Monique und ich haben uns zusammengesetzt und das kam dabei heraus…
Warum tut es Eltern gut, sich auszutauschen?
Gedanken von Monique Reiter (Elternberaterin) und Christina Baris (Ärztin)
Wo ist unser Dorf?
„Es braucht ein Dorf, um ein Kind großzuziehen, sagt ein altes afrikanisches Sprichwort. Aber wo ist unser Dorf geblieben? Wo sind die Menschen, die uns unterstützen und die wir fragen können, wenn wir im Alltag unsicher sind? In den letzten Jahrzehnten sind unsere helfenden Dörfer kleiner geworden, bis sie ganz verschwanden. Und mit ihnen auch die Antworten auf die Fragen junger Eltern. Wir fingen an, in unseren kleinen Familien für uns selbst zu sorgen. Früher schöpften Eltern Kraft aus den Erfahrungen der Großfamilie. Die gibt es so heute nur noch vereinzelt. Eltern und Großeltern wohnen oft sehr weit auseinander, was eine schnelle Hilfe vor Ort schwieriger macht. Es gibt immer weniger Frauen, die so lange stillen, wie sie es sich wünschen, und die wissen, wie ein Baby nah am Körper im Tuch oder in einer Tragehilfe getragen wird. Teilweise fällt es uns sogar schwer, das weinende Kind zu beruhigen. Familien berichten von Vereinsamung, da Netzwerke fehlen, von mangelnder Unterstützung, schlechter Betreuungsqualität und hohem Leistungsdruck.
In der Werbung tätscheln top gestylte und entspannte Eltern ein friedlich schlummerndes Baby. In der Realität kommen 30% unserer Kinder per Kaiserschnitt zur Welt, schreien in unserer Kultur messbar mehr, sind häufiger krank, schlafen schlecht und werden immer später trocken. Eltern fühlen sich mit ihren Problemen allein.
Vernetzt euch!
Das eigene Baby ist oft das Erste, welches wir im Arm halten. Schnell spüren wir den Drang nach Austausch mit anderen Eltern, wenn die Fragen des Alltags kommen. Das Internet dient heute in vielen Fällen als Informationsquelle. Aber es gibt auch tolle Treffs und Kurse speziell für Eltern mit Kindern. Sie ermöglichen es den Eltern, andere Eltern kennenzulernen und sich mit ihnen auszutauschen.
[…]
Die Anzahl der Angebote wächst und mit ihnen die Möglichkeit der Eltern, sich ein Dorf zu schaffen, das ihnen Halt und Unterstützung im Alltag gibt. Jede Familie muss ihren Weg finden. Aber es tut gut, dies mit anderen gemeinsam zu tun. Bei allen Angeboten gilt: Ihr müsst euch wohlfühlen und Rückenstärkung für eure Familie bekommen. So werden die Treffen für euch zu einer positiven Erfahrung.
Nachzulesen ist unser Text in der aktuellen FIBZ – Ausgabe September/Oktober (S.14). Hier ist die freie Online-Ausgabe.