Donnerstagsserie – Irgendwo zwischen Windelfrei und Wegwerfwindel
Wenn man wissen will, wie häufig ein vollgestilltes Baby seinem Darm entleert, braucht man nur in gute Still-Literatur zu schauen und findet unter anderem folgendes:
Stuhlgang bei Stillkinder: 1.-3. Lebenstag: Dunkelgrün bis schwarz gefärbt, zäh und klebrig. 4.-6. Lebenstag: Farbe wird heller, gelblicher, der Stuhlgang häufiger. Ab 7. Lebenstag: Wenigstens drei bis viermal 3x3cm-große, gelbe Stühle pro Tag. (Ab der 4. Lebenswoche haben manche voll gestillte Babys nur noch sehr selten Stuhlgang, bis zu 1x innerhalb von 10 Tagen. Wenn es dem Baby sonst gut geht, es weiterhin reichlich Urin in die Windeln macht und gut gedeiht, ist das normal.) (http://www.stillkinder.de/genug_mm.html)
Hilfreich für den Alltag ist noch etwas zu wissen: Der gastrokolische Reflex
Zwei- bis viermal pro Tag kommt es zu sogenannten Massebewegungen des Dickdarms, welche den Stuhl/Kot bis in den Enddarm transportieren. Sie treten nachts nicht auf, wohl aber morgens nach dem Aufstehen und gehäuft nach der Nahrungsaufnahme auf. Dieses wird irreführender Weise als „gastrokolischer Reflex“ bezeichnet, doch diese Bewegungsform wird nicht allein vom Magen aus gesteuert. Die Massebewegungen werden vom autonomen Nervensystem kontrolliert. Die zunehmende Füllung des Enddarms wird durch Dehnungsrezeptoren in der Darmwand erfasst, daraufhin wird über einen lokalen Reflex eine Entspannung des inneren Schließmuskels verursacht. Nun tritt der Stuhl in den oberen Analkanal ein, was eine Spannungssteigerung des äußeren Schließmuskels und das Gefühl des Stuhldrangs bewirkt. [Quelle: In jedem guten Physiologie-Buch nachzulesen]
Ich bin mir sicher, dass unsere Kleinen das sehr wohl spüren und es uns durch Unruhe anzeigen. Wie die anschließende Stuhlentleerung aus physiologischer Sicht abläuft, hatte ich schon einmal hier zusammengetragen.
Aus der chinesischen Heilkunst ist ff. bekannt: Nahrungsaufnahme tagsüber, Verdauung nachts. Somit ist nur logisch, dass der Darm am Morgen geleert wird und somit der Nahrungsaufnahme erneut zur Verfügung steht. Auch in Indien werden die Babies schon auf das morgendliche Darmentleeren hin trainiert. Unsere windelfreie Tochter (jetzt 5 1/2 Monate alt) fühlt sich auch am wohlsten, hat sie das „grosse Geschäft“ am Morgen erledigt. Und für mich als Mama ists so auch sehr viel entspannter. Ich kanns quasi steuern.
Übrigens: Bei den Chinesen gilt es schon als funktionelle Störung (=Krankheit), wenn das Baby mehr als einmal morgens oder nur einmal in zehn Tagen Stuhlgang hat. Und alles was länger als 3 Tage anhält, heisst dort chronisch. Unser Sohn trug Windeln dazumal und wir hatten auch solch erhebliche Schwankungen. Mit unserer Tochter kennen wir das nicht. WINDELN WEG!!! So lautet die Parole!
UND: Wir sollten unsere medizinischen Kenntnisse und Beobachtungen im WESTEN mal überdenken….
Liebe Grüsse =)su