Liebe Runde,
es ist noch Urlaubszeit und der Samstags-Kurs ist erst mit 4 Leuten belegt, wir können ihn aber erst ab 6 Leuten halten. Falls ihr noch kommen wolltet (oder jemanden kennt, der kommen wollte), dann meldet euch bitte dringend bei mir! Ich werde den Kurs sonst absagen und auf einen neuen Termin verlegen.
Eine Metaanalyse ergab: Gesunde Säuglinge schreien in den ersten sechs Lebenswochen täglich durchschnittlich 110118 Minuten. Im Alter von zehn bis zwölf Wochen reduziert sich das Konzert auf 72 Minuten. Mit der neuronalen Reifung kehrt bis zum Alter von fünf Monaten zunehmend Beruhigung ein. 5% der Kinder behalten die Familienbeschallung allerdings noch länger bei.
Was kann man dagegen tun?
Zehn Schritte zur Entspannung für Eltern und Kind 1. Anamnese einschließlich Ernährung und perinatalem Verlauf; gründliche körperliche Untersuchung. 2. Aufklärung: Die Eltern sind nicht schuld, die Situation ist nur vorübergehend, Hilfe ist möglich. 3. Fütterprobleme evaluieren, ggf. einen Ernährungsexperten hinzuziehen. 4. Psychosoziale Risikofaktoren abschätzen: Mütterliche Depression? Gefahr für das Kind durch impulsiv reagierende Eltern? Ggf. Überweisung an Experten. 5. Ermutigung: Baby nach Bedarf füttern, mit im Elternschlafzimmer schlafen lassen, viel Körper- bzw. Hautkontakt, verschiedene altersgerechte Sinnesreize. 6. Bei Hinweisen auf Kuhmilchallergie oder Wirkungslosigkeit o. g. Strategien: Verzicht der Mutter über zwei Wochen auf Milchprodukte, um Vermutung zu bestätigen, stark hydrolysierte Milchnahrung für Flaschenkinder. 7. Mit Eltern, die leicht die Beherrschung verlieren, „kindersichere“ Strategie besprechen. 8. Manchmal helfen Babymassage oder Wrapping. 9. Auf Hilfsangebote und Informationsmöglichkeiten hinweisen. 10. Engmaschig kontrollieren.
… und das Beste aus dem Artikel…
Studien haben die Vorteile des Stillens nach den Bedürfnissen des Kindes belegt. Im Vergleich zu Kindern, die nach Plan gestillt wurden, reduzierte sich beim individuellen Füttern die Schreizeit auf die Hälfte, wenn die Kinder zusätzlich ca. zehn von 24 Stunden Körperkontakt hatten.
Baby-Blues sind auch als Heultage nach der Geburt bekannt. Diese kennen bis zu 70% aller Frauen ab den 2. Tag bis 14. Tag nach der Geburt. Ausgelöst werden sie durch die Geburt in Gang gesetzte rasche hormonelle Umstellung. Es ist keine Behandlung notwendig, außer das liebevolle In-den-Arm-nehmen durch die Liebsten.
Doch was ist, wenn dieser Zustand länger anhält? Und zudem noch Fremdheit dem Kind gegenüber besteht und man glaubt sein Kind nicht zu lieben, sich antriebslos fühlt oder man Zwangsgedanken bekommt, dem Kind etwas anzutun oder jemand anderes könnte das Kind gefährden oder Selbstmordgedanken hinzukommen?
Dann spricht man von Wochenbettdepression…
Betroffen sollen bis zu 20 Prozent der frisch gebackenen Mütter sein.
Zum ersten Mal von diesem „Tabuthema“ hörte ich in einem Uni-Seminar von Frau Prof. Dr. med. Stephanie Krüger im vorletzten Winter. Sie ist deutschlandweit eine der wenigen Ärzte, die eine Spezialsprechstunde für Frauen mit seelischen Erkrankungen anbietet. Ich hätte nie gedacht, dass Depressionen in der Wochenbettzeit ein so häufiges und ernst zu nehmendes Thema ist. Eigentlich sollte jede Frau spätestens wenige Tage nach der Geburt darüber von ihrer Hebamme oder ihrem Frauenarzt informiert werden, dass es dies gibt und wo es Anlaufstellen für Hilfe zu finden sind.
arte widmete im Januar 2011 der Wochenbettdepression einen Themenabend mit dem Spielfilm Das Fremde in mir und dem Dokumentarfilm Traurig nach der Geburt. Leider bin ich erst nach Ablauf der 7 Tage, in welchen arte seine Sendungen online verfügbar stellt, darauf aufmerksam geworden. Und auch heute finde ich leider keine Links zum Schauen im WWW.
Ganz aktuell hat das Magazin ZEIT WISSEN dieses Thema in der neuesten Ausgabe aufgegriffen: Baby-Unglück – Warum manche Mutter nach der Geburt depressiv wird.
Meine persönliche Take-Home-Message ist der letzte Satz:
Zum Wohl unserer Kinder lasst uns hin und wieder üben, nicht einzugreifen: einmal tief durchatmen, Augen zu – und durch.
Was gar nicht so einfach ist… einfach machen lassen, nicht kommentieren, und oft gar nicht erst beobachten – sie werden sich schon melden, wenn sie unsere Unterstützung brauchen…
Dazu informiert das Netzwerk „Gesund ins Leben“ des Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz junge Familien zum Thema Rauchen:
675.000 Geburten in Deutschland im Jahr bedeuten 675.000 Mal die Chance durch einen gesunden Lebensstil positiv auf das ungeborene Kind einzuwirken. Nichtrauchen ist ein Muss, um Mutter und Kind zu schützen. […] Dennoch: 50 Prozent der unter 25-Jährigen und ca. 20 Prozent der Schwangeren in Deutschland können der Versuchung nicht widerstehen im Vergleich der Altersgruppen befindet sich der höchste Anteil an Rauchern in der Familiengründungsphase.