Disziplin! Kinder sind Tyrannen! Eltern, wehrt euch, setzt Grenzen! so
raunt es durch den Blätterwald. Dabei geht es auch ganz anders. In der
Süddeutschen erklärt Wolfgang Bergmann, warum Disziplin derzeit das
Allheilmittel sein soll – und es doch nicht ist:
Und damit spricht mir mal wieder einer aus der Seele:
http://www.sueddeutsche.de/leben/368/459014/text/
„SZ: Was stört Sie denn inhaltlich an Bueb und Winterhoff?
Bergmann: Dass sie in ihren Büchern viel zu einseitig auf Gehorsam
abzielen. Gehorsam behindert die Intelligenz, Entfaltung und die
Freiheit eines Kindes. Ich plädiere für mehr Gelassenheit, Geduld und
Liebe im Umgang mit Kindern.“
und weiter
„SZ: Aber wieso haben diese drei (Disziplin-Verfechter, Anm. d. A.)
einen so großen Erfolg? Hat das nicht vor allem damit zu tun, dass die
Kinder von 68 nun selber Kinder haben und die Libertinage ihrer Eltern
satt sind und sich nach klaren Regeln sehnen?
Bergmann: Ach, das ist doch ein Mythos! Die aggressivsten Jugendlichen
gibt es in Ostdeutschland, und dort hat es nie eine 68er Bewegung
gegeben. Ich selbst habe einst den dritten antiautoritären
Kindergarten in Deutschland mitbegründet. Dort gab es
selbstverständlich auch Regeln. Und es gab auch ein Mitfühlen mit den
Schwächeren. Wenn einer den anderen gequält hat, dann wurde auch in
einem antiautoritären Kindergarten der Erzieher zornig.“
Interesse? Hier gibt es mehr Infos – das Wie, das Warum, das Wer:
http://www.voluntarist.de/antipaedagogik/
Letzteres finde ich ziemlich interessant. Endlich hat das Kind einen Namen… Voluntaristen, das klingt doch irgendwie gut…