grösste Teil eines Spielzeug-Stapelturm war (etwa die Grösse eines Asiatopfs). Am Tag meisten das Waschbecken, da sehen wir uns im Spiegel und ich zeige das Babyzeichen für Pipi. Oder die Badewanne (da schaut er sich immer die Spielsachen an) und draußen im Garten.

Wie schätzt Du die Arbeitsbelastung ein?
Gering. Ich gehe schätzungsweise 10-15 Mal am Tag mit meinem Kind ins Bad. Dauer im Schnitt 1 Minute. Im Vergleich dazu: Unsere Katze will 10-15 Mal am Tag rein oder raus. Da muss ich auch schnell zum Fenster und es öffnen. Was ich für die Katze tun kann, mache ich auch für mein Kind! Im Vergleich zum Wickeln ist es weniger Aufwand und hygienischer. Kein Kampf um das Kind auf dem Rücken zu halten.

Hat sich in deiner Kindes-Wahrnehmung etwas verändert, seit ihr Windelfrei macht und was?
Ja, sehr. Ich registriere viel mehr und reagiere auf kleinste Gesichtsausdrücke, Laute oder Verhalten nicht nur im Bezug auf Windelfrei.

Hast Du einen heißen Tipp für Windelfrei-Mütter in der gleichen Situation?
Auch wenn es anfangs etwas Mut braucht, ist es sehr hilfreich das Baby wirklich ohne Windeln zu lassen oder höchsten in einem Backup, dass schützt, aber nicht saugt wie eine Windel. Gerade zu Hause ist das gut machbar und so lernt man viel schneller, weil es sichtbar ist. Bei einer Windel merkt man zwar, wenn etwas drinnen ist, aber man weiß nicht, wann es passiert ist. Dann ist es schwierig zu schätzen, wann das nächste Mal sein könnte und es entsteht ein Teufelskreis. Das Baby muss spüren, dass es nass wird. Bei uns war/ist das so, dass das Kind inne hält, wenn es merkt, dass es nass wird. Meistens muss ich danach etwa 5-10 Minuten verstreichen lassen, bevor es den Rest der Blase auch noch leeren kann.

Vielen lieben Dank und liebe Grüße in die Schweiz!

 

0 Gedanken zu „Mut zu windelfreien Zeiten!

  1. Wie schön davon zu lesen, dass auch andere Mehrfachmütter die Zeit & Energie für Windelfrei finden oder sich eben einfach nehmen.

    Ich (wohne ebenfalls in der Schweiz) bin gerade schwanger mit unserem 4. Kind, mein „grosser“ Sohn ist 5 1/2 und mache ebenfalls seit dem zweiten Kind windelfrei. Allerdings in Teilzeit und mit viel Backup, da sowohl ich als auch mein MAnn arbeiten gehen.

    Unser momentan noch jüngster (knapp 20 Monate) ist nun seit 2 Wochen nach vielen skeptischen Reaktionen in der Krippe komplett windelfrei.

    Ich möchte euch gerne sagen, wie wichtig ich eure „Aufklärungsarbeit“ hier finde und wie gut das tut, von endere zu lesen. Manchmal ist das „komisch“ angeschaut werden viel anstrengender als das windelfrei an sich – was wir ja prinzipiell sehr gerne tuen für unsere Kinder.

    Also weiter so und liebe Grüsse aus Zürich
    Kerstin

  2. Ich dachte, in der Schweiz gibt es nicht so lange Elternzeit. Sind denn die anderen Kinder auch zu Hause? Ich finde, das macht auch noch mal nen großen Unterschied. Habe 3 Kinder zwischen 0 und 5 zu Hause.

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