Die Bundesarbeitsgemeinschaft „Mehr Sicherheit für Kinder e.V.“ (BAG) warnt vor Lauflernhilfen jeglicher Art, denn sie sind gefährlicher als ihr nicht erwiesener Nutzen: Keine gute Idee: „Babywalker“ als Weihnachtsgeschenk
„Eltern und Großeltern, die glauben, sie tun ihrem Nachwuchs etwas Gutes, wenn sie ihnen derartige Geräte schenken, täuschen sich“, betont Dr. Jörg Schriever vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte, „jedes Kind lernt laufen. Dazu benötigt es seine ganz persönliche, individuelle motorische Entwicklungszeit. Der Glaube, die Bewegungsentwicklung durch die fälschlicherweise so genannten Lauflernhilfen zu fördern oder zu beschleunigen, ist ein Irrtum. Es gibt keinen wissenschaftlichen Nachweis dafür, dass Lauflernschulen Vorteile bieten. Im Gegenteil, der „Gehfrei“ ist das gefährlichste Verwahrgerät im Säuglingsalter“.
Wegen der großen Unfallgefahr ist der Verkauf der Lauflernhilfen sogar in Kanada seit 2004 verboten.
Zu diesem Thema habe ich noch zusätzlich ein Gespräch aus der Klinik während des Praktischen Jahres im Kopf: Am OP-Tisch bei einer Knie-Operation erzählte mir der Oberarzt der Unfallchirurgie, dass man die immer häufiger zu sehenden Kniebeschwerden durch Kniescheibenfehlbildungen (Patelladysplasie) wahrscheinlich den Lauflernhilfen sowie zu frühes Gehen an der Hand, wobei das Kind noch nicht alleine laufen kann, zu verdanken hat. Denn die Muskelatur ist dann einfach noch nicht soweit, ausglichen an allen weichen Knöchlein zu ziehen. Und auf die Kniescheibe wirken im Stehen relativ hohe Kräfte, die zur unnatürlichen Verformung führen. Diese Problematik findet man wohl eher in unseren Breiten. In ursprünglicheren Völkern findet man sie eher nicht. – Ich hatte damals versucht nach entsprechenden Literaturquellen zu suchen, wurde aber leider nicht fündig.
… also: unsere Kinder lernen zu ihrer Zeit alleine laufen.