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Mama-Mantra: Schlafen-Essen-Sport-Rest

Mütter haben zuviel zu tun. Immer. Allein das Befriedigen der Grundbedürfnisse aller Beteiligten ist eine logistische Herausforderung (der Große muss unbedingt raus zum Toben, die Kleine hat Hunger, ich will noch kurz ins Bad…).

Wenn plötzlich mal Zeit für die eigenen Grundbedürfnisse ist, weiß ich manchmal nicht, wo ich anfangen soll. Die Kleine schläft – jetzt essen oder schlafen oder schnell Yoga…? Sie wacht in 20 Minuten wieder auf, womit fange ich an, was kann ich am ehesten hinten an stellen? An manchen Tagen hat mich die reine Entscheidung schon soviel Zeit gekostet, dass sie wieder wach war :(.

Daher kürze ich den Prozess jetzt ab und hab mir ein Mantra zurechtgelegt mit meiner persönlichen Prioritätenliste. Das Wichtigste für mich ist Schlaf. Also immer zuerst den Schlaf-Füllstand überprüfen. Ist der nicht voll, lege ich mich hin. Als nächstes ist Essen essentiell. Bin ich also ausgeschlafen, mache ich mir etwas nahrhaftes. Sollte ich wider Erwarten ausgeschlafen und satt sein (oh Wunder!), dann ist Sport, in meinem Falle: Yoga, überlebenswichtig. Also Yogamatte ausrollen und ran an die Rückenmuskeln.

Und für den Fall, dass alle diese drei Bedürfnisse erfüllt sein sollten – selten, selten – dann kommt der Rest dran: Bücher lesen, Zeitung lesen, Radio hören, Pläne schmieden… ach so, ja und: Nichts tun 🙂

(Was ist das Mama-Mantra? hier

weitere Mantras: Erst das Wichtige…, Kind, Du bist nicht schuld, , Nichts ist weicher und stärker als Wasser, Diskutiere nicht mit einem müden Kind, Diskutiere nicht mit einem hungrigen Kind.)

Husten – was hilft?

Der Große hat Husten und kann nicht schlafen. Zwölf Uhr nachts. Was bei uns gerade geholfen hat: Warmes Olivenöl auf der Brust verstreichen, Wärmflasche drauf, eine Trinkflasche mit Thymiantee (gesüßt mit Agavendicksaft, sonst schmeckts nicht) ans Bett (und ein paar Schlucke trinken). Kopf hoch lagern. Und: Zuwendung, Zuwendung, Zuwendung. Soviel zu den Sofortmaßnahmen, die mir eingefallen sind.

Was noch hilft, was aber länger braucht: Thymianbutter – Butter in einer Pfanne schmelzen, Thymian dazu, langsam köcheln, dann Thymian ausfiltern und Butter warm auf die Brust streichen. Zwiebelhustensaft – Zwiebel schneiden, 1 TL Wasser und 2 EL Honig dazu, Zwiebelsaft ziehen lassen, Zwiebel aussieben, 1 TL Saft mehrmals täglich direkt oder in Tee trinken.

Die Hustenzeit kommt jetzt wieder…was macht ihr?

Parenting-Card: Glaube an Dein Kind

Faith in your child...

„Glaube an die Fähigkeiten deines Kindes“

Der Klassiker für diese Karte ist für mich der Satz: “ Ja, Du darfst klettern, aber bitte nicht so hoch!!“ Wie oft hören denken/fühlen/sagen wir das – in dieser oder jener Form. Du darfst den Hund nicht anfassen, du darfst heute nicht mehr zu deiner Freundin, du kannst da nicht rüber balancieren.

Einfach mal glauben. Einfach mal auf die Zunge beißen und ausprobieren lassen. Häufig können sie mehr, als wir Eltern ihnen zutrauen. Und wenn sie es nicht können – helfen :).

Zugfahren, Lieben, Denken

Heute: Stressige Zugfahrt. Baby 7 Stunden in Windeln. Der Große zeitweise richtig genervt. Ich am Rand der Überforderung. Und jetzt lese ich auf Kindred dies:

The greatest terror a child can have is that he is not loved, and rejection is the hell he fears. I think everyone in the world to a large or small extent has felt rejection. And with rejection comes anger, and with anger some kind of crime in revenge for the rejection, and with the crime guilt — and there is the story of mankind. John Steinbeck—East of Eden, 1952

(hier)

Und denke: Verflixt, ja, das Kind ablehnen – das passiert im Stress so schnell. So subtil. So minimal und doch so spürbar. Und vielleicht ist es wirklich klug, Aggression eines Kindes immer als ein Zeichen zu nehmen, dass man es gerade abgelehnt hat oder es sich abgelehnt fühlt. Der Rest folgt dann…

Es gibt noch so viel zu lernen.

Mama-Mantra: Schlaf, Mutter, Schlaf!

Schlaf, wenn dein Baby schläft („Sleep when your Baby sleeps“)

Babys als Schlafräuber – woher kommt nur dieser Mythos? Eigentlich können Eltern gar nicht übermüdet sein. Babys schlafen 16-14 Stunden pro Tag. Wie kann man da übermüdet sein? Kann man aber. Wenn man weiterhin versucht, sich an den westlichen 8-Stunden-Schlaf-16-Stunden-Fit-Rhythmus zu halten.

