Kinder bringen uns an unsere Grenzen. Fast jeder kennt das: Es gibt kaum jemanden, der uns so auf die Palme bringen kann wie unsere Kinder. Wenn ihr das nächste Mal Wut in euch aufsteigen fühlt, versucht mal ein kleines Detektivspiel.
Wut ist immer ein sekundäres Gefühl (DANKE an das Kloeters-Forum für diese schöne Formulierung!).
Dahinter stehen z.B.: Angst, Stress, Müdigkeit, Sich-Nicht-Gesehen-Fühlen, Ungeduld… etc.
Stoppt mal kurz!
Wir tun gut daran, in Momenten, in denen unsere Kinder uns wütend machen, innezuhalten und uns zu fragen: Was steht hinter meiner Wut? Was passiert WIRKLICH gerade in mir?
Atmet durch. Stoppt die Aktion. Geht raus, setzt euch hin, schaut kurz weg, trinkt einen Schluck Wasser – was immer euch hilft (Wasser hilft erstaunlich oft!!).
Fragt euer Kind, was es gerade wirklich meint und fühlt. Fragt euch, was ihr gerade fühlt. Es hilft sehr, verstehen zu wollen, was gerade passiert, statt einfach nur genervt zu reagieren.
Findet die Ursache!
Oft können wir feststellen, dass das Kind gar nichts dafür kann, dass wir es jetzt eilig haben, dass wir uns immer noch über den Brief vom Finanzamt ärgern, dass das Kind gerade einen Knopf gedrückt hat, auf dem z.B. steht „Mein Vater hat mir auch immer vorschreiben wollen, was ich zu tun habe…“ oder ähnliches.
Findet heraus, wo eure Wut herkommt. Und wenn das Kind die Ursache ist, raus damit! Bleibt bei euch und kommuniziert es: „Ich fühle mich gerade nicht ernst genommen“ ist soviel hilfreicher als „Was fällt Dir ein, so einen Ton anzuschlagen?!“
Ich bin gesegnet mit einem Kind, das auf Druck (auch Zeitdruck…) sofort mit massivstem Gegendruck reagiert und auf Verständnis sofort mit vollster Kooperationsbereitschaft. Und sogar meine Zweijährige fängt jetzt schon an zu formulieren, wenn sie wütend ist: „Ich bin sauer, weil…“ und erklärt dann in ihren Worten ihren inneren Zustand.
Es ist immer gut, einem Kind klar und kurz zu sagen, was ihr herausgefunden habt, damit es das weiß, dass es nicht „falsch“ ist (siehe das Montagsmantra: Du bist nicht schuld)
Findet das Gefühl hinter eurer Wut. Formuliert es. Oft ist das dann schon der Ausweg aus einer Situation, die sonst zu einem Streit werden würde.
(Lust auf noch mehr Montags-Mantras?).