Niklas Eder hat einen großartigen Test über Kalkutta geschrieben – wahr, nah, dampfend. Und wenn man ein paar weniger Menschen nimmt, dafür aber noch ein paar Tausend Autos mit hineinmixt, könnte es genauso gut in Delhi sein.
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Zurück!
Wir sind aus privaten Gründen vorzeitig zurückgeflogen und wieder in daheim :).
Jetzt richten wir mit unserem „Rest-Urlaub“ gerade das Mutter-Kind-Büro ein – auch nice!
Infoquellen in Indien
Unsere Infoquellen für Indien:
Times of India – ausführliche Zeitung mit brauchbarer politischer und internationaler Berichterstattung
Business Standard India – ähnlich unserer Financial Times, ausführliche Wirtschaftsberichterstattung
Hindustan Times – leicht verdauliche Tageszeitung mit viel Berichterstattung über Celebrities und Sport, internationale oder politische Themen, eher oberflächlich (lag im YWCA jeden Morgen vor der Tür…)
Wenn es allerdings darum ging, heraus zu finden, was z.B. in bestimmten Orten in Kashmir gerade los ist, war das Internet unschlagbar. So haben wir z.B. entschieden, nicht nach Srinagar zu fahren, obwohl man uns natürlich vielerorts sagte, wie schön es dort sei etc.. Auch die Sicherheitshinweise auf der Seite des Auswärtigen Amtes waren auf meiner persönlichen regelmäßig-lesen-Liste. Die internationale Seite (und die Tweets) von Lonely Planet waren eine unterhaltsame, manchmal hilfreiche Info-Quelle.
Und zu guter Letzt war unser Lonely Planet Reiseführer wirklich klasse. Vor allem alle, wirklich alle, Touri-Fallen, die dort aufgeführt sind, sind uns exakt wie beschrieben begegnet. Ich hab trotzdem zwei Kurtas gekauft, die ich eigentlich gar nicht haben wollte ;), aber gegen vieles andere waren wir dann schon gewarnt und konnten lächelnd und freundlich ablehnen.
Indien – Impressionen
OT: Taj Mahal
Indien: Stillen in Khajuraho
Khajuraho ist beruehmt fuer seine Tempelfelder (und die erotischen Darstellungen an einigen Tempeln)
In den westlichen Tempelanlagen in Khajurao habe ich aber noch etwas entdeckt. Ich habe diese Skulptur gesehen:
Der Kopf des Kindes fehlt, aber die Stillmama in mir ist sich gany sicher, dass hier ein stillendes Kleinkind abgebildet war 🙂
OT: Indien – Zeit
Eine faszinierende Sache in Nordindien ist, dass viele Leute sooo viel Zeit haben. Das ist mal wieder so ganz anders. In Europa, in Deutschland hat JEDER IMMER irgendetwas zu tun, irgendeinen nächsten Termin. Wie lange hast Du Zeit? ist in meinem Leben eine ganz normale Frage.
Ganz anders erlebe ich das hier: Überall stehen, sitzen, hocken Menschen, meist Männer, die so aussehen, als hätten sie wirklich überhaupt nichts zu tun. Indien hat eine inoffizielle Arbeitslosenrate von 40%, wie uns ein Schriftsteller, den wir vor drei Tagen kennenlernten, erzählte. Ich weiß nicht, ob das stimmt, aber die Straßen sind voller Menschen, die Zeit haben. Jeder kann mal einen Freund anrufen, der auch immer Zeit zu haben scheint, um ein Moped zu organisieren, den Führer zu machen, etwas zu besorgen. Rikschafahrer warten spontan eine oder zwei oder auch drei Stunden, bis wir uns Moscheen angesehen oder zu Mittag gegessen haben. Es gibt kaum Dinge, die man vorher ankündigen, bestellen oder reservieren muss, die Kapazitäten scheinen immer endlos zu sein. Wenn man jemanden kennenlernt, kann es sein, dass man plötzlich eine oder zwei Stunden gemeinsam herumsitzt, ohne dass man das Gefühl hat, der andere hätte noch etwas anderes zu tun, als sich gerade hier, gerade jetzt mit uns zu unterhalten.
Dazu muss ich sagen, dass es natürlich nicht immer und überall so ist. In Delhi sagt einem auch schon mal ein Fahrer, dass er noch einen Termin hat. Man trifft Einheimische, die als Marketingleiter oder Vertriebler arbeiten und sehr wohl gestresst mit Handy und Terminkalender hantieren. Aber wir treffen eben auch viele, viele andere. Es sind auch Menschen dabei, deren Geschäft darin besteht, Touristen im Restaurant oder auf der Strasse in ein Gespräch zu verwickeln und dann in bestimmte Geschäfte zu lotsen, die dem freundlichen Gesprächspartner entweder gehören, oder von denen er Provisionen bekommt. Aber auch das ein Geschäftsmodell, das unglaublich viel Zeit erfordert für mich unglaublich ineffizient, aber offenbar lohnenswert.
Und dann sind da eben noch die anderen Menschen, die wir treffen, die schlicht
Zeit haben. Zeit, um uns einen Hindu-Tempel zu zeigen oder spontan solange mit mir durch Delhi zu irren, bis ich endlich einen Laden für Haarshampoo gefunden habe
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OT: Indien – whats my name?
Whats your name? ist immer die erste Frage. Es ist die Tür, durch die alle weiteren Fragen gehen, die Fragen woher wir kommen, ob wir etwas kaufen wollen, wohin wir noch fahren werden, ob wir nicht hier etwas essen möchten. Und es ist die Frage, die jemand stellt, der mir eine Handbreit näher auf den Pelz rückt, als ich das gewohnt bin.
Jeder Mensch hat eine kulturell geprägte Grenze, wie weit er andere, unbekannte Menschen körperlich an sich heranlässt. In Europa ist diese Grenze, so meine Erfahrung, überall mehr oder weniger gleich. Auch wenn ich z.B. die Italiener als offener und näher empfinde, ist es doch immer noch im Rahmen dessen, was ich aus Deutschland kenne.
Hier ist es vollkommen anders. OT: Indien – whats my name? weiterlesen
Indien, windelfrei
Wenn man erstmal hier ist, dann liegt windelfrei eigentlich wirklich nahe. Die Badezimmer sind alle so gebaut, dass man sie komplett abspuelen kann, alles verschwindet in einem zentralen Abfluss am Boden. Sogar unser Sohn hat schon entdeckt, wie toll es ist, im Stehen dort hinein zu pieschern. Ausserdem ist es schlicht zu heiss fuer Windeln. Nachts macht er erst gar nicht mehr, er schwitzt alles aus ;). Und es ist nicht wie bei uns in der Stadt alles geteert oder betoniert, sondern viel Erde ueberall, in der auch mal was versickert (nicht mehrvon uns, aber waeren wir noch dabei, waere das super). Selbst in einer Grosstadt wie Dehli gibt es immer wieder Sandstreifen, die hin und wieder auch ein grosser Mensch benutzt, um sich zu erleichtern (mal sehen, ob ich euch noch ein paar Bilder liefern kann ;).
Also kein Wunder, dass „Windelfrei“ als Konzept von Laurie hier entdeckt wurde. Hier nennt es sicher niemand so, man macht es einfach. Habe gestern wieder versucht, eine junge Frau, die wir im Hotel trafen, auf das Thema anzusprechen. Aber als ihre Tochter klein war, wohnten sie gerade in Toronto, seufz, verflixte Globalisierung, jetzt sind sie wieder hier, aber sie sagte nur, dass die das im Kindergarten innerhalb einer Woche hingekriegt haetten, aber sie wisse nicht wie.
Ich bleib dran :).
Reisen mit Kleinkind: AP-Gepäck
Als AP-Mama spart man sich Windeln, Flaschen und Schnuller, aber andere Dinge sind eine große Hilfe. Ganz wichtig waren bisher zwei große Baumwolltücher, die allerlei aus sich machen lassen.
Sie waren schon Strandkleid, Tragetuch (ein wenig kurz, aber es geht), Rock, Zudecke, Schleier für Moschee-Besuche, Handtuch, Taschentuch ( ) und Still-Ruhezone: