Ich halte nichts von Schnullern. Absolut nichts. Aber ich bin kurz davor, einen zu kaufen.
Schnuller sind aus Plastik. Sie produzieren Müll. Sie werden verwendet, um nähebedürftige Babys ruhigzustellen, um hungrige Babys hinzuhalten. Sie sind voller Schadstoffe. Sie sind schlicht – nicht artgerecht.
Aber ich habe schon wieder ein Baby, das seine Autobabyschale hasst. Der Mann sieht das anders und ich weiß, dass alle immer erzählen, wie ihre Kinder ja soooo toll in der Babyschale einschlafen. Nun – meine Kinder nicht. Dieses auch nicht. Sie bleibt drin, wenn sie in quasi-komatösem Tiefschlaf ist. Sonst nicht. Sie schläft dort nicht ein, sie lässt sich darin nicht stillen, sie schreit. Und schreit. Und dann nehme ich sie raus, wir halten an und warten auf den Tiefschlafzustand – was mit einem müden Dreijährigen im Auto kein Spass ist.
Das Einzige, was sie zu beruhigen vermag ist – was zu Nuckeln. Derzeit hat ihr Bruder den „Zauberfinger“, aber das ist auch keine Dauerlösung. Also kaufe ich jetzt einen Schnuller? Will ich das? Wird das funktionieren? Lohnt sich das? Ist das Auto nicht schlicht auch keine artgerechte Transportmöglichkeit? Aber wie komme ich dann von Palma nach Son-Severa – quasi unmöglich, ohne Auto auf dieser Insel…
Schnuller oder nicht? Noch bin ich standhaft. Aber jedes Mal, wenn sie wieder im Auto zu weinen anfängt und wir anhalten hört man mich verzweifelt rufen: „Morgen kaufe ich einen…!“
Bei uns war die Beruhigungstaktik im Auto Musik per MP3-Player (ursprünglich Handy, was definitiv nicht die beste Lösung war). Oft reichte ein halber Song und unsere süße war im Tiefschlaf. Sie hatte für solche Situationen schon recht jung einen ZEN Stone an einer rosa Schnullerkette statt eines Schnullers. Es war interessant anzuschauen und für kleine Kinderhände einfach zu greifen, die Musik tat ihr übriges. Im Tiefschlaf brauchte sie dann keine Musik mehr… Aber bei absolutem Hunger-/Saugbedürfnis half nur Pause und Mama!
Wir haben es manchmal auch verzweifelt mit dem Schnuller versucht, den wir nach 2-3 Wochen nach Geburt ausgepackt haben. Aber sie wollte ihn partout nicht bzw. wusste nix damit anzufangen. Das ist dann auch so geblieben. Schlaues Mädchen! 😉
Hallo Nicola,
bei uns war das Problem, dass sich das Kind anfangs in der riesigen Babyschale unwohl gefühlt hat. Wir hatten dann so eine kuschlig weiche Babyeinlage (weiß leider nicht mehr wie es hieß), die das Baby wie ein Nest eingehüllt und den Kopf gestützt hat, damit war es super. Und: klar, wir mussten auch oft zum Stillen anhalten.
Viele Grüße
Marja
Hallo Nicola,
Sicher sind das Auto und die Babyschale nicht unbedingt artgerecht, aber eben notwendiges Übel. Der Schnuller ist auch nicht artgerecht, trotzdem würde es einfach mal probieren. Solange sie nur im Auto den Schnuller bekommt, kann ich mir nicht vorstellen, dass sie Schaden nimmt. Ewiges schreien ist bestimmt auch großer Stress für die kleine Maus, da ist der Schnuller vielleicht das kleinere Übel. Mein Kleiner (14 Wochen) nimmt ihn überhaupt nicht, aber zum Glück schläft er im auto immer sofort ein.
Liebe Grüße
Karin
Halte durch…
denn ist der Nuckel erstmal da, verschwindet dieser meist auch nicht so schnell wieder.
Ging mir mit meiner Tochter ähnlich, aber sobald sie mehr sehen bzw. wahrnehmen, wird es besser. Mit ca. drei Monaten wollte mein Tochter den Finger auf einmal gar nicht mehr…
Aller Anfang ist schwer… behalte einfach im Hinterkopf, dass die Entwöhnung noch viel schwerer werden würde;-)
und ältere Babies ohne Nuckel sehen doch am Schönsten aus.
