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Vollzeit-Windelfrei?!

Mit einem kleinen Aussetzer nun die Fortsetzung: Donnerstagsserie – Irgendwo zwischen Windelfrei und Wegwerfwindel

Komplett ohne Windeln?! Es wäre ein Traum: ein Schlüpferchen und Höschen drüber – was für ein schlanker Babypopo!

Ich glaube, das trauen wir uns nicht zu…
Auf der einen Seite, denke ich, fehlt je nach Alltagssituation neben dem großen Tochterkind die Aufmerksamkeit und auf der anderen Seite kann mein Mann kein Pipi und/oder großes Geschäft dort leiden, wo es in unserer zivilisierten Welt nicht hingehört.

Aber wer weiß, vielleicht werden wir als Familie ein top eingespieltes Windelfrei-Team, so dass wir nach kurzer Zeit die Backups auf ein Minimum reduzieren können.

Doch wie auch immer es kommen mag, auch die Teilzeit-Windelfrei-Version kann reichen, um dem Baby das Prinzip von EC näher zu bringen.

Just relax!

Lies auch hier:
Wider die Perfektion: Windelfrei ist kein „Super-Mutter“-Test
Laurie Boucke: Windelfrei – das Wichtigste auf Deutsch!

Rückblick: Unser Weg zu EC

Donnerstagsserie – Irgendwo zwischen Windelfrei und Wegwerfwindel

Manchmal blickt frau/man zurück…

Vor der Geburt unserer Kleinen – nun Großen – hatte ich mir gar nicht so viele Gedanken zu Windeln und Co gemacht. Ich wusste, es gibt Wegwerfwindeln und Stoffwindeln, aber nichts von Schattierungen dazwischen. Ich glaube, dass ich irgendwann mal zufällig im WorldWideWeb auf Windelfrei stieß, doch den Gedanken daran total abwegig fand. Meine Familie kam mal mit Windeldienstflyern und Katalogen an, in denen Stoffwindeln zu bestellen waren. Ich vertagte aber die Planung dafür auf den Zeitpunkt nach der Geburt. Doch dieser Zeitpunkt kam irgendwie nie. Unser Baby zog Zuhause ein und wir nutzten die Wegwerfwindeln vom Marktführer Pampers und Drogerie-Hausmarken.

Trotz allem war es uns schon von Anfang an wichtig, dass unsere Tochter stets eine saubere Windel trug und nicht so ein Gel-Batzen aus Urin, Kot und Chemie am Po hatte. Dadurch konnten wir schon beobachten, wann sie in etwa muss. Aber wir haben zunächst noch nichts weiter in Sachen „Elimination Communication“ unternommen, außer die Windel zu wechseln, wenn etwas frisch drin war. Dies tat zwar nicht der Umwelt gut, aber unserem Gewissen gegenüber unserer Kleinen.
Als sie knapp 4 Monate alt war, ist mir dann irgendwann bewusst aufgefallen, dass sie stets kurz vorm In-die-Windel-machen richtig ordentlich quengelte. Ich fragte mich immer: „Mensch, was hast Du denn?! Satt, trockene Windel und ich trag Dich hin- und her…“ Ich dachte oft, dass eventuell die Windel drücken könnte und öffnete sie und schwups… ein goldener Strahl und mein Kind war ruhig. Das wollte ich ausnutzen. Und ab diesen Zeitpunkt habe ich mich rund um „Windelfrei“ belesen und bin schließlich auch auf diesen tollen Blog gestoßen.
Das Prinzip „Abhalten“ war für mich nicht befremdlich (für manch andere Eltern scheint dieses Thema negativ behaftet: Toilettentrainig), weil meine Eltern uns immer wieder erzählten, dass sie uns Kinder damals im Alter von einem halben Jahr begonnen haben abzuhalten beziehungsweise, wenn wir sicher sitzen konnten, auf das Töpfchen gesetzt haben). Zwar war es nicht ganz mit Kommunikation, aber nach unserem Muster, also nach dem Schlafen, nach dem Essen, einmal nachts und wenn es ganz auffällig war, dass wir mussten. Somit hatten sie uns, laut ihren Erzählungen, zum ersten Geburtstag windelfrei.
Unsere Kleine war selten richtig windelfrei. Ich habe es am ehesten gewagt, sie komplett ohne Backup zu lassen, wenn wir unterwegs waren. Dann waren ihre Signale für mich am deutlichsten. Und ansonsten dienten uns die Wegwerfwindeln als Backup. Mit ca. 20 Monaten war sie dann tagsüber windelfrei. Ihre Meldungen und unser Timing passten dann, um häufig pannenfrei durch den Tag zu kommen. Nachts dauerte es noch etwas länger, zum einen weil sie sich lange nachts nicht abhalten ließ und zum anderen der Papa, jedes Mal gestöhnt hat, wenn es 1-2 mal pro Woche nasse Bettwäsche gab. Aber das Beste am Abhalten für uns war, dass wir ab den 6. Lebensmonat die großen Geschäfte fast an der Hand abzählen konnten, die in der Windel landeten.

