Fragebogen von Kati

Um die Entwicklung festzuhalten und mal zu sehen, wer hier eigentlich so windelfrei-t, gibt es einen Fragebogen. Kati gibt darin eine kurze Übersicht, wann sie angefangen hat, wie es derzeit läuft und gibt Tipps für andere Windelfrei-Mütter mit älteren Kindern.

Ihr bemerkenswertes Fazit bisher: Die Nächte sind ruhiger (!) obwohl jetzt nachts zum Stillen auch das Abhalten kommt. Wie das sein kann:

Interviewfragebogen I:

Wie alt war dein Kind, als Du mit Windelfrei angefangen hast?

→ 12,5 Monate

Wieviele Windeln hast Du vorher pro Tag verbraucht (Durchschnitt)?

→ als mein Kind noch ganz klein war (in den ersten Monaten): 6 – 10 Windeln
→ im 2. Halbjahr: 6 – 8 Windeln

Wieviele Windeln verbrauchst Du derzeit?

→ tagsüber: maximal eine Windel, wenn wir unterwegs sind, aber diese bleibt meistens trocken
→ nachts: eine Windel, die aber am Morgen noch trocken ist

Hattet/habt ihr Probleme mit Wundsein?

→ Mit Wundsein hatten wir nie Probleme. Mein Kind hatte nur mal kurzzeitig einen roten Po, weil über die Muttermilch etwas kam, was es nicht so gut vertragen hat, sowohl in vollen Windelzeiten als auch jetzt vor Kurzem in einer guten Windelfreiphase. Muttermilch hilft dabei gut, aber frische Luft ist doppelt gut! 🙂

Welche Standardsituationen probierst Du aus?

→ nach dem Aufwachen: Das klappt sehr zuverlässig, und vor allem morgens ist es ein gutes Gefühl, mit einem Rieseln ins Toilettenbecken anzufangen 😉
→ nachts beim Stillen: Ich biete erst eine Seite an, halte mein Kind dann über einer Schüssel ab und gebe ihm dann die zweite Seite zum Trinken.
→ wenn wir Wege zurücklegen: Ich ziehe meinem Kind für längere Wege zur Sicherheit eine Windel an und gebe ihm dann bei der Ankunft die Möglichkeit zum Pipimachen. Fast immer ist die Windel dann noch trocken, und mein Kind pieschert ins Klo, in ein Waschbecken oder auf den Rasen.

Wann klappt es am besten?

→ morgens und nach dem Mittagsschlaf
→ nachts

Wieviele Minuten (circa) hast du Zeit, um dein Kind abzuhalten (wenn es z.B. gerade aufgewacht ist oder wenn es Zeichen gibt)?

→ nach dem Schlafen: 2- 5 Minuten
→ Wenn mein Kind mal knöken muss, sehe ich es vorher inzwischen sehr gut. Dann bleibt mir ein bisschen Zeit bis zum Abhalten über dem Klo, aber schnell muss ich trotzdem sein. Pipi erkenne ich noch nicht, sondern vertraue eher auf meine Intuition. Außerdem orientiere ich mich danach, wie viel mein Kind trinkt, ob es wasserhaltige Nahrung (z.B. Melone) zu sich genommen hat, wie warm es gerade ist, etc. Dieser Aspekt dient als gute Stütze.
→ Zeichen gibt mein Kind noch nicht direkt bzw. kann ich diese noch nicht lesen. (Es gibt allerdings auch schon einige fulminante Ausnahmen!)

Was benutzt ihr als Töpfchen, wenn ihr eines benutzt?

→ Im Moment benutzen wir kein Töpfchen, nur nachts eine große Schüssel, über der ich mein Kind abhalte.

Wie schätzt Du die Arbeitsbelastung ein:

→ Tagsüber ist unser Beisammensein ziemlich davon geprägt, dass ich immer überlege, ob mein Kind mal muss oder nicht. Es wird aber schon beiläufiger, ist aber dennoch da. Dadurch würde ich das Ganze im Moment noch als mehr Arbeit als beim Wickeln einschätzen. Hinzu kommen Dinge wie Bodenwischen und Hosenwaschen. 😉 Allerdings war das Wickeln früher auch regelmäßig mit Stress verbunden, weil mein Kind keine Windel anhaben wollte. Diesbezüglich bin ich jetzt viel gelassener und lasse es noch eine Weile ohne Hose rumlaufen und spielen.
→ Unsere Nächte sind wesentlich entspannter, seitdem wir unserem Kind nachts die Möglichkeit zum Pieschern geben. Wir schlafen alle drei ruhiger und auch längere Zeit am Stück, das Abhalten in der Nacht funktioniert wunderbar, und so würde ich die Arbeitsbelastung nachts zwar etwas höher einschätzen, aber das Resultat als absolut besser! Außerdem fühlt sich der Papa mit seiner Schüsselbereitschaftsaufgabe sehr wohl, denn nun hat er das Gefühl, auch nachts was für unser Kind tun zu können.

Hat sich in deiner Kindes-Wahrnehmung etwas verändert, seid ihr windelfrei macht und was?

→ Die Wahrnehmung meines Kindes hat sich nicht direkt verändert, da ich auch, bevor ich mit windelfrei angefangen habe, bemüht war, mein Kind in seinem Ganzen zu beobachten und wahrzunehmen, möglicherweise inzwischen auch noch intensiver als am Anfang. Ich habe für mich als Mutter eine Weile gebraucht, um gefestigter meinen Weg zu gehen, und so schaue ich jetzt – ganz unabhängig vom Aspekt des Windelfrei-Alltags – anders auf mein Kind als ganz am Anfang, noch bewusster, klarer und einfach sicherer.
→ Das Argument, dass kein Lebewesen der Welt mit seinen Ausscheidungen am Körper rumläuft, ist das, was mir die größte Motivation bezüglich windelfrei gibt. Es ist so einleuchtend und macht mich eher traurig, dass ich nicht schon früher mit windelfrei angefangen habe. Ich versuche, meinem Kind so gut wie immer windelfreien Raum zu geben, und in Situationen, in denen eine Windel derzeit noch (für meine Sicherheit) nötig ist, gebe ich meinem Kind möglichst auch zwischendurch die Möglichkeit, mal machen zu können. Wenn doch mal etwas in die Windel geht, wechsele ich diese sofort.

Hast Du einen heißen Tipp für windelfrei-Mütter in der gleichen Situation?

→ Man sollte mutig sein und die Windel einfach weglassen, auch wenn das heißt, dass (mal) etwas daneben geht. Aber was passiert schon groß? Im Zweifelsfall wischt und wäscht man eben. 😉

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