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Montags-Mantra: "Ist es WICHTIG?"

Prioritäten setzen – tut es! Es ist lebensrettend und nicht so schwer, wie es manchmal scheint!

An manchen Tagen frisst uns die To-Do-Liste: Wir müssen noch einkaufen, noch die Wäsche machen, noch 128 ungelesene Mails beantworten. Noch das Schreiben ans Finanzamt fertig machen. Die Steuererklärung, der Hund zum Tierarzt und das Auto könnte auch mal wieder gesaugt werden. Und und und…

Arianna Huffington schreibt in „Die Neuerfindung des Erfolgs“, dass die Deutschen zu den am meisten gestressten Völkern gehören. Wir gehören in der OECD zu den Spitzenverbrauchern an Blutdrucksenkern und Antidiabetika. 26% von uns litten 2010 an depressiven Symptomen,, 40% der Erwerbstätigen sagten, ihre Arbeit sei stressiger geworden, die jährlichen Kosten für Burn-Out wurden auf 10 Milliarden Euro geschätzt.

Wir haben also allen Grund, genau hinzusehen: Was ist wirklich wichtig?

„Und jeden Tag aufs Neue reißt dich die Welt an der Hand mit und schreit: „Das ist wichtig! Und das auch! Und das auch! Mach dir Sorgen um dies! Um um das! Und um jenes!“
Und jeden Tag musst du deine Hand zurückreisen, sie dir aufs Herz drücken und sagen: „Nein. Das hier ist wichtig.“ IAIN THOMAS

Meine Nachbarin stellte mir kürzlich dies hier vor die Tür:

Blumengruss

Und ich dachte: Ja, sie hat Recht. DAS ist wichtig!

Besonders deutlich merken wir das, wenn plötzlich etwas außer der Reihe läuft.

„Rase nicht, fahr langsam! Wenn’s knallt, haben wir plötzlich viel Zeit“, mahnt mich mein Freund im Auto. Und Recht hat er.

Wenn beispielsweise eines der Kinder ernsthaft krank ist, gibt es plötzlich keine Termine mehr. Alles wird unwichtig. All das, worüber ich mir gerade noch Sorgen gemacht habe, verschwindet, jetzt ist nur noch diese kleine Wesen wichtig, das gesund werden muss und mich braucht – mich ganz braucht. Und plötzlich kann alles warten, plötzlich weichen alle kleinen Sorgen (die unaufgeräumte Wohnung, die unerledigte Post, das noch abzugebende Manuskript, die Zahl der Facebook-Leser) der einen großen Sorge: Wird das Kind wieder gesund? Alles andere ist plötzlich unwichtig.

Aber wie setzt man das im Alltag um?
Wir – Julia und ich – nehmen bei unseren Meetings und unserer Planung die Eisenhower-Methode:

Ist es wichtig? Ist es dringend? Dann erledige ich es sofort
(„Ich kann gerade nicht, ich muss JETZT duschen, sonst fühle ich mich nicht wohl :)!“)

Ist es wichtig, aber nicht dringend? Dann erledige ich es später
(„Hey, ich rufe das Finanzamt an und erbitte Aufschub für die Steuererklärung.“)

Ist es nicht wichtig, aber dringend (PUTZEN!!!) ?
Dann mache ich es, wenn ich den Rest erledigt habe oder bitte jemand anderen, es zu tun (Schaaaatz….).

Ist es weder wichtig noch dringend? Vergesst es.
(„Ja, ich könnte öfter als alle 6 Monate Fenster putzen, aber es gibt soviel wichtigeres zu tun.“)

Viele Coaches sagen, man solle nur nach Wichtigkeit sortieren. Das führt bei mir zu ewig langen Listen und dazu, dass dringende, aber nicht so wichtige Dinge so lange aufgeschoben werden, bis es dann doch unangenehm wird („MIST! Jetzt haben wir es solange verschoben, dass wir eine Steuerschätzung kriegen…grummel.!“).

