Unicef und WHO: "Babies gehören ins Elternbett"

Endlich ist es offiziell: Im gemeinsamen Bett mit den Eltern schlafen Säuglinge nicht nur glücklicher, sondern auch sicherer:

Ja zum Familienbett
– Nach Auswertung aller Studien ermutigen Experten Mütter und Väter zum Schlafen neben ihrem Baby

Zitat der Pressemitteilung:

Nach der Auswertung sämtlicher Studien, die es weltweit zu diesem Thema gibt, ermutigen Unicef und WHO Eltern zum Familienbett. So zeigen die neuesten Untersuchungen: Mütter schützen ihre Babys im Elternbett intuitiv durch unbewusste Berührungen sowohl vor dem Überhitzen als auch vor Atemstillständen in extremen Tiefschlafphasen. Beides ist seit langem als Risikofaktor für den gefürchteten plötzlichen Kindstod (SIDS) bekannt. Mütter, die direkt bei ihrem Baby schlafen, stillen häufiger und längere Zeit – und Stillen senkt das SIDS-Risiko um bis zu 50 Prozent. Videoaufnahmen von tausenden Familien im gemeinsamen Bett zeigen außerdem, dass niemand Angst haben muss, sein Baby im Schlaf zu überrollen.

Wie schön, wenn bald kein Säugling mehr einsam und verlassen in einem Kinderbett liegen muss!

(Aber man denke stets daran: Schwere Decken, dicke Kissen, Rauchen und Alkohol sind tabu!)

9 Gedanken zu „Unicef und WHO: "Babies gehören ins Elternbett"

  1. Es ist erstaunlich, aber stimmt. Meine Kleine ist desöfteren mal neben mir eingeschlafen und ich hab sie nie überrollt. Das ist vermutlich der selbe Effekt, welcher verhindert, daß wir aus dem Bett fallen.

    Die Angst vor dem Kindstod kenne ich auch, aber meine Tochter fühlte sich in ihrer Wiege immer sehr wohl. Und heute liebt sie ihr Bettchen. Das ist glaub ich für die Entwicklung gesünder, wenn sie ein eigenes kleines „Reich“ haben, unabhängig von Mama oder Papa. Das Bett sollte auch nicht als Strafe ins Spiel kommen, wenn der Nachwuchs trotzt oder Unsinn treibt.

    Man kann verschiedener Ansicht sein. FÜr Babys gibt es nicht immer Musterlösungen. 😉

    1. Hi Mark,

      das ist doch wunderbar, wenn sich die Kleine in ihrer Wiege wohl fühlte! Ich bin mir sicher, dass es zwischen Dr. Ferber und Familienbett bis zur Einschulung eine Menge Spielarten gibt. Jede Familie muss das selbst entscheiden (wobei ich gleich anmerken will, dass laut NYT Dr. Ferber mittlerweile selbst von seinen Ratschlägen Abstand nimmt und Co-Sleeping als ok. ansieht).

      Gleichzeitig bin ich gespannt, ob sich die Debatte jetzt ändert von „WAAAAS? Bei euch im Bett? Hast Du keine Angst vor SIDS?!“ hin zu „WAAAAS? In der Wiege? Kennst Du nicht die WHO-Empfehlung??“.

      Drehen wir die Sache mal um: Ich kenne viele Eltern, die sagen: „Ich würde ja gerne, aber die SIDS-Gefahr…“. Diesen Eltern kann die WHO-Empfehlung die Angst nehmen.

      Am wichtigsten ist in jedem Fall immer die informierte Entscheidung.

      So: spread the news!

      1. All die Ratgeber, all die tausend Idee und Erkenntnisse sind bedeutungslos, denn letztlich bekommt man sehr schnell ein Gespür, was das kleine Baby mag und was ihm nicht bekommt.

  2. Yeah, es lebe das Familienbett!!! 🙂

    Wir selbst benötigen zwar keine Studie, um unserem Bauchgefühl als Eltern vertrauen zu können, aber es gibt ja doch einige, die sich durch Statistiken und Untersuchungen beeinflussen lassen. Vielleicht bewahrt solch eine Studie also das eine oder andere Baby vor der Einzelhaft im Kinderzimmerbettchen.

    1. Ich halte das für Unsinn – warum kann das Baby nicht in Ruhe im Babybettchen/ Wiege schlafen ? Im Schlaf macht der Mensch zig Bewegungen – mal schläft man auf den Rücken, mal auf der Seite. Es ist doch eine naive Vorstellung zu denken, dann kommt man nicht an das Kind. Ich könnte gar nicht in Ruhe schlafen, wenn ich wüsste mein Baby liegt in der Mitte. Ich würde dann immer denken – pass auf ! Und dann soll ein entspannter Schlaf möglich sein ?

    1. Hallo Matthias,

      danke für deinen Beitrag!

      Sieh es so: Co-Sleeping ist genauso gefährlich oder ungefährlich wie der Straßenverkehr: Wenn das Kind im Auto mitfährt, muss es angeschnallt, mit dem Kopf gegen die Fahrtrichtung gerichtet und somit gut gesichert sein. Niemand würde sagen „Nimm das Kind nicht im Auto mit, das ist viel zu gefährlich!“, jeder sagt „Nimm es mit, aber sichere es gut ab!“

      So ist es auch hier: Auch Bed-Sharing muss sicher sein!

      Schwere Decken, schwere Kissen, Kordeln und eine Spalte zwischen Bett und Wand dürfen einfach nicht sein. Alternativen sind z.B. mit der Matratze auf Lattenrosten auf dem Boden zu schlafen – so ist Herausrollen kein Problem und es gibt keine Spalten. Wer unbedingt Kissen braucht, kann mal über Tempur-Kissen nachdenken, unter die kann das Kind nicht herunterrutschen. Und ein eigener Schlafsack ist ebenfalls ein Sicherheitsfaktor.

      Die Statistiken sagen absolut nichts darüber, ob die Todesraten zugenommen haben, weil in den betroffenen Regionen z.B. der Drogenkonsum unter Eltern gestiegen ist – oder „unsafe“ Co-Sleeping praktiziert wurde.

      WICHTIG ist: Man kann ein Baby nicht einfach so mit ins Bett nehmen, ebenso wie man es auch nicht einfach so mit ins Auto nehmen kann.

      Gleichzeitig sind die Vorteile des Autofahrens jedem klar – die Vorteile des Co-Sleepings sind noch viel einschneidender: Bessere Bindung der Kinder, besseres Selbstbewußtsein, weniger Atemstillstände, häufigeres Stillen, um nur einige zu nennen. Wer das genauer wissen möchte, findet hier http://www.nd.edu/~jmckenn1/lab/ den im Artikel zitierten James McKenna, er führt im Schlaflabor der University of Notre Dame seit Jahren Studien dazu durch.

      Und: Ich werde McKenna demnächst persönlich besuchen. Und ihn ganz genau zu den vorliegenden Statistiken befragen. Danke für den Link!

      Gruss
      nic

  3. In vielen südlichen Ländern ist es unvorstellbar das das Kind im eigenen Bett schläft. Ich bin froh darüber das es auch hier endlich „normaler“ geworden ist. Dennoch ist dies kein Eingriff in die Selbstständigkeit eines Kindes. Wie lange können wir unsere Kindheit genießen? Wieso muss man schon so früh eigenständig, unabhängig und erwachsen werden? Weitere Studien belegen das Kinder die nie bei ihren Eltern im Bett schlafen, auch diejenigen sind die z.B. auf dem Spielplatz auf Schritt und Tritt von Mama oder Papa begleitet werden müssen.
    Welches Kind genießt es nicht wohlbehütet zwischen Mama und Papa zu schlafen?
    Natürlich muss das am Ende jeder für sich selbst entscheiden. Meine Erfahrungswerte zeigen mir das ich viel beruhigter bin wenn unser Kind zwischen uns liegt. Mein Mann hat einen sehr tiefen Schlaf und hat unser Kind noch nie überrollt oder dergleichen.

  4. In vielen südlichen Ländern ist es unvorstellbar das das Kind im eigenen Bett schläft. Ich bin froh darüber das es auch hier endlich „normaler“ geworden ist. Dennoch ist dies kein Eingriff in die Selbstständigkeit eines Kindes. Wie lange können wir unsere Kindheit genießen? Wieso muss man schon so früh eigenständig, unabhängig und erwachsen werden? Weitere Studien belegen das Kinder die nie bei ihren Eltern im Bett schlafen, auch diejenigen sind die z.B. auf dem Spielplatz auf Schritt und Tritt von Mama oder Papa begleitet werden müssen.
    Welches Kind genießt es nicht wohlbehütet zwischen Mama und Papa zu schlafen?
    Natürlich muss das am Ende jeder für sich selbst entscheiden. Meine Erfahrungswerte zeigen mir das ich viel beruhigter bin wenn unser Kind zwischen uns liegt. Mein Mann hat einen sehr tiefen Schlaf und hat unser Kind noch nie überrollt oder dergleichen.

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