Bericht von Kati: Windelfrei mit 22 Monaten

17.03.2009 – Plötzlich allein auf der Toilette…

Der Stand der windelfreien Dinge bei Kati erst mal in aller Kürze vorweg: Es läuft alles bestens, sehr entspannt und stressfrei. Und jetzt hatten sie gerade überlegt, ob sie nicht langsam einen Schritt weitergehen sollten – Töpfchen anbieten? Aber dann hatte das kompetente Kind eine viel bessere Idee…


von Kati:

Stand der Dinge vorweg: Knöke landet schon seit Monaten absolut verlässlich im Klo (oder unterwegs gern auch mal im Wald etc.), und auch bezüglich des Pipimachens sind wir ein eingespieltes Team. Wir halten unsere Tochter (inzwischen 22 Monate) bislang immer ab, wenn sie mal muss, bieten es intuitiv an, oder sie erledigt es (z.B. im Sommer im Garten, vor dem Baden in der Wanne) selbst. Natürlich passieren auch mal „Unfälle“, aber wir nehmen es locker, wischen und waschen, und wenn (meistens unterwegs und draußen) mal was in die Hose geht, kommt sie selbst an, kommentiert das Geschehene und beschwert sich über den nassen Umstand.
Trotzdem habe ich immer mal wieder darüber nachgedacht, ob wir auch ein Töpfchen anbieten sollten. Meine Gedanken kreisten darum, ob wir ihr damit mehr Selbstständigkeit oder Verantwortung übertragen würden, ob sie solch ein Teil überhaupt annehmen würde, ob es nötig für uns sei, etc. Irgendwie war mein Bauch aber jedes Mal erneut der Meinung, dass es auch ohne gehen müsste, zumal ja alle Beteiligten zufrieden mit der Situation waren. Und so schob ich die Töpfchenfrage immer wieder zur Seite.

Als wir heute Abend nach einem langen Tag nach Hause kamen, ging meine Tochter plötzlich sehr zielstrebig mit den Worten „Iche pullern oben“ die Treppe hoch ins Bad. Ich dachte, sie wolle dort über dem Klo abgehalten werden, aber stattdessen erklärte sie mir, dass sie allein auf die Toilette gehen wollte. Vor Monaten hatten wir mal einen ganz einfachen Sitzverkleinerer gekauft, den aber nur ein einziges Mal probiert (und dann beschlossen, dass er erst einmal in den Schrank gehört), und diesen holte ich dann vorhin schnell wieder raus. Meine Tochter schien sich auch nicht daran zu erinnern, und so kommentierte ich das Teil kurz, brachte es an, setzte sie anschließend drauf (Sie kommt auch mit Hocker vor dem Klo nicht allein rauf.), und siehe da: Sie pullerte allein auf der Toilette sitzend ins Klo, als hätte sie es nie anders gemacht! Offensichtlich hatte sie auch ihren Spaß, denn dieses Prozedere wiederholte sie dann vor dem Schlafengehen insgesamt vier ganze Male.

Ich bin in solchen Momenten, die ja meistens ganz unverhofft und ohne Vorwarnung auftauchen, immer erst mal absolut sprachlos. So war es auch heute Abend. Irgendwann, wenn ich meine Gedanken wieder sortieren kann, stellt sich Freude ein, nicht die Freude am Erfolg oder Fortschritt, sondern einfach die Freude daran, dass der Weg, den wir gehen, nicht so verkehrt sein kann. Die Dinge laufen einfach, und unsere Tochter entscheidet ganz für sich allein, wann sie für etwas bereit ist oder nicht, ohne irgendeinen Druck oder eine Erwartung von unserer Seite. Das finde ich so ein schönes Gefühl zu sehen. Außerdem macht es mir Mut für all die anderen Dinge, bei denen sich vielleicht manchmal Unsicherheiten einschleichen, ähnlich wie diese immer mal wieder aufgetauchte Töpfchenfrage.

Keine Ahnung, wie es morgen oder die nächsten Tage sein wird. Vielleicht will sie jetzt immer öfter allein auf die Toilette, möglicherweise ist es morgen wieder uninteressant. Aber ganz egal, wir stellen uns auf alles ein, denn mein Kind wird es selbst am besten wissen.

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