Die schöne Erkenntnis ist: Wichtige Aufgaben sind selten dringend oder werden durch die obige Methode so schnelle erledigt, dass sie nicht dringend – also drängend – werden. Dringend erscheinende Dinge („Oh Gott, der FUSSBODEN SIEHT AUS!“) sind selten wichtig :). Und es gibt eine laaaange Latte an Dingen, die einfach in die Kategorie: „Vergiss es“ fallen, was die To Do-Liste gleich wieder leerer macht.

Und dann ist plötzlich wieder Zeit da, Zeit, um meiner Tochter ihre gesammelten Schätze in ein Blätter-Paket mit Brennesselschnur zu binden, damit sie ihrer Oma eine Freude machen kann. Und das ist definitiv wichtig. Und für sie ist es in dem Moment auch wirklich dringend.

Blätterpaket

Wie sorgt ihr dafür, dass euch der Stress nicht auffrisst? Wie periodisiert ihr das, was passieren muss und sortiert aus, worum sich zu sorgen keinen Sinn macht?

Gruss zum Montag – 🙂

nica

Eigentlich ist es ganz einfach…

Gestern kam eine richtig gute Dokumentation auf arte:

Wenn Kinderseelen leiden

Dieser Film erarbeitet die schwere Thematik der psychischen Erkrankungen bei Kindern. Auch geht es um die Gesellschaft in der Kinder heute leben. Prädikat: sehr sehenswert!


Sehr berührend und gut gesagt fand ich die abschließenden Worte von Prof. Michael Schulte-Markwort, Klinikdirektor für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychotherapie und -psychosomatik im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.

Eigentlich ist es ganz einfach.

Eigentlich muss man Kinder gar nicht erziehen.
Eigentlich muss man sie nur lieben. Man muss sich seiner Beziehung zu ihnen sicher sein und umgekehrt. Und man muss ihnen vorleben. Natürlich muss man auch manchmal Grenzen setzen.

Aber Erziehung heißt im Wesentlichen Vorleben.
Das heißt eine liebevolle Beziehung der Eltern vorleben.
Das heißt Vorleben, wie man Konflikte löst.
Das heißt Vorleben, wie man mit bestimmten Frustrationen umgeht.

Das heißt natürlich auch Aushalten. Kinder müssen Dinge ausprobieren.

Womit ich immer große Schwierigkeiten habe, ist eine grundsätzlich misstrauische Haltung Kindern gegenüber. So ein Satz wie „Wenn man denen den kleinen Finger reicht, wollen sie die ganze Hand“. Da kann ich nur sagen – entweder wollen das alle Menschen oder eigentlich gar keiner.

Meine Erfahrung ist, dass Kinder satt sind irgendwann.
Aber man muss sie auch satt machen. Man muss dafür sorgen, dass sie auch satt sind. Und sie müssen in allen Bereichen satt sein.
Sie müssen körperlich satt sein im Sinne von Hunger und Durst, sie müssen natürlich auch kognitiv satt werden im Sinne geistiger Anforderungen. Und sie müssen psychisch satt sein, indem sie sich ausreichend geliebt fühlen.

Und alles was sich künstlich drum herum rankt ist am Ende auch künstlich.

Sehr schwere Kost, aber nicht weniger sehenswert, war auch die danach folgende Sendung: Ich will ja gar nicht sterben. Ein 11-jähriger Junge und ein 17-jähriges Mädchen werden über einen längeren Zeitraum während der Therapie ihrer Depression begleitet.

Lies auch hier: Mehr als Babyblues?

Montags-Mantra: "Viele Wege führen nach Rom"

„Geh zum Chor!“ sagt Monique. Eine ihrer Mütter wollte so gerne zum Chor, aber ihr Baby war noch so klein, das musste ja pünktlich ins Bett und der Mann hat keine Zeit und und und

„Willst Du zum Chor oder nicht?“ fragt Monique.
Klar wollte die Mama zum Chor.

