10 Schritte zur entspannten Nacht

Dass wir hier nichts von Schlaftrainings halten, ist leicht zu erraten. Aber was machen Eltern, die jetzt aber WIRKLICH mal nachts durchschlafen wollen? Auf der Rabeneltern-Website ist ein angeblich „sanftes“ Schlaftrainingskonzept nach Gordon beschrieben, an das man sich halten könne.

Wir halten auch davon nichts. Aber wir wollen euch nicht ohne Hilfe lassen. Manche Kinder trinken nachts einfach zu oft, zu viel, und ihr kommt gar nicht mehr zum Schlafen. Das ist natürlich auch keine Lösung, denn Eltern müssen einigermaßen ausgeschlafen sein, um tagsüber ihren Eltern-Job machen zu können.

Aus meiner Sicht ist jedes Schlaftraining und nächtliche Schreienlassen unangemessen. Schlaftrainings sind wieder nur ein Zeichen dafür, dass wir den Stress, den wir als Kernfamilie mit der Alleinbetreuung eines Kinder haben, am Kind auslassen. Statt die Umstände zu verändern!

Keiner ruft bei der Familienministerin an und sagt: „Hey! Ich bin so müde, dass ich nachts nicht mehr stillen kann, hier läuft etwas falsch! Ich brauche tagsüber mehr Unterstützung!!“

Nein, wir lassen es unsere Kinder ausbaden, die sich nicht wehren können und die für diese familienunfreundliche Isolations-Welt, in der wir leben NICHTS können. Das ist nicht artgerecht. Das ist unfair. Das geht gar nicht.
Aber Eltern sind nunmal in der Situation und das ist auch unfair.

Daher hier ein paar Ideen für die, die mit ihren 12-24 Monate alten Kindern endlich, wirklich nachts durchschlafen wollen. Ohne Schreien. Ohne Weinen. Ohne Druck. Probiert es einfach mal aus.

Hier also Nicolas 10 Schritte zu einer erholsameren Nacht:

1. Suche Dir Unterstützung!

Ihr seufzt? Jetzt kommt die schon wieder mit ihrer „kooperativ aufziehenden Art“? Aber so ist es. Wenn ihr erschöpft seid, habt ihr zu wenig Unterstützung. Menschenkinder sind wie sie sind, das hat sich jahrtausendelang bewährt. Wir haben nur das biologische System, in dem sie aufgewachsen sind, auseinandergerissen und versuchen, das Haus alleine zu bauen. Überall leben wir in der ach so arbeitsteiligen Gesellschaft, nur bei der Kinderaufzucht sind wir unnatürlich alleine. Eure Kinder sind nicht anstrengend! Eure Kinder sind so, wie Menschenkinder sein müssen! Euer Umfeld ist nur einfach nicht artgerecht. Und darum seid ihr natürlich total erschöpft. Eine Frau aus Afrika sagte mal zu mir: „Es soll ja so toll sein in Europa, aber wie zieht ihr nur eure Kinder auf? Ihr seid ja in euren Wohnungen alle so schrecklich alleine damit!?“

Also erster Schritt: Unterstützung, Clan, Hilfe. Damit die Eltern nicht mehr so erschöpft sind und nächtliche Erziehung (denn das ist es) leichter einbauen können.

Konkret heißt das:

  • sucht euch gleichgesinnte, sympathische andere Eltern (das Internet machts möglich!)
  • bittet Oma/Freundin/Putzfrau 1x pro Woche bei euch zu putzen
  • bekocht euch gegenseitig, so dass nicht jede/r jeden Tag kochen muss
  • trefft euch regelmäßig (also jeden Dienstag, jeden Donnerstag etc.), das spart Energie für das Ausmachen von Terminen und schafft einen kleinen Clan
  • wenn nötig: zieht um!
  • sucht euch Treffen von Leuten, die ihr mögt: Windelfrei- oder Artgerecht-Treffen, Handarbeits- oder Sporttreffen, Umweltschutz- oder Gemeinschaftsgründungstreffen, was immer ihr mögt!
  • teilt euch die Nacht, z.B. von 22-3 Uhr ist Papa zuständig für alles, was nicht stillen ist (rumtragen, trösten, kuscheln etc.) und Mama kann schlafen – der Papa/die Oma/die Mitbewohnerin muss auch erst lernen, was da funktioniert und die Mama muss ihm die Freiheit geben, selbst Alternativen zu entwickeln, aber die Kinder können damit gut umgehen (Danke, Monique!)

Morgen kommt Schritt 2…

 

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