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Frühling in Berlin!

Donnerstagsserie – Irgendwo zwischen Windelfrei und Wegwerfwindel

Frühling!!! Es tut so gut. Keine Mützen, kein Schal, keine dicke Jacken. Dafür Sonnenschein und wärmende Strahlen auf der Haut.

Und das Beste… Open-Air-Pinkeln für meinen kleinen Mann. Kind wird unruhig, raus aus dem Tragetuch und ein goldener Strahl in die Büsche, eine Runde stillen und ein zufriedenes Kind wieder rein ins Tragetuch. So einfach kann das Leben sein!

Off-Topic: Trekking-Tussi im Glück

Eine zweite, eigenartige Macke hat sich eingeschlichen. Eigentlich wollte ich keinerlei Make-Up mit auf diese Reise nehmen – wozu soll ich mir bitte bei einer Reise quer durch Indien die Augen anmalen? Außerdem wollte ich es ja mal mit Minimal-Gepäck versuchen und mein Schminkzeug füllt locker einen zweiten Kulturbeutel. In dem war aber schon die monströse Reiseapotheke…

Am Flughafen hat es mich dann doch gepackt. Off-Topic: Trekking-Tussi im Glück weiterlesen

Kleinkind in Indien: Dont touch!!

Kulturschock blondes Kind – ein Kulturschock für beide Seiten, würde ich sagen.

Denn definitiv anders als in Deutschland ist der Umgang mit Kindern. Fremde Kinder werden angefasst. Und zwar ohne Vorwarnung. Unser Sohn ist zudem hellblond und blauäugig, was einen gewissen Exoten-Effekt hat und alle wollen ihn berühren, seine Hand halten und ihn fotografieren.
Grundsätzlich habe ich auch überhaupt nix dagegen. Aber die Art und Weise ist eindeutig ein Kulturschock. Die Inder kommen meistens zu zweit, zu dritt oder gerne auch zu fünft oder zu zehnt auf das Kind zu. Sie haben ihre eigenen Kinder auf dem Arm, deren Hände sie nehmen, auch wenn das Kind das offensichtlich nicht möchte, und versuchen, unsere Kind dazu zu bringen, diese Hand zu ergreifen. Dreht mein Sohn sich weg, greifen sie schon mal nach seiner Hand und ziehen ihn dorthin, wo sie ihn haben wollen – bzw. sie versuchen das, denn seit ich das kapiert habe, springe ich freundlich lächelnd dazwischen, verkünde „very shy – sehr scheu!!!“ und stelle mich vor meinen flüchtenden Sprößling.

blondeskind
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Reisen mit Kleinkind: Packstrategie

Die 2er-Regel

Urlaub – und irgendwie hab ich doch immer zuviel Gepäck dabei. Immer. Egal, was ich mir vornehme, das Ergebnis ist: Zuviel Gepäck. Diesmal war ich fest entschlossen, es anders zu machen und habe die ZWEIER-Regel entwickelt:

Von jeder Art Kleidungsstück nur ZWEI. Wenn eines dreckig ist, kann man eines waschen, wenn eines kaputt geht, kann man eines ersetzen. Also:
Zwei lange Hosen, zwei langärmelige T-Shirts, zwei paar Schuhe etc.
Beim Packen hat sich gezeigt, dass sich doch kleine Abweichungen nach oben und unten ergeben. Ich brauche mehr bezüglich Unterwäsche, Socken und T-Shirts. Und weniger bei Badesachen und kurzen Hosen, warmen Pullis/Jacken. An Schuhen habe ich ein Paar Trekkingschuhe und ein Paar Flipflops dabei.

Das Ergebnis der Zweier-Regel ist phänomenal. Ich wasche nicht ständig, sondern bisher nur 1x nach 8 Tagen große Wäsche. Wir haben wenig Gepäck, aber bisher klamottenmäßig keinerlei Engpässe.

Kleinkind in Indien: Essen

Das Essen war etwas, das vor allem unseren Freunden viel Sorgen bereitete: Würde nicht alles viel zu scharf für das Kind sein? Ich kann hier völlige Entwarnung geben: Auch indische Kleinkinder essen kein höllenscharfes Curry. Es gibt immer und überall Daal, Linsenbrei, der fast immer vollkommen Chili-frei ist.
Wir haben das Glück, das unser Sohn diese Linsengerichte schon von zu Hause aus kennt und mag. Ich habe mal durch Zufall von zwei Indern ein Rezept gelernt, das ich immer mal wieder koche und das zu seinen Lieblingsgerichten zählt. Manche sagen, das wiederum läge daran, dass ich während der Schwangerschaft rasenden Appetit auf thailändisches und indisches Essen hatte 😉 – wie auch immer, er isst es gerne und wir kriegen es hier überall.

Wenn man „Baby-Daal“ bestellt, bekommt man auch in Restaurants oder Hotels ohne Englischkenntnisse das richtige Gericht, die Inder zeigen dann auf das Kind, neigen lächelnd und verständnisvoll den Kopf von rechts nach links und zaubern kinderkompatible Kost aus der Küche. Zusätzlich kann man immer „Curd“ oder „Raita“ bekommen, also Yoghurt oder Dickmilch, die eine eventuell doch am Daal vorbeigesegelte Chili sofort entschärfen. Unser Reise- Kind wird also immer satt und eintönig ist es auch nicht, denn es gibt gelben Daal, roten, schwarzen und jede Küche hat ihr hauseigenes, köstliches Rezept.

