Heute im Biergarten sprach mich eine nette Mutter darauf an, dass unser Kleiner ja keine Windeln tragen würde. Sie versucht gerade, ihrem 2 1/2 Jährigen das Töpfchen nahe zu bringen und so kamen wir ins Gespräch. Dabei fiel mir mal wieder ein, dass Laurie Boucke – die Windelfrei/Abhalte-Grand Dame, die wir in Colorado besucht haben – in ihrem Buch „Topffit“ (Verlag, Amazon) auch beschreibt, dass man das auch noch mit älteren Kindern machen kann. Ich kann ihr Buch also auch allen empfehlen, deren Kinder schon aus dem Säuglingsalter heraus sind!
Und mir ist ein Zitat von ihr wieder eingefallen, das ich sehr eindrucksvoll fand:
Sauber sein erfordert Zeit und ist für den Betreuer erst einmal unbequem, egal wann man damit beginnt. Doch Vorsicht: Windeln verschieben diesen Aufwand nur auf später und sie verschieben ihn auf einen Zeitpunkt, an dem das Kind bereits gelernt hat, seine natürlichen Instinkte zu ignorieren.
Laurie Boucke, Potty Whispering
Die Mutter aus dem Biergarten fragte mich auch – was mich viele fragen- ob das mit dem Abhalten nicht sehr anstrengend sei. Und als ich dann sagte, naja, man müsse die Zeit ja ohnehin investieren, da hätte ich mir gedacht, lieber gleich am Anfang, wenn ich mich sowieso zu 110 Prozent mit dem Baby beschäftige, das schien auch in ihren Augen Sinn zu ergeben. Sie sagte mir, dass sie ihrem Kind ein Buch zum Thema besorgt habe – Lola geht aufs Töpfchen.
Als ich vom Abhalten erzählte, sagte sie spontan: „Beim nächsten Kind wird alles anders!“. Den Effekt beobachte ich öfter: Mütter, die schon einmal Töpfchentraining machen mussten, sind dem Abhalte-Gedanken viel aufgeschlossener als Mütter, die ihr erstes Kind haben. Irgendwie glauben alle, die Kinder werden von alleine sauber und erst wenn sie merken, dass sie seit drei Jahren täglich Windeln wechseln, werden sie bei Alternativen hellhörig. Ich frage mich, wie man dieses Wissen gleich mittransportieren könnte, damit nicht jede Mutter erst beim zweiten Kind offen für Alternativen ist…