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Roses Revolution: der Tag danach

Der erste Aktionstag Roses Revoution ist nun Vergangenheit. Der erste Rückblick ist schon ein großer Erfolg. Deutschlandweit wurden Rosen niedergelegt, um alle Menschen – nicht nur das Kreißsaalpersonal – auf die Würde einer jeden Gebärenden hinzuweisen.

Das ist Katharinas – Koordinartorin von Roses Revolution Deutschland – Zusammenfassung vom gestrigen Tag.

Welch ein Tag!!!

Vielen DANK an alle, die die Roses Revolution 2013 mitgetragen und bekannt gemacht haben! DANKE für Eure Geschichten, für Eure Wut, für Eure Rosen!!!!!

Die Idee zu der Aktion ist erst Anfang November auf der Human Rights in Childbirth Konferenz in Belgien entstanden – und in weniger als 3 Wochen haben wir es geschafft, diese ganzen wunderbaren Rosen der Erinnerung auf den Weg zu bringen!

Mich haben gestern und auch heute noch viele Nachrichten von Müttern erreicht, die sich quasi entschuldigt haben: sie wollten gerne eine Rose niederlegen, haben sich aber nicht getraut oder es nicht über sich gebracht… Ich vermute viele, denen es ebenso gegangen sein wird, werden mich nicht kontaktiert haben….

Euch möchte ich Mut machen: Das hier war erst der Anfang! Und ein Anfang, der innerhalb von wenigen Tagen organisiert wurde und dennoch so ein großer Erfolg war!

Wir werden weiter machen. Wie werden weiter über die Rechte der Gebärenden in Europa aufklären: dank einiger Gerichtsurteile und immer mehr wissenschaftlicher Studien geht es hier nicht mehr um „Gefühlsduselei“. Niemand kann uns mehr sagen, wir sollen uns halt nicht so anstellen!

Die Rechtsprechung und die Wissenschaft sind auf unserer Seite – jetzt müssen wir es nur noch allen sagen
Damit unsere Töchter in Würde zu Müttern werden können…

VIELEN DANK FÜR’S WEITERSAGEN!!!!

Katharina,
Roses Revolution Deutschland
Human Rights in Childbirth Deutschland

Dankeschön Katharina für Deinen leidenschaftlichen Einsatz für uns und unsere Töchter!

Ein Brief an den Kreißsaal

Die letzten Vorbereitungen für die internationale Aktion Roses Revolution laufen…

Wie habt Ihr Euch bei der Geburt Eurer Kinder gefühlt? Fühltet Ihr Euch aufgehoben, umsorgt und stets gut informiert? Wurde Eure Stimme gegenüber dem Klinikpersonal gehört und geachtet? Oder ward Ihr einfach nur Teil der Klinikroutine, in die Ihr hineingezwängt wurdet?

Viele Frauen berichten auch von Gewalterfahrungen. Sie mussten sich unter Wehen schmerzhafte Prozeduren über sich ergehen lassen (Blutentnahmen, Muttermundtastungen, – aufdehnungen, Dammschnitt und andere Dinge), wobei sie sich einfach nur auf das Gebären konzentrieren wollten. Ebenfalls viele Frauen knabbern an ihrem Kaiserschnitt, den sie so nicht gewollt haben, aber diesem unter psychischen Druck zustimmen mussten. Doch auch das simple Ausgeliefertsein gegenüber den Entscheidungen des Kreißsaalteams, die Ohnmacht sich dem angeblich fügen zu müssen, während einer der sensibelsten Phasen im Leben einer jeden Frau, hinterlässt Spuren.

Aber leider wissen viele Schwangere nicht um Ihr Recht. Das Recht einfach nur NEIN oder STOP zu sagen, wenn andere unter der Geburt das Kommando übernehmen und zum Oberbefehlshaber werden.

Hier kommen unsere Rechte, wenn wir uns in die Hände von Geburtshelfern begeben:

Alle Menschen, auch gebärende Frauen, haben ein grundlegendes Recht auf körperliche Unversehrtheit.
Dieses Recht beinhaltet das Recht auf Einverständniserklärung einerseits und Behandlungsverweigerung andererseits.

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat das 2010 in seinem Urteil „Ternovszky gegen Ungarn“ (s. Film Freedom for Birth) bestätigt: Gebärende haben ein grundlegendes Menschenrecht, die Umstände, in denen sie ihr Kind zur Welt bringen, frei zu wählen.

Das beinhaltet zwei Dinge:
1) Die Gebärende ist die letztendliche Entscheiderin über den Geburtsprozess. Ärzte, Hebammen und andere können sie informieren, aufklären, beraten und unterstützen, aber sie müssen die abschließende Entscheidung über das Vorgehen der gebärenden Frau überlassen.
2) Gebärende müssen tatsächliche Alternativen haben, zwischen denen sie wählen können. Es ist zwecklos, der anerkannte Entscheider zu sein, wenn man keine Wahl hat. Die Frauen haben ein Anrecht auf Unterstützung: es muss ihnen zur Verfügung gestellt werden, was sie, persönlich und als Individuum, benötigen um ihr Kind zur Welt zu bringen.

(Roses Revolution Deutschland)

Wenn Ihr Euch um Euer Recht in irgendeiner Weise betrogen fühlt, so könnt Ihr am kommenden Montag die Roses Revolution nutzen und einen Brief an die Klinik schreiben und das zu Papier bringen, was Euch durch den Kopf geht, wenn Ihr an die Geburt zurückdenkt.

Von Roses Revolution Deutschland wurde ein Briefpapiervordruck mit Wasserzeichen vorbereitet.
Briefpapier RosesRevolutionBriefpapier RosesRevolution

Legt diesen Brief persönlich vor dem Kreißsaal ab, schickt es per Post oder sucht Euch die Faxnummer heraus und lasst die Telefonleitung glühen.

Generell empfehle ich Frauen immer, wenn irgendetwas beim Klinikaufenthalt nicht passte, den Zufriedenheitsfragebogen der Klinik auszufüllen, auch wenn schon mehr Zeit ins Land gegangen ist. Tut es für Euch, um es für Euch von der Seele zu schreiben. Und tut es für die Frauen, die nach Euch kommen.

Roses Revolution – Gegen Gewalt in der Geburtshilfe

Bisher bekannte Termine zur gemeinsamen Rosenniederlegungen sind:

NÜRNBERG – 11 Uhr Treffpunkt Südklinikum Nürnberg

BERNAU (bei Berlin) – 11 Uhr Treffpunkt vor dem Haupteingang Immanuel Klinikum Bernau

BERLIN – 10 Uhr vor dem Eingang der Geburtshilfe der Charité – Virchow Klinikum Wedding
BERLIN – 12 Uhr vor dem Namensstorch in der Eingangshalle des Helios Klinikums Buch

Wo trefft Ihr Euch zur Rosenniederlegung?