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Zwergensprache? So ein Schmarrn!

Also was mich angeht – ich hielt Zwergensprache für so ein neumodisches Zeugs für Prenzlauer-Berg-Muttis, die nix anderes zu tun haben, als ihren Babies schon frühzeitig ordentlich Leistungsdruck zu machen. Hielt? Ja, hielt. Bis mein Sohn mir selbst gezeigt hat, dass neumodisches Zeugs genau das ist, was er total toll findet.

Ich hatte ihm – etwas halbherzig – schon einige Zeit mal ein paar Zeichen vorgemacht und er hatte ebenfalls halbherzig manchmal etwas gemacht, das man als das Zeichen für Stillen (Hand auf und zu) hätte interpretieren können oder auch nicht. Irgendwann hatte ich aufgegeben: Meinen Sohn interessiert das nicht und mich ja eigentlich auch nicht. Neumodisch halt.

Bis ich beim Kind einer Freundin fasziniert sah, wie gut und freudig sich der 16 Monate alte Zwerg mit seinen Händen verständigte. Er zeigte das Flugzeug, das er gehört hatte, kommentierte, wenn ihm ein Geräusch zu laut war und warnte vor Motorrädern, weil die ja „heiß“ sein können. Ich war platt. Mein Kind tat nichts dergleichen, schaute seinem Spielkameraden aber mindestens so fasziniert zu wie ich.

Ich beschloss, einen letzten Versuch zu wagen. Eine Freundin gab mir den entscheidenden Tipp: Zwergensprache? So ein Schmarrn! weiterlesen

Zwergensprache?

Immer wieder werde ich gefragt: „Und das zeigt sie Ihnen an, dass sie muss? Wie denn?“

Ja, das frage ich mich auch des öfteren. Wenn ich mal so drüber nachdenke, dann finde ich kaum mehr Anzeichen. Meistens sind es meine Angebote, die sie wahrnimmt – oder eben auch vehement im wahrsten Sinne des Wortes ausschlägt.

Manchmal ist sie plötzlich ganz unruhig, will immer wieder zu mir, ich lenke sie mit einem Spielzeug ab, weil ich unbedingt noch etwas beenden will, sie insistiert, und schliesslich begreife ich, dass sie mir etwas damit sagen will. Sie ist echt tapfer dabei, wartet brav bis ich ihr endlich die Möglichkeit zum pieseln gebe.

Im Wesentlichen hat sie wohl durch die vielen Monate, die wir das schon machen, gelernt, dass sie auf unseren Schlüssellaut hin (psssssssssss) locker lassen kann, und ansonsten eben physiologisch ihren Blaseninhalt zusammenhält. Was die meisten Kinder ja mühsam mit 2/3 Jahren erst lernen.

Seit Monaten mache ich ausserdem das Pipi-Zeichen aus der Zwergensprache, ich weiss nicht, ob sie etwas damit verbindet, sie selber macht noch keine Anstalten, irgendetwas mit Zeichensprache zu vermitteln – ausser dem deutlichen Griff ans T-shirt, welches energisch heruntergezogen wird 🙂 Aber ich werde das weiter anbieten, und vielleicht werden dann ihre Signale irgendwann eindeutiger.

Über die 11 Monate EC hatten wir folgende Signale: ein schriller Schrei, unruhiges Hin-und Herwälzen, Versonnener Blick nach Innen (dann meist zu spät, oder noch zum Teil in ein Gefäß platziert), angekrabbelt kommen und dabei insistierend meckern (bis heute das zuverlässigste Zeichen).
Aber vor allem: lange Strecken ohne irgendwelche Signale!!!! Das mal so nebenbei, damit Ihr nicht denkt, bei uns herrsche die totale Kommunikation, weil ja EC und so…..

🙂