Sophie la Girafe – Ökotest und Vulli vor Gericht

Der Streit um das Testurteil „ungenügend“ für das Babyspielzeug „Sophie la Girafe“ geht vor Gericht. Ökotest hatte die Giraffe als „nicht verkehrsfähig“ beurteilt, weil sich im Labor zuviele „nitrosierbare Stoffe“ lösten. Der Hersteller Vulli hatte daraufhin eine Pressemitteilung und Testergebnisse veröffentlicht, dass dies nicht korrekt sei. Offenbar geht es jetzt vor Gericht.

Ökotest schreibt auf der Seite:

ÖKO-TEST befindet sich derzeit (Stand: 3.11.2011, 10 Uhr) mit Vulli, dem Hersteller des Babyspielzeugs Sophie la Girafe, in einer gerichtlichen Auseinandersetzung.

Die Website des deutschen Vertriebs EFK schweigt sich dazu aus. Beim Hersteller Vulli konnte ich auch nichts Weiteres finden.

6 Gedanken zu „Sophie la Girafe – Ökotest und Vulli vor Gericht

  1. …wer weiter zitiert, sie sei „nicht verkehrsfähig“, muss mit Säbelrasseln aus Berlin rechnen.

    Schade nur, dass Hersteller und Importeur es scheinbar völlig in Ordnung finden, dass überhaupt nitrosierbare Stoffe und zwar in deutlich nachweisbarer Menge in der Giraffe enthalten sind und sich diese im Speichel lösen können, so lange diese Stoffe Grenzwerte unterschreiten. Ein PR Berater und ein klares Statement für die Verbesserung der Eigenschaften der Giraffe, die ja wirklich süß ist, wäre in Kombination sicherlich hilfreicher.

    Alles was Gift enthält und löst, gehört nicht in Babys Mund! Dabei ist es doch unerheblich, ob über der Nachweisgrenze oder über von oben verordneten Grenzwerten (die ja meist von der Industrie beeinflusst werden). Solch ein Produkt darf überhaupt keine lösbaren Schadstoffe enthalten!

    Gute Anwälte sind manchmal notwendig, ein schadstofffreies Produkt ensteht aber nicht in einem Rechtsstreit.

  2. …nur weil vor dem TEST ÖKO steht, ist es nicht glaubwürdiger als andere Medien, die gerne mit reißerischen Artikeln im Stil des Boulevardjournalismus um die Gunst der Leser und Magazinkäufer buhlen.

    ÖKOtest ist bei mir mit dieser Aktion durchgefallen und nicht mehr lesenswert.

    Ich schließe mich gerne dieser realistischen Darstellung an:

    http://rosenzwerge.weebly.com/

  3. Gericht hebt einstweilige Verfügung auf
    Sophie la Girafe: nicht verkehrsfähig

    Das darf ÖKO-TEST wieder sagen, nachdem das Landgericht Berlin eine zuvor von ihm selbst erlassene einstweilige Verfügung wieder aufgehoben hat.

    ÖKO-TEST hatte in seiner November-Ausgabe berichtet, dass sich aus der untersuchten Kultgiraffe, die gern als Ersatz für Schnuller oder Beißringe verwendet wird, weit mehr nitrosierbare Amine herauslösen als gesetzlich zulässig. Sie hätte somit gar nicht verkauft werden dürfen. Nitrosierbare Amine sind besonders gefährlich, weil sie sich in krebserregende Nitrosamine umwandeln können. Auch die französische Verbraucherzeitschrift Que Choisir hatte in einem Test Werte weit über dem in Deutschland geltenden Grenzwert gefunden. Wer Sophie schon gekauft hat, so daher unser Rat, sollte ihr „au revoir“ sagen, das Tier ins Geschäft zurückbringen – und das Geld zurückverlangen.

    http://www.oekotest.de/cgi/index.cgi?artnr=11207;gartnr=90;bernr=07

  4. Liebes Windfrei-Blog-Forum,
    es gibt wieder Neuigkeiten.

    Verkehrsverbot für Sophie la Girafe
    Überwachungsbehörde erstattet Strafanzeige

    Das chemische und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart (CVUA) hat jetzt festgestellt, dass „entsprechend § 32 Abs. 2 LFBG für die vorgelegte Probe“ der französischen Kultgiraffe Sophie „ein Verkehrsverbot“ besteht. Denn die von der baden-württembergischen Überwachungsbehörde untersuchte Probe enthielt 1.770 Mikrogramm lösliche nitrosierbare Amine pro Kilogramm. Damit sei der Grenzwert „um das ca. 18-fache“ überschritten. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass sich nitrosierbare Amine in hochgradig krebserzeugende Nitrosamine umwandeln können, wenn sie in den Magen gelangen, wovon auszugehen ist. Denn Sophie wird ausdrücklich als Spielzeug empfohlen, auf dem Babys kauen können. Zudem sei die Giraffe „wie gemacht, um die wunden Stellen zu lindern, wenn das Baby Zähnchen bekommt“.

    Das CVUA bestätigt damit eine Untersuchung von ÖKO-TEST, die schon im vergangenen November ergeben hatte, dass die getestete Giraffe nicht verkehrsfähig war. Das Verkehrsverbot bezieht sich aus rechtlichen Gründen zwar nur auf die von der Überwachungsbehörde untersuchte Charge. Doch vom französischen Hersteller Vulli bzw. dem deutschen Vertrieb, der Berliner Firma Elements for Kids (EFK) in einem Prozess gegen ÖKO-TEST selbst vorgelegte Gutachten zeigen, dass weitere Chargen über dem in Deutschland geltenden Grenzwert liegen. Erst im März 2012 kündigte der Anbieter gegenüber Händlern an, dass nach einer Umstellung des Produktionsverfahrens nun eine neue Charge die Einhaltung der deutschen Normen zweifelsfrei sicherstelle.

    ÖKO-TEST fordert Vulli und EFK daher auf, umgehend alle vor März 2012 ausgelieferten und betroffenen Chargen vom Markt zu nehmen. Im Übrigen sind auch weitere von ÖKO-TEST untersucht Produkte der Firma, das Weiches Spielzeug zum Beißen Chan und der Sophie la Girafe So’ Pure Zahnungsring zu hoch mit nitrosierbaren Aminen belastet und nicht verkehrsfähig.

    Wie die zuständige Überwachungsbehörde in Berlin mitteilt, hat sie inzwischen Strafanzeige erstattet.

    Den Untersuchungsbericht des CVUA Stuttgart finden Sie unter:
    http://presse.oekotest.de/presse/SophielaGiraffe.pdf.

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