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ZAPPENDUSTER – Geburtshilfe in Deutschland

zappenduster

Das Sterben ist leiser geworden. Nicht weniger. Lasst das nicht zu!
von Michaela Skott

Ihr Lieben,

wir wissen, dass im wirklichen Leben viele, viele Menschen denken, das Hebammenproblem ist gelöst. Das ist falsch!!!

1. Es betrifft längst nicht nur die Hebammen. Sondern die gesamte Geburtshilfe. Dort wo Kliniken schließen, schließen Geburtshäuser, geben Hebammen ihre Tätigkeit auf. Hebammen, die in größter wirschaftlicher Unsicherheit kalkulieren (müssen) haben keine Kraft oder finanzielle Ressourcen mehr und hören ebenfalls auf. Dadurch werden die weißen Flecken auf der Landkarte der bundesweiten Geburtshilfe immer größer. In vielen ländlichen Gebieten finden sich schon heute keine Angebote mehr.

2. Es gibt KEIN Versicherungsangebot für die Geburtshilfe (GH) nach 2016. KEINES. Das wirkt sich bereits HEUTE aus. Die Hebammen steigen aus, niedergelassene Gynäkologen geben die GH ebenfalls auf. Das ändert sich auch nicht mit den von Hermann Gröhe angekündigten Gesetzesänderungen. Der Versicherungsmarkt in diesem Sektor ist faktisch tot. Ob die kommenden Änderungen zur Wiederbelebung reichen, ist fraglich.

Als Elternprotest arbeiten wir derzeit an einer offiziellen schriftlichen Stellungnahme zu diesem Gesetzesentwurf. Das bindet viele unserer Kapazitäten. Aber wir wollen gehört werden und wir brauchen dafür EUCH!

Verbreitet per Copy-&-Paste und in allen Gesprächen die Nachricht, dass noch lange nichts gelöst ist. Werdet aktiv und holt neue Protestler dazu. WIR alle müssen den Protest von hier nach draußen tragen. Wenn die Welle der Empörung abebbt, wird es bald zappenduster in den Kliniken, Geburtshäusern und Hebammenpraxen landauf und landab. BITTE, BITTE nicht nur abnicken, sondern teilen, teilen, teilen – auch und gerade abseits von Smartphones und PCs! Redet mit euren Abgeordneten, die es vielfach nicht besser wissen, die teilweise selbst glauben, dass das Thema jetzt vom Tisch ist. Weist Freunde und Bekannte auf die Problematik hin. Werdet laut!

Das Sterben ist leiser geworden. Nicht weniger. Lasst das nicht zu!

Am 5. November geben wir unsere Stellungnahme ab. Im Bundestag und öffentlich!

Die Zukunft der Geburtshilfe in Deutschland…

… steht wohl in den Sternen. Die Politik erwacht für dieses wichtige Thema nicht aus dem Dornröschenschlaf. Wie sonst konnte zunächst erst schleichend und nun rapide das Hebammensterben voranschreiten und immer mehr Geburtskliniken schließen?! Eine flächendeckende, wohnortnahe geburtshilfliche Versorgung ist in Deutschland nicht mehr gegeben.
Um Aufklärungsarbeit zu leisten, veranstaltete der Filmemacher Roland Wirzbinna im Sommer 2014 eine Podiumsdiskussion mit gut gewählten Gästen. Nun hat er die gefilmte Diskussion aufgearbeitet, geschnitten und sie für alle zugänglich online gestellt.

Prädikat SEHENSWERT!

Eltern brauchen Hebammen!

Einer der ältesten Frauenberufe ist die Hebamme. Betreute sie früher überwiegend die werdende Mutter während der Geburt, so hat sie heute nicht nur das Tandem Mutter-ungeborenes Kind/Neugeborenes sondern auch das gesamte Familiengefüge einschließlich des Vaters im Blick.

