Es gibt kein Geheimrezept!

Die Windelfrei-Erfahrungsberichte-Serie

Sylvie geht entspannt an Windelfrei heran. Und hier kommt ihr Bericht:

Wie bist Du zu Windelfrei gekommen?
Ich kann mich nicht mehr so genau daran erinnern, aber ich glaube, ich habe von einer Freundin davon erfahren, die mit ihrem Sohn Windelfrei gemacht hat. So genau weiß ich es aber nicht mehr. Es gehörte irgendwie zu dem Gesamtpaket Attachment Parenting – Stillen, Tragen usw… Und da ich mich damit bereits lange vor der Geburt meines 1. Kindes beschäftigte, war von Anfang an klar, dass wir das machen werden.

Wie alt war dein Kind, als Du mit Windelfrei angefangen hast?
Bei meinem Sohn (jetzt 3,5) habe ich so richtig mit ca. 3 Wochen angefangen, vorher war ich noch zu wacklig auf den Beinen und ich brauchte ein bisschen organisatorische Vorlaufzeit. Bei meiner Tochter (jetzt 3 Monate) haben wir direkt am 1. Tag begonnen. Als ich die erste Ladung Mekonium vom Popo wischen musste, hatte ich bereits so die Nase voll, dass ich die Windel abmachte. 

Wie viele Windeln hast Du vorher pro Tag verbraucht (Durchschnitt)?
Keine Ahnung. Wir waren ja nicht so richtig nicht-windelfrei.

Wie viele Windeln verbrauchst Du derzeit und wie alt ist Dein Kind mittlerweile?
Das ist extrem unterschiedlich. Da ich nicht ohne Windel aus dem Haus gehe, brauchen wir eben mehr, wenn wir viel unterwegs sind. Zu Hause dann dementsprechend weniger. Es gab Zeiten bei meinem Sohn, da brauchten wir nur 1 Nachtwindel pro Tag, an anderen Tagen bis zu 10. Also auch hier, keine Durchschnittswerte.

Nutzt Du auch andere Backups?
Ich nutze nachts und unterwegs immer WWW. Die sind einfach am komfortabelsten. Zu Hause benutze ich Mullwindeln mit Wollüberhose oder Splitpants ohne Einlage. Der Vorteil an den Mullwindeln ist, dass ich sie nach jedem Pipi wechseln kann. Ich mag vollgepieselte WWW nicht anbehalten, aber sie nach einem Pipi wegzuschmeißen macht mein ökologisches Gewissen auch nicht mit.

Hattet/habt ihr Probleme mit Wundsein?
Nein, weder beim Sohn noch bei der Tochter.

Welche Standardsituationen probierst Du aus?
nach dem Aufwachen – ja und klappt immer, man muss aber relativ schnell sein
beim Stillen – ja, wenn sie unruhig trinkt
nach dem Stillen – ja, klappt auch meistens so nach 5 min
nach dem Spielen – da gibt’s kein richtiges davor und danach
Andere – beim Rausnehmen aus der Trage

Wann klappt es am besten?
Zu Hause, wenn sie nackt ist und ich viel Zeit habe, außerdem beim Rausnehmen aus der Trage.

Wie viele Minuten (circa) hast du Zeit, um dein Kind abzuhalten (wenn es z.B. gerade aufgewacht ist oder wenn es Zeichen gibt)?
Ein paar Minütchen.

Was benutzt ihr als Töpfchen, wenn ihr eines benutzt?
Asia Topf und Donut Topf.

Wie schätzt Du die Arbeitsbelastung ein: eher mehr Arbeit – eher weniger Arbeit – genauso viel Arbeit wie beim Wickeln?
Es ist genauso viel Arbeit in meinen Augen, aber eine andere. Eher eine Aufmerksamkeitsfrage, aber dafür muss ich nicht so oft dreckige Popos abwischen. Das Waschen der vollgepullerten Unterlagen, Handtücher und Sachen nervt aber schon manchmal.

Hat sich in deiner Kindes-Wahrnehmung etwas verändert, seit ihr Windelfrei macht und was?
Wie gesagt, da es schon immer so war, kann ich nicht vergleichen. 

Hast Du einen heißen Tipp für Windelfrei-Mütter in der gleichen Situation?
1) Einfach anfangen, dann ergibt sich alles von selbst.
2) Es gibt kein Geheimrezept. Jeder probiert herum, und findet den für sich besten Weg.
3) Windelfrei ist kein Dogma sondern ein Kontinuum, auf dem man wandern kann zwischen null Windeln und nur Windeln. Darauf bewege ich mich sehr frei, je nachdem, wie ich Lust habe. So fühle ich mich nie davon gestresst.

Ein dickes Dankeschön auch an Dich!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert