Windelfrei…tja…Windeln sind bei uns derzeit kein Thema mehr. Es ist Sommer. Sie sagt an. Wir wischen 1x pro Tag was weg, wenn ich unaufmerksam bin. Fertig.
Wie wir da hin gekommen sind… ich versuche, das mal kurz zu summieren:
1. Immer abhalten, wenn das Kind aufwacht, besonders im Tuch / Trage
2. Immer respektieren, wenn das Kind keine Lust aufs Abhalten hatte
3. Windeln benutzen, damit ich immer entspannt bleiben kann – also auch mal eine Woche lang Stoff oder WWWs, wenn es sein musste
4. Den Sommer nutzen und sie so viel wie möglich ohne Back-Up, einfach in Hose herumlaufen lassen (oder im Urlaub am Strand auch ganz frei)
5. Sie durfte wie der Große schon immer mit ins Bad, um zu sehen, was die anderen Familienmitglieder da so machen
6. Ich halte nachts ab (sie muss glücklicherweise nur 1x und das zur immer gleichen Zeit, ca. zwischen 23 und 1 Uhr)
7. Konsequent ihr Timing lernen und beachten
8. Spass haben, auch mal auf einen Baum oder in eine Pfütze zielen, singen, vormachen
Die Effekte:
1. Sie weiß definitiv, was da passiert (schaut z.B. an sich herunter, wenn sie eine Windel anhat und sucht die Pfütze)
2. Sie sagt an, was passiert
3. Sie vergisst es nur, wenn sie z.B. gerade ganz intensiv mit Wasserfarben malt o.ä., sonst sagt sie immer an
4. Sie hat seit Monaten keine großen Sachen mehr irgendwo rein gemacht, das klappt immer (das ist aber total üblich bei Windelfrei-Kindern)
Derzeit sind wir an einem Punkt, auch das sehr üblich mit 18 Monaten, dass sie auch dann keine Windel mehr will, wenn ich gerne hätte, das sie eine anzieht. Ich bin dann ziemlich froh, dass ich sie nicht zwingen muss (oft gesehen), sondern einfach entspannt sagen kann, okay, dann halt nicht. Dann pack ich zwei Mal Wechselsachen ein oder ziehe ihr eine Trainerhose an, die sind zwar nicht so dicht, aber die Pfütze wird nicht so groß. Wenn es gut läuft, sagt sie dann 100% sicher an. Wenn doch was danebengeht, merkt sie selbst, dass sie nass wird, hält dann an, ruft „Mama!! K***a!!“ und wir machen den Rest im Bad und ich ziehe sie um, ohne dass der Boden nass wurde.
Insgesamt: Großartig. Windelfrei ist toll und klappt hier gut. Und das bei zwei Kindern. Da ist nix mit Sich-Total-Auf-Windelfrei-Konzentrieren. Da ist Artgerecht-Projekt und der Große und Reisen und Schreiben und der ganz normale Alltagswahnsinn.
Aber bei uns hat Timing wirklich gut geholfen. Ich weiß einfach, wann sie vorraussichtlich muss und ich richte mit konsequent danach. Ich verpasse auch immer was, jeden Tag. Aber 1x wischen finde ich wirklich nicht wild, wenn sie dafür 24 Stunden ohne Windel sein kann. Keine Ahnung, wieviele Pakete wir bisher gekauft haben, aber das letzte Mal ist lange her, liegt hier immer noch halbvoll herum und in allen Rucksäcken und Taschen liegen angehabte, aber trocken gebliebene Windeln, die ich „für Notfälle“ wieder reingestopft hab ;).
das klingt toll! Mein Sohn mit 9 Monaten zeigt immer, wann er groß muß; den Rest zur Hälfte. Als Backup verwenden wir WWW, aber die Packungen reichen sehr lange. Den Tip für Nachts fand ich ebenfalls hilfreich. Er kann nämlich nicht mehr schlafen, wenn die Blase voll ist.
Wir ernten oft ungläubige Blicke und neugierige Fragen, wenn wir mit ihm die Toilette suchen. Ich hoffe, Windelfrei wird noch bekannter!