Doch in Deutschland gehen ganz bald die Hebammen aus. Denn die seit Jahren steigendenden Haftpflichtprämien machen den Hebammenberuf mehr als unwirtschaftlich. Viele Geburtshelferinnen gaben schon auf und orientierten sich um. Zudem gibt es aktuell ab dem 1. Juli 2016 keine Versicherungen in Deutschland mehr, die Hebammen versichern wollen. Das bedeutet für die Hebammen nach Gesetzeslage ein Berufverbot. Kann sich jemand eine Geburt ohne Hebamme vorstellen?! Wer kommt dann zur Vorsorge und Wochenbettbetreuung zu den Müttern???

Aber nicht nur Hebammen betrifft die Versicherungs-/Kostenproblematik. Klinikgesellschaften sehen kleine Geburtsstationen als unrentabel an und schließen diese. Somit verschwinden seit Jahren Geburtskliniken von der Deutschlandkarte. Mancherorts in Deutschland existiert kein wohnortnaher Kreißsaal mehr und werdende Eltern müssen weite Strecken fahren, ehe sie sich in fachkundigen Händen wissen.

Das alles ist nur ein kleiner Abriss über die Lage der Geburtshilfe in Deutschland.

Ich – als Zweifach-Mutter – unterstütze deshalb die aktuell laufende ePetition 51168 an den Deutschen Bundestag von der Schwerinerin Michaela Skott:

Sicherstellung der freien Wahl des Geburtsortes sowie einer Geburtsbegleitung im Schlüssel von 1:1

Denn auch wir Eltern wollen gehört werden: Wir wollen die Sicherstellung einer flächendeckenden geburtshilflichen Versorgung als auch eine individuelle Betreuung durch eine Hebamme.

Mitzeichnen geht nach einer kurzen Registrierung ganz einfach! Macht mit!
Eure Stimme kann nur noch bis zum 3. Juli 2014 gezählt werden.

Lies auch hier: Elternprotest für unsere Hebammen!

Elternprotest für unsere Hebammen!!!

Ihr habt es sicherlich schon mitbekommen. Unseren Hebammen soll es nicht nur mit einer saftigen Steigerung der Haftpflichtversicherungsprämie ab dem kommenden Juli an den Kragen gehen, sondern ihnen droht Berufsverbot ab Sommer 2015!!!

Weil die Hebammen keine Lobby haben, sind wir Eltern gefragt der Politik ordentlich Druck zu machen.De Arbeitsbedingungen für unsere Geburthelferinnen und Familienbegleiterinnen sollen sich schnell, aber auch nachhaltig bessern.

Deshalb gehen wir auf die Straße! Seid dabei!

Hebammenünterstützung.de

Wir bringen den Protest auf die Straße. Seid mit dabei bei unseren ErMahnwachen und kommt zahlreich – mit Euren Kindern, 2 Löffeln für mehr Lärm und Plakaten (könnt ihr hier selbst ausdrucken).

Samstag, 22.2. – HAMBURG
Wo: Hamburger Rathaus, Rathausmarkt 1, 20095 Hamburg
Wann: 12 Uhr

Montag, 24.02. – BERLIN
Wo: Bundesministerium für Gesundheit, Friedrichstraße 108, 10117 Berlin
Wann: 17 Uhr

Montag, 24.02. – BONN
Wo: Bundesministerium für Gesundheit, Rochusstrasse 1, 53121 Bonn-Duisdorf
Wann: 17 Uhr

Dienstag, 25.02. – DÜSSELDORF
Wo: Landesministerium für Gesundheit, Horionplatz 1, 40213 Düsseldorf
Wann: 10 Uhr

Lest auch hier:
„Meine Mama soll nicht abgeschafft werden!”
Hebammenprotest = Elternprotest

Geburt
und Selbstbestimmung – Meine Stimme für meine Hebamme
Warum ich mich nicht nur für meine Hebamme einsetze. – Sondern für mich.