Ein Windelfrei-Erfahrungsbericht aus Berlin

Heute wieder die Windelfrei-Erfahrungsberichte-Serie

A. stand uns Frage und Antwort zu ihren Erfahrungen:

Wie bist Du zu Windelfrei gekommen?
Durch Freunde und das Continuum-Concept-Forum.

Wie alt war dein Kind, als Du mit Windelfrei angefangen hast?
Fast einen Monat etwa.

Wie viele Windeln hast Du vorher pro Tag verbraucht (Durchschnitt)?
Viele. Ich habe Stoffwindeln verwendet und recht bald, wenn sie nass waren, gewechselt.

Wie viele Windeln verbrauchst Du derzeit?
Schwierig… Windelfrei klappt bei uns gerade gar nicht. Sie ist 11 Monate alt und möchte nicht abgehalten werden und auch selten aufs Klo oder Töpfchen. Sie beugt sich immer durch. Je nach dem wie wir unterwegs sind, setzen wir Stoffwindeln oder WWW ein. Stoffwindeln sind etwa 8 am Tag. WWW weniger.

Nutzt Du auch andere Backups?
Meist Wollüberhose und Einlagen.

Hattet/habt ihr Probleme mit Wundsein?
Ja, aber nicht oft.

Welche Standardsituationen probierst Du aus?
Nach dem Aufwachen, andere und zwischendurch.

Wann klappt es am besten?
Zur Zeit gar nicht oder kaum beziehungsweise nur wenn große Ablenkung da ist oder sie frisch ausgeschlafen ist.

Wie viele Minuten (circa) hast du Zeit, um dein Kind abzuhalten (wenn es z.B. gerade aufgewacht ist oder wenn es Zeichen gibt)?
Zeichen empfange ich gerade keine. Abbhalten keine 3 min am Tag. Wir waren mal mit etwa 5 Monaten einige Wochen fast ohne Windeln, da habe ich tagsüber alle 20-60 min abgehalten und 3 mal in der Nacht.

Was benutzt ihr als Töpfchen, wenn ihr eines benutzt?
Als erstes einen ehemaligen Plastikbecher, den man zum Sahnesteifschlagen verwendet. Dann auch Toilette mit vor das Kind knien und es selber auf die Klobrille setzen oder klassisch unterwegs irgendwohin abhalten.

Wie schätzt Du die Arbeitsbelastung ein?
Genauso viel Arbeit wie beim Wickeln: durch das ständige An- und Ausziehen und ein Baby, das sich fast nie auf den Rücken legen lässt, seit es mobiler ist.

Hat sich in deiner Kindes-Wahrnehmung etwas verändert, seid ihr Windelfrei macht und was?
Ja. beim ersten habe ich noch kein Windelfrei gemacht und mit dem zweiten fühle ich mich teilweise verbundener, weil ich viel besser erfassen kann, was es braucht.

Hast Du einen heißen Tipp für Windelfrei-Mütter in der gleichen Situation?
Ich bin unsicher, ob Windelfrei (da wir schon seit drei Monaten wenig Erfolg haben) wirklich sinnvoller ist… Es hat Vorteile, aber auch Nachteile. Ich würde es wieder versuchen, aber ich empfinde es als keine Erleichterung zur Zeit. Ich habe aber die Hoffnung, dass es besser wird. Und ich bin mir sicher, dass ich es besser hinbekommen würde, wenn ich nicht selber so weit am Limit meiner Kräfte wäre. Aber nach 10 – fast 11 – Monaten Stillen, Tragen und noch einem Kind ist das so.

Ein großes Dankeschön für Deinen offenen und ehrlichen Bericht! Ich bin mir sicher, Deine Mühe ist und war nicht umsonst.

Wer von den anderen Blog-LeserInnen kennt noch diese schwierige Phase, wenn es auf den ersten Geburtstag zu geht?

3 Gedanken zu „Ein Windelfrei-Erfahrungsbericht aus Berlin

  1. Hallo,
    ich kann dich trösten, wir kannten die Streikphase auch. Mit 11 Monaten hat sie begonnen (Kind ist windelfrei seit Tag 3) und dauerte ca. 6 Wochen, da ging plötzlich nichts mehr und ich war zugegeben recht frustriert. Aber dann und seit dem läuft es wieder gut. Und jetzt mit 15 Monaten, mein Kind sagt Bescheid, bei großen Geschäft immer, beim kleinen auch oft. Es ist auf einem ähnlichen „Level“ wie das große Geschwister mit 32 Monaten und klassischem Töpfchentraining.
    Ich bereue es nicht und denke mein 15Monatskind konnte sich durch e.c. von Tag 1 seiner Ausscheidung immer bewusst bleiben! Und dafür lohnt es sich immer.
    Gutes Durchhaltevermögen wünsche ich.

  2. Bei uns gab es ungefähr auch so zu dieser Zeit Probleme. Das ist die Zeit wenn Kinder ihre Selbständigkeit behaupten wollen!
    Was bei uns funktioniert hat als ich genau wusste, dass das Jiggit muss, aber es sich gewehrt hat, war es einfach selbständig in die Dusche machen zu lassen und es danach mit dem Duschkopf abzuspülen.
    Wie du aber bestimmt von hier weißt klappt es immer besser wenn du entspannt bist.
    Da ich vollzeit-Windelfrei praktiziere gab´s eben Pfützen…

  3. ich habe nun schon mein 4. windelfrei kind (die anderen 3 habe ich gestoffwickelt) und ich kenne diese phase nur bedingt.
    wenn es mal schlechte tage gibt (und die sind hier wirklich selten) lag es meist an mir selbst und meiner „miesen“ laune.
    meiner meinung nach haben etliche eltern deshalb probleme rund um den ersten geburtstag weil!! ihre kinder mobiler und selbstständig werden.
    gerade beim ersten kind ist ja auch der ablöseprozess für die eltern selbst ein thema und dann kann es natürlich schwierig werden.
    nicht zu vergessen das die kleinen ja kräftig am zahnen sind und ihnen das auch probleme bereitet..
    ich kann nur empfehlen durchzuhalten und an sich selbst und seiner aufmerksamkeit arbeiten 🙂

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