Also was mich angeht – ich hielt Zwergensprache für so ein neumodisches Zeugs für Prenzlauer-Berg-Muttis, die nix anderes zu tun haben, als ihren Babies schon frühzeitig ordentlich Leistungsdruck zu machen. Hielt? Ja, hielt. Bis mein Sohn mir selbst gezeigt hat, dass neumodisches Zeugs genau das ist, was er total toll findet.
Ich hatte ihm – etwas halbherzig – schon einige Zeit mal ein paar Zeichen vorgemacht und er hatte ebenfalls halbherzig manchmal etwas gemacht, das man als das Zeichen für Stillen (Hand auf und zu) hätte interpretieren können oder auch nicht. Irgendwann hatte ich aufgegeben: Meinen Sohn interessiert das nicht und mich ja eigentlich auch nicht. Neumodisch halt.
Bis ich beim Kind einer Freundin fasziniert sah, wie gut und freudig sich der 16 Monate alte Zwerg mit seinen Händen verständigte. Er zeigte das Flugzeug, das er gehört hatte, kommentierte, wenn ihm ein Geräusch zu laut war und warnte vor Motorrädern, weil die ja „heiß“ sein können. Ich war platt. Mein Kind tat nichts dergleichen, schaute seinem Spielkameraden aber mindestens so fasziniert zu wie ich.
Ich beschloss, einen letzten Versuch zu wagen. Eine Freundin gab mir den entscheidenden Tipp: Zwergensprache? So ein Schmarrn! weiterlesen