Schlagwort-Archive: equipment

Asia-Topf in groß

Heute morgen erreicht mich eine Mail von Dana, dass es eine Alternative zum Asia-Topf gibt und zwar bei Amazon! Das Donut-Töpfchen von Hoppop ist zwar deutlich teurer (22,98 EUR, der kleine Asia 5,50 EUR), lässt sich aber später auch vom Kleinkind weiter benutzen. Der Einsatz lässt sich laut Amazon herausnehmen und säubern.

(Bild von Amazon)
GrosserAsiaTopf

Dana schreibt:

Wir haben ihn, seit mein Baby 2 Monate alt war, jetzt ist sie 8 Monate alt und der Topf war jeden Cent wert. Es ist quasi ein vergrößerter Asiatopf, nur gemütlicher und es geht nie etwas daneben wie beim kleinen Asiatopf. Ich meine, es gibt wohl auch eine spezielle Variante für Jungs. Wir haben ihn auch unterwegs immer dabei und Baby muss sich später nicht groß umgewöhnen, weil es mit dem weißen Ring ein vollwertiger Topf ist. Selbst meine Große (3einhalb) hat ihn schon benutzt, als die Toilette besetzt war. 😉

Danke, Dana!

Test: Manduca Gürteltasche (Note: Sehr gut)

Nutzer der Manduca schielen schon länger rüber zu den Ergo-Baby-Carrier-Nutzern – der Ergo hat nämlich diese schöne, praktische Tasche mit dem Reißverschluss, während die Manduca-Tasche aus zwei Gründen eigentlich nicht zu benutzen ist: Erstens drückt alles, was man dort hineintut, direkt auf das Kind und zweitens fällt alles heraus, sobald man die Manduca herunterklappt.

Statt die Ergo-Tasche einfach zu kopieren, hat der Hersteller der Manduca, die Wickelkinder GmbH, jetzt eine eigene Lösung entwickelt: Die Manduca Gürteltasche. Sie wird mit einem Klettumschlaggurt direkt am breiten gepolsterten Gurt der Babytrage befestigt

Manduca Gürteltasche Test: Manduca Gürteltasche (Note: Sehr gut) weiterlesen

Neues von uns und "Storchenkinder"

Hallo, alle zusammen! Ich habe mich fast völlig ausgeklinkt in den letzten Wochen – oder sind es schon Monate? Ich weiß es selbst nicht. Wir sind einfach nicht mehr „in tune“. Vielleicht frustriert es mich deshalb, vom Thema windelfrei zu lesen, weil es für uns derzeit und schon seit langem gar nicht mehr „klappt“. Wir wickeln tagsüber fast Vollzeit 🙁 Vor allem deshalb, weil sie ihre bis zu drei großen Geschäfte am Tag kommentarlos loslässt.

Es gibt Null komma Null Kommunikation zu diesem Thema. Auf allen anderen Gebieten dafür umso mehr, zB was Zeichen-/Zwergensprache angeht. Wir kommunizieren echt extrem gut, und die süße Maus ist extrem extrovertiert – eben bis auf das Thema Ausscheidung. Sie macht groß und klein still und gewollt in die Windel. Jedes Angebot, aufs Klo zu gehen, wird kopfschüttelnd verweigert. Sie sagt nicht mal etwas, wenn ihr stundenlang (ich übertreibe anschaulich) keiner in die Windel schaut – und wenn dann mal einer schaut, ist der Po Pavianrot – dann ist allerdings das Geschrei riesig, wenn ich die Knöke entfernen will)…

Ich muss mich schon wundern, denn das ist doch eigentlich das, was ich von Kindern kenne, die nie einen Zugang zu windelfrei hatten, die es einfach nicht anders machen durften. Aber meine Tochter hat 11 Monate ihres Lebens ihr Nest nicht beschmutzen müssen, und die folgenden 6 Monate hat sie genau dies selber so gewollt. Ich stehe staunend davor.

Allerdings bin ich nach wie vor sehr glücklich, dass „windelfrei“ zumindest mal ein Thema war, denn so habe ich Tricks kennengelernt, ohne Windeln auszukommen. Es ward nämlich Samstag abend so, dass ich feststellte, ich habe nur noch 2 Windeln fürs Wochenende… Das haben wir ohne Probleme hingekriegt. Nachts lege ich sie durchaus weiter nur mit Mullwindel hin – Allerdings bekommen wir es kaum mehr hin, dass diese trocken bleiben. Aber egal. Drei nasse Mullwindeln in der Nacht sind besser als die ganze Nacht ein nasse Windel am Po (Logik, wo bist Du?, aber ich finde es logisch :p) Ausserdem ist ihr roter Po so auch im Null komma Nix geheilt. Und Tags bekommt sie dann halt mokomidis an. Nur unterwegs haben wir dann eine WWW benutzt.

Es gibt sie also doch noch, hier und da versteckt, – die kleinen schönen Grüße aus der windelfreien Zeit wie aus einem anderen Zeitalter. So auch meine neueste Errungenschaft, die uns vielleicht wieder auf den Pfad der Tugend führen könnte:

-> Die Wollhose „Wollebi“ von „Storchenkinder“
Storchenkinder WollunterhoseStorchenkinder WollunterhoseStorchenkinder Wollunterhose

Besonders ansprechend finde ich die Tatsache, dass es sich nicht um ein riesiges Paket handelt, sondern tatsächlich Unterhosencharakter hat. Geben tut’s sie zB hier.

Ich schöpfe hiermit neue Hoffnung, dass wir uns auch im Winter wieder der Windelfreiheit nähern können – zumindest der Möglichkeit, nicht so viele WWW benutzen zu müssen.

Splitpants ade – Willkommen bei C&A

oder

Warum Mädchen auch im Stehen pieseln dürfen sollten

Wir sind seit mehr als zwei Monaten eigentlich wieder in einem Abhaltestreik. Ich war erst super frustriert, aber dann habe ich einfach das Pieseln im Stehen ausprobiert. Und siehe da, damit war es kein Problem.

Allerdings haben sich damit auch die Splitpants erübrig. Sie will eigentlich immer Boden unter den Füßen spüren. Manchmal kann ich sie durch leichte Manipulation doch beim Abhalten zum pieseln bringen indem ich ihre Füße gegen irgendetwas stemme. Aber wenn wir in öffentlichen Toiletten zugange sind, habe ich zu oft die Erfahrung gemacht, dass die Sensoren am Waschbecken dabei angehen, und wir zwar erfolgreich pieselten, aber trotzdem ganz nass wurden, weil der Wasserhahn ansprang….
Eine Zeitlang half auch ein leichtes Ablenkmanöver wie irgendetwas zum Erkunden in die Hand geben, damit sie sich entspannte.

Aber am besten läuft’s einfach nackert im Stehen, die schicken babylegs müssen wir halt immer wieder an und ausziehen, die schicken Lederschuhe auch. Aber manchmal, ja manchmal wenn ich doch zu faul dazu bin zeigt sie, dass sie ein ganzer Kerl sein kann, hihi 🙂 Ob es allerdings zum „Über’s-Werbeplakat-Hinweg-Wettpieseln“ reicht, muss die Zukunft noch zeigen 😉

Somit besteht unsere favorisierte Austattung derzeit aus Folgendem:

PICT1301

Eine kleine Unterhose. Nach langem Suchen und Erforschen bin ich bei den Unterhosen von C&A gelandet, und zwar in der Größe 92. Das sind die ersten, die man ohne Windel tragen kann, und sie sind deutlich kleiner als Größe 74 mit Windelpassform. Gibt’s im 7-er-Pack für ca 7€. Sie sind auch kleiner als die 86 von Ernstings family. Wir haben allerdings ein gedeihfreudiges Stillbaby. Ich weiss nicht, wie sie an den ganz zarten Kindern säße, aber sicher auch ausreichend gut.

– und hinein kommt für die Sicherheit eine Damenbinde von Camelia. Die enthält nicht die ganzen Erdölverbindungen der Windel, ist für ein Pipi aber total dicht, hat allerdings die typische Plastikschicht unten. Das kann ich allerdings tolerieren, wenn ich die Sicherheit brauche. Atmen darf ihr Po eh schon ziemlich viel.

– Ein oder zwei Ersatzbinden für unterwegs. Die passen sogar in die Manduca-Kapuzentasche 🙂

Windelfreibericht nach 11 Monaten windelfrei

Ich faules Luder. Seit Monaten nichts Neues von der Windelfreifront – ist echt ’ne Schande.

Eigentlich sind wir im Urlaub, was bedeutet endlich mal 2 Wochen nicht online zu sein. Nur bei uns zu sein, nur für uns zu sein. Und dann plötzlich der Schrei meines Gatten: „Hey wir haben hier ein Netz – unverschlüsselt!“ „Oje, dachte ich, dann seh ich ihn ja doch wieder nur hinter dem Apfel, ständig am bloggen!“ Aber er ist tapfer abstinent, hat sich vorgenommen, eben nicht das zu machen, was er den ganzen Tag zu Hause macht. Nundenn – dann werde ich mich diesem Vorsatz eben anschließen und jetzt im Urlaub auch nur das machen, was ich zu Hause nicht schaffe: bloggen!

Pünktlich zum heutigen Monatsgeburtstag hier unser update nach 11 Monaten Elimination Communication

Gerade auf Reisen habe ich die Vorteile von EC zu schätzen gelernt. Was anfangs womöglich schier unmöglich erscheint, nämlich ohne Windeln einen Stadtausflug zu genießen, stellt sich als völlig unkompliziert und sogar für mich als allein selig machend heraus. Eltern von Windelkindern schleppen meist – auch weil es neuerdings solche Exemplare als Modeaccessoires gibt – Wickeltaschen mit sich herum, die in ihrem Umfang oft auch noch die Notwendigkeit eines Kinderwagens mit sich ziehen. Wären wir so nach Dubrovnik gefahren, hätten wir kaum mehr als die Hauptstrasse dieser Altstadt erleben können. Denn die Altstadt besteht fast nur aus Treppen. Ich habe viele Paare mit ihren Kinderwagen fluchen gesehen….Sie taten mir leid, während ich leichtgewichtig lächelnd mit meinem Kind in der Manduca treppauf treppab gesprungen bin – nun ja, bei 30°C im Schatten geht auch das nicht ohne Schweißperlen, aber es fühlt sich trotzdem gut an!

Die Hitze, davon sprach Nic auch schon, wirkt sich auch bei unserer Kleinen reichlich schweißtreibend aus, was wiederum wenig Pipi-treibend wirkt. Nutze Synergien!!! Ich habe festgestellt, dass unsere Tochter tagsüber ca 3-4 Mal Pipi macht, mehr nicht, ist doch sagenhaft, oder? Da ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie mitten in der Stadt pieseln muss, eh schon recht gering. Aber wenn, dann gibt es mehrere Möglichkeiten: Gullis, Grünstreifen, Hafenbecken und zur Not natürlich auch Cafés.

In unserem Fall bot sich dann so manch einem Passenten im Dubroniker Hafen folgendes Bild:

windelfrei am Hafen

Das war übrigens kurz nachdem sie sich über dem Hafenbecken abhalten ließ, was selten genug noch funktioniert. Aber bei türkisem klaren Wasser unter ihr konnte sie wohl nicht Nein sagen.