Also galt es, unkonventionelle Lösungen zu finden. Nicht abstillen und Schlaftraining. Sondern Baby bei Papa in die Trage und Spazierengehen bis Mama aus der Kirche kommt. Oder Baby-Ohropax in die Babyohren und Baby im Tuch mitnehmen.

Geht zum Chor! Findet Lösungen! Viele Wege führen nach Rom. Seid kreativ und sorgt für euch – und für eure Kinder. Wenn ihr flexibel und offen seid, geht in den allermeisten Fällen beides.

🙂

Wir sind dann mal windelfrei…

Windelfrei ist sie ja seit Geburt, meine Kleine, aber durch den Umzug waren wir doch arg aus dem Takt geraten:

Sie war trocken und brauchte plötzlich doch wieder Windeln, ja, verlangte wörtlich danach (sie sprach bereits ganze Sätze) und dann wurde es trotz all meiner Entspannung zu einem richtigen Streik..

Erkenntnisse:

Die Entspannungs-Erkenntnis:

Wie in den Artikeln beschrieben, habe ich es mit Fassung getragen, mich entspannt und sie gewähren lassen. Jetzt ist sie fast zwei Jahre und sechs Monate alt und seit ein paar Wochen läuft es endlich wieder gut. Sie sagt meistens an. Sie geht teilweise – mit unterschiedlichen Effekten 😉 – alleine los. Und sie lässt sich abhalten bzw. kommt mit, wenn ich weiß, dass sie muss. Meistens. Also sind wir wieder windelfrei.

Die Müll-Erkennnis:

Endlich habe ich selbst mal erlebt, was ein Windel-Kind für den Familienmülleimer bedeutet. Wir wohnen ja jetzt in einem Haus und da sehe ich genau, wie schnell unsere eine Mülltonne voll ist: als wir in meiner Nach-Umzugs-Stress-Phase Wegwerf-Windeln benutzten war sie nach 14 Tagen randvoll, ohne Windeln hält sie 4 Wochen!!

Die Effektivitäts-Erkenntnis:

Ich wette, dass wir nicht einen Tag früher ohne Backup wären, wenn ich in irgendeiner Form Druck ausgeübt hätte. Geduld ist das Zauberwort. Natürlich habe ich sie mit meinen 7 Schritten sanft hingeführt zu dem, was ich wollte, aber ich habe immer sofort zurückgesteckt, wenn klar war, dass das jetzt nicht angesagt ist.

Insgesamt hat sich das Backup bei uns wieder ausgeschlichen und jetzt sind wir an dem Punkt, dass wir zwar hin und wieder eine nasse Hose haben, aber das ist wesentlich weniger Arbeit als die blöde Wickelei :).

Ach ja- nachts auch. Alles schick. Das Leben ist soo schön!!!

Windelfrei in New York

Windelfrei in New York: ein neuer Artikel erzählt, wie Eltern erst mit Abhalten anfangen, weil ihr Baby wund ist und dann gar nicht mehr aufhören können, weil sie so stolz sind, jetzt noch viel öfter zu verstehen, was ihr Baby gerade braucht.

Der Artikel steht hier. Danke an Bora fürs Teilen auf Facebook!

http://www.dnainfo.com/new-york/20130418/new-york-city/parents-ditching-diapers-potty-train-tots-sinks-city-streets

Ist windelfrei zu anstrengend?

Immer wieder hört man: Windelfrei sei ja viiiiel zu anstrengend. Attachment Parenting sowieso – Stillen, Tragen, Familienbett, Windelfrei, alles zuviel Arbeit. Ist das so?

Meine These: Nein, ist es nicht. Wie Monique das in ihrem Blog so schön formuliert hat: Was Du heute kannst besorgen (Nähe geben, stärken, Körperbewusstsein stärken, da sein), das verschiebe nicht auf… den dritten Geburtstag. Oder später.

Was meint ihr?

Windelfrei – vorbei!

24 Monate Windelfrei – unsere Kleine war im Dezember praktisch trocken. Alles gut. Vielleicht noch 1-2 Unfälle pro Woche, so meldete ich es artig in den Fragebögen der Windelfrei-Studie von Laurie Boucke. Dann kam der Umzug. Und jetzt ist es mit Windelfrei vollkommen (naja: fast vollkommen) vorbei.

Sie macht mit großer Gelassenheit in die Windel, auf den Boden, in die Hose. Sie verkündet freundlich: „Mama, hab inne Windel ‚macht.“ Sie fügt manchmal an: „Nicht schlimm“ und lächelt – weil sie das von mir kennt, dass ich dann sage (Kloeters grüßt): „Macht nix, kann ja mal passieren“ oder eben „is ja nicht schlimm“ oder – was ich persönlich am besten finde: „Na, dann wechseln wir jetzt mal.“ Punkt.

Und so wickele ich, lächele und wische und wasche. Und biete hin und wieder freundlich das Abhalten an. Ich höre SOFORT auf, wenn sie es ablehnt. Und biete dann später freundlich wieder an. Meistens geht es auch. Sie sagt nur nicht mehr selbst Bescheid, was sie vorher immer getan hat.

Da kann man mal sehen, was so ein Umzug bei einem so kleinen Kind an Neuem bringt. Das große Geschäft geht allerdings immer noch und ununterbrochen dorthin, wo es hingehört *amen*.

Langsam wird es auch wieder. Nur wenn wir draußen sind, kann ich absolut vergessen, dass sie sich abhalten lässt oder sogar ansagt, wann sie muss. Und ich nehme es hin, wickele sie, kaufe Windeln und sage mir, dass es vorbei geht. Wenn es für sie gerade wichtig ist, dann ist das so.

Es ist auch lustig, ein so großes Kind zu wickeln, es kann schon vorkommen, dass sie morgens verkündet, ob sie jetzt eine Windel oder eine Stoffwindel möchte (wir nutzen beides im Wechsel, je nachdem, wohin wir gehen) oder gar keine.

Bin gespannt, wie lange es dauert! Kennt das noch jemand? Große Veränderung und *zack* Windelei zurück?

OT: (K)ein Obstsalat-Rezept

Kennt Ihr das auch? Der Schnupfen oder das Krächzen/Husten des Kindes will auch nach 10 bis 14 Tagen einfach nicht verschwinden…

Was bei uns oft den Durchbruch schafft, ist eine Überdosis Obst.

Was man dafür braucht, ist ganz unkompliziert. Auch braucht man kein Rezept von Chefkoch.de und Co.

Entweder wir haben eine schöne Obstauswahl Zuhause oder wir kaufen schnell gemeinsam (Mama/Papa und Kind) leckere Früchte ein. Dabei lass ich ganz gern mein Tochterkind auswählen und schaue dann mal bewusst weg, was das Herkunftsland betrifft. Hauptsache das gewählte Obst ist essreif und eine bunte Mischung liegt im Einkaufswagen.

Gemeinsam einen Obstsalat anzurühren, machte meinem Kind schon mit etwa 2 Jahren riesigen Spaß. Generelles Ziel war und ist: Viel Obst soll im Kinderbauch landen. Also ist schon das Naschen beim Zubereiten des Salates keinesfalls verboten höchst erlaubt! Mittlerweile schnippelt sie mit scharfem Messer fleißig mit und ist stolz wie Bolle, wenn sie dem Papa im Anschluss ein Schälchen der leckeren Köstlichkeit anbieten kann.

Für die Zeiten in denen Obst pur total doof ist, hilft uns der Streuseltrick: Einfach dem Kind die Dessert-/Eis-Streusel zum Garnieren und Verzieren des Salates hinstellen. Das wirkt Wunder!

Auch sehr lecker sind Toppings mit Joghurt pur, Vanillepudding, Quark usw. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt…

Guten Appetit!