Gruß Clara
Hallo,
es kommt mir vor, als beschreibst Du unsere Kinder. Wir haben uns auch oft nur von Rastplatz zu Rastplatz vorgekämpft. Teilweise habe ich unsere Söhne sogar während der Fahrt in der Kinderschale gestillt, damit wir überhaupt ankommen.
Ob der Schnuller nun die Lösung wäre weiß ich nicht. Ich denke es geht darum den besten Kompromiss zu finden, d.h. das kleinstmögliche Übel.
Viel Glück dabei
Heike
Hallo,
es sind definitiv nicht nur deine Kinder. Meine Tochter hat die Babyschale auch gehasst und blieb auch als sie älter war, nur mit viel bespassen und in der Babyschale stillen drinnen. Am Anfang war gar nichts zu machen. Da haben wir eben auch versucht, das Autofahren kurz zu halten oder in ihre Schlafphasen zu verlegen. Richtige Besserung ist erst mit dem nächst größeren Kindersitz eingetreten, als sie dann nach vorne schauen konnte.
Ich drück‘ euch die Daumen, dass ihr eine gute Lösung findet.
lg,
Sonci
Noch bin ich standhaft…aber wir waren seither auch schlicht nicht mehr im Auto. Ja, bei uns wurde es auch besser – als er etwas essen und dann Bücher gucken konnte. Das war mit knapp einem Jahr *seufz*.
Musik macht sie leider total kirre – vor allem, was der größere Bruder gerne („LAUTER“) hören möchte. Aber das mit dem Abgewöhnen wird sicher nervig, das stimmt und eigentlich bin ich ja total gegen Schnuller…also fahren wir ab jetzt Bahn und Laufen oder bleiben zu Hause – oder fahren nachts.
Liebe Nic,
Dein Leid ist mir nur zu verständlich! Es gibt einfach solche und solche Kinder. Und wir hatten eben auch solche. Die Kleine konnte es ebenfalls keine zehn Minuten im Autositz aushalten, bei dringender Notwendigkeit nur mit Stillen und der Hoffnung auf Einschlafen an der Brust – sonst keine Chance.
Ich bin dazu übergegangen, unseren „neumod’schen“Kram nicht mehr zu verteufeln. Wenn das Leben mit Schnuller in bestimmten Situationen alle Nerven schont, dann nehme ich das dankbar an, genauso wie die WWW! Das Auto an sich ist schon nicht artgerecht, weil es unsere Luft verpestet, die Mango, die meine Kinder heute mit Lust gegessen haben, ist nicht artgerecht, weil sie herfliegen musste und überhaupt nicht in unserem europäischen Speiseplan vorgesehen ist… so könnten wir nun ewig weiter machen. Ich versuche, bewusst zu leben, den Zirkus zu meiden, wenn darin Tiere Teil der Show sind, ich esse bio, wo es geht, aber nicht nur, ich muss auch manchmal meinem Ärger vor den Kindern lauten Ausdruck geben. Ich bin nur ein Mensch!!!!
Und meine Standhaftigkeit hört da auf, wo unser Leid beginnt.
Allerdings ist ja auch gar nicht gewährleistet, dass die Lütte diesen Schnuller überhaupt will!!! Meine Kleine hätte ihn GERNE haben dürfen, aber sie wollte nicht, das hat mich viele Extrastunden Stillen bis zur Selbstaufgabe gekostet. Und Du weisst, ich bin die totale Gerne-und Langzeitstillerin!
Meine Große durfte ihn damals auch haben (nachdem ich die ersten zwei Wochen noch mit mir gerungen hatte!), hat ihn sieben Monate lang unbedingt und immer gebraucht, um ihn dann von einem Tag auf den anderen wegzuschmeissen und wieder voll auf die Brust zurückzugreifen.
Es wäre also auch nicht alles verloren, wenn die Maus mit einem Schnuller begönne.
Ich empfehle: Pragmatismus und nicht Dogmatismus – Das Wort zum Mittwoch 😉
Liebste Grüße aus München in die Sonne!
da kann ich mich nur anschließen!!! man sollte keine religion draus machen 🙂 unsere kleine mag nun gerade mit 19 monaten unbedingt ab und an einen schnuller zum drauf kauen…ich denk dass wird sich wieder geben!
da kann ich mich nur anschließen!!! man sollte keine religion draus machen 🙂 unsere kleine mag nun gerade mit 19 monaten unbedingt ab und an einen schnuller zum drauf kauen…ich denk dass wird sich wieder geben!
…da kann ich mich claudiasievers nur anschließen. Wer weiß ob sie den Schnuller überhaupt will. Jetzt wo ich das gelesen habe, fällt mir auch ein, dass ich als meine Tochter ein paar Wochen alt war, schwach geworden bin und ihr einen Schnuller angeboten habe. – Vergebens.
Lass sie doch einfach selbst entscheiden. Wenn sie den Schnuller jetzt nicht will, heb‘ ihn halt als Spielzeug auf. Bei uns wird jetzt auch immer wieder gerne darauf rumgebissen, aber nur zum Spaß.
Hej Nica,
also in punkto „artgerecht“ frage ich mich ja augenzwinkernd, wie artgerecht es ist über 1000km irgendwohin zu reisen um ein Kind zu gebären, natürlich auch wie argerecht es ist, Auto zu fahren und wie artgerecht es überhaupt ist, 6 Wochen nach einer Geburt offensichtlich hier und da motorisiert unterwegs zu sein?
Kurzum: ich finde das „artgerecht“-Argument zählt nicht. Die Babyschale an sich ist schon nicht artgerecht und wenn sich die Süße dagegen wehrt, finde ich es irgendwie gemein, ihr mit nem „artgerecht“-Argument zu kommen, bzw. irgendwie auch nicht sinnvoll Euer aller Nerven und Mitgefühl so sehr zu strapazieren.
Wenn des Bruders Zauberfinger funktioniert zur Beruhigung und der Bruder nix dagegen hat, dann ist das doch ne Superlösung.
Verteufelungen von Schnullern kann ich nichts abgewinnen.
Mein älteres Kind wollte NIE einen, es hat ihn wirklich angewidert ausgespuckt.
Während das jüngere Kind viele Jahre ein Schnullerjunkie war… wirklich viele viele Jahre. Wir haben keine Entwöhnungskuren gemacht…. Er hat das irgendwann selbst gemacht, aber da war er tatsächlich schon ein Schulkind. Irgendwann sagte er mal: „Mama, ich glaub die Schnullerfee hat mich vergessen!“ LOL 😀 (Seine Zähne sind übrigens völlig in Ordnung!)
Also, ich finde, du kannst ruhigen Gewissens einen Schnuller kaufen, ihn deiner Tochter anbieten, wenn du den Eindruck hast, er könnte Ihr helfen und einfach mal ausprobieren, wie sie darauf reagiert.
Ich grüß Euch ganz herzlich bis in den Süden!
Nico
Liebe Nicola
halt durch ohne Nuckel und mit „Großem Bruder Zauberfinger“
Bei uns WAR es die ersten Wochenganz genauso. Mittlerweile geht es ohne Nuckeln und ganz ganz oft ohne weinen. Wenn J. meckert, dann weil er noch Hunger hat oder pieseln muss.
LG Liane
Super Artikel Danke
Hallo zusammen,
der Beitrag ist zwar jetzt schon eine Weile her, aber ich ringe gerade auch mit mir. Meine Tochter ist 4 1/2 Wochen alt und somit wie die Hebamme sagt in der schönen fünften Woche die wohl besonders anstrengend ist. Seit einigen Tagen schläft sie tagsüber nur noch in der Babytrage direkt an mir und das auch erst nach mindestens 10 Minuten laufen und auch dann nur, wenn ich in Bewegung bleibe. Ablegen geht gar nicht und wenn sie beim stillen einschläft ist es auch nur ein Power nap. Abends ist das ganze kein Problem, solange ich bei ihr bleibe. Das stört mich aber nicht. Es ist nur so, dass sie sooooo sehr schreit, wenn ich sie eben Mal nicht die ganze Zeit Umhertragen kann. Und dann kommen eben auch direkt die Suchbewegungen und sie will an die Brust. Klar. Um sich zu beruhigen. So weit kein Problem. Aber wenn ich sie dann immer wieder an die Brust lege, spuckt sie irgendwann auch wieder Milch aus. Da Frage ich mich: wäre nicht in diesen seltenen Situationen doch ein Schnuller besser? Selbstverständlich haben wir schon welche da, weil sie uns zur Geburt geschenkt werden. Noch bin ich standhaft aber ich weiß nicht, ob es das wirklich wert ist
Liebe Grüße
Mara