Wir sind derzeit bei Kurzzeit-Windelfrei angelangt. Mein Sohn bekommt offensichtlich Zähne, ist nicht nur ausgesprochen schlecht gelaunt, weint viel und schläft unruhig, er sagt auch überhaupt nicht mehr Bescheid. Also: Sicherheitswindel, Abhalten und nach Nächten mit nur unterbrochenen 4,5 Stunden Schlaf bin ich so manchen vormittag selbst dazu zu müde…das wäre wohl ein Punkt, um einfach mit dem Windelfrei-Experiment aufzuhören….
Fast immer wenn er ohne Windel ist, passiert ein Malheur beliebiger Art, ohne dass ich das Gefühl habe, ich könnte etwas dagagen tun! Wie leicht es ist, Freundinnen zu sagen „dann wickelt man halt wieder“ und dass man sich da keinen Stress machen soll. Klar mach ich mir Stress. Ohne Windel finde ich es einfach schöner…
Aber es hilft ja nix, wir kriegen so schon so wenig Muße, also ist ständig waschen und umziehen keine Option. Daher trägt er jetzt fast immer Windel oder liegt auf einer Unterlage. Ganz „normal“. Das ist derzeit der Weg des geringsten Widerstandes – und der Widerstand, den sein Zahnfleisch offenbar den Zähnen entgegensetzt, ist derzeit völlig ausreichend.
Irgendwie tut mir das auch leid, immer die doofe Popo-Tüte. Gleichzeitig merke ich selbst, dass mir bei zu wenig Schlaf die Energie fehlt zum Aufstehen, Kind ausziehen und Abhalten. Ich sollte mir das Kind zum Vorbild nehmen: Er nimmt es vollkommen gelassen, macht kommentarlos in die Windel und scheint mit ganz anderen Dingen beschäftigt. Das wäre also unsere zweite Windelfrei-Pause.
Aufhören? Jetzt ist vielleicht so ein Punkt, an dem man sich sagen könnten: Alles Mist, ich lass das. Macht nur Frust und Wäsche!
Aber was macht das Wickeln? Wir brauchen jetzt wieder 3-4 Windeln am Tag und ich komm mir total verschwenderisch vor! Und irgendwie gehört windelfrei auch schon zu unserem Rhythmus, zu unseren Ritualen: Morgens erstmal ins Bad, nachmittags das Kind ohne Windel, unterwegs immer mal fix auf eine Toilette oder an einen Baum…nein, aufhören kommt nicht in Frage, das würde mir fehlen und ich könnte seine Zeichen – so sie denn wieder kommen – auch nicht mehr einfach ignorieren. Und wenn ich an die letzte Pause wegen Streiks denke, fällt mir auch ein, wie toll es hinterher wieder geklappt hat, viel besser als vorher! Und wie glücklich ich darüber war, wie stolz! Also:
Morgen sind wir den ganzen Tag zu Hause, dann versuche ich es mal wieder komplett ohne Windel am nachmittag, wenn er sowieso seltener muss. Aufhören kann ich ja in ein paar Monaten immer noch ;).