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Windelfrei-Studie: Chance zum Mitmachen

Rita Messmer arbeitet mit den Universitäten Fribourg und Neuenburg zusammen an einer Studie zu Windelfreien Babys. Sie sucht Eltern, die einen kurzen Fragebogen zu ihren windelfreien oder teilzeitwindelfreien Babys ausfüllen und diesen zurückschicken an Rita Messmer.

EDIT: Die Studie ist beendet.

Rita Messmer hat mit „Ihr Baby kann’s“ eines der ersten deutschen Bücher zu Windelfreien Babys geschrieben. Sie ist Mutter von drei Kindern, lebt und arbeitet in der Schweiz und war zwischendurch in Neuseeland. Ihr Fokus liegt derzeit auf den neurologischen Hintergründen zu windelfrei und ihre These ist, dass es es eine sensible Phase dafür gibt (ebenso wie fürs Sprechenlernen), in der die Kinder für Sauberkeitsstimulation offen sind. Sie sagt bewußt „Stimulation“, um abzugrenzen, dass Abhalten kein „Training“ ist.

Weitere Infos zu Rita Messmer findet ihr hier: www.rita-messmer.ch.

Windelfrei auf dem Karmakonsum-GreenCamp

Ich hab mich getraut! Karmakonsum macht auf der diesjährigen Konferenz wieder ein Greencamp, auf dem Teilnehmer Workshops anbieten. Und ich hab jetzt einfach mal unter dem Slogan „Just add milk – Eltern 3.0“ das Windelfrei- und Attachment-Parenting-Konzept als Workshop angeboten – hinsichtlich der Frage, was Eltern und Babys an Produkten wirklich brauchen.

Ich bin gespannt wie ein Flitzebogen, denn nach dem 6. Juni werden in einer einwöchigen Abstimmungsphase die Teilnehmer online darüber abstimmen, welche der eingegangenen Ideen realisiert werden (nur 12 Workshops finden letztlich statt) und wer weiß, vielleicht gibt es für das Thema ja genug Interessenten… =) Kommt jemand zur Konferenz? Stimmt für uns!
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24 Monate Attachment Parenting – Bilanz

Zeit, mal wieder Zwischenbilanz zu ziehen – nach der Bilanz nach 14 Monaten und der Bilanz nach 18 Monaten nun meine Bilanz nach 24 Monaten Attachment Parenting im Allgemeinen und Windelfrei sowie Unerzogen im Besonderen. Wie sich AP auswirkt bei den Themen: Stillen, Tragen, Familienbett, Gleichwürdigkeit, Essen, Windelfrei, Teilen und Spielzeug. 24 Monate Attachment Parenting – Bilanz weiterlesen

Wir sind dann mal…sauber.

Wo zieht man die Linie, dass ein Kind jetzt „sauber“ ist und wo nicht? Unfälle passieren ja noch eine ganze Weile. Aber ich habe jetzt für mich die Schwelle definiert und wir haben sie definitiv überschritten. Und zwar an dem Tag, als mein Sohn mitten in einem mittelschweren Wutanfall wegen einer Packung TicTac plötzlich innehielt und verkündetet: „Mama! Pipi!“, sich abhalten ließ und erst danach weiterwütete ;).

Wir sind dann mal sauber. Einfach so. Er sagt Bescheid, wenn er muss. Der letzte Schritt war mal wieder einfach Vertrauen in ihn. Nachdem er tagelang immer verkündet hatte, wenn es bereits passiert war, habe ich ihm einfach erklärt, dass es für uns leichter wäre, wenn er es mir sagt, bevor er sich nass macht. Und zack – er tat es. Und damit sagt er jetzt Bescheid, bevor er loslegt und wartet, bis wir soweit sind. Allerdings wartet er nicht besonders lange. Um genau zu sein, sprinte ich noch immer ganz schön fix zu ihm, denn wenn ich ein paar Augenblicke zu lang warte, gehts schon los. Aber auch das ist sicher nur eine Frage der Übung!

Damit sind wir in unserem Umkreis definitiv unter den ersten Kindern, die sauber sind. Ich hatte das nie angestrebt, um hier keinen falschen Eindruck zu erwecken. Ich erwähne es, um zu sagen, dass das NICHT selbstverständlich ist, auch nicht bei Windelfrei-Kindern. Wir haben einige Windelfrei-Kinder um uns herum, die noch nicht im Traum daran denken, irgendjemanden vorzuwarnen. Allerdings ging es bei uns immer schon überdurchschnittlich gut.

