Eine Mittelohrentzündung ist – auch bei gestillten *seufz* – Kindern häufig.
„Die akute Mittelohrentzündung ist daher eine der häufigsten Erkrankungen im Kindesalter bis etwa zum 6. Lebensjahr. Der Krankheitsgipfel liegt zwischen dem 6. und 18. Lebensmonat.“ (HNO-Ärzte im Netz).
Sehr uasführliches Für und Wider zu Antibiotika, Tropfen und Behandlung von MOE findet ihr im Patientenratgeber Mittelohrentzündung.
Eine MOE erkennt ihr daran, dass die Kinder Schmerzen haben, in weiter fortgeschrittenen Fällen läuft bereits Eiter aus dem Ohr. Wenn noch KEIN Eiter ausläuft, behelfen wir uns mit Kartoffelpäckchen oder Zwiebelpäckchen. Keine Ahnung, ob es wirklich hilft (statistisch gesehen heilen offenbar 80% aller MOEs sowieso ohne Behandlung aus), aber es lindert bei meinen Kindern die Schmerzen.
Das geht so:
Ich koche Kartoffeln und schneide sie – noch heiß – in Scheiben. Dann lege ich auf ein Stück Stoffwindel ein Papiertaschentuch oder Toilettenpapier (sonst klebt die Kartoffel später an der Windel, Riesensauerei). Kartoffelscheiben drauf.
Dann Kartoffeln mit der Gabel zerdrücken.
Anschließend zusammenfalten – erst Taschentuch, dann Stofftuch.
Zum Schluss teste ich am eigenen Handgelenk, ob es noch zu heiß fürs Kinderohr ist, und lasse es ggf. noch etwas abkühlen. Erst wenn es auch nach mind. 15 sec auf der eigenen Haut nicht weh tut, gehe ich es dem Kind (unter eine Mütze schieben oder mit einem Stirnband sanft am Ohr befestigen oder ich lege das schlafende Kind drauf).
Alternativ gehackte Zwiebeln nehmen oder eine Kartoffel-Zwiebel-Mischung.
Vorsicht: Hausmittel sind NICHT mehr Mittel der Wahl, wenn die Beschwerden schlimmer werden, das Fieber länger als 2-3 Tage anhält, das Kind schläfrig wird und/oder Eiter aus dem Ohr läuft. Dann ab zum Kinderarzt bzw. HNO!! (gesundheitfuerkinder.de)
Der sollte abwägen, was zu tun ist: „Der generelle Einsatz von Antibiotika bei allen Kindern mit Mittelohrentzündung ist nicht notwendig, weil Antibiotika den Heilungsverlauf meistens nicht beschleunigen und gegen die häufig viral bedingten Erkrankungen ohnehin nichts ausrichten können. Hinzu kommt, dass sie häufig Nebenwirkungen wie Übelkeit, Durchfall oder Erbrechen hervorrufen. Nutzen und Risiko von Antibiotika sind gegeneinander abzuwägen.“ (Quelle: TK)
Außerdem hat man nach Antibiotika neben Darmproblemen auch das Risiko von Scheidenpilzbildung bei Mädchen – nicht schön (aber behandelbar mit Sitzbädern mit Teebaumöl, Lavendelöl und Salz, nicht unbedingt mit Antimyotika). Man kann lokale Antibiotika in Form von Ohrentropfen nehmen, allerdings nur wenn das Trommelfell schon perforiert ist; wenn es noch intakt ist, kommen sie nicht bis zum Mittelohr.
Zum Thema Homoöpathie empfiehlt Andra:
Schlimme Schmerzen, rotes Ohr, hohes Fieber: Belladonna
Kurz vor dem Trommelfell-Durchbruch, linke Seite, viel Weinen, vorher Schnupfen: Pulsatilla
Viel Eiter, schlechter Geruch, viel Schweiß oder Speichel: Mercurius
Was immer ihr tut – allen guten Besserung!
Mein Mitgefühl für das kranke Kind, die besorgte, übermüdete Mutter und alle, die Zwiebelgeruch im Schlafzimmer nicht mögen.
Ich erinnere mich gut an einen vor Schmerz schreienden Dreijährigen, der sich zu den Füßen der Fahrgäste im Bus wand. Besorgte und verärgerte Beobachter: „Wutanfall?“ „Ne, Mittelohr.“ Das einzige Mal, dass er Medikamente (Schmerzmittel) bekam. Nach 24h Stunden hohem Fieber war der Spuk vorbei.
Gute Besserung!!!
Edda
Lieben Dank für die vielen Tipps und Links! Das nenn ich Wissen in kompakter Form. Wir haben zwar noch nicht das Problem, aber ich will mal nicht zu laut rufen…Gute Besserung allen Leidgeplagten!
Zum Thema Ohren kann ich auch Aconit homöopathische Ohrentropfen wärmstens empfehlen sowie Berberis Quartz Globuli.
Wir hatten hier eine längerfristige Geschichte mit immer wieder mal stinkenden und juckenden Ohren, schließlich auch verkrustet. Der Ohrenarzt wollte gleich Anti-B von innen und außen geben. Mit den Aconittropfen ging es GsD sofort weg und kam nicht wieder!
Zum Thema Ohren kann ich auch Aconit homöopathische Ohrentropfen wärmstens empfehlen sowie Berberis Quartz Globuli.
Wir hatten hier eine längerfristige Geschichte mit immer wieder mal stinkenden und juckenden Ohren, schließlich auch verkrustet. Der Ohrenarzt wollte gleich Anti-B von innen und außen geben. Mit den Aconittropfen ging es GsD sofort weg und kam nicht wieder!