11 Monate windelfrei also – na ja, so ganz stimmt das ja nicht. Im Gegenteil, wir benutzen viele Formen von Windeln, denn ich liebe die Sicherheit, die es mir erspart, mehrere Wechselgarnituren mit zu nehmen. Da wär mir ja nun auch nicht geholfen, wenn ich zwar die Wickeltasche zu Hause liesse, aber dafür den Koffer mit drei Ersatzoutfits benötigte…

Unsere Windeloutfits hatten viele Gesichter – je nach Phase:
– Wegwerfwindel-Phase: in ihrer Reinform komplett angezogen eine Seltenheit, aber als Mokomini-Abwandlung lange Zeit die vorherrschende Alltagskluft
Mokomidi-Phase: super kurz, da letztlich zu dickes Paket, man kann keine normalen Klamotten anziehen, und auch das Abhalten durch die splitpants ist beim Mädel unpraktisch. Hat mich nicht überzeugt.
Mokomini-Phase aus Stoffwindeln: Insgesamt sehr lang, sporadisch immer wieder. Vor allem in der Zeit vorm Krabbeln und bei Krabbelbeginn in der Wohnung. Haarband und Stoffwindel mit dieser Falttechnik. Nachteil: mit zunehmendem Pipivolumen irgendwann nicht mehr dicht. Die Hose drüber und die babylegs wurden dann zunehmend auch nass. Diese Mokomini-Phase dauerte bestimmt drei Monate über den Winter, und hat ja auch zur Raumfeuchte beigetragen.
– Die Unterhosen-Phase: Größe 92 von C&A mit oder ohne Damenbinde der Merke Camelia. Da befinden wir uns jetzt und ich habe das Gefühl, endlich ein wenig angekommen zu sein. Es sieht irgendwie normal aus, kein Windelpopo, kein dickes Backup-Paket, keine Splitpants nötig, die Süße darf endlich auch mal etwas modischer aussehen. Und für die Sicherheitsbedürftigen eben das Binden-backup. Nachteil allerdings: man muss die Kinder zum pieseln ausziehen, aber irgendetwas muss man immer machen, auch bei den anderen Formen. Und wenn sich die Kinder abhalten lassen, dann ist es ja wie bei uns Großen auch.

Mein sonstiges Equipment besteht nach wie vor aus dem Asiatopf, der nachts 2 mal zum Einsatz kommt und der Toilette, in die meistens morgends das große Geschäft wandert.

Apropos Stuhlgang. Anfangs habe ich nie verstanden, warum sich alle eigentlich nur über’s pieseln auslassen. Ich brauchte Tips bezüglich des Knökens – dachte ich. Aber das regelte sich rückblickend am einfachsten. Unsere Lütte machte in der Regel morgends nach dem Aufwachen in den Asiatopf, und über den Tag hinweg meist gar nicht mehr. (In den ersten zwei Monaten noch öfter, aber dann rasch wie gesagt nur noch einmal am Tag. Wenn sie krank ist, Schnupfen hat, und der Stuhl dadurch schleimig wird, bringt sie’s auch auf mehrere Entleerungen) Allerdings kündigen sich die Stuhlladungen tatsächlich deutlich an. Da bekommt sie etwas Versonnenes, etwas In-sich-Gekehrtes, oder drückt auch schon mal, lässt Luft entweichen. Wenn ich sie dann in der Hockposition abhalte, geht’s richtig los.
Als das mit dem Abhalten nämlich nicht mehr so ihr Ding war, haben wir die Hockposition über der Toilette eingeführt: Ich setze mich ziemlich weit hinten auf die Brille, Schenkel auseinander (ruhig mit meinen Klamotten an) und setze sie zwischen die Schenkel mit ihren Füßen auf die Brille. So hat sie einen Gegendruck und kann ganz entspannt knöken. Das klappt ziemlich zuverlässig. Allerdings verschiebt sich der Tageszeitpunkt immer wieder, auch ganz plötzlich von heute auf morgen. Gestern war’s noch um Acht, morgen ist es um Zwölf. Wenn’s halt zu vermeintlicher Knökzeit nicht geht, warte ich auf ein Signal von ihr, das bezüglich des Knökens zuverlässiger ist, als bezüglich des Pieselns.