Schade, dass wir „Windelfrei/TopfFit/EC“-Späteinsteiger waren. Wir hätten uns bestimmt so manche Quengelei ersparen können. Andererseits sind wir jetzt total gespannt, wie es mit unserem Winterkind wird. Etwas Übung haben wir ja schon…

Irgendwo zwischen Windelfrei und Wegwerfwindel

Ab heute möchte ich eine kleine Donnerstagsserie starten, wie wir uns für unser zweites Kind für Elimination Communication wappnen und uns rund ums kleine und große Geschäft informieren…

Seid gespannt auf kleine Interviews und informative Querverweise.

Windelfrei – Was ist das?

Für alle, die sich ganz neu mit Windelfrei und dem Ausscheidungsbedürfnis ihres Kindes beschäftigen, finden auf urbia.de einen schönen Windelfrei-Artikel von Nicola zum Einstieg in die Materie: Windelfrei: Was steckt dahinter?

Für uns selbst ist das keine neue Frage. Wir waren zwar bei unserer Tochter Spätstarter (ab Ende des vierten Lebensmonats), aber das Prinzip ist uns klar:

Abhalten nach Äußerungen/Anzeichen des Babys

Babyzeichenliste
Natürlich: Simplify!!
Windelfrei für Spätstarter

Timing

Windelfrei – so haben wir angefangen
Windelfrei mit 18 Monaten

… und jeder Menge Intuition.

Topffit-Telepathie
Topffit-Telepathie II
Voll die Intuition, oder was?

Doch dabei nicht den Spaß vergessen!!! *keep smiling*

 

Wikipedia und Windelfrei

Hat schon mal jemand bei Wikipedia nach „windelfrei“ gesucht?!

Die Suche ergibt ……………………………………………………………… fast nichts.

Im Wikipedia-Artikel „Windel“ findet man folgendes:

Alternativen

Als Alternative zur Windel bei Säuglingen und Kleinkindern stehen windelfreie Konzepte zur Auswahl. In China beispielsweise werden Schlitzhosen (Hosen mit freiem Schritt) verwendet (sogenannte 开裆裤 „kai dang ku“, zu dt. „offen Schritt Hose“), mit denen Kleinkinder ihre Stoffwechselendprodukte gezielt und kontrolliert ausscheiden können. In China benutzen 94 % der Bevölkerung Schlitzhosen statt Windeln. Unter den Bezeichnungen Sauberbleiben oder TopfFit gibt es ähnliche Konzepte, im englischsprachigen Raum existieren windelfreie Konzepte unter den Bezeichnungen Infant Potty Technique, Elimination Communication (oft als EC abgekürzt), instinctive mothering, Natural Infant Hygiene oder Attachment Parenting. Sie orientieren sich am Gespür der Eltern (meist der Mutter) für die Ausscheidungsvorgänge des Kindes. Durch Beobachtung und Interpretation der Verhaltensweise des Kindes, wie beispielsweise leichte Veränderungen der Mimik, wird das Kind dann „abgehalten“, also beispielsweise über ein Töpfchen gehalten, so dass es urinieren oder Stuhlgang ausscheiden kann. Dieser Umgang wird vor allem durch eine stärkere Bindung des Kindes an die Bezugsperson begründet. Die Zeit bis zur eigenständigen Kontrolle des Kindes über seine Ausscheidungen (Sauberkeit) wird dadurch meist nicht wesentlich verkürzt. Das Bewusstsein für die Ausscheidungen soll dabei jedoch früher eintreten. Auch soll die Umweltbelastung durch Müllproduktion und ökobilanzreiche Gebrauchsprodukte sowie die Hautbelastung durch volle Windeln geringer sein.

Da sieht es beim englischsprachigem Wikipedia schon besser aus. Dort kann man sich ganz gut belesen:

Kennt sich jemand von Euch mit der Erstellung von Wikipedia-Artikeln aus und mag sich ransetzen – auch als Gemeinschaftsprojekt – und die deutschsprachige Wikipedia-Gemeinde ausführlich über „Windelfrei“ aufklären?!

EDIT: Jetzt habe ich gerade entdeckt, dass Nicola 2009 schon einen sehr ähnlichen Blogeintrag geschrieben hat: Wikipedia – Windelfrei? … und seitdem hat sich leider noch nichts geändert.  Lasst es uns angehen!!!