Ozean der Emotionen – Geburtsmomente
Ein Film von Roland und Katharina Wirzbinna
Spieldauer: 93 Minuten
Empfohlen vom Berliner Hebammenverband e.V.
Noch während meiner letzten Schwangerschaft stieß ich auf diesen Film, der mich schon allein durch den Trailer sehr berührte und ansprach. Dennoch hatte ich ihn damals nicht bestellt. Aber nun kam er vor einigen Wochen zu mir nach Hause
Mein erster Eindruck: ein Gänsehaut(dokumentar)film für mich.
8 Frauen und ein Vater erzählen über ihre Erfahrungen rund um ihre Schwangerschaft, die Geburt sowie die erste Zeit mit ihrem Baby.
Sie lachen, weinen oder berichten einfach, wie es ihnen ergangen ist. Es geht um Vorfreude, Ängste, positive und negative Erlebnisse. Sie bekamen ihre Kinder im Kreißsaal, Geburtshaus oder Zuhause.
In allen Schilderungen finde ich mich ein Stückchen wieder. Zwei Schwangerschaften habe ich in meinem Erfahrungsschatz – eine nicht selbstbestimmte Geburt mit verschiedenen medizinischen Interventionen und eine Geburt Zuhause.
Mit dem Film wurden bei mir so einige eigene Schwangerschafts- und Geburtsmomente wieder erweckt. Momente, die mich erfreuten und andere, die mir Angst und Sorgen machten.
Ozean der Emotionen wird in vier Kapitel unterteilt: „Geburtsmomente vor der Geburt“, „Geburtsmomente bei der Geburt“, „Geburtsmomente nach der Geburt“ und „Die selbstbestimmte Geburt“.
Untermalt werden die Bilderwechsel mit dem wundervollen Song „Before you opened your eyes for the first time„- getextet und vertont vom Regisseurpaar Wirzbinna.
Zusätzlich kamen Prof. Dr. Hillemanns, Direktor der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der MH Hannover, sowie zwei Beraterinnen der Kaiserschnittstelle Hannover zu Wort. Ersterer wirkte auf mich eher störend im Film, da er recht sachlich im Strudel der Emotionen daherkommt. Doch hält er hier eventuell die Gegenbalance zu den interviewten Frauen – als Mann und klassischer Schulmediziner.
Für wen ist der Film? Meiner Meinung sollten alle Frauen, die an ihrem Geburtserlebnis zu knappern haben, diesen Film gesehen haben. Denn mit seinem Geburtserlebnis ist niemand allein. Auch Schwangere, die vorab wissen wollen, durch welches Wechselbad der Gefühle man vor, während und nach einer Geburt gehen kann, dürfen ihn schauen. Aber ich würde diese DVD ebenso gerne den Ärztekollegen auf ihren Schreibtisch legen, weil ich glaube, dass sie sich kaum bis gar nicht bewusst sind, wie einschneidend Geburtserfahrungen sein können und sich auf die Mutter-Kind-Beziehungen auswirken können.
Mein Fazit: Sehenswert!
… Bestellen kann man den Film hier.
EDIT: Lies auch hier: Selbstbestimmte Geburt? – Dankeschön Julia!
Auch zum Thema:
http://www.kaiserschnitt-netzwerk.de/ (Nicht nur für Frauen nach dem Kaiserschnitt)
http://www.schatten-und-licht.de/joomla/index.php
Die Bücher von Brigitte Meissner sollen auch sehr hilfreich sein.