Heute berichet Ira von ihren ersten Windelfrei-Erfahrungen:
Wie bist Du zu Windelfrei gekommen?
Ich habe von Freunden davon erfahren und konnte das Abhalten ihres Sohnes live miterleben. Das hat mich sehr beeindruckt. In der Schwangerschaft habe ich dann viel zum Thema gelesen (Bücher, Internet), einen Windelfrei-Kurs besucht und bin zu Windelfrei-Treffen gegangen das alles hat mich schon vor der Geburt stark motiviert. Allerdings wollte ich mich nicht unter Druck setzen direkt nach der Geburt zu beginnen und wollte erstmal alles auf mich zukommen lassen.
Wie alt war dein Kind, als Du mit Windelfrei angefangen hast?
10 Tage
Wie viele Windeln hast Du vorher pro Tag verbraucht (Durchschnitt)?
Ca. 8-10 Stoffwindeln
Wie viele Windeln verbrauchst Du derzeit und wie alt ist Dein Kind mittlerweile?
Wir machen Teilzeit-Windelfrei mit derzeit 4-5 Mullwindeln in 24h (0-4 nachts und 0-4 über den Tag). Unsere Kleine ist 10 Wochen alt.
Nutzt Du auch andere Backups?
Bislang fast nur Mullwindeln. Entweder als Einlage in Windel-Überhosen aus Wolle oder im Windelgürtel, gefaltet mit Snappi ohne Überhose, als Einlage in der Wollaspa, einfach so unterm nackten Kind, etc. Wenn ich mutiger bin (meist tagsüber zu Hause), nehme ich Frottee-Unterhosen.
Hattet/habt ihr Probleme mit Wundsein?
Einmal vor dem Start, seitdem nicht mehr
Welche Standardsituationen probierst Du aus?
– immer nach dem Aufwachen
– in den ersten Wochen immer beim Stillen, jetzt meist davor oder danach (wenn sie nach dem Stillen nicht einschläft). Wenn sie nach dem Aufwachen sofort stillen und nicht erst abgehalten werden möchte, halte ich sie auch jetzt noch während des Stillens ab
– immer nach längeren Phasen gesteigerter Aufmerksamkeit (z.B. spielen, Besuch)
Wann klappt es am besten?
Nach dem Aufwachen.
Wie viele Minuten (circa) hast du Zeit, um dein Kind abzuhalten (wenn es z.B. gerade aufgewacht ist oder wenn es Zeichen gibt)?
Max. 5 min schätze ich. Nach dem Aufwachen oder zwischendurch beim Stillen muss es manchmal aber auch sehr schnell gehen…
Was benutzt ihr als Töpfchen, wenn ihr eines benutzt?
Asia-Töpfchen für die Nacht, für unterwegs und beim/nach dem Stillen damit ich nicht aufstehen muss bzw. schnell reagieren kann und. Funktioniert bei uns gut. Zu Beginn hatten wir verschieden große Plastikschüsseln, über die wir sie abgehalten haben, was deutlich anstrengender und umständlicher war als sie jetzt einfach (gut gestützt) aufs Asia-Töpfchen zu setzen. Ansonsten nutzen wir zu Hause meist das Waschbecken oder den Garten.
Wie schätzt Du die Arbeitsbelastung ein?
Am Anfang brauchte es viel Zeit, Geduld und Aufmerksamkeit, nun spielt es sich immer besser ein, so dass ich es jetzt als weniger Arbeit empfinde und für die Zukunft (über die gesamte Wickeldauer gesehen) auch so einschätze. Allerdings habe ich bislang nur mit Stoff gewickelt, was ja viele auch als arbeitsintensiver empfinden als WWW. Im Vergleich zu WWW kann ich also nichts sagen.
Hat sich in deiner Kindes-Wahrnehmung etwas verändert, seit ihr Windelfrei macht und was?
Da wir relativ früh begonnen haben, weiß ich nicht so recht wie es anders gewesen wäre. Ich bin aufmerksam(er) für die Bedürfnisse meiner Tochter und es ist ein gutes Gefühl diese nun auch in Bezug auf ihre Ausscheidungen (zumindest oft) wahrnehmen und darauf eingehen zu können.
Hast Du einen heißen Tipp für Windelfrei-Mütter in der gleichen Situation?
Für mich war/ist wichtig…
1. Mut zum Start: hätten wir nicht schon sehr früh mit einer Pilzinfektion zu tun gehabt, hätte ich Windelfrei (vor allem nachts) wohl deutlich später begonnen. So habe ich mich erst gar nicht richtig ans Wickeln als „das Normale“ gewöhnt und bin jetzt froh darüber.
2. Geeignetes Equipment: z.B. Asia-Töpfchen (brachte deutliche Entspannung nachts, unterwegs und beim Stillen), Babystulpen, die Wollaspa-Hose aus dem abhala (jetzt, da es kälter wird, vor allem für unterwegs…)
3. Austausch und (mentale) Unterstützung: Freunde, Windelfrei-Kurs, Windelfrei/artgerecht-Treffen, Partner, Internet, Literatur…
Vielen lieben Dank!