Wir sind krank. Wir zahnen. Wir sind total cool windelfrei – völlig verrückte Welt. Aber von vorne:
Als erstes muss mal raus: Ich bin krank. Seit vier Wochen. Eigentlich „nur“ eine lästige Bronchitis und ein bisschen grippales Getue. Aber ich schlafe nicht mehr, denn ich habe die Husterei vorwiegend nachts. Tagsüber dann völlige Schwäche und nur-ins-Bett-wollen. Nerv.
Daher ist das Blog – und auch die Argerecht-Camp-Planung – ein wenig verwaist – aber so ich dies schreibe, weiß ich, dass bloggen ja immer alle Probleme löst, vielleicht auch dieses!
Aber nun zum Zahnen: Die Kleine zahnt. Sie hat einen geschwollenen Oberkiefer, erhöhte Temperatur, schläft immer mal wieder und hat nach dem Aufwachen extrem schlechte Laune und immer wieder Durchfall. Muss ich dazu sagen, dass sie das Essen eingestellt hat und nur noch stillt? Ich habe mich natürlich auch schon gefragt, ob sie doch „richtig“ krank ist. Aber sie ist weder apathisch noch hat sie Wasserverlust, sie stillt, sie lacht und flirtet, sie nimmt nicht ab. Also derzeit keine Panik in Sicht. Nur der Durchfall ist doof.
Bei Durchfall ist das erste, was ich mache: Windeln gaaaanz weit weg.Durchfall-Stuhl ist meistens sehr aggressiv, die Kinder werden schnell wund. Also lege ich nur noch Stoffwindeln ein, die ich sofort wechsele und die zwischendurch Luft an den Babypo lassen. Derzeit brauche ich pro Tag aber nur maximal eine oder zwei Stoffwindeln (trotz Durchfall), denn plötzlich sagt sie wieder 100% zuverlässig Bescheid. Als wüßte sie, dass es jetzt drauf ankommt. Das ist auch gut so – gestern stellte nämlich passenderweise die Waschmaschine mit einem häßlichen Knacken den Dienst ein und ich warte heute seeeehnsüchtig auf den Kundendienst und die erlösenden Worte „Na, das haben wir gleich“.
Die Kleine hängt tagsüber vorwiegend mäßig gelaunt im Tragetuch. Dort will sie dann panisch hinaus, wenn sie muss. Das kriege dann sogar ich alte Hustenleiche mit. Und nachts wacht sie auf, weint, will aus dem Bett krabbeln und entleert sich dann dankbar, wenn ich sie abhalte. Wenn sie jedoch eine ihrer – derzeit seltenen – kleinen Bodenspielpausen hat, macht sie immer noch, wo sie geht und – vor allem- steht. Habe ich noch nicht gebloggt, sage ich jetzt mal hier: Sie ist eine Steh-Macherin. Großes Geschäft nur im Stehen und nur, wenn sie entspannt dabei irgendwo spielen darf (Badewannenrand, Spülmaschine). Als ich es kapiert hatte, war es einfach: Nach dem schlafen das Kidn irgendwohin stellen, spielen lassen, wachsam sein und zack! im richtigen Moment was drunterhalten. Oder Wischen ;). Hoffentlich wird es jetzt wieder ein morgens-in-die-Toilette-Umschwung.
Aber hey: Ich kann jetzt wieder präventiv abhalten. Sie macht wieder mit. So hat die ganze Situation auch ihr Gutes. Lasst uns das Positive sehen! Ansonsten ist Bronchitis echt das Letzte, was eine Mutter braucht. Das Kind schläft die halbe Nacht nicht, weil es fiebert und meckert und schwitzt und weint und die andere Hälfte wecke ich sie mit meinem Gehuste. Mein toller Hausarzt ist sehr bemüht, lächelt mich aber stets nur milde an: „Sie stillen? Tjaaaa, ich könnte ihnen nochmal dieses homöopathische….“
Argh. Ein Königreich für einen richtig fetten Codein-Hustensaft und eine Mütze Schlaf! Hugh! *hust*
(Edit: Wenn jemand noch Anti-Husten-Tipps hat – zu mir!!. Was ich schon durch habe: Zwei Packungen Thymian- und eine Spitzwegerich-Tee – tolles Zeug. Man fühlt sich wie in einem Trapper-Film, in dem der verwundete Held in einem dunklen Zelt liegt und von der Kräuterfrau einen dampfenden Becher gereicht bekommt, dessen Inhalt er sofort ausspuckt: „WAS Ist DAS denn?!“ „Hilft. Trinken.“ Jaja. Hilft. Hilft mäßig. Vielleicht wäre es schlimmer ohne, aber es geht nicht weg. Was noch? Warmes Öl auf die Bronchien und Wärmflasche drauf. Thymian-Myrte-Balsam. Holunderblütenbonbons. Bronchialtee. Inhalieren, Inhalieren, Inhalieren – mein Sohn lacht schon, „Mama, machst du wieder so und so und dann hast du einen roten Kopf?“ Kicher, ja, mein Engel, so macht Mama ;).