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Jesus war ’ne Hausgeburt…

…wenn man im Stall von „Haus“ sprechen kann. Und wahrscheinlich mehr oder weniger eine Alleingeburt, zumindest ist nichts von einer Hebamme bekannt und was Joseph genau gemacht hat, kann mir hier keiner sagen. Schöner Comic dazu auf dem Alleingeburtsblog: Vor dem Stall steht ein Krankenhaus-Geburtsteam und stellt fest: „Sie sagen, sie brauchen uns nicht.“

Nice.

Fröhliche Weihnachten allerseits!!

Meine Tipps für die Geburt

Mich fragte eine Frau letztens, ob ich Tipps für die Geburt hätte. Hab ich. Ausführlich steht das in meinem Artikel „Wir können auch anders!“ (hier zum Herunterladen). Wenn ich nur drei Tipps von mir geben dürfte, wären es diese hier:

1. Kenne deinen Muttermund! Und daher: Taste deinen Muttermund selbst. Es ist einfach, es ist hygienisch, es ist angenehmer, als ständig drei Hebammen und einen nervösen Assistenzarzt im eigenen Intimbereich herummanövrieren zu lassen (wie es von Krankenhausgeburten immer wieder berichtet wird). Jede Frau kann das.

2. Kenne die Übergangsphase! Es ist der Moment, in dem viele Frauen denken, fühlen und sagen: Ich kann nicht mehr!! Es ist die Schwelle, über die wir bei einer normalen Geburt gehen, kurz bevor das Kind kommt. Wenn eine Frau weiß, dass der Moment der totalen Erschöpfung der Moment kurz vor dem Kind sein kann, wird es ihr leichter fallen, ihn zu bewältigen.

3. Kenne Dich! Es ist gut zu wissen, wie man selbst funktioniert, um sich so den optimalen Geburtsort und die optimale Begleitung suchen zu können. Jede Frau ist anders, jede Frau braucht andere Rahmenbedingungen, um loslassen zu können. I. Stadelmann beschreibt das in ihrem Klassiker „Die Hebammensprechstunde“ sehr spannend (Auszug hier).

Noch mehr? Es gibt unglaublich tolle Anregungen bei Leboyer, Odent und Dibbern und natürlich bei den Rabeneltern.

Ich wünsche allen Gebärenden alles, alles erdenklich Gute!

Ina May Gaskin – Alternativer Nobelpreis

Ist ja mal wieder völlig an mir vorbeigegangen:

Die Pionier-Hebamme Ina May Gaskin hat vor zwei Wochen den alternativen Nobelpreis erhalten (hier original, hier die Nachricht im Deutschen Ärzteblatt.

Und eine Freundin hat mir heute erzählt, dass sie keine Angst mehr vor ihrer zweiten Geburt hat (nach einer traumatischen ersten), nachdem sie Gaskins Buch „Selbstbestimmte Geburt“ gelesen hat.

thumbs up.

Heute: Hebammenprotesttag!

Die Lage der Hebammen hat sich immer noch nicht verändert. Nitya Runte schreibt:

Weiterhin gibt es akuten Handlungsbedarf, denn die freiberufliche Geburtshilfe kippt in der Fläche, zahlreiche geburtshilfliche Belegkliniken und Geburtshäuser schließen, 15-20% der freiberuflichen Hebammen haben bereits aufgegeben. Tendenz weiter steigend!
Deshalb möchten wir Sie aktuell auf den 5.Mai 2011, internationaler Hebammenprotesttag, hinweisen.

In vielen deutschen Städten gibt es Protestaktionen, wer sich noch kurzfristig anschließen will, findet hier die Liste.

In Berlin gibt es einen Stadtlauf: Unter dem Motto „Hebammen bewegen sich, auch in Berlin“ plant der Berliner Hebammenverband einen 5 km Lauf durch die Stadt. Die Demonstration startet um 16.30 Uhr vom Pariser Platz. Gegen 18.00 versammeln wir uns zur Abschlusskundgebung auf dem Marheineke Platz in Kreuzberg.

Außerdem gibt es eine neue Postkarte:
Hausgeburt

Hier als PDF:

Hebammen_05-11

Geborgene Babies, neue Auflage

Es gibt eine Rezension der dritten, überarbeiteten Auflage von Julia Dibberns Buch „Geborgene Babys“ auf rund-und-gluecklich.de. Hier steht auch ein Probekapitel zum Reinlesen, da kann man gleich mal reinschnuppern, ob einem der lockere Stil von Julia Dibbern zusagt.

Mir drückte damals Claudia das Buch in die Hand mit den Worten: „Guck mal, es geht auch ohne Windeln!!“ und bezog sich dabei in erster Linie auf das Windelfrei-Kapitel. Es gibt aber auch ausführliche Infos zu Schwangerschaft, Geburt, Stillen, Tragen -zu allen Attachment-Parenting-Themen eben.

Ich schreibe hier keine eigene Rezension, denn ich bin garantiert nicht objektiv – ich war schon beim ersten Durchblättern damals sehr angetan und schätze Autorin und Buch heute immer noch sehr. Hier schien mir – anders als in allen anderen Büchern – endlich mal jemand all die Dinge aufzuschreiben, die einem sonst niemand sagt, die in anderen Ratgebern einfach fehlen: Warum schlafen sie denn nicht durch, tut Stillen wirklich weh und vor allem für mich damals superwichtig: Was passiert denn nun GENAU bei der Geburt, also nicht rein physiologisch, sondern rein praktisch (Augentropfen, Wehentropf, PDA, gestresste Hebammen etc.). Julias Geburtsschilderung ist nicht nur schonungslos ehrlich, sondern auch unglaublich witzig und war die Grundlage dafür, dass ich bei unserer Geburt genau wusste, was ich wollte – und was nicht.

Das war eine der wichtigen Voraussetzungen dafür, dass die Geburt unserer Sohnes ein wirklich unfassbar schönes Ereignis war, in das wir uns auch nicht hineinreden ließen, als mein – sehr lieber, sehr vernünftiger, aber in diesem Moment etwas panischer – Doc meinte, jetzt sei aber dringend eine PDA angebracht. Ich lehnte – Julias Zeilen im Hinterkopf – dankend ab, denn für mich fühlte sich das in diesem Moment nicht richtig an. Und siehe da: 15 Minuten später war das Kind da, topffit und gesund :D.

Hach, jetzt sag ich es doch: Ein in jeder Hinsicht empfehlenswertes Buch.

/EDIT: Es gibt noch eine lange Leseprobe (PDF) hier