Windelfrei- und Spaß dabei!

Windelfrei-Mamas sind manchmal demotiviert, besonders wenn ihre Babies in den ersten Monaten von zuvielen Abhalteversuchen genervt sind. Relax! Es kommt nicht auf Pannenfreiheit an. Es kommt übrigens auch auf Windelfreiheit nicht an. Das Konzept ist viel weniger radikal, als der Name vermuten lässt.

Gerade erreichte mich z.B. eine Mail von einer Windelfrei-Mama:

Mir, bzw. uns passieren ziemlich viele Pannen beim Windelfrei. Irgendwie demotiviert mich das.

Seit ich mit Laurie gesprochen habe, kann ich nur ihre entspannte Haltung weiterempfehlen und sagen: Pannen sind ganz normal. Drehen wir es doch mal anders: Wenn das Baby laufen lernt und immer wieder hinfällt – würde uns das auch demotivieren? Oder würden wir das Kind einfach weiter an der Hand laufen lassen, loben, anfeuern?

Das Konzept ist nicht so radikal, wie es mit „windelfrei“ als Stichwort erscheint.

Wir sollten nicht vergessen, dass es nie darum geht, das Kind 100% Windel- oder Pannenfrei zu haben. Es geht darum, dass das Baby lernt, loszulassen, wenn es abgehalten wird. Das führt dazu, dass man a) windelfreie Zeiten einschieben kann und b) das Baby sein Körpergefühl behält.

Wir haben nach 16 Monaten Windelfrei noch jede Menge „Pannen“. Mittlerweile bin ich ziemlich gut im Lächeln, Wischen und Waschen. Denn ich weiß: auf Pannenfreiheit kommt es nicht an! Es kommt m.E. übrigens auch auf Windelfreiheit nicht an! Wenn ich gestresst bin oder – so wie heute – einen wichtigen Termin habe, dann benutzen wir eben eine Windel. Vorausgesetzt, er lässt sich wickeln, was derzeit nicht immer der Fall ist, aber einen Kompromiss finden wir immer, WWW oder Stoff oder später-nochmal-versuchen.

Wir haben ganz bewußt in den ersten Monaten „Windelfrei= Pampers + Abhalten“ gemacht, weil ich alles andere einfach zu stressig fand. Bei jedem vermeintlichen Zeichen pellte ich das Kind aus seinen Klamotten, meistens vergebens, er war genervt, ich war genervt. Mit Pampers (oder Mokomidi oder Mokomini etc.) hatten wir viel weniger Stress und die großen Geschäfte gingen trotzdem alsbald nur noch ins Töpfchen, denn die erkannte ich immer.

Und jetzt sehe ich, wie es sich Stück für Stück entwickelt. Mit fast 17 Monaten hat er eine enorme Ausdauer, so dass er locker auf mich warten kann, wenn er will. Ich habe endlich das Gefühl, wirklich zu wissen, wann er muss. Wir bewegen uns langsam in die windelfreie Zone, graduell, es gibt Fortschritte, Rückschritte, aber es ist ganz klar, wohin es geht.

Heute habe ich eine Frau gesehen, die Pampers Größe 5 für Kinder von 17-25 Kilo gekauft hatte und ich wußte: Die werde ich ganz sicher nie kaufen. Wir nutzen jetzt schon nur noch Windeln, wenn ich halt gerade abgelenkt bin. Aber da nutzen wir sie.

Die Mama schrieb übrigens weiter:

Aber oft funktioniert es auch sehr gut und sein Po ist nicht mehr so wund.

Und das ist doch wunderbar! Gesunde Babyhaut – das freut mich von Herzen.

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