Ich habe auf der CC-Website ein Interview mit JL gefunden, bei dem sie darauf hinweist, dass Dr. Sears ihre Idee des Kontinuum-Konzeptes übernommen, ein neues Label draufgeklebt und es ohne Quellen-Nennung als sein Ideen verkauft hat.
J: Sie haben vorher etwas erwähnt – ich habe einige Jahre in England gewohnt, bevor ich hier nach Kalifornien zog. Jemand teilte mir mit, es gäbe da einen Dr. Sears in den USA, der sich offensichtlich bei meinen Ideen bedient hat. Er schrieb ein Buch „Kreative Elternschaft – das neue Kontinuum-Konzept zur Kindererziehung“. Im Laufe des Buches beschreibt er recht präzise meine Ansätze und Ideen, wie man Babies oder Kinder behandeln sollte, ohne jeden Verweis darauf, dass es das von mir hätte, oder dass ich existiere. Irgendwann hörte er auf, es das Kontinuum-Konzept zu nennen – vielleicht hat ein Rechtsanwalt da eingegriffen oder irgendjemand – und nannte es fortan „Attachment Parenting“, also „Anhäng-Beelterung“, aber es ist genau dasselbe, er hat nur die Aufschrift geändert. Sagt das genug über Dr. Sears?
E: Ich selbst finde das höchst unakzeptabel. Was war das Datum auf seinem Buch?
J: Irgendwann in den Achtziger Jahren. Mein Buch kam in England 1975 heraus, und hier in den USA 1977. Irgendwann, als ich in England war.
E: Es gibt da dieses gewisse Elitebewusstsein über Leute, die all diese eindrucksvollen Titel besitzen. Vielleicht wollte er Sie nicht zitieren, weil Sie nicht Dr. Prof. sind.
J: Ich bin nichts weiter als ein KD, ein „Kindergarten Dropout“ (Jemand, der schon aus dem Kindergarten geflogen ist – cleveres Wortspiel mit dem amerikanischen Begriff „High School Dropout“, welcher jemanden bezeichnet, der die High School nicht geschafft hat; und mit der Abkürzung „MD“, die für „Medical Doctor“ steht, also Dr. med.; Anm. d. Üb.). Meine Erfahrung ist authentisch, und meine Beobachtungen sind, was sie sind; ich behaupte nicht, einen wissenschaftlichen Abschluss zu haben. Trotzdem muss ich sagen, ich bin eine ehrbare Person ohne Titel, und Dr. Sears ist eine nicht ehrbare Person, mit Titel.
E: So etwas kann passieren. Als ich seine Arbeiten durchging, war ich zuerst erstaunt über die Ähnlichkeiten seiner Schriften zu Ihren, und dann darüber, dass er all dies anscheinend als seine eigenen Ideen verkaufte. Wir haben in den letzten Wochen versucht, ihn zu erreichen und ihn in die Show einzuladen. Ich habe ganz bestimmt vor, ihn direkt damit zu konfrontieren. Ich finde das beschämend; ich finde, er sollte wenigstens über Ihre Arbeit sprechen.
J: Er behauptet ja, das sei alles sein Eigenes. Wie soll er sich da rausreden? Keine Ahnung. Aber das ist wirklich der negative Teil. Reden wir vom positiven, erfreulichen, nützlichen Teil von all dem.
Hm. Ich werde ihn im Interview danach fragen.