Die Lösung heißt für mich: Schlaf, wenn dein Baby schläft. Und wenn Du nicht schlafen kannst, ruhe Dich aus. Entspanne. Döse. Träume. Tanke auf. Checke keine Mails. Räume nicht auf. Kann ich alles machen, wenn ich vor dem Kind wieder aufwache. Falls ich nicht vor dem Kind aufwache, hab ich den Schlaf gebraucht.

Und dann war es wichtiger als alle Mails, alles Aufräumen, alles andere.

(Was ist das Mama-Mantra? hier
bisherige Mantras: Erst das Wichtige…, Sei zu einem aggressiven Kind niemals aggressiv, , Kind, Du bist nicht schuld, , Nichts ist weicher und stärker als Wasser, Diskutiere nicht mit einem müden Kind, Diskutiere nicht mit einem hungrigen Kind.)

Parenting-Card: If it matters…

If it matters...

„Wenn es für dein Kind wichtig ist, ist es wichtig.“

Es gibt so viele zu viele Situationen, in denen wir Erwachsene definieren, was wichtig ist. Jetzt noch schnell den Stock mitnehmen? Nicht wichtig. Jetzt den Bus kriegen? Total wichtig! Jetzt noch den Tauben zusehen? Nicht wichtig. Jetzt noch mal telefonieren? Sehr wichtig!

Es gibt für Kinder in ihrer Welt, in ihren Bezugsrahmen viele wichtige Dinge, die sich uns vielleicht nicht sofort erschließen. Aber wer sind wir, zu entscheiden, was wirklich wichtig ist? Wenn es für unser Kind wichtig ist (der Stock, die Freundin, das Eis, die Tauben, der Sand, der Stein, nochmal schaukeln…), dann können wir das genauso ernst nehmen wie unsere Wichtigkeiten. Und uns genauso Gedanken machen, ob es nicht auch der nächste Bus tut (oder ob wir dann den Flug verpassen und wir das vielleicht kindgerecht erklären können).

(Parenting Cards sind kleine Pappkarten mit Sätzen drauf, die Jan Hunt vom Naturalchild-Project verkauft. )

Parenting Card zum Freitag:

Heute endlich die langerwartete Reihe der Parenting-Cards zum Wochenende. Parenting Cards? Wasndas? Kleine Pappkarten mit Sätzen drauf, die Jan Hunt vom Naturalchild-Project verkauft. Kleine Erinnerungen im Alltag. Manchmal eine kleine Ermunterung.

Ich beginne mit meiner Lieblingskarte, die es auch als Auto-Aufkleber gibt:

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„Alle Kinder behandeln andere so, wie sie selbst behandelt werden“

Ich werde dran denken, wenn heute Abend der Freitag-Abend-Stress einsetzt…und wünsche allen Lesern ein schönes, artgerechtes, windelfreies Wochenende!

(Bei uns hängen die Karten an der Abzugshaube in der Küche, gleich neben der Karte vom Anahita-Verlag und „Save the Earth – it’s the only planet with chocolate“ :). Wird wöchentlich gewechselt. Sieht so aus:

mein Ideenparkplatz

Montags-Mama-Mantra: Erst das Wichtige

Erst das Wichtige, dann das Dringende.

Das ist aus den 7 Habits of highly Effective People, über die ich mal gestolpert bin. Und es ist (m) ein Lebensretter.

Was immer an Arbeit zu tun ist – die Zeit ist knapp. Außerdem halte ich mich gerne mit Kleinkram auf, der schnelle Erfolgserlebnisse verspricht, aber mich von den längerfristigen Projekten abhält. Das Mantra hilft mir, das Wichtige vom Dringenden und Unwichtigen zu unterscheiden.

Das geht dann so: Spülmaschine ausräumen? Dringend, aber nicht wichtig. Aufräumen? Dringend, aber nicht wichtig (es sei denn, morgen ist Besuch angekündigt o.ä.). Post erledigen? Vielleicht nicht dringend, könnte aber bald sehr wichtig sein. Buchkapitel schreiben? Wichtig! Also jetzt!

Dieses Mantra hilft mir ungemein, Dinge zu erledigen, ohne mich ständig mit Kleinkram aufzuhalten. Und wenn ich pro Tag eine oder zwei wichtige Sachen erledigt habe, dann gebe ich mich umso hemmungloser erfolgserlebnisschwangerem Kleinkram hin ;).

(Was ist das Mama-Mantra? hier
bisherige Mantras:
Sei zu einem aggressiven Kind niemals aggressiv, , Kind, Du bist nicht schuld, , Nichts ist weicher und stärker als Wasser, Diskutiere nicht mit einem müden Kind, Diskutiere nicht mit einem hungrigen Kind.)

OT: Beikost-Panik? Hm…keine Lust.

Heute dachte ich: Eigentlich wäre es an der Zeit, in Panik auszubrechen.