Und ich bin sehr, sehr froh darüber. Wir haben uns nie Stress mit Vollzeitwindelfrei gemacht. Wir haben Windeln benutzt, wenn es praktischer war. Wir hatten Abhaltestreiks und haben sie respektiert. Und doch hat sich alles einfach so ergeben. Und ich habe keine 10 vollen (ich meine richtig vollen) Windeln wechseln müssen. Wir haben vielleicht 12, maximal 15 Pakete Windeln verbraucht. Was für ein Geschenk!

Mein Dank geht an Claudia, die mich auf die Idee überhaupt erst gebracht hat, an Julia Dibbern, die es in ihrem Buch „Geborgene Babies“ so toll beschreibt, an die TopfFit-Yahoo-Group, die uns immer unterstützt hat und an Laurie Boucke, die mit Rat und Tat und Interview an unserer Seite stand.

🙂

Und jetzt? Und jetzt geht es hier weiter mit Attachment Parenting, mit meinem neuen Buch, das bald herauskommt und mit noch vielen Projekten, die in meinem Kopf in den letzten Monaten gereift sind.

Bleibt bei uns!

Bremst AP das Sauberwerden?

Wir sind windelfrei und mein Sohn ist definitiv mit seinen knapp 24 Monaten TopfFit – aber noch nicht sauber. Und ich frage mich heute, ob das am Attachment Parenting liegt.

Denn das Attachment Parenting oder das Natürliche Elternsein beinhaltet ja auch, auf die Bedürfnisse der Kinder zu achten. Möglicherweise hat das bei uns dazu geführt, dass ich erstens seine Bedürfnisse schon versuche wahrzunehmen, bevor er selbst drauf kommt und zweitens unangenehme Dinge sofort beseitige, wenn er das selbst noch nicht kann.

Das führt bezüglich des Sauberwerdens dazu, dass ich regelmäßig frage, ob er mal muss. Und wenn er – was meistens der Fall ist – „Nein“ sagt, dann akzeptiere ich das – aber nicht immer. Manchmal, um nicht zu sagen häufig (oder sogar meistens?) frage ich gar nicht erst, ich weiß ja, dass ich wahrscheinlich ein „Nein“ bekomme. Ich weiß aber mittlerweile, wann er „theoretisch mal wieder müssen müsste“ und dann schnappe ich ihn mir, kündige an, „Wir gehen jetzt mal…“ und dann gehen wir halt. Und nur wenn er dann protestiert, lasse ich es sein. Und es kommt auch immer etwas. Aber hätte er wirklich „gemusst“?

Ich kam ins Zweifeln, als er letztens bei seinem Vater aus dem Mittagsschlaf aufwachte. Ich halte ihn normalerweise nach dem Schlafen immer ab, alte Gewohnheit aus Baby-Tagen. Und er muss auch immer. Aber diesmal war er bei Papa aus dem Mittagsschlaf aufgewacht und als ich geschlagene 1,5 Stunden später dazukam, hatten die Zwei gespielt, aber waren nicht im Bad gewesen. Wider erwarten, war aber die Hose meines Kindes noch trocken! Was mir zeigt: Er muss vielleicht gar nicht mehr immer sofort nach dem Aufwachen. Und er muss vielleicht auch sonst nicht so häufig, wie ich ihn abhalte. Er hat aber gar nicht die Chance, eine so volle Blase zu bekommen, dass er selbst den Drang nach Erleichterung verspürt, weil ich ihn alle 60-90 Minuten präventiv abhalte.

Die zweite Sache: Nasse Hosen. Wenn er eine nasse Hose hat, dann kommt er zu mir, sagt: „Mama, Pipi! Nass!“ und ich wechsele sofort die Hose. Danach wische ich eventuelle Pfützen auf, zu denen er mich auch schon zuverlässig hinführt, wenn ich sie nicht gleich finde oder gesehen habe. Nun frage ich mich auch hier: Ist das vielleicht kontraproduktiv? Er hat ja nie das unangenehme Gefühl, was es heißt, eine nasse Hose zu haben. Zumindest nie länger als zwei oder drei Minuten.

