Heute morgen fragte mich mein Partner, was denn wohl für unser Krabbelkind der Sinn des Lebens wäre. Ich schaute mir den Kleinen an, so neugierig, fröhlich und voller Eifer dabei seine Welt zu erforschen und sagte, dass sein Sinn des Lebens wohl wäre, sich die Welt anzueignen und dabei Freude und Begeisterung über deren Mannigfaltigkeit zu empfinden. Da wurde mir klar, was mir eigentlich für sein Leben bei uns wichtig ist:
Mein Kind soll sowenig wie möglich in seiner Begeisterung durch unnötige Grenzen gedämpft werden und dafür so weit wie es geht unterstützt werden, wenn es Hilfe braucht. Die Welt soll auf ihn nicht wie ein feindlicher Raum wirken, in dem alles verstellt scheint und in der er mutterseelenalleine den vielen neuartigen fremden und überwältigenden Dingen ausgesetzt ist.
Dieser Wunsch erscheint mir mittlerweile als so natürlich. Wollen wir nicht alle die Welt als einen Ort wahrnehmen, der uns unendlich viele Möglichkeiten gibt, glücklich zu sein? Und wollen wir nicht auch getröstet und beschützt werden, wenn uns die Welt zu anstrengend wird?
Dass das nicht als selbstverständlich ist und dass Erziehungstipps, wie „soll Grenzen lernen“, „darf nicht verwöhnt“ etc. so verbreitet sind, ist das eigentliche Rätsel.
Dabei ist es so schön, öfter mal „Ja“ zu sagen, so wie es Joyce Fetterol in ihrem Artikel hier beschreibt:
Don’t say no. Always say yes. Or some form of yes. See your role as helping her get what she needs rather than negotiating for what’s most convenient for you.
Yes can come in all sorts of forms:
„Yes, we can do that in 15 minutes when I’m done with this. If you’d like to help, I can be done even sooner.“
„Yes, you can buy that. Let’s think up ways you could save up or earn the money.“
„Yes, we can do that tomorrow morning because right now I’m about to drop from exhaustion.“
Vielleicht ändert sich ja auch unser Leben, in dem Maße in dem wir unseren Kindern die Möglichkeit geben, ihre Neugier und Glücksfähigkeit zu behalten.