Die Kleine hat eine Woche lang täglich mehr und mehr Pastinankenbrei gegessen. Ich habe also brav neues Gemüse eingeführt: Kürbis. Dann Karotte. Jetzt Reisschleim. Aber Fakt ist: Sie isst immer weniger. Jeden Tag. Erst dachte ich, sie sei nur abgelenkt, aber nein. Essen scheint sie überhaupt nicht mehr zu interessieren.

Und plötzlich verstand ich, wie es kommen kann, dass frau auf einmal Panik hat, weil das Baby nicht isst. Sie geht auf die acht Monate zu und isst täglich vielleicht 4 halbe Teelöffel Brei. Oder weniger. Wäre mir das jetzt sehr, sehr wichtig, wäre jede Breisitzung total frustrierend: Sie spielt mit dem Brei, verteilt ihn fröhlich überall, isst zwei halbe Teelöffel, reißt mir den Löffel aus der Hand, schmiert herum, albert herum, lacht, hat eine Menge Spass, sich selbst zu „füttern“ – isst aber kaum etwas dabei. Sie spielt. Sie hat keinen Zungenreflex mehr, nein nein, sie weiß, wie das geht und hin und wieder schluckt sie auch was. Aber die „isst“ nicht mehr so wie an den ersten Tagen.

LoeffelNun, ihr ahnt es. Trotzdem keine Panik hier. Das hat mehrere Gründe. Erstens hat der Große weit, weit über die 6-Monats-Grenze hinaus jegliche Nahrung außer Muttermilch verweigert. Und ich weiß daher, dass auch so ein Kind nicht verhungert und seine Kinderärztin, die dachte, er sei schon längst beim Brei, lobte uns immer wegen der tollen Eisenwerte, das würde man ja an den Augenschleimhäuten sofort sehen, dass er gut ernährt sei…hihi, kann ich da nur sagen. Da war er noch voll gestillt…
Mittlerweile gibt es den schönen Artikel von Welt.de: Stillkinder brauchen kein Fleisch aus Gläschen. Muttermilch hat genug Eisen. Also kein Stress diesbezüglich. Zweitens zeigt die Recherche immer wieder in die Richtung, dass ein Muttermilch trinkendes Baby grundsätzlich alles hat, was es braucht. Und auf der vergangenen WAIMH-Konferenz habe ich gelernt, dass Zwangsfüttern nichts bringt – außer Essstörungen.

Aber am wichtigsten: Ich vertraue meinen Kindern. Ich versuche vehement, den Großen „wenig-Esser“ nicht zum Essen anzuhalten (auch wenn es mir schwer fällt…*zusammenreiß*) und auch das Baby….sie wird wissen, wann sie – wieder – essen will. Ich halte es mit Dr. Sears: Ich biete schmackhaftes essen an und wieviel sie davon essen, entscheiden sie selbst.

(Hier Dr. Sears‘, der acht (!) Babys gefüttert hat, hilfreiche FAQ zu Beikost, auf Englisch).

Baby spielt, statt zu schlucken. No Problem. Panik, anyone?

Das Montags-Mama-Mantra: Sei zu einem aggressiven Kind niemals aggressiv

Der Originalsatz lautet:

Never treat an aggressive child aggressively. (Behandle ein aggressives Kind niemals aggressiv).

Leichter gesagt als getan. Wenn ein Dreijähriger mich anschreit und haut, dann gibt es das, was ich insgeheim die „primäre Primatenreaktion“ nenne. Sie lautet: Zurückschreien, ebenfalls aggressiv, laut, heftig reagieren.

Das ist sinnvoll, wenn man seinem Kind beibringen will, dass Schreien und Hauen die Problemlösungs- und Konfliktbearbeitungsstrategien der Familie sind. Sind sie bei uns aber nicht. Also gilt: Schreien und Hauen is‘ nicht.

Wenn ich meinem Kind beibringen will, dass wir Konflikte und Spannungen anders lösen, dann gibt es nur einen, wenn auch manchmal mit viel Selbstdisziplin gepflasterten, Weg: Ich muss es vorleben. Ich muss ihm zeigen, wie wir einen Konflikt anders lösen können. Kulturreflexe pflegen statt Primatenego (der Begriff stammt von Michel Odent).

Und daher ist das erste, was ich mir sage, wenn mein Kind aggressiv reagiert, auch gegenüber anderen Kindern: Never treat an aggressive child aggressively. Und dann los mit der ruhigen, gewaltfreien Kommunikation, mit Klarheit, Sanftheit, mit Wasser sein etc. Uh. Klappt natürlich nicht immer perfekt, natürlich schlagen und schreien wir nicht, aber manchmal werde auch ich ungeduldig, bin genervt…das ist ja schon bekannt ;)… Ist aber nicht schlimm. Unperfekt und meistens reicht laut Mr. Juul vollkommen, in 20 Jahren weiß ich, ob er recht hat.

(Was ist das Mama-Mantra? hier

weitere Mantras: Erst das Wichtige…, Kind, Du bist nicht schuld, Nichts ist weicher und stärker als Wasser, Diskutiere nicht mit einem müden Kind, Diskutiere nicht mit einem hungrigen Kind.)