Chilii

Indien: Windelfreie Kinder

Heute sprach ich mit einer Schweizerin, die eine Art Praktikum in einer Kinderbetreuungseinrichtung macht. Es war gestern ihr erster Tag und sie erzählte beeindruckt, dass die Kinder, die dort ab 12 Monaten betreut werden, alle sauber seien. Die Betreuerin gehe mit allen Kindern, auch den ganz kleinen, regelmäßig auf die Toilette und gut sei. Windelfrei. Die Schweizerin, die in Lausanne eine Ausbildung zur Erzieherin macht, sagte zu mir: „Ist das nicht erstaunlich? Das ist nicht MÖGLICH, zumindest lernen wir daheim, dass das rein biologisch in dem Alter nicht möglich ist, aber hier geht es trotzdem!“

Ich selbst sah vor einigen Tagen ein Kind, das offensichtlich in die Hose gemacht hatte. Das Alter der Kinder ist für mich hier schwer zu schätzen, da sie im Mittel kleiner sind als europäische Kinder. Daher würde ich jenes Kind vorsichtig auf ein bis anderthalb Jahre schätzen. Es trug keine Windel und die Mutter war über das „Malheur“ einigermaßen erstaunt, ich gehe also davon aus, dass das eher die Ausnahme war.
Mal sehen, ob ich es noch schaffe, mit jemandem über das Thema ins Gespräch zu kommen…

Reisen mit Kleinkind: Topf-Ersatz

Aaaargh – ich hab den Asia-Topf nicht dabei. Wir sind ja tagsüber Windelfrei und nachts mal mit, mal ohne. Ich hatte beschlossen, dass im Urlaub bei bis zu 24 Grad nachts auch keine Windeln benutzt werden. Also hab ich nur ein halbes Dutzend Windeln überhaupt dabei, für die langen Flüge und Notfälle aller Art.

Als wir ankamen, fiel mir dann aber auf, dass ich zwar unsere praktische, kleine Matratzeneinlage dabei habe, aber den Asia-Topf nicht. Worüber sollte ich das Kind jetzt nachts abhalten? Gegen 4 muss er einfach nochmal, da war bisher nix dran zu drehen. Ich überlegte kurz, von meinem Vorsatz abzurücken, aber Windeln kamen nicht in Frage, obwohl man hier in jedem Mini-Laden Pampers kriegt. Bei unserer ersten Station in Goa waren die Nächte schon so heiß, dass ich in der zweiten Nacht vor schlechtem Gewissen kaum schlafen konnte, weil das Kind in der Windel so schwitzte. Also weg mit dem Ding. Ich brauchte einen Topf-Ersatz und fing an zu suchen.

Und wie das so ist, das Universum hat immer sein eigenen Lösungen parat: Die Mülleimer! Die Mülleimer in den Hotels waren bisher immer aus Metall und mehr eine Art große Dosen:

JukasoTopf
Ich setze mich damit nachts an die Bettkante, klemme den Eimer zwischen die Knie, Kind pieschert hinein (wird lustig warm, weil das Metall so gut leitet). Morgens nehme ich den Eimer dann einfach mit ins Bad, leere ihn aus, wasche ihn kurz mit Seifenwasser, fertig!

Reise nach Indien: AP-Bilanz I

Aktuelle Beobachtungs-Bilanz: Bisher nur drei Kinderwägen, keinerlei Tragehilfen außer dem Ergo-Carrier einer Amerikanerin, lauter Kinder jeden Alters, die einfach auf dem Arm getragen werden. Babies häufig in Windeln oder nicht zu erkennen, aber wir waren bisher auch nur in Touristen-Gegenden oder in Großstädten. Keine Flaschen oder Schnuller gesichtet, manche Frauen stillen in der Öffentlichkeit, aber wenige.
Ansonsten wenig Kinder, die weinen, aber auch viele Kinder, die schlicht vernachlässigt werden. Eigenartige Mischung aus Kinderfreundlichkeit und total kinder-unfreundlicher Gesellschaft. Schwer zu erklären. Ich muss noch viel viel mehr sehen, um irgendwie ein Bild zu bekommen.

GeschminktesKind

Reisen mit Kleinkind: Indien

Namaste! Wir sind in Indien!

PleaseFastenSeatbelt

Es ist großartig. Es ist anders. Es ist windelfrei. Es ist der helle Wahnsinn. Es ist Hindi-Kultur und Business, Hektik und Meditation, heilige Gesänge und ohrenbetäubender Lärm.
GANESH
Aber was soll ich erzählen – das haben andere schon vor mir getan und besser, als ich es je könnte. Daher hier in den nächsten Wochen die praktischen, die profanen, die windelfreien Dinge des Lebens.
Mein persönliches Highlight bisher: Minimalisten-Gepäck. Nur sechs Windeln. Nur drei Rucksäcke.

Gepaeck

Alles für Vater, Mutter und Kind für zweieinhalb Monate.

Was auf dem Bild allerdings fehlt, ist die groooooße Pickinick-Tüte, in der ich für die lange Anreise (21h) ungefähr drei Tonnen Essen dabei hatte, in der grooooßen Angst, wir könnten verhungern. Sind wir nicht, aber wir haben auch fast alles aufgegessen.

Übrig sind nur die luftdicht schließenden Tupperdosen mit einigen, heiligen Bio-Gummibärchen, die getreu der von mir begründeten Gummibärchen-Pädagogik schon in so mancher Notsituation unsere Rettung waren: „Schau mal, wir MÜSSEN jetzt diesem Bagger Bye-Bye sagen, sonst verpassen wir den Flieger. Ich weiß, ein grooooßer Bagger, aber wir müssen jetzt… Kind, bitte! Nicht weinen, och Maus, wir MÜSSEN….hey – willst Du ein Gummibärchen? Ja? Super! Papa hat sie im Rucksack, er ist schon da hinten… komm, wir flitzen da mal schnell hin….“ Und zack! Anschlußflug tränenlos erreicht :).