Bei beiden Aspekten frage ich mich nun, ob das eventuell verhindert oder zumindest verlangsamt, dass er selbst Verantwortung übernimmt. Denn ich nehme ihm beides ab: Ich sorge dafür, dass er regelmäßig Pipi macht und damit sorge ich aber auch dafür, dass er nie wirklich den Drang danach hat.

Warte ich hingegen mal wirklich so lange, bis er dringend muss, habe ich auch keine Diskussion im Bad, sondern er lässt sich problemlos abhalten oder aufs Töpfchen setzen. Allerdings habe ich auch häufiger mal eine Pfütze, wenn ich das ausprobiere, weil er es beim Spielen noch allzu häufig vergisst. Wenn das Kind keine Hose anhat und der Topf in der Gegend rumsteht, kann es auch sein, dass er sich von selbst draufsetzt und ein winziges Bächlein macht, einfach, weil er das gerade lustig findet. Hm. Grübel.

Naja und wenn er es mal vergisst, dann ist es nicht lange unangenehm für ihn, weil er sofort umgezogen wird. Ich könnte mir in meinem Erwachsenenhirn schon vorstellen, dass es im Kinderhirn so eine Abwägung gibt: Spiel unterbrechen ist jetzt störender als in die Hose machen, die wird ja schnell gewechselt.

Nein, ich habe noch keine Handlungskonsequenz-Idee aus diesen Gedanken. Es sind minus fünf Grad in Berlin und ich habe nicht vor, ihn ständig in die Hose pinkeln oder gar mit nasser Hose rumlaufen zu lassen. Aber mal sehen, vielleicht werde ich etwas mutiger, lasse die Zügel mehr los und fange an, ihm mehr die Führung zu überlassen.

So wie ich früher schrieb „es ist ja seine Windel“ könnte man also sagen, ich komme mehr dahin zu sagen „es ist ja seine Hose“. Wir werden sehen!

🙂

Ups – ein Tabu!

Ein Tabu ist laut Wahrig eine „allgemeine Vorschrift, über etwas nicht zu sprechen oder etwas nicht zu tun“. Bevor ich Mutter wurde, bin ich so gut wie nie mit Tabus in Berührung gekommen – eigenartig. Jetzt häufen sich Momente, in denen ich denke: „Ups – ein Tabu!“

Meine aktuelle Favoritenliste: Ups – ein Tabu! weiterlesen

Laurie Boucke: TopfFit für Mamas mit Job (Video)

Ein häufiges Vorurteil gegenüber TopfFit ist: Das kann nur machen, wer den ganzen Tag mit dem Baby zu Hause ist und sonst nichts zu tun hat. Laurie erklärt in unserem Interview, dass das Gegenteil der Fall ist. Gerade arbeitende und gestresste Eltern schätzen die Zeitersparnis durch TopfFit! Denn:

Etwas anderes, das man nicht vergessen sollte, ist, dass Windel wechseln und Babypopos sauber machen auch Zeit kostet. Wenn Sie also einige dieser Pipis und Poops im Töpfchen auffangen können, sparen Sie auf jeden Fall Zeit.

Daher sind oft arbeitende Mütter die begeisterten Verfechter des Abhaltens. Wie sie es machen, erkärt Laurie im Interview. (Please, find the english version here)

Durchschlafversuch II

Hm, die vergangenen beiden Nächte – nada. Gemecker um zwei Uhr und kein Ende bis ich ihn ent-windelt und abgehalten habe. Papa freut sich: „ist doch toll, dass er Bescheid sagt“, ja ist schon toll…aber dann auch wieder nicht… Hmhmhm…gebe nicht auf, versuch es einfach heute Nacht noch einmal.

Tagsüber isses wirklich cool, auf die „Musst Du mal…?“-Frage habe ich heute nach vielen „Neeeein!!“-s endlich auch mal ein ehrliches „Joaaa“ bekommen und dann war es auch so! Das Nein stimmt auch immer, bezieht sich aber nur auf die derzeitige Sekunde, es kann kurz drauf schon ganz anders sein ;).

Abhalte-Tipps

Abhalten ist eigentlich super einfach. Aber manchmal will der Asia-Topf nicht so wie wir oder ein unberechenbarer Strahl sucht sich seinen Weg aufs Bettlaken. Ein paar Tipps, mit denen man sich das Leben leichter machen kann:

Frage: Ist das Asia Töpfchen auch für Jungs anwendbar ?

Wir benutzten es immer so, dass es fast liegt, so dass er also direkt hineinmacht, auch wenn sich der Penis durch den Druck hebt. Und mein Sohn hat auch nie gemeckert, wenn ich kleinen Penis mit einem Finger sanft in die Richtung schob, in die der Strahl gehen sollte. Anfangs hatte ich ein schlechtes Gewissen dabei, bis mir eine Freundin sagte, dass der kleine in der Windel ja noch viel ärger gequetscht wird und da machen sie ja auch.

Frage: Ich würde gerne mal nachts anfangen aber dann eben im Bett ins Töpfchen ohne hinterher das Bett neu machen zu müssen…

Wir hatten mit dem liegenden Asia-Topf lange gute Ergebnisse, aber auch immer mal wieder Flecken im Bett, auf die ich dann ein Handtuch gelegt habe. Ärgerlich, allerdings erträglicher, wenn man einen guten Matratzenschoner und eine Waschmaschine mit 15-Minuten-Programm hat.

Mittlerweile nehmen eine große Schüssel statt Asia-Topf. Wir haben manchmal eine Stoffwindel oder ein Tempo über den kleinen Penis gelegt, damit es daran hinunter ins Töpfchen fließen konnte. Treffen ist nachts ja doch etwas schwieriger und mit Tuch klappte es 100%ig. Wenn ich sehr müde war, habe ich auch eine Stoffwindel IN die Schüssel gelegt, damit sie aufsaugte, was hineinging und nichts auslief, wenn sie mir doch mal umkippte.

Jetzt, mit einem 20 Monate alten Kind, habe ich es aber endlich heraus und es geht nachts eigentlich so gut wie nie mehr was daneben. Er wartet aber auch immer geduldig – im Schlaf! – bis ich ihn so hingewurschtelt habe, dass der Po so tief in der schräg gestellten Schüssel hängt, dass er loslegen kann.

Frage: Oft will er sich nicht abhalten lassen, wenn wir draußen sind, weil alles so spannend ist…

Es gibt 1000 Wege, darauf zu reagieren: Sein lassen, später anbieten, ablenken, andere Position etc. Bei uns klappt derzeit gut: Zielpinkeln. „Guck mal, der Grashalm/den Gulli/den Rinnstein/den Baum, komm, auf den zielen wir jetzt!“ und schon geht die Aufmerksamkeit des Kindes dorthin und er macht und freut sich mit mir, wenn er trifft ;).

Frage: Meiner weint morgens oft, wenn ich ihn abhalten will…

Bei uns gibt es morgens es eine Art Abhalte-Zeitfenster. Wenn ich zu früh bin, wehrt er sich, bin ich zu spät, macht er schon. Es braucht einfach Zeit, Geduld und Humor, um sich da aneinander zu gewöhnen. Ich vertu‘ mich auch immer noch jedes 3. oder 4. mal und er schimpft mich aus. Und das nach 20 Monaten! Meistens liegt morgendlicher Protest daran, dass ich zu früh bin und er eigentlich noch aufwachen möchte. Jetzt ist er auch schon so groß, dass er morgens durchaus mal zehn Minuten nach dem Aufwachen nicht muss, daran musste ich mich erst gewöhnen.

Windelfrei-Seite

Kürzlich hatte ich ein nettes Telefonat mit Martin Stulz, der mit seiner Frau die Seite www.ohne-windeln.de betreibt.

ohne-windeln.de

Sie machen windelfrei, da ihr drittes Kind einfach keine Windeln akzeptierte – also haben sie erstmal freestyle-windelfrei gemacht und sich dann nach und nach mit TopfFit und Es geht auch ohne Windeln eingedeckt. Heute verbreiten sie nicht nur Informationen, sondern haben auch einen Web-Shop unter Geburtspool.de, in dem es neben Pools für Wassergeburten auch Milchpumpen und eben Windelfrei-Equipment gibt, und zwar

Trainerhosen
Töpfchen (normale und Asiatopf)
Matratzenschutz
Kleindung (allerdings noch keine Splitpants)
Kiddylegs (oder auch Babylegs genannt)
Bücher

Der Shop ist aus der Geburtspool-Seite entstanden und die wiederum aus der eigenen Erfahrung, dass es schwer war, einen Pool für ihre Hausgeburt zu bekommen. Seit zwei Jahren ist die Seite online, sie planen noch mehr Informationen und eine FAQ – also immer mal wieder vorbeischauen lohnt sich. Sie sind auch auf Twitter: https://twitter.com/windelfrei