Ein sehr interessanter, lesenswerter und ausgesprochen gut recherchierter Artikel von Andreas Fasel in der Welt skizziert die Diskussion darum, inwiefern die neuen Studienergebnisse, nach denen Stillbabies Fleisch brauchen, Anlass zur Sorge sind.
Sein Ergebnis: Nein, Stillbabies brauchen sehr wahrscheinlich kein Fleisch. Und ja: Es ist auffällig, dass ausgerechnet die Studie des Forschungsinstituts für Kinderernährung in Dortmund (FKE), die dies verkündet, von Nestle, Hipp und CMA (Fleisch ist ein Stück Lebenskraft) gesponsert wurde. Auch wenn die Autoren explizit drunter geschrieben haben, es bestehe „kein Interessenkonflikt“, ist dies nur schwer zu glauben.
Es ist allerdings überhaupt interessant, dass die FKE so großen Einfluß hat, wenn man liest, dass sie explizit auf ihrer Website unter „Leistungen“ erklärt: „Bearbeitung unternehmensspezifischer Fragestellungen in exklusiven Forschungsprojekten.“ Auf der Startseite steht hingegen, dass die „unabhängigen Forschungsarbeiten (werden) durch das Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie des Landes Nordrhein-Westfalen finanziert.“ werden. Wenn man also böse sein will, kann man sagen: Was nicht vom Ministerium finanziert wird, ist auch nicht unabhängig.
Die Zusammenarbeit von Nestlé und FKE ist auch nichts Neues, bereits 2006 erarbeiteten sie gemeinsam eine Rezeptsammlung für Schulküchen.