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Reisen mit Kleinkind: Tüten-Trick

Auf Reisen lerne ich immer ganz neue Seiten an mir kennen. Diesmal hat mich eine eigenartige Sammelleidenschaft gepackt: Ich sammle die Tüten, in denen die Airlines das Besteck verpacken

Bestecktuete

Bisher war es nämlich bei mir IMMER so, dass irgendeine Creme in meinem Kulturbeutel während der Reise auslief – gerne auch zwei oder drei. Das hieß: Fluchen, alles auspacken, alles abspülen, Beutel auswaschen, trocknen lassen, alles einräumen, beten. Das kostet Zeit, fluchen ist in Kind-Gegenwart nicht angebracht und außerdem hab ich diesmal ja ungefähr das Doppelte an Creme-Zeug dabei wie auf meinen Reisen als nicht-Mutter. Juchuh, die Sauerei ist jetzt vorbei! Nicht, dass die Cremes nicht nach wie vor freudig auslaufen würden. Aber jetzt sind sie alle hübsch einzeln in diese unbezahlbaren, kleinen, praktischen, verschließbaren Tüten verpackt.

ZazarinTuete

Wenn also die Bio-Mücken-Lotion das Weite sucht, stoppt sie die Tüte und so muss ich nur hin und wieder alles durchsehen, die einzelnen Übeltäter identifizieren, einzeln saubermachen, zurückpacken, fertig. Bewährt hat sich zudem, ein wenig Toilettenpapier mit in jede Tüte zu packen, das flüchtige Flüssigkeiten gleich aufsaugt, z.B. die No-Bite-Lösung, die den Druckunterschieden im Flugzeug meiner Erfahrung nach besonders gerne erliegt.

NoBite

Indien, windelfrei

Wenn man erstmal hier ist, dann liegt windelfrei eigentlich wirklich nahe. Die Badezimmer sind alle so gebaut, dass man sie komplett abspuelen kann, alles verschwindet in einem zentralen Abfluss am Boden. Sogar unser Sohn hat schon entdeckt, wie toll es ist, im Stehen dort hinein zu pieschern. Ausserdem ist es schlicht zu heiss fuer Windeln. Nachts macht er erst gar nicht mehr, er schwitzt alles aus ;). Und es ist nicht wie bei uns in der Stadt alles geteert oder betoniert, sondern viel Erde ueberall, in der auch mal was versickert (nicht mehrvon uns, aber waeren wir noch dabei, waere das super). Selbst in einer Grosstadt wie Dehli gibt es immer wieder Sandstreifen, die hin und wieder auch ein grosser Mensch benutzt, um sich zu erleichtern (mal sehen, ob ich euch noch ein paar Bilder liefern kann ;).

Also kein Wunder, dass „Windelfrei“ als Konzept von Laurie hier entdeckt wurde. Hier nennt es sicher niemand so, man macht es einfach. Habe gestern wieder versucht, eine junge Frau, die wir im Hotel trafen, auf das Thema anzusprechen. Aber als ihre Tochter klein war, wohnten sie gerade in Toronto, seufz, verflixte Globalisierung, jetzt sind sie wieder hier, aber sie sagte nur, dass die das im Kindergarten innerhalb einer Woche hingekriegt haetten, aber sie wisse nicht wie.

Ich bleib dran :).

Kleinkind in Indien: Dont touch!!

Kulturschock blondes Kind – ein Kulturschock für beide Seiten, würde ich sagen.

Denn definitiv anders als in Deutschland ist der Umgang mit Kindern. Fremde Kinder werden angefasst. Und zwar ohne Vorwarnung. Unser Sohn ist zudem hellblond und blauäugig, was einen gewissen Exoten-Effekt hat und alle wollen ihn berühren, seine Hand halten und ihn fotografieren.
Grundsätzlich habe ich auch überhaupt nix dagegen. Aber die Art und Weise ist eindeutig ein Kulturschock. Die Inder kommen meistens zu zweit, zu dritt oder gerne auch zu fünft oder zu zehnt auf das Kind zu. Sie haben ihre eigenen Kinder auf dem Arm, deren Hände sie nehmen, auch wenn das Kind das offensichtlich nicht möchte, und versuchen, unsere Kind dazu zu bringen, diese Hand zu ergreifen. Dreht mein Sohn sich weg, greifen sie schon mal nach seiner Hand und ziehen ihn dorthin, wo sie ihn haben wollen – bzw. sie versuchen das, denn seit ich das kapiert habe, springe ich freundlich lächelnd dazwischen, verkünde „very shy – sehr scheu!!!“ und stelle mich vor meinen flüchtenden Sprößling.

blondeskind
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Kleinkind in Indien: Essen

Das Essen war etwas, das vor allem unseren Freunden viel Sorgen bereitete: Würde nicht alles viel zu scharf für das Kind sein? Ich kann hier völlige Entwarnung geben: Auch indische Kleinkinder essen kein höllenscharfes Curry. Es gibt immer und überall Daal, Linsenbrei, der fast immer vollkommen Chili-frei ist.
Wir haben das Glück, das unser Sohn diese Linsengerichte schon von zu Hause aus kennt und mag. Ich habe mal durch Zufall von zwei Indern ein Rezept gelernt, das ich immer mal wieder koche und das zu seinen Lieblingsgerichten zählt. Manche sagen, das wiederum läge daran, dass ich während der Schwangerschaft rasenden Appetit auf thailändisches und indisches Essen hatte 😉 – wie auch immer, er isst es gerne und wir kriegen es hier überall.

Wenn man „Baby-Daal“ bestellt, bekommt man auch in Restaurants oder Hotels ohne Englischkenntnisse das richtige Gericht, die Inder zeigen dann auf das Kind, neigen lächelnd und verständnisvoll den Kopf von rechts nach links und zaubern kinderkompatible Kost aus der Küche. Zusätzlich kann man immer „Curd“ oder „Raita“ bekommen, also Yoghurt oder Dickmilch, die eine eventuell doch am Daal vorbeigesegelte Chili sofort entschärfen. Unser Reise- Kind wird also immer satt und eintönig ist es auch nicht, denn es gibt gelben Daal, roten, schwarzen und jede Küche hat ihr hauseigenes, köstliches Rezept.

Chilii

Reisen mit Kleinkind: Topf-Ersatz

Aaaargh – ich hab den Asia-Topf nicht dabei. Wir sind ja tagsüber Windelfrei und nachts mal mit, mal ohne. Ich hatte beschlossen, dass im Urlaub bei bis zu 24 Grad nachts auch keine Windeln benutzt werden. Also hab ich nur ein halbes Dutzend Windeln überhaupt dabei, für die langen Flüge und Notfälle aller Art.

Als wir ankamen, fiel mir dann aber auf, dass ich zwar unsere praktische, kleine Matratzeneinlage dabei habe, aber den Asia-Topf nicht. Worüber sollte ich das Kind jetzt nachts abhalten? Gegen 4 muss er einfach nochmal, da war bisher nix dran zu drehen. Ich überlegte kurz, von meinem Vorsatz abzurücken, aber Windeln kamen nicht in Frage, obwohl man hier in jedem Mini-Laden Pampers kriegt. Bei unserer ersten Station in Goa waren die Nächte schon so heiß, dass ich in der zweiten Nacht vor schlechtem Gewissen kaum schlafen konnte, weil das Kind in der Windel so schwitzte. Also weg mit dem Ding. Ich brauchte einen Topf-Ersatz und fing an zu suchen.

Und wie das so ist, das Universum hat immer sein eigenen Lösungen parat: Die Mülleimer! Die Mülleimer in den Hotels waren bisher immer aus Metall und mehr eine Art große Dosen:

JukasoTopf
Ich setze mich damit nachts an die Bettkante, klemme den Eimer zwischen die Knie, Kind pieschert hinein (wird lustig warm, weil das Metall so gut leitet). Morgens nehme ich den Eimer dann einfach mit ins Bad, leere ihn aus, wasche ihn kurz mit Seifenwasser, fertig!

Kleinkind in Indien: Medizinisches

„Also wir hatten alle erstmal Durchfall…“ das war die Auskunft, die ich von so ziemlich jedem bekommen habe, den ich nach seinen Erfahrungen mit Indien fragte. Man liest es überall: Trinkt kein Leitungswasser, esst kein aufgeschnittenes Obst, rette sich wer kann vor Salaten und behandelt Säfte und Eiswürfel, als wären sie mit Arsen vergiftet. Ist das nun richtig oder übertrieben? Mir machte es auf jeden Fall viel Kopfzerbrechen.

Bei uns sieht es derzeit so aus: Kleinkind in Indien: Medizinisches weiterlesen

Wir sind dann mal…sauber.

Wo zieht man die Linie, dass ein Kind jetzt „sauber“ ist und wo nicht? Unfälle passieren ja noch eine ganze Weile. Aber ich habe jetzt für mich die Schwelle definiert und wir haben sie definitiv überschritten. Und zwar an dem Tag, als mein Sohn mitten in einem mittelschweren Wutanfall wegen einer Packung TicTac plötzlich innehielt und verkündetet: „Mama! Pipi!“, sich abhalten ließ und erst danach weiterwütete ;).

Wir sind dann mal sauber. Einfach so. Er sagt Bescheid, wenn er muss. Der letzte Schritt war mal wieder einfach Vertrauen in ihn. Nachdem er tagelang immer verkündet hatte, wenn es bereits passiert war, habe ich ihm einfach erklärt, dass es für uns leichter wäre, wenn er es mir sagt, bevor er sich nass macht. Und zack – er tat es. Und damit sagt er jetzt Bescheid, bevor er loslegt und wartet, bis wir soweit sind. Allerdings wartet er nicht besonders lange. Um genau zu sein, sprinte ich noch immer ganz schön fix zu ihm, denn wenn ich ein paar Augenblicke zu lang warte, gehts schon los. Aber auch das ist sicher nur eine Frage der Übung!

Damit sind wir in unserem Umkreis definitiv unter den ersten Kindern, die sauber sind. Ich hatte das nie angestrebt, um hier keinen falschen Eindruck zu erwecken. Ich erwähne es, um zu sagen, dass das NICHT selbstverständlich ist, auch nicht bei Windelfrei-Kindern. Wir haben einige Windelfrei-Kinder um uns herum, die noch nicht im Traum daran denken, irgendjemanden vorzuwarnen. Allerdings ging es bei uns immer schon überdurchschnittlich gut.

Und ich bin sehr, sehr froh darüber. Wir haben uns nie Stress mit Vollzeitwindelfrei gemacht. Wir haben Windeln benutzt, wenn es praktischer war. Wir hatten Abhaltestreiks und haben sie respektiert. Und doch hat sich alles einfach so ergeben. Und ich habe keine 10 vollen (ich meine richtig vollen) Windeln wechseln müssen. Wir haben vielleicht 12, maximal 15 Pakete Windeln verbraucht. Was für ein Geschenk!

Mein Dank geht an Claudia, die mich auf die Idee überhaupt erst gebracht hat, an Julia Dibbern, die es in ihrem Buch „Geborgene Babies“ so toll beschreibt, an die TopfFit-Yahoo-Group, die uns immer unterstützt hat und an Laurie Boucke, die mit Rat und Tat und Interview an unserer Seite stand.

🙂

Und jetzt? Und jetzt geht es hier weiter mit Attachment Parenting, mit meinem neuen Buch, das bald herauskommt und mit noch vielen Projekten, die in meinem Kopf in den letzten Monaten gereift sind.

Bleibt bei uns!

Stillkaries – Mythen, Fakten, Prophylaxe

Unser Kind hat eine dunkle Stelle an einem Backenzahn – und sofort machte ich mir sorgen. „Stillkaries“ ist ein Begriff, der mir schon manchmal in dem einen oder anderen Forum begegnet ist. Argh. Da dachte ich, stillen sei so toll -und praktisch isses ja auch – und jetzt kriegt das Kind Karies davon? Jaul. Ich hatte ein schlechtes Gewissen und fing an zu bangen, dass wir jetzt im Schnellverfahren abstillen müssen, weil das Kind davon Karies bekommt.

Dank der Rabeneltern bin ich jetzt wieder beruhigter. Denise Both, IBCLC (professionelle Stillberaterin) und Rabenexpertin, zitiert Quellen, die uns Stillmamas von den Gewissensbissen ein wenig befreien können. Stillkaries – Mythen, Fakten, Prophylaxe weiterlesen

Maria schläft

„An alle Nutzer/Leser des Blog von Maria:

Am gestrigen Mittwoch, 20.1. ist Maria ganz ruhig eingeschlafen. Sie hatte bis zuletzt gekämpft und mußte sich dann ins Unvermeidliche fügen. Auch dies hat sie voller Bewunderung getragen. Wir werden versuchen, noch einen Haupteintrag auf der Seite einzustellen und mehr zum Schluß des Blog berichten.
Danke an alle, die Maria mitgetragen und gestützt haben.

Frank (Ehemann) und Siegfried (Bruder)

P.S. Wer Kontakt aufnehmen möchte findet die e-mail-adresse unter www.cph-nuernberg.de von Siegfried Grillmeyer“

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