Motorisch ist die Motte inzwischen so weit, dass sie sich überall hochzieht, an allem entlang läuft, so dass ich dachte „Mensch, jetzt ist sie ja ständig in ihrer neuen Pieselposition, wenn das man gut geht“. Tatsächlich, anfangs, einige Tage, hatte sie so ein paar mehr „Unfälle“. Aber als das mit dem Stehen zunehmend Routine wurde, hörte das auf. So oft wie sie steht, kann sie ja auch nicht immer pieseln….

Neben EC praktizieren wir auch immer noch Vollzeit Stillen, denn sie nimmt zwar alles – und damit meine ich auch zB lebende Käfer und Zigarettenstummel – in den Mund, befördert es aber ebenso zuverlässing wieder heraus. Bisher war ich immer super locker, was das Essen von Unveraulichem angeht, aber jetzt zur Bienen- und Wespenzeit wird’s mir doch etwas mulmig – vor allem nach dem Käfererlebnis!

Die Manduca, abwechselnd mit dem Ergo, ist nach wie vor unser Hauptgefährt. Kurze Versuche, den Kinderwagen einzusetzen, damit ich mal wieder etwas gegen meine leider auch nach 11 Monaten voll stillen gebliebenen Pölstrchen tun kann, wurden nicht toleriert, so dass ich nun mit natürlichen Gewichten walke! Unser ach so toller Bugaboo ist bei unserer Jüngsten bisher insgesamt drei Stunden im Einsatz gewesen. Kann man eigentlich verkaufen, oder?

Windelfrei, Stillen, Tragen… fehlt nur noch das Familienbett. Das haben wir ja auch eingeführt, aber die Praxis zeigt, das wir uns meist aufteilen müssen. Mama mit jüngstem Sprössling im Schlafzimmer, Papa mit der Großen (4 Jahre)auf dem Gästebett, denn irgend einer ist immer krank, hustet, oder was auch immer, und der Rest soll dann schlafen dürfen. Aber zwischendurch sind wir auch alle zusammen, und das ist besonnders morgens sehr, sehr schön.

Ich bin noch immer total begeistert von diesem Konzept, und würde es beim dritten Kind ganz genauso machen. Nic schrieb, dass man den Aufwand eh zu irgendeiner Zeit im Leben des Kindes aufbringen muss, daher kann auch ich dieses immer wieder empfehlen. Voraussetzung ist und bleibt allerdings, dass man mit dem Kind zusammen ist. Ich kenne keinen EC-ler in unserem Kulturkreis, der sein Kind schon früh (also vor dem ersten LJ) in eine Fremdbetreuung gegeben hätte. Bei uns hat nicht einmal der Papa bisher die Zeichen unseres Kindes lesen können. Es ist aber auch einfach total auf mich fixiert, was ja auch aufgrund unserer engen Bindung logisch ist. Wir wollten diesen Urlaub nutzen, um auch diese Fixierung etwas zu lockern, aber da hat uns dann eine Woche kindliches Fieber wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht…

Windelfrei im Winter – Bericht nach fünf Monaten Abhalten

Hallo alle zusammen. Wir haben uns etwas rar gemacht. Was aber nicht an der Nichtigkeit des Themas liegt, sondern an seiner momentanen Beiläufigkeit.

Mit unserer Tochter praktizieren wir wie gesagt seit ihrem 3. Lebenstag „EC“, beziehungsweise „Teilzeit-windelfrei“. Jetzt sind wir gute fünf Monate dabei.

Die ersten drei Monate drehte sich alles um ihre Signale – ihre verpassten, ihre wahrgenommenen, ihre mutmaßlichen, ihre noch zu entdeckenden… 24 Stunden im Dienste der Ausscheidungen, na ja, gefühlt zumindest 😉

Dann wurden wir immer cooler, immer gelassener, immer mutiger und … immer vertrauter miteinander. Der Clou ist das Vertrauen in ihre Kompetenz. Mit Vertrauen auf ihre Äußerungen zu warten, hat alles vereinfacht. Vorbei die ständige vorsorgliche Abhalterei, die zu keinem fließenden Ergebnis führte. Vorbei die stete Angst, ich könne ja etwas verpassen, die Hose könne dreckig werden, das Fell nass, etc. Erstens ist das immer seltener vorgekommen und zweitens habe ich es einfach viel entspannter hingenommen, wenn es denn mal passiert ist. Denn mittlerweile hatte ich gemerkt, dass man auch das Fell waschen kann, sich selber sowieso, und dass auch sonst nichts unwiderrufflich hinüber ist.

Der Wendepunkt war mit ca drei Monaten die Sache mit der Moko-Mini. Das hat bei uns alles verändert. Weil plötzlich das Abhalten mal so nebenher gelang, ohne große Ausziehaktion, vor allem ohne diese fiesen Klettverschlüsse der Windeln, die an allem und jedem hängebleiben. Und damit wurden auch die windelfreien Nächte eingeleitet. Plötzlich zeigte sie nachts, dass sie muss (sie wälzt sich im Bett hin und her). Übrigens muss sie ca 4-5 mal/Nacht. Das läuft dann so:
– wälzen
– Mama schnallt’s irgendwann
– hochheben, Schlafsack zur Seite schieben und in Wiegeposition über den Topf halten. Wenn sie sich sträubt, klappt es mit stillen besser. Manchmal muss sie aber auch nicht und trinkt nur – da habe ich früher ewig gewartet, mach ich nicht mehr. Ich lege sie zurück und vertraue, das sie sich schon meldet und das tut sie in der Regel auch.
– zurücklegen und noch einen kleinen Beruhigungsschluck geben
– weiterschlafen.

Es kamen die Tage, an denen nicht ein einziger „Unfall“ passierte, es kamen Reisen ohne nennenswert viele Windeln im Gepäck, es kamen shopping-Touren in die Innenstadt mit Boxenstopps in den Top-Geschäften am Platze (weil dort die Toiletten einfach am saubersten sind 😉 ), es kamen die Fahrten mit den Öffentlichen ohne die stete Sorge, sie müsse genau jetzt, weil ich wusste, sie kann auch ein paar Minuten warten, wenn ich ihr das ankündige.

Alles in Allem: ich denke gar nicht mehr ständig an das Thema, es ist so selbstverständlich geworden – die Erfolge wie auch die Pannen – einfach unser Alltag.

– Und jetzt im Winter?, werde ich laufend gefragt, – da geht das doch nicht, oder?

DOCH.

Denn was ist schon wirklich anders? Ich trage sie eh den ganzen Tag im Ergo. Das bedeutet, sie ist nicht in tausend Schichten eingepackt, sondern trägt nur das, was sie in der Wohnung auch an hat (sprich: Body unten offen oder Hemdchen, Langarm-Pulli aus Wolle oder Wollwalk, ein Haarband um den Bauch mit einer gefalteten Stoffwindel, Babylegs, Wollsocken und manchmal eine Splitpants), manchmal, aber nicht unbedingt, noch eine Jacke drüber und Lammfellschühchen und Mütze. Ich trage dann die Eltern-Kind-Jacke von Didymos oder den MaM-Poncho.
All das stört uns nicht beim Abhalten. Kein hinderlicher Overall, in dem man sonst alle Babies so sieht. Allerdings haben wir im mokoshop doch mal einen Schnee-Overall mit Reißverschluß im Schrittbereich (ähnliches Modell) second hand bestellt. Bin gespannt. Werde berichten, ob’s ‚was taugt.

Und was das Abhalten bei Kälte angeht: Da wir weniger Zeit auf dem Spielplatz verbringen und mehr drinnen sind, halten wir halt auch mehr drinnen ab. Aber draußen geht es auch, wenn’s sein muss.

Ein nettes Accessoire für den Winter mit Asiatopf: das Topfrandkondom, denn die Erfahrung mache ich durchaus: nachts auf dem Topf sträubt sie sich erst mal, weil der so kalt ist. Also auch das wird sehnlich vom mokoshop erwartet.

Und nachts schläft sie mit Body/Hemdchen, Langarmshirt, babylegs und Wollsocken und ihrer Moko-Mini auf einem Lammfell ohne weiteren Nässeschutz. Wir haben dann auch noch einen Daunenschlafsack auf dem Flohmarkt ergattert, der sich so schließen lässt, dass das Fußteil unten offen ist. (Reißverschluß wie ein normaler Erwachsenenschlafsack, aber noch mit Schulterträgern dran). Ich war sooo stolz! Nach vielen Pannenfreien Nächten hat sie dann in der ersten Daunenschlafsacknacht reingepieselt. Hm, dachte ich, bei Daunen sollte das nicht zu oft passieren, also habe ich den Sack einfach wie eine Decke über sie gelegt und nur die Träger oben zugemacht, damit sie nicht drunterrutschen kann. Und so sind wir alle sehr zufrieden.

Das ist unser Winterequipment! Kaum mehr als im Sommer.

Hier nochmals als Liste im Überblick:

– Unterhemden/Bodies aus Wolle oder Wolle/Seide
– Strickpulli oder noch lieber Wollwalktunika, die über den Po reicht (selbst genäht)
– Mokomini, also gefaltete Stoffwindel, mit Haarband
– babylegs
– Wollsocken
– Lammfellschuhe
– Mütze
– Kuscheljacke für draußen (nach Belieben und Temperatur. Nutzen wir erst ab Null Grad)
– Tragetuchjacke oder -poncho, oder Tragetuchcover

– Winteroverall mit Reißverschluß im Schritt (noch nicht vorhanden, aber bestellt)

– Asiatopf mit Asiatopfrandwärmer (noch nicht vorhanden, aber bestellt)
– Lammfell
– Schlafsack

– jede Menge Mullwindeln. Die kann man im Winter hervorragend schnell mit Wasser auswaschen und über der Heizung trocknen. -> super Raumklima

– warme Zimmer! warme Krabbeldecken/Felle! und jede Menge Tragestunden pro Tag 🙂

Aber damit nicht der Eindruck entsteht, bei uns ist alles easy peasy: wir haben echt ganz schön viele feuchte Windeln, immer wieder phasenweise. Meist läuft ein ganzer Tag ziemlich gut, nachdem sie morgens auf dem Bauch robbend oft gar nicht signalisiert hat – oder ich es zumindest nicht als solches verstanden habe – und dann haben wir im 15 Minuten-Takt Pannen. Dann wieder muss sie drei Stunden mal gar nicht, weil sie davon zwei schläft und auch beim Aufwachen nicht gleich muss. Ich habe es aufgegeben, sie beim Aufwachen abzuhalten. Meistens streikt sie dann nämlich. Wenn ich mich darauf verlasse, dass sie sich meldet, dann geht’s besser.

Dann hatten wir jetzt viele Wochen lang grünen, dünnen Stuhl. Sie musste 20x/Tag knöken, immer einen kleinen Kleks. Da dachte ich am Anfang, ich müsste ihr eine Windel anziehen, aber sie hat fast jeden Kleks angemeldet, das hat mich am meisten erstaunt. Dafür ist’s am Pipi dann gescheitert.

Und jetzt hat sie ihr erstes Fieber und da ist auch alles etwas durcheinadner. Sie lässt sich gar nicht gerne abhalten. Wie gesagt, dann geht’s halt in die Mullwindel, die wird gewaschen und gut ist.

Letztlich ist es nur entscheidend, dass sie spürt, dass sie muss. Wo es dann hingeht…

Auf einen weißen